Deutschland- wohin?

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Magdalena61
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »

Hiob hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 08:15Was passiert eigentlich, wenn die heute Jungen und Jüngsten aufgrund sich verschlechternder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen (und das wird so kommen) feststellen, dass "die Alten" und sonstige Kosten-Versursacher sie daran hindern, einen gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten? - Rente um 30% kürzen? - Kasernieren?
In der Praxis wird die Rente ja laufend gekürzt.

Der Artikel ist von Dezember 2016.
Die Rentenzahlungen für Neurentner mit langen Versicherungszeiten sind zwischen 2000 und 2015 um fast 17 Prozent gesunken. Darauf hat der Koblenzer Professor für Statistik und empirische Sozialforschung, Gerd Bosbach, hingewiesen. Um die Kaufkraft ihrer Altersbezüge im Jahr 2000 zu erreichen, hätten sie ihm zufolge im vergangenen Jahr über 50 Prozent mehr Rente bekommen müssen.

Mit seinen Angaben bezieht sich der Wissenschaftler auf die im Oktober 2016 veröffentlichten Zeitreihen der Deutschen Rentenversicherung. Demnach sanken die Rentenzahlungen zwischen den Jahren 2000 und 2015 für Neurentner mit Versicherungszeiten von mehr als 35 Jahren im Schnitt von 1021 auf 848 Euro im Monat. Das ist ein Minus von 16,9 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Preise um 24,7 und das Bruttoinlandsprodukt um 18,3 Prozent.
Auch Bestandsrentner erlitten ein enormes Minus

Auch die sogenannten Bestandsrentner mit mehr als 35 Versicherungsjahren hätten gemessen an der Kaufkraft ein enormes Minus zu verkraften gehabt, sagt Bosbach. Um die Preissteigerungen in diesem Zeitraum ausgeglichen zu bekommen, hätten sie im Jahr 2015 gut 21 Prozent mehr Rente bekommen müssen. Nominal stiegen ihre Bezüge zwischen 2000 und 2015 zwar geringfügig, das Plus betrug jedoch lediglich 2,8 Prozent. Im Schnitt erhöhte sich die Rentenzahlung für diese Gruppe pro Person von 1048 auf 1078 Euro im Monat.
tagesspiegel.de
Der Tagesspiegel zählt zu den Mainstream- Medien = regierungstreu. ;)

Heute ist die Situation noch schlechter für die Rentner. Ein Grund dafür sind z.B. gestiegene Kosten für Wohnung und Energie.

Auch eine bescheidene Grundrente wird an der Altersarmut nicht viel ändern, jedenfalls nicht langfristig, wenn die Entwicklung so weitergeht wie bisher. Mit Sozialleistungen hinkt der Staat immer irgendwie den realen Verhältnissen hinterher. Außerdem muss das Geld für solche Zahlungen zuerst erwirtschaftet werden, bevor es verteilt werden kann. Der Steuersäckel ist kein Wundertöpfchen, das nie versiegen wird.

Die Immobilienpreise steigen weiter, ausländische Investoren kaufen wie wild, günstiger Wohnraum wird immer knapper und der Staat verdient auch nicht schlecht daran... wenn du googelst, wie oft in den letzten Jahren z.B. an der Grunderwerbssteuer gedreht wurde, wirst du fündig.

Des Weiteren zwingt das Finanzamt so manchen Hausbesitzer, der zuverlässige Mieter gerne halten und deshalb die krassen Mietsteigerungen nicht mitmachen will dazu, sich an den ortsüblichen Vergleichsmieten zu orientieren. Hausinstandhaltungskosten können sonst nicht mehr voll abgesetzt werden.

Wenn du fünf Minuten investieren würdest:
So viel zu den Forderungen diverser Politiker nach "bezahlbarem Wohnraum". Die wissen das doch.
:sick:
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Hiob »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 18:13 Die unkontrollierte Migration ist ein Teilproblem, das in geordnete Bahnen geführt und bewältigt werden muss.
Klar - da hat man schon einiges gemacht (vergleiche mal 2015 mit 2019). - Der Staat/die EU ist langsam, aber dann sitzt es auch - manches könnte in der Tat schneller gehen. - Den Hinweis auf Zuständigkeits-Wirrwarr glaube ich unbesehen. --- Hehe - und jetzt kommt noch dazu, dass der Staat händeringend nach Fachkräften sucht, um all dies auf die Reihe zu kriegen.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 18:13 Es stört mich nicht, wenn andere ein "Luxusleben" führen.
Ich glaube auch nicht, dass die Armutsrentner nach einem Leben in Reichtum jammern. Bei denen und bei anderen Bürgern, die finanziell am Existenzminimum und darunter liegen, geht es um's Überleben, langfristig gesehen.
Das ist richtig. - Die meisten Omas und Opas haben ein Leben lang in Zeiten gearbeitet, in denen Work-Life-Balance eh kein Thema war - das gab es damals noch nicht. - Mit anderen Worten: Die Ansprüche zur Zufriedenheit sind niedrig - ABER: Es treibt den Alten die Tränen in die Augen, wenn sie den Enkeln nichts zum Geburtstag oder zu Weihnachten schenken können. --- Überm Daumen würde ich sagen, dass die meisten (heutigen) Rentner zufrieden wären, wenn sie nach Abzug aller Miet- und Nebenkosten 500 Euro p.m. zur freien Verfügung hätten - das haben sehr viele NICHT.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 18:13 Selbst, wenn H4 großzügiger verteilt würde, so wäre das keine Dauerlösung. Irgendwo muss das Geld ja herkommen, und wenn nach und nach die Hälfte aller Löhne durch H4 aufgestockt werden müssen, weil das Geld zum Leben nicht reicht, wer soll denn dann diese Summen bezahlen.
Das "Problem": Es gibt einen gesetzlichen Anspruch auf Deckung des Mindestbedarfs (das finde ich auch mehr als in Ordnung) - ob das dann Hartz4 oder sonstwie heißt, ist dann egal.
Magdalena61 hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 18:13 Die Menschen müssen sich selbst helfen können, und wenn das (wieder) möglich wird, weil der Staat im Bereich der Wirtschaft die Voraussetzungen dafür schafft, dann wird auch die Rundum- Versorgungsmentalität nachlassen, zumindest bei denen, die selbständig und nicht "Hilfeempfänger" sein wollen. Und das sind gar nicht so wenige.
Das ist ein großes Problem. - Unter "Hartz" werden vollkommen unterschiedliche Gruppierungen subsummiert:
1) Die alleinerziehende Mutter von drei Kindern - die KANN nicht arbeiten, wenn sie ihren Kindern halbwegs gerecht werden will. - Allenfalls wäre hier ein 450-Euro-Job möglich, der aber dann nicht von Hartz abgezogen werden darf.
2) Der Rentner, der mit Rollator rumfährt.
3) Abzock-Profis, die sich bspw. per Hartz die Krankenversicherung zahlen lassen und ansonsten 1.0000 Euro und mehr schwarz arbeiten.

Amtlich ist das EINE Gruppe - nämlich Hartz-Empfänger. - Und zu 3) jemanden zählen darf man nicht, selbst wenn man es weiß, weil dann wieder Verleumdungs- und Sonstwas-Klagen kommen. - Mit anderen Worten: Ich würde Sozialhilfe für alleinerziehende Mütter, für Rentner und für Sonstige einen eigenen Namen geben, damit wenigstens im Kopf der Menschen und Medien eine Unterscheidung stattfindet.
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von R.F. »

Magdalena61 hat geschrieben: Di 7. Jan 2020, 18:13
Hiob hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 08:15 Wir sind uns in vielen Sachen einig, aber in einigen nicht. - Einig sind wir uns darin, dass sich Deutschland nach einer langen Zeit von Aufschwung und wirtschaftlicher (!) Stabililität in wirtschaftlich schwierigere Zeiten und weniger stabile Zeiten hinentwickelt. ---- Uneinig sind wir uns darin, dass unsere Probleme mit Ausländern zu tun haben.
Die unkontrollierte Migration ist ein Teilproblem, das in geordnete Bahnen geführt und bewältigt werden muss. Nicht das einzige Problem.
Zu diesem Punkt sind auch die Meinungen der Politiker gespalten.
Die aktuelle Lage in den Krisengebieten lässt einen massiven Anstieg von Kriegsflüchtlingen befürchten. Auch der Nachfolger der Frau Dr. Merkel wird sein vom Volk erwartetes Friedensversprechen nicht einlösen können. Wozu die USA, Russland und China offensichtlich nicht in der Lage sind, wird er mit der Euro- Armee angehen müssen: die Sicherung des Friedens im Nahen Osten und Afrika. Wird einigen, auch Deutschen das Leben kosten.

Zur Finanzierung der vermeintlich den Frieden sichernden Maßnahmen haben viele unfreiwillige Sparer beigetragen, von deren Leid in diesem Thread oft die Rede ist.
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »

Asyl gibt's doch nur für politisch Verfolgte, und dann noch für Menschen, die aufgrund ihrer "Rasse, Religion, Nationalität und Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe" verfolgt werden. "Kriegsflüchtlinge" werden da nicht erwähnt.Die laufen wohl unter der Rubrik: Subsidiäre Schutzberechtigte.

Da staunte ich nämlich auch nicht schlecht. Wir haben hier Ehemänner/ Familienväter, die es bis hierher geschafft hatten, aber ihre noch in Kriegsgebieten lebenden Familien nicht nach Deutschland holen durften. Die Frauen und Kinder waren z.B. in Syrien eingesperrt oder in irgendeinem Lager und konnten nicht aus eigener Kraft (mit Hilfe von Schleppern) aus- bzw. einreisen. Bei subsidiär Schutzberechtigten wurde die Familienzusammenführung zwei Jahre lang ausgesetzt, bis Juli oder August 2018, was ich echt nicht verstanden habe... und aktuell dürfen meines Wissens 1000 Restfamilien pro Monat einreisen.
LG
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 19:02
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55MIR geht es nicht so gut wie noch nie und vielen anderen auch nicht.
Seid ihr in einer Ortsversammlung? Wissen Geschwister im Glauben davon?
1. Ich will keine Almosen.
2. Die Gemeinde soll die Ungerechtigkeit der Gottlosen kompensieren?
Christen zahlen doch auch Steuern und haben somit ebenfalls einen Anspruch auf eine gerechtere Verteilung staatlicher Gelder.
-- Es geht ja nicht nur um uns.

Für mich selbst hatte ich viele Jahre lang im Rahmen meiner Möglichkeiten vorgesorgt, d.h., ich hortete Kleidung, die ich über ebay oder von Versandhäusern (reduziert) günstig erwarb. Neue oder neuwertige Ware, teilweise zahlte ich sie in Raten ab.

Was mich betrifft, so sollten meine Vorräte noch sehr lange reichen, inklusive Schuhe. :D Wobei es ratsam ist, Schuhgeschäfte zu meiden, jedenfalls die Damenabteilung, denn es gibt immer so schöne Teile, in die man sich verlieben kann. -- Jeans brauche ich halt immer wieder, weil die irgendwann echt zerbröseln. Zwei Jeans im Jahr, über ebay, Second Hand (nur neu oder "wie neu"), die Wrangler Texas, oder noch lieber eine Lee Virginia, Portland oder Gossip... das sind die überhaupt nicht modernen "Karottenjeans" mit den großen Taschen und deshalb nicht im Überfluss vorhanden und schon gar nicht in meiner Größe L 29-30 sollten schon sein.

Mein Kleiderbevorratungssystem funktionierte auch viele Jahre lang für die Kinder. Nacheinander hatten Quelle und Neckermann die Segel gestrichen, und bevor sie von Bord gingen, setzten sie die in ihren Lagern noch vorhandenen Ware sehr günstig ab. Wenn die Kids eine größere Jeans oder ein T-Shirt brauchten, konnte ich bei mir zu Hause "einkaufen gehen", das Gleiche mit festen (Trekking-) Schuhen. Yep, Jack Wolfskin. Damals um die 75 Euro das Paar, die sind nahezu unverwüstlich und deshalb um einiges kostengünstiger als Deichmann- Produkte oder sonstiger Billig- Ramsch, UND definitiv nicht so schädlich für Skelett und Gelenke wie schlechte Schuhe mit schlechten Sohlen.
Meine Adidas Flint Mid halten jetzt schon mindestens 10 Jahre. Günstiger und bequemer kann man für 35 Euro (UVP war um die 100 Euro gewesen) eigentlich nicht laufen. Sie sitzen wie eine zweite Haut.

Meine Tochter wollte als Teenie einmal bestimmte Stiefel von Deichmann. Das Paar kostete 25 Euro. Was soll ich sagen? In jenem Winter brauchte sie zwei Paare davon, weil diese Stiefel ziemlich schnell verschlissen und im wahrsten Sinne des Wortes fadenscheinig wurden. - Jack Wolfskin hatten die Jungs, wenn die Schuhe nicht zu klein wurden, dagegen zwei, drei Jahre, und selbst dann waren die noch nicht kaputt, aber halt total ausgelatscht.

Mittlerweile sind die Kids aus den Kindergrößen herausgewachsen. Glücklicherweise sind sie keine Snobs. Marken und Moden sind ihnen relativ egal.
Bei uns wird aber im Frühjahr und Herbst nicht neu eingekleidet.
LG
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 19:02
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55 Da kann ich nur lachen. Nein, es gab keine weiteren Geldquellen. Und heute ist es noch viel weniger.
Leider gibt es da in Deutschland diverse Menschen, aufgrund deren Verhalten man solche Fragen stellen muss.
Das mag sein.
An der eigenartigen Nachfrage des Finanzamtes wurde bereits in den 90ern die Schizophrenie der staatlichen Philosophie hinsichtlich der Berechnungen des Bedarfs für den Lebensunterhalt ersichtlich.

Als Fachpfleger in der Intensivmedizin mit einer Entlohnung in Anlehnung an den BAT (Bundesangestellentarif) verdiente mein Ex gut. Pro Kind, für das Kindergeld bezogen wurde, gab es vom Arbeitgeber etwa 100 DM zusätzlich zum Tariflohn; das ist eine sehr gute Regelung, finde ich.
Die Ausgaben für Miete etc. waren dem Finanzamt ebenfalls bekannt. Ich denke, wir lagen deutlich über dem damals geltenden Sozialhilfesatz.
Übrigens sind nicht alle politischen Entscheidungen mies.
Das habe ich auch nicht behauptet.
Gerade in der häuslichen Pflege von Senioren hat sich in den letzten Jahren viel getan.
Das Wohl des Bürgers ist nicht unbedingt oberste Priorität. Und Jens Spahn tickt alles andere als menschenfreundlich:
Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit, legt mit dem Gesetzesentwurf für ein Reha- und Intensivpflegestärkungsgesetz einen Vorschlag auf den Tisch, der die häusliche Krankenpflege beschneiden soll. Die häusliche Krankenpflege ermöglicht es pflegebedürftigen Patienten, vor allem aber auch behinderten Menschen die auf eine dauerhafte Beatmung angewiesen sind, ambulant und damit in den eigenen vier Wänden zu leben.
Mit dem nun vorgestellten Gesetzesentwurf soll hingegen die stationäre Unterbringung in speziellen Einrichtungen für alle “Versicherte mit einem besonders hohen Bedarf an medizinischer Behandlungspflege” zur Regel werden.
Quelle
Der Link führt zu einer Petition.
Menschen, die bereits benachteiligt sind, weil sie auf Pflege angewiesen sind und künstlich beatmet werden müssen, werden ein weiteres Mal von Politik und Gesellschaft benachteiligt und in Masseneinrichtungen gesteckt, weil die Pflege zu Hause "zu teuer" ist. Die Krankenkassen "erwirtschaften" gleichzeitig Überschüsse in Milliardenhöhe. Deutschland, wohin!

Hier kannst du eine der Betroffenen sehen; so sieht die Praxis aus, und viele der unheilbar Erkrankten sagen, sie würden eher sterben als ihr Zuhause zu verlassen und in ein Pflegeheim zu ziehen:
Mir sind diverse H4 Empfänger persönlich bekannt. Wir brauchen darüber also nicht zu reden.
Und VIELE haben deutlich weniger als H4. Empfängern von ALGII werden die Beiträge zur Krankenversicherung bezahlt, alle anderen müssen sie selbst aufbringen. In meinem Fall ist das eher eine Unfallversicherung. Für den Fall, dass... etwas passieren sollte.
Arbeitslose über 50 müssen in Deutschland nicht verhungern.
Eine Arbeit, von der sie leben und die sie kräftemäßig bewältigen können, finden sie überwiegend aber auch nicht. Sie vegetieren dann so einige Jahre in Abhängigkeit vom Amt vor sich hin, müssen unzählige und sinnfreie Bewerbungen schreiben, den Papierkrieg nervlich verkraften und werden vielleicht in ABM- Maßnahmen oder anderen Zeitvertreib gesteckt. Bis sie dann endlich Rente beantragen können, die aufgrund der langen Arbeitslosigkeit relativ bescheiden ausfällt.
LG
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Travis
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 11. Jan 2020, 01:59
Travis hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 19:02
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 18:55MIR geht es nicht so gut wie noch nie und vielen anderen auch nicht.
Seid ihr in einer Ortsversammlung? Wissen Geschwister im Glauben davon?
1. Ich will keine Almosen.
Gott lässt in seinen Kindern die Liebe zum Nächsten entstehen, in welcher Freigiebigkeit und Großzügigkeit eingeschlossen sind. Es gibt wohl keine Aussage in der Bibel, in der das Teilen von Gütern eine grundsätzlich negative Notation hat. Einen Geber, der mit Freuden sein Hab und Gut teilt, hat Gott ausdrücklich lieb.

Habe ich was vergessen? Ach ja.... das "Almosen" irgendwann in der Geschichte zum Schimpfwort geworden sind, ist natürlich tragisch. In der Bibel findet man keine negative Bedeutung des Begriffes. In der Bibel hatte man allerdings auch keine Wahl. Wer dort Almosen brauchte, wäre bei deren Ablehnung verhungert. Almosen abzulehnen wäre also ein Todesurteil gewesen. Stolz muss man sich leisten können, wobei er aus biblischer Perspektive wohl das Erste ist, was man sich eher sparen sollte.
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 11. Jan 2020, 01:592. Die Gemeinde soll die Ungerechtigkeit der Gottlosen kompensieren?
Christen zahlen doch auch Steuern und haben somit ebenfalls einen Anspruch auf eine gerechtere Verteilung staatlicher Gelder.
Ja, soll sie. Der Ausgleich bei materiellen Gütern und die tatkräftige Unterstützung derer, die Arm sind oder sonst wie Not leiden, ist sogar eine der struturellen Aufgaben des Leibes Christi. In dem Bereich hat der Sozialstaat den Christen vermutlich eher geschadet, da er den materiellen Liebesdienst, zumindest in den Köpfen der Christen, weitgehend überflüssig gemacht hat.

Aber die genannte Haltung ist vermutlich gar nicht so selten. Auf der einen Seiten wird sich darüber beschwert, dass christliche Gemeinschaft großteils nur noch aus mehr oder weniger schönen Worten und leeren Gebetshülsen bestünde. Auf der anderen Seite sieht man es als unwürdig oder beschämend an, wenn man zusätzlich zu den tröstenden Worten eben auch materielle Unterstützung angeboten bekommt.

Aussagen wie
Jakobus 2,14-16 hat geschrieben:14 Was hilft's, Brüder und Schwestern, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann denn der Glaube ihn selig machen? 15 Wenn ein Bruder oder eine Schwester nackt ist und Mangel hat an täglicher Nahrung 16 und jemand unter euch spricht zu ihnen: Geht hin in Frieden, wärmt euch und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was der Leib nötig hat – was hilft ihnen das?
werden konterkariert. Sollten materielle Unterstützung mit Herablassung oder Herabwürdigung assoziiert werden, sind wir Christen weit ab vom Schuß. Wenn in der Bibel von "Glauben" gesprochen wird, kann die sichtbare und materielle Unterstützung nicht ausgeschlossen werden.
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"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
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Re: Happy New Year 2020!

Beitrag von R.F. »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 02:52 Lafontaine ist nicht in der CDU. Ich schätze ihn sehr, seine Statements sind klug - an ihm hat die SPD einen großen Mann verloren- sie hätten ihn damals nicht gehen lassen dürfen, sondern mit ihm zusammen Kompromisse erarbeiten sollen.
Hätte die SPD nicht Verrat an Oskar Lafontaine begangen, wir hätten ein völlig anderes Deutschland bzw. Europa, gar eine andere Welt. Lafontaine war gegen den weitgehend unkontrollierten Kapitalhandel (Merz stritt sich mal - wie gezeigt - in einer Fernsehsendung mit Lafontaine darüber). Da nur wenige Menschen die Folgen des ungeregelten Handels mit Kapital kennen, ist den Völkern auch nicht der Gefahr bewusst, in die sich die Welt gebracht hat.

Ich halte Lafontaine für so außergewöhnlich begabt, dass Deutschland bzw. Europa ihn wahrscheinlich in Kürze an entscheidender Stelle brauchen werden. Sein Alter? US-Präsident Trump ist nicht viel jünger. Natürlich fragt sich jeder, wie es zu einem solchen, derzeit für unmöglich gehaltenen Personalwechsel auf höchster Ebene kommen kann. Doch halte ich die Weltlage für derart brisant, dass dieser Wechsel im Hinblick auf den Mangel fähiger Politiker notwendig erscheinen könnte.
Magdalena61 hat geschrieben: Sa 4. Jan 2020, 02:52 Momentan geht es einfach nur darum, den drohenden Bankrott dieses Staates aufzuhalten oder zu verhindern.
- - -
Dem wahrscheinlich reichsten Staat der Welt soll der Bankrott drohen?

Der ehemalige Finanzminister Italiens Giulio Tremontier hat 2010 gegenüber der FAZ die Gesamtschuldenstände einiger europäischer Länder genannt. Danach liegen die Großbritanniens bei etwa dem Fünffachen des BIP, die der Niederlande bei dem Sechsfachen.

DER SPIEGEL schätzte 2010 die gesamten Schulden der USA - öffentliche und private - auf 114 Billionen Dollar. Heute dürfte es gut 120 Billionen (120 000 Milliarden) sein.

Die Gesamtschuld Frankreichs ist anscheinend Staatsgeheimnis. Der von Frau Dr. Merkel dem ehemaligen französischen Präsidenten Sarkozy gegenüber erwähnte Satz "Ich bin die Bank!" sollte Hinweis genug auf Abhängigkeit Frankreichs von deutschem Kapital sein.

Wer wohl hat zumindest große Teil der Schulden der vorgenannten Staaten finanziert? Doch Deutschland braucht diese finanzielle Stärke. Der kommende Krieg muss ja finanziert werden.
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Re: Happy New Year 2020!

Beitrag von Magdalena61 »

R.F. hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 13:33 Ich halte Lafontaine für so außergewöhnlich begabt, dass Deutschland bzw. Europa ihn wahrscheinlich in Kürze an entscheidender Stelle brauchen werden.
Es freut mich, dass du ihn auch so siehst.
Sein Alter?
Sie werden ihn zerreiben. Mit Genuß. Und da spielt das Alter dann schon eine Rolle.
Seiner Frau ging es auch längere Zeit nicht gut. Die Beiden verausgaben sich. Sie sind Idealisten, sie sind authentisch und sie haben Lebenserfahrung.

Man muss nicht in allen Punkten mit ihnen übereinstimmen.

Was mich immer wieder fasziniert: Sahra sieht ein bißchen aus wie eine... darf man nicht mehr sagen heute... fängt mit "Zi" an und hört mit "geunerin" auf. -- Und das ist ausschließlich positiv gemeint. Sie ist eine schöne und stolze Frau; hat Haltung und Disziplin.
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Re: Deutschland- wohin?

Beitrag von Anthros »

Spice hat geschrieben: Do 2. Jan 2020, 08:24 ... Wo bitte hat sich diese bewunderswerte Frau Schuld aufgeladen? Sie ist sicher einer der menschlichsten Politiker(in), die Europa jemals hatte.
Ich staune immer wieder, wie gut sie alles bewältig und sehe keinen Anlass über ihr Zittern auf Grund ihrer großen Belastung durch das Amt - besonders wenn man es in der übrigen Welt mit mächtigen Ganoven zu tun hat - herzuziehen.
Sie sollte lieber um ihrer Gesundheit willen aufhören.
Beim Tremor "handelt es sich um das häufigste neurologische Krankheitsbild des fortgeschrittenen Lebensalters. ... Es handelt sich .. um einen Mangel auf dem männlichen Pol des Zentralnervensystems. Die Folge davon ist ein Überwiegen des Gegenpols, ..., das dem weiblichen Pol zuzurechnen ist."
Rüdiger Dahlke, Krankheit als Sprache der Seele
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