Offenbarung 17.9-11 (Luther):
Hier ist Sinn, zu dem Weisheit gehört! Die sieben Häupter sind sieben Berge, auf denen die Frau sitzt, und es sind sieben Könige. 10 Fünf sind gefallen, einer ist da, der andre ist noch nicht gekommen; und wenn er kommt, muss er eine kleine Zeit bleiben. 11 Und das Tier, das gewesen ist und jetzt nicht ist, das ist der achte und ist einer von den sieben und fährt in die Verdammnis.
Um wen es sich bei der Frau handelt, ist in Offenbarung 17,18 deutlich gesagt. Es kann damit nur Rom als geistiges Zentrum gemeint sein. Flavius Josephus wusste um diese Tatsache. Und wen das “Tier” symbolisiert, sollte dem Kenner des Danielbuches und der Offenbarung klar sein: nach Offenbarung 13 ein Staatengebilde, aber auch ein Mensch (Offenbarung 13,18).
Zu Johannes Zeit war die Einheit des Römischen Reichs nicht ernsthaft gefährdet. Doch wurde Johannes gem. Offenbarung 1,10 “im Geiste” in die Zeit Ende sechstes/ Anfang siebtes Jahrtausend biblischer Zeitrechnung versetzt, als er die Offenbarung empfing. Das ergibt sich aus der Schrift und einigen Folgerungen.
Die meisten mir bekannten Kommentare deuten Offenbarung 17 zeitgeschichtlich, d.h. die sieben Häupter existierten während des 1. Jahrhunderts. Nur wenige Theologen anerkennen den prophetischen Charakter dieses Kapitels. Denn während die sieben Köpfe für Herrscher der Vergangenheit stehen, sind die zehn Hörner als Staatenbündnis jedenfalls noch nicht in Erscheinung getreten. Das Zustandekommen dieses Bündnisses ist ein besonderes Anliegen des französischen Staatspräsidenten. Den Einigungs-Prozess Kontinental Europas maßgeblich verstärkt hat der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.