Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Themen des Neuen Testaments
Benutzeravatar
PeB
Beiträge: 6270
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von PeB »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 13:55 Also bis jetzt stelle ich fest: keiner geht auf die von mir genannten Naherwartungsverse ein bzw. kann eine schlüssige Erklärung liefern. Wie zu erwarten war.
Doch.
Die Zeit ist nahe! Denn die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Das war zu AT-Zeiten nicht der Fall, daher war die Zeit noch fern. So einfach. Du als Naturwissenschaftler hast immer eine absolute Zeitvorstellung. Ich als Archäologe und Prähistoriker habe womöglich einen leichteren Zugang zu relativer Datierung.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
Benutzeravatar
PeB
Beiträge: 6270
Registriert: Do 15. Mär 2018, 19:32

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von PeB »

Kann gelöscht werden.
We were talking about the love that's gone so cold
And the people who gain the world and lose their soul
(The Beatles, 1967)
Benutzeravatar
Oleander
Beiträge: 19004
Registriert: Sa 2. Feb 2019, 00:04

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von Oleander »

PeB hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 20:55 Kann gelöscht werden.
Warum löscht "ihr" das eigentlich nicht immer selber gleich, dafür gibt es ja das: X Symbol
:)
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 12069
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von Münek »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 13:55 Also bis jetzt stelle ich fest: keiner geht auf die von mir genannten Naherwartungsverse ein bzw. kann eine schlüssige Erklärung liefern. Wie zu erwarten war.
Für mich liegt nachgewiesenermaßen ein doppelter Irrtum vor:

1.
Jesus irrte sich, als er das Ankommen des Reiches Gottes noch zu der Zeit der damals lebenden Generation erwartete.
2. Die Urchristen irrten sich, als die das Kommen des richtenden Menschensohnes (Parusie) noch zu ihrer Zeit erwarteten.
Benutzeravatar
Münek
Beiträge: 12069
Registriert: Di 7. Mai 2013, 21:36
Wohnort: Duisburg

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von Münek »

PeB hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 20:53
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 13:55 Also bis jetzt stelle ich fest: keiner geht auf die von mir genannten Naherwartungsverse ein bzw. kann eine schlüssige Erklärung liefern. Wie zu erwarten war.
Doch. Die Zeit ist nahe! Denn die Voraussetzungen dafür sind gegeben.
Eine kleine Korrektur. Die Voraussetzungen WAREN bereits vor 2000 Jahren gegeben. Jesus begründete seine Botschaft
u. a. mit den Worten: "Die Zeit IST erfüllt."


Und weiter: "Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. Tut Buße und glaubt an das Evangelium."

Renommierte gläubige Theologen wie beispielsweise Karl Rahner, Hans Küng, Rudolf Bultmann, Walter Kasper, Gerd Thei-
ßen
räumten und räumen redlicherweise ein, dass sich Jesus mit seiner Naherwartung geirrt hat.

Auch in der universitären historisch-kritischen Exegese besteht ein nahezu 100%iger Konsens über Jesu diesbezüglichen Irrtum. Das sollte einem gläubigen Christen zu Denken geben.
Hiob
Beiträge: 7477
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von Hiob »

Münek hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 23:24 Auch in der universitären historisch-kritischen Exegese besteht ein nahezu 100%iger Konsens über Jesu diesbezüglichen Irrtum. Das sollte einem gläubigen Christen zu Denken geben.
Im Sinne deren Perspektive und deren Modell ist dieses Ergebnis nachvollziehbar. - Liest man geistlich, kann man zu anderen Ergebnissen kommen.

Üblicherweise hört man, dass in dieser Herangehensweise geistliche Fragestellungen nicht relevant seien - genau das macht aber den Unterschied. ---- Halten wir fest: Im Sinne ihres Modells haben die Genannten sicherlich recht - aber das entscheidet nicht darüber, was die diesbezügliche Wirklichkeit ist.
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von AlTheKingBundy »

PeB hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 20:53
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 13:55 Also bis jetzt stelle ich fest: keiner geht auf die von mir genannten Naherwartungsverse ein bzw. kann eine schlüssige Erklärung liefern. Wie zu erwarten war.
Doch.
Die Zeit ist nahe! Denn die Voraussetzungen dafür sind gegeben. Das war zu AT-Zeiten nicht der Fall, daher war die Zeit noch fern. So einfach. Du als Naturwissenschaftler hast immer eine absolute Zeitvorstellung. Ich als Archäologe und Prähistoriker habe womöglich einen leichteren Zugang zu relativer Datierung.
Du willst also damit sagen, dass sich Gott den Menschen zeitlich nicht mitteilen kann? Wenn Jesus spricht: "ich komme bald" meint er in Wirklichkeit in 2000 Jahren? Wenn Paulus seinen Gemeinden schreibt: "nur noch eine kleine Weile", dann meint er das ganz anders? Das ist arglistige Täuschung. Wer dazu bereit ist, klare Aussagen derart ins Gegenteil zu verdrehen, der betrügt sich in erster Linie selbst und macht aus der Bibel ein Witzheftchen.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von AlTheKingBundy »

Münek hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 23:02
AlTheKingBundy hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 13:55 Also bis jetzt stelle ich fest: keiner geht auf die von mir genannten Naherwartungsverse ein bzw. kann eine schlüssige Erklärung liefern. Wie zu erwarten war.
Für mich liegt nachgewiesenermaßen ein doppelter Irrtum vor:

1.
Jesus irrte sich, als er das Ankommen des Reiches Gottes noch zu der Zeit der damals lebenden Generation erwartete.
2. Die Urchristen irrten sich, als die das Kommen des richtenden Menschensohnes (Parusie) noch zu ihrer Zeit erwarteten.
Kann man so sehen, jedenfalls wenn man die Zeitangaben ernst nimmt UND im Königreich Gottes etwas sehen will, was sich auf der Erde abspielt. Letzteres ist aber nicht der Fall.

Jesus (in Ergänzung Paulus) stellt in 3 Evangelien klar, dass seine Wiederkunft folgendes bedeutet:

a) Die Zerstörung Jerusalems und des Tempels womit sivch die GANZE Schrift erfüllt hat (Luk 21,22).
b) Die "Abholung" der zu dem Zeitpunkt noch lebenden Christen in Kombination mit der Auferstehung der bis dahin verstorbenen Christen.

Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass das Königreich Gotttes NICHT von dieser Welt ist:
Joh 18,36: Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.

Joh 8,23: Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.

Lk 17,21: auch wird man nicht sagen: Siehe hier! Oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

2. Kor 4,18: da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.

1. Kor 15,50: Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Vergänglichkeit nicht die Unvergänglichkeit erbt.

Mat 22,30: denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Sa 15. Feb 2020, 00:16
Münek hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 23:24 Auch in der universitären historisch-kritischen Exegese besteht ein nahezu 100%iger Konsens über Jesu diesbezüglichen Irrtum. Das sollte einem gläubigen Christen zu Denken geben.
Im Sinne deren Perspektive und deren Modell ist dieses Ergebnis nachvollziehbar. - Liest man geistlich, kann man zu anderen Ergebnissen kommen.
Geistliches Lesen steht immer für eine Kapitualtion der inhaltlichen Argumentation. Für ein Wischiwaschi, wenn die Texte für einen selbt unerträgliche Widersprüche beinhalten. Kein "geistlicher Leser" konnte jemals klar definieren, was geistliches Lesen überhaupt ist, weil dahinter immer nur eine persönlich-dogmatische Glaubenshaltung steht.
Hiob hat geschrieben: Sa 15. Feb 2020, 00:16 Üblicherweise hört man, dass in dieser Herangehensweise geistliche Fragestellungen nicht relevant seien - genau das macht aber den Unterschied. ---- Halten wir fest: Im Sinne ihres Modells haben die Genannten sicherlich recht - aber das entscheidet nicht darüber, was die diesbezügliche Wirklichkeit ist.
Sicher, weil geistliche Auslegung sich jeglicher nachvollziehbarer Allgemeingültigkeit entzieht und immer nur die persönliche Realität innerhalb der eigenen Filterblase meint.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Naherwartung: Jesu Wiederkunft

Beitrag von Travis »

Hallo PeB,

Die Apostel Jünger stellten Jesus drei Fragen:

1. Woren erkennen wir (Was sind die Zeichen), dass die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bevorsteht?
2. Was sind die Zeichen für Jesu Wiederkehr und das diese Wiederkehr bevorsteht?
3. Was ist das Zeichen für das Ende des Zeitalters und das dieses Ende bevorsteht?

Zu diesem Zeitpunkt war den Jüngern vieles noch nicht klar, da sie in ihrer Zeit lebten und ihnen die Perspektive für die Zukunft nur im Rahmen jüdischer Theologie bekannt war. Für sie war das messianische Zeitalter noch Zukunft. Interessant ist, dass Jesus die Fragen nicht in der Reihenfolge beantwortet, in der sie gestellt werden. Er beantwortet erst die 3. dann die 1. und am Ende die 2.
PeB hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 20:51 Und zusätzlich werden zum Ende der Zeiten hin Viele in den Schriften forschen... ...etwas, was sich für 70 n.Chr. so nicht sagen lässt. Außerdem muss Jerusalem noch gebären.
Möchte man den Zweck und den Sinn der Zerstörung Jerusalems um 70 nChr erfahren, sollte man anschauen, was Jesus selber zu diesem Thema sagt:
Lukas 21,22+23 hat geschrieben:22 Denn das sind die Tage der Vergeltung, dass erfüllt werde alles, was geschrieben ist. 23 Wehe den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn es wird große Not auf Erden sein und Zorn über dies Volk kommen,
Es geht dort also um Vergeltung (Rache) und um den Zorn über Israel.

Als Israel den Messias ablehnte, erreichten sie heilsgeschichtlich einen "Point of no return" wie es in der Geschichte Israels mehrfach geschah. Dies bedeutet, dass Strafe auf jeden Fall erfolgen würde, selbst wenn sich noch einzelne Israeliten als gottesfürchtige Männer erweisen sollten. Jesus deutete dies zuvor bereits einige Male an.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Antworten