AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑So 9. Feb 2020, 21:12
Und genau das ist falsch, Jesus sagte etwas anderes.
Bei der Aussage weiß ich nicht recht, wie ich darauf reagieren soll. BIbelkritik hätte ich weder erwartet noch angenommen. Ist DIr klar, dass die Aussagen
Travis hat geschrieben: ↑So 9. Feb 2020, 20:40
Christus hat das Gesetz erfüllt. Für Christen ist Jesus daher des Gesetzes Ende. Zudem sind sie in Christus dem Sinai Gesetz gestorben.
lediglich leicht umformulierte Zitate von Bibeltexten sind? Falls ja, wirst Du sicher andere Gesprächspartner finden und ich verschiebe die Beiträge ggf. in den Bereich Bibelkritik. Falls nein, erstaunt mich um so mehr, mit welcher Sicherheit immer wieder solche Sachen wie "das ist falsch" behauptet werden.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑So 9. Feb 2020, 21:12
Paulus sagte, dass man sich dem Gesetz nicht versklaven soll, aber in der Liebe die Erfüllung der Gesetze zu finden ist.
Das sagte er ebenfalls. stimmt. Das was von mir zitiert wird, sagte er auch. Nehmen wir die Galater so fällt auf, dass sie den Sinn des Gesetzes nicht verstanden hatten. Paulus fand für den Versuch, die Gnade mit dem Gesetz zu vollenden, ziemlich krasse Worte, die bis zu einer Trennung von Christus führen. Aus meiner Sicht war Pauli Reaktion vollkommen verständlich, tat Jesus doch das, was Menschen unmöglich ist: Er erfüllte das Gesetz.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑So 9. Feb 2020, 21:12Dann erklär mir mal bitte den Kontext zu Mat 5,18-19.
schenkt man Jesu Worte Glauben, so sieht man das es ihm um folgendes geht:
Matth. 5,17-20 hat geschrieben:17 "Denkt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz oder die Propheten außer Kraft zu setzen. Ich bin nicht gekommen, ihre Forderungen abzuschaffen, sondern um sie zu erfüllen. 18 Denn ich versichere euch: Solange Himmel und Erde bestehen, wird auch nicht ein Punkt oder Strich vom Gesetz vergehen, bis alles geschieht. 19 Wer auch nur eins von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen in diesem Sinn lehrt, gilt unter der Herrschaft des Himmels als der Geringste. Wer aber danach handelt und entsprechend lehrt, der wird in diesem Reich hochgeachtet sein. 20 Ich sage euch: Wenn es um eure Gerechtigkeit nicht viel besser bestellt ist als bei den Gesetzeslehrern und Pharisäern, werdet ihr nie in das Reich kommen, in dem der Himmel regiert."
denn die Schriftgelehrten umgingen mittels Talmud das Sinai Gesetz auf ganz unterschiedliche Weise, wie man in Matth. 5-7 in den verschiedenen Bereichen nachlesen kann. Jesus jedoch würde das Gesetz nicht umgehen, sondern es erfüllen (Vers. 17). Die viel bessere Gerechtigkeit, um die es Jesus geht, ist die des Glaubens an Jesus Christus. Nimmt man Jesus ernst, so geht man von der Umsetzung dessen aus, was er angekündigt hat: Jesus hat das Gesetz mittels eines freiwilligen aus Liebe motivierten Opfers erfüllt.
Die genannte Situation der Schriftgelehrten wird von Paulus wie folgt beschrieben:
Rö 10,1-4 hat geschrieben:1 Brüder und Schwestern, meines Herzens Wunsch ist und ich flehe auch zu Gott für sie, dass sie gerettet werden. 2 Denn ich bezeuge ihnen, dass sie Eifer für Gott haben, aber ohne Einsicht. 3 Denn sie erkennen die Gerechtigkeit nicht, die vor Gott gilt, und suchen, ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten, und sind so der Gerechtigkeit Gottes nicht untertan. 4 Denn Christus ist des Gesetzes Ende, zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt.
Den Sinn und die Situation des Gesetzes beschreibt Paulus wie folgt:
Gal 3,19-24 hat geschrieben: 19 Was soll dann das Gesetz? Es wurde hinzugefügt um der Übertretungen willen, bis der Nachkomme käme, dem die Verheißung gilt; verordnet wurde es von Engeln durch die Hand eines Mittlers. 20 Ein Mittler aber ist nicht Mittler eines Einzigen, Gott aber ist Einer. 21 Wie? Ist dann das Gesetz gegen Gottes Verheißungen? Das sei ferne! Denn nur, wenn ein Gesetz gegeben worden wäre, das lebendig machen könnte, käme die Gerechtigkeit wirklich aus dem Gesetz. 22 Aber die Schrift hat alles eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus gegeben würde denen, die glauben. 23 Ehe aber der Glaube kam, waren wir unter dem Gesetz verwahrt und eingeschlossen, bis der Glaube offenbart werden sollte. 24 So ist das Gesetz unser Zuchtmeister gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden.
Welche Geltung hat das Gesetz also für Menschen, die in Christus sind? Paulus führt aus:
Gal 3,25-29 hat geschrieben:25 Da nun der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister. 26 Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. 27 Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. 28 Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. 29 Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Nachkommen und nach der Verheißung Erben.
weshalb klar sein müsste, wie ein durch den Heiligen Geist wiedergeborener Mensch zum Gesetz steht. Man könnte jetzt noch mehr speziell dazu zitieren, denn die weiter oben angeführte Aufforderung, nicht mehr der Sünde Sklave zu sein (Rö 6), steht in einem engen Kontext mit der Funktion die das Gesetz hat(te) (Rö 5). Denn das Gesetz, welches ausdrücklich richtig und falsch regelt, gab der Sünde (dem sündigen Menschen gegenüber) enorme Macht, wodurch wiederum die Gnade durch Jesus Christus als das enorme Geschenk wahrgenommen werden kann die ihr ihrem Wesen nach angemessen ist (Rö 5,20+21).
Klar kann man noch heute sagen, dass das Gesetz Gültigkeit habe, da es für Menschen die aus eigenem Tun vor Gott gerecht werden wollen, seine Funktion als "Zuchtmeister" ja nicht verloren hat. Mit dem Glauben an Christus endet das Gesetz für den, der der Sünde gestorben und jetzt "in Christus" ist. Diesem ganzen Fragenkomplex geht Paulus nach und spricht alles nach einander an. Die Freiheit vom Gesetz (Rö 7,1-6) und die Frage, ob das Gesetz an sich Sünde sei, da es so viel in dem Bereich Sünde bewirkt hat (Rö 7,7-25).
Nach all dem, da der mit Christus gestorbene und wiedergeborene Mensch frei vom Sinai Gesetz ist (Rö 7,4-6) kann man sich freiwillig erneut dem Gesetz unterstellen, was allerdings nicht zu empfehlen ist, wie einem das Beispiel der Galater spätestens klar machen sollte. Denn wer durch das Gesetz gerecht werden will, muss das Gesetz tun... und zwar vollständig. Alleine diese Tatsache sollte abschreckend wirken, gab es doch in der Geschichte der Menschheit niemand, der durch das Tun des Gesetzes vor Gott gerecht geworden wäre.
Christus hat dem Gesetz Genüge getan (es erfüllt). Wie er dies getan hat, könnte man im Detail anhand des NT nachvollziehen, was jedoch sehr aufwändig wäre. Es haben sich schon Leute die Mühe gemacht und die wichtigsten Regelungen aus dem Sinai Gesetz genommen um zu schauen, wo sie im NT auf Jesus bezogen werden. Eine solche Tabelle ist recht umfangreich und würde hier jeden Rahmen sprengen. Aus diesem Grund setzt man meist voraus, dass Jesus keine leeren Sprüche klopft, wenn er von der Erfüllung des Gesetzes spricht. Denn die grundsätzlichen Dinge hat Paulus in den genannten Kapiteln beschrieben. Sie handeln von Gnade, von Sünde, vom Sterben und wiederauferstehen in Christus.