Schöpfungsbericht: Kurzer oder langer Zeitraum

Themen des alten Testaments
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AlTheKingBundy
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Re: Galahad

Beitrag von AlTheKingBundy »

Travis hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 11:28 Woran machst Du fest, dass generell Christen nicht bereit sind Fehler einzugestehen und entsprechend zu handeln?
Ok, das war ungenau. Viele/die meisten Christen. Es gibt auch Leute, die aus guten Gründen "ausbrechen", aber es sind eher wenige auch weil es ihnen schwer gemacht wird oder wenn die dogmatische Hirnwäsche erfolgreich war, machen sie es sich selber schwer.
Travis hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 11:28 Weil man Dir nicht zustimmt?
Nein, weil objektiv betrachtet vieles dafür spricht aber weniges bis gar nichts dagegen. Noch einmal, aufgrund dieser Betrachtungsweise habe ich mich vom Futurismus gelöst.
Travis hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 11:28 Es ist verständlich, dass Du Deinen jetzigen Stand als "nicht mehr in die Tasche lügen" ansiehst. Aber wie kommst Du darauf, ich wäre mir meiner Fehlerhaftigkeit nicht bewusst?
In der Tat ist es so, dass ich glaube, Dich schon länger (auch aus einem anderen Forum) zu kennen. Und wenn dem so ist, hast Du Dich auf bemerkenswerte Weise weiterentwickelt. Ich denke schon, dass Du die Fähigkeit besitzt, zu refelktieren und dich neu auszurichten. Und ja, ich könnte manche Dinge "freundlicher" formulieren, ich arbeite daran.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Spice
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Re: Galahad

Beitrag von Spice »

Galahad hat geschrieben: Sa 15. Feb 2020, 22:04 Travis und Magdalena61, vielen Dank für Eure Grüße!
Wenn man tiefer in die Materie einsteigt- vor allem sollte man die Sprache der Bibel erlernen und verstehen…
Und die Wissenschaften sollte man ebenfalls in ihrer Sprache verstehen lernen…
Zum Beispiel die Behauptung der Kurzzeit- Kreationisten, Himmel und Erde seien in 6x 24 Stunden erschaffen worden […] ist einfach falsch.
Nö, ist es nicht.
Doch, ist es!
Ein guter Versuch Glauben und Naturwissenschaft zu versöhnen, stellt m.E. dieser Beitrag dar:
"Der doppelte Ursprung des Menschen", der sich sogar nicht daran stößt, dass die ersten Menschen nach dem Sündenfall, ein "Affen"-Fell hatten!
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ProfDrVonUndZu
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Re: Schöpfungsbericht: Kurzer oder langer Zeitraum

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Zur Zeit des Exodus wird das Volk Israel noch kaum einen Schöpfungsbericht vorliegen gehabt haben. Das erste göttlich überlieferte Manifest waren die Zehn Gebote. Sie enthalten bereits den Hinweis auf die Schöpfung.
2. Mose 20,8 Gedenke des Sabbathtages, ihn zu heiligen.
9 Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk tun;
10 aber der siebte Tag ist Sabbath dem Jahwe, deinem Gott: du sollst keinerlei Werk tun, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd, und dein Vieh, und dein Fremdling, der in deinen Toren ist.
11 Denn in sechs Tagen hat Jahwe den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tage; darum segnete Jahwe den Sabbathtag und heiligte ihn.
Sechs Tage Gotteswerk, sechs Tage Menschenwerk. Woher soll der arme gesetzestreue Israelit nun wissen, welcher Zeitraum ihm persönlich gilt, um dem Gesetz gerecht werden zu können ?
R.F.
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Re: Schöpfungsbericht: Kurzer oder langer Zeitraum

Beitrag von R.F. »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 14. Feb 2020, 14:42 - - -
Falsche Interpretationen der Bibel sollten auch besprochen und dementiert werden. Zum Beispiel die Behauptung der Kurzzeit- Kreationisten, Himmel und Erde seien in 6x 24 Stunden erschaffen worden. Um diese These zu untermauern wird unser heutiges Verständnigs von "Zeit" auf eine Wirklichkeit, die in Äonen und nicht in irdischen Stunden funktioniert, übertragen, und das ist einfach falsch.
- - -
Hi Magdalena!

Auch nach Deiner Überzeugung sind ja die Schriften der Bibel göttlichen Ursprungs. Sie müssen also wahr sein.

Dieser Wahrheitsanspruch wird nicht nur im Zusammenhang mit dem Schöpfungsbericht in Frage gestellt. Nein, auch bei der in der in der Bibel beschriebenen göttlichen Zukunftsplanung. Den Vorhersagen zufolge wird die gegenwärtige kleine Erde nach den kommenden zehn Menschenaltern vernichtet und durch eine neue, weit größere Erde ersetzt. Hierzu stellt sich die Frage: Wie lange darf dieser Wechsel dauern? Mehrere Milliarden Jahre irdischer Zeit? Wo halten sich während dieser Zeit die unzähligen Gehilfen Gottes und die Milliarden “Menschen” auf? Oder dauert der Wandlungsprozess nur ein paar “Stunden”, wie auch die Schöpfung lediglich sechs Tage dauerte?

Ich nehme an, dass jeder in diesem Forum weiß, dass die “Entstehung” des Auges nie im Sinne eines Evolutions-Prozesses erklärt werden konnte. Ebenso wenig die anderen Sinnesorgane. Überhaupt weiß kein Mensch, was Leben ist, kann auch nicht künstlich erzeugt werden.

Die Evolutionisten meinen, dass die “Entstehung” des Lebens und der Arten in langen Zeiträumen möglich war. Eigentlich sinnlos danach zu fragen, mit welchen Verfahren die Existenz der angeblichen Millionen/ Milliarden Jahr ermittelt werden, wenn mit radiometrischen Methoden gemessene Alter um das Hunderttausendfache des historisch nachgewiesenen Alters von Proben abweichen. Diese Verfahren sind zur Altersbestimmung untauglich.

Übrigens kann sich ein jeder mit eigenen Sinnen und etwas Nachdenken von der Absurdität der naturalistischen Ideologie überzeugen.
R.F.
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Re: Schöpfungsbericht: Kurzer oder langer Zeitraum

Beitrag von R.F. »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 14:35 Zur Zeit des Exodus wird das Volk Israel noch kaum einen Schöpfungsbericht vorliegen gehabt haben.
- - -
Noah hatte zwar keinen persönlichen Kontakt mit Adam, da dieser im Alter von 930 Jahre verstarb. Anders der Vater Noahs, Lamech. Dieser lebte noch einige Jahre zeitgleich mit Adam. Vermutlich wussten die damaligen Menschen, Informationen in Schriftform zu speichern. Über den auf diese Weise gesicherten Schöpfungsbericht verfügten wohl Abraham, Isaak und auch Jakob, der ihn nach Ägypten mitnahm.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Schöpfungsbericht: Kurzer oder langer Zeitraum

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Und ausgerechnet Abraham verfügte noch über diese Schriften, und alle anderen Menschen nicht, als wäre es von menschlicher Seite dieser Abstammungslinie im Vorfeld schon klar gewesen, dass es vom Ararat zum Sinai führt. Ich würde diese Anschauung als retronym verzerrt bezeichnen, so als hätten die Menschen beim Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges gerufen "Jetzt beginnt der dreißigjährige Krieg mit dem Zweiten Prager Fenstersturz !!!".
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ProfDrVonUndZu
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Re: Galahad

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

AlTheKingBundy hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 09:33 Wozu wurden denn die Naturgesetze durch Gott geschaffen? Damit er sie ständig außer Kraft setzt, weil sie ihm im Weg stehen?
Naturgesetz ist eine menschliche Bezeichnung für Wirkkräfte, denen wir Menschen ohnmächtig gegenüber stehen. Warum muss sich ein Schöpfer daran halten ? Die Hardware eines Computers wird doch auch nicht hergestellt und zusammengebaut nach den Regeln einer Programmiersprache des selben Computers.
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AlTheKingBundy
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Re: Galahad

Beitrag von AlTheKingBundy »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 16:11
AlTheKingBundy hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 09:33 Wozu wurden denn die Naturgesetze durch Gott geschaffen? Damit er sie ständig außer Kraft setzt, weil sie ihm im Weg stehen?
Naturgesetz ist eine menschliche Bezeichnung für Wirkkräfte, denen wir Menschen ohnmächtig gegenüber stehen.
Das mag in der Antike so gewesen sein, heute fliegen wir entgegen der Wirkkräfte der Gravitation zum Mond.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 16:11 Warum muss sich ein Schöpfer daran halten ?
Weil er sonst unglaubwürdig sein würde. Noch einmal: dann war seine Schöpfung doch nicht so gut.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 16:11 Die Hardware eines Computers wird doch auch nicht hergestellt und zusammengebaut nach den Regeln einer Programmiersprache des selben Computers.
Und?
Beste Grüße, Al

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Magdalena61
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Re: Schöpfungsbericht: Kurzer oder langer Zeitraum

Beitrag von Magdalena61 »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 14:35Sechs Tage Gotteswerk, sechs Tage Menschenwerk. Woher soll der arme gesetzestreue Israelit nun wissen, welcher Zeitraum ihm persönlich gilt, um dem Gesetz gerecht werden zu können ?
Es wäre interessant zu erfahren, wie 1. Mose 2, 2-3 gemeint ist:
Und Gott hatte am siebten Tag sein Werk vollendet, das er gemacht hatte; und er ruhte am siebten Tag von seinem ganzen Werk, das er gemacht hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von seinem ganzen Werk, das Gott schuf, als er es machte.
Am 7. Tag "ruhte" Gott. Warum? Was will uns der Text damit sagen? Gott wird doch nicht müde. Was hat Gott am 7. Tage wirklich gemacht? Und was am 8. Tag und am 9. und überhaupt?

Allenfalls könnte man im ersten Kapitel sechs Tage in der Definition von "göttlicher Zeit" ansetzen-- damit bleibt offen, wie lange ein solcher Tag nach unserem irdischen Verständnis von "Zeit" dauerte.

Wann wurde die Genesis schriftlich festgehalten? Nachdem das Gesetz des Mose bereits allgemein bekannt war? :)

Der Evolutionslehre möchte und werde ich nicht das Wort reden. Es gibt zu viele unbeantwortete Fragen und Widersprüche.
LG
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Magdalena61
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Re: Schöpfungsbericht: Kurzer oder langer Zeitraum

Beitrag von Magdalena61 »

R.F. hat geschrieben: So 16. Feb 2020, 15:06
Hi Magdalena!

Auch nach Deiner Überzeugung sind ja die Schriften der Bibel göttlichen Ursprungs. Sie müssen also wahr sein.
Ja, definitiv.
Dieser Wahrheitsanspruch wird nicht nur im Zusammenhang mit dem Schöpfungsbericht in Frage gestellt. Nein, auch bei der in der in der Bibel beschriebenen göttlichen Zukunftsplanung. Den Vorhersagen zufolge wird die gegenwärtige kleine Erde nach den kommenden zehn Menschenaltern vernichtet und durch eine neue, weit größere Erde ersetzt. Hierzu stellt sich die Frage: Wie lange darf dieser Wechsel dauern? Mehrere Milliarden Jahre irdischer Zeit? Wo halten sich während dieser Zeit die unzähligen Gehilfen Gottes und die Milliarden “Menschen” auf?
Ich rede doch nicht von Milliarden Jahren. Sondern ich sage mehr oder weniger nur, dass wir es nicht wissen. Wir wissen nicht, wie lange ein Schöpfungstag dauerte und ob überhaupt ein "richtiger" Tag gemeint ist, oder ob dieser Begriff einfach ein Zugeständnis an die menschliche Beschränktheit sein soll, weil wir, wenn Gott hätte aufschreiben lassen, was wirklich geschehen ist, nichts checken würden. Ich denke mal, da wären hochkomplizierte Formeln und Berechnungen mit dabei. Biologie, Chemie und Physik aus einer anderen Welt in einer Sprache, die uns nichts nützen würde. Begründung: Die Offenbarung des Johannes. Darin sind mehr Rätsel enthalten als verständliche Passagen, und das liegt u.a. daran, dass Johannes nicht über das erforderliche Vokabular verfügte, um zu beschreiben, was er sah.

Eine detailliertere Erklärung in der Genesis würde uns also vermutlich gar nichts nützen. Wir könnten sie lesen, aber nicht entziffern.

Ein allmächtiger Gott braucht keine sechs Tage, um etwas zu erschaffen. Sechs Millisekunden würden auch reichen. Zeit ist relativ.

Man muss das Alter der Erde nicht mit dem Beginn der Genesis gleichsetzen. Das Universum und somit auch der Planet Erde befanden sich, bis Gott am 4. Tag das Zeitsystem einsetzte, oder sogar noch länger, nämlich bis zum Sündenfall, in Modus "Ewigkeit". Und Ewigkeit kann man nicht berechnen. Deshalb sind alle Versuche einer genaueren Bestimmung der Dauer der Schöpfung falsch. Sowohl die der Kurzzeit- Kreationisten als auch die der Darwinjünger.
Oder dauert der Wandlungsprozess nur ein paar “Stunden”, wie auch die Schöpfung lediglich sechs Tage dauerte
Für mich ist die wichtigste Aussage: "Er sprach und es wurde".
Gott sieht alle Zeiten gleichzeitig. Er "sprach" und Er "sah" gleichzeitig das Ergebnis. So betrachtet, gibt es nichts auszusetzen an der Genesis. Aus der Perspektive der göttlichen Sicht stimmt alles. :D
Ich nehme an, dass jeder in diesem Forum weiß, dass die “Entstehung” des Auges nie im Sinne eines Evolutions-Prozesses erklärt werden konnte. Ebenso wenig die anderen Sinnesorgane. Überhaupt weiß kein Mensch, was Leben ist, kann auch nicht künstlich erzeugt werden.
Lieber R. F., ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es einen Schöpfer gibt.

Und diese Geschichten der Gottesleugner oder wissenschaftsgläubiger Christen mit angeblich "aufrecht gehenden Primaten", für deren angenommene Existenz man irgendwelche Knochenfunde als Beweis anführt, siedele ich in einer ganz anderen Ecke an:
Gott hatte die Erde einmal ersäuft, nicht wahr? Und damit hatte Er die schlimmsten Formen der Nephilim ausgerottet, sodass diese sich nicht weiter vermehren konnten.

Meiner Einschätzung nach findet man nicht "Neandertaler" oder sonstige "Vorläufer der Menschheit", sondern bestenfalls Nephilim: Lebewesen, die aus unerlaubten Verbindungen hervorgingen. ODER man findet irgendwelche Relikte von Leben aus einer früheren "Zeit", die etwa zwischem dem ersten und dem zweiten Vers des ersten Buches Mose zu datieren wäre.
Was VOR der Genesis die Erde bevölkerte und einem Gericht Gottes zum Opfer fiel, und in diese Zeit zählen ja auch die genannten Funde, darüber erfahren wir aus der Schrift so gut wie nichts.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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