PeB hat geschrieben: ↑Fr 6. Mär 2020, 13:56
Er muss es SICH nicht auslegen, aber vielleicht dir und mir. Jesus legte auch aus.
Beipiel: Du sollst nicht morden. Was ist hier auszulegen? Brauchst du dazu überhaupt den HG? Sogar böse Weltmenschen kapieren was damit gemeint ist, auch wenn sie an Gott gar nicht glauben. Im Grunde musst du nur verstehen, was ein Mord ist.
Als der HG Ananias angewiesen hatte, er solle Paulus in der Geraden Gasse empfangen (Apg. 9), was musste er dabei nun auslegen? Hatte ihm der HG die Adresse unklar angegeben?
Also wenn der HG redet, dann kann er sich so ausdrücken, dass du ihn verstehst. Andernfalls fragst du und er erklärt es dir noch einmal. Eine andere Sache ist es sich zu verweigern. Das tat z.B. Petrus, also ihn der HG aufforderte: "Schlachte und iss" (Apg. 10).
Auch Mose verweigerte sich anfangs beim brenndenden Dornbusch, was Gott erzürnte. Ok, das sind mal die einfachen Dinge. Ich weiß, dass du das meinst was Paulus schreibt. Ich differenziere das. Entweder redet der HG, dazu sagte ich bereits, er tut das nur zu ausgewählten Menschen, oder es redet Paulus.
Paulus hat vieles ausgelegt, womit es keiner weiterer Auslegung bedarf. Man kann aber einen Sachverhalt auch anders erklären. Was er schreibt, ist deswegen nicht Wort Gottes. Er redet auch über seine eigenen Erfahrungen und Einschätzungen. Er gibt in den Briefen auch Anweisungen, die uns nicht betreffen.
All das hat mit dem Reden des HG nichts zu tun. Aber er hatte im Gegernsatz zu mir den persönlichen Auftrag von Jesus erhalten zu den Heiden zu gehen und darum erschien er ihn auch weiterhin in mehreren Gesichten. Somit verfügt er über mehr Wissen was genau der HG geredet hat als ich.
Sein Dienst hat daher auch eine ungemein höhere Bedeutung. Aber er sagte nie, dass er anstelle des HG selbst redete. Alle Briefe beginnen mit: „Paulus ...“. Diese Umdeutung seiner Auslegung als Wort Gottes macht nun die Theologie. Ich bin hier mittlerweile etwas anders in der Herangehensweise und sagte ich forsche noch.
Das gilt dann sinngemäß für alle Propheten. Beginnt ein Prophet seine Rede mit: „So spricht der Herr ...“, dann hat der Herr diese Worte zuvor zu ihm auch geredet. Wie erfahren wir oft nicht. Er redet dann nicht seine eignen Gedanken. Nun beginnt Paulus seine Briefe mit: „Paulus, ... an die ... so und so ...“. Wer redet dann also? Interessant ist das 5. Buch Mose. Hier redet zumeist Mose, weshalb man das Buch auch als Auslegung bezeichnen könnte.
Ein souveränes Reden durch den HG selbst gab es nur vereinzelt, wie wir es in Apg. 2 zu Pfingsten lesen. Hier betätigte tatsächlich der HG die Stimmbänder de Jünger, bzw. gaben diese dem Einwirken des HG so nach, sodass sie nicht ihre eigenen Worte redeten. Auch im AT hat es das vereinzelt in ähnlicher Art gegeben (z.B. 4 Mose 11).
PeB hat geschrieben: ↑Fr 6. Mär 2020, 13:56
Was er selber zu sagen hat, hat doch nichts mit der Auslegung der Schrift zu tun.
Genau das habe ich ja gesagt. Wo liegt dein Problem?