Die Frage nach dem "Warum"

Rund um Bibel und Glaube
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Helmuth
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Helmuth »

Ziska hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 19:15 Möchtest du hier in diesem Forum die Frage einmal beantworten?
„Warum läßt Gott Leid zu?“
Grundsätzlich ja, aber nicht hier. Ich verstehe diesen Thread so, dass Bonnie um Rat sucht und nicht um eine theologische Unterweisung. Ich sehe es auch mehr so wie Prof VonUndZu Stellung bezogen hat.

Sollte ich mich irren, wird Bonnie das sagen, und ja, dann ginge ich darauf ein. Anders ausgedrückt, ich widme mich ihrem Ansinnen und weniger denen die immer nur alles zerquasslen und vertheologisieren wollen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Ziska
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Ziska »

Michael hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 19:22
Ziska hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 19:15 Möchtest du hier in diesem Forum die Frage einmal beantworten?
„Warum läßt Gott Leid zu?“
Grundsätzlich ja, aber nicht hier. Ich verstehe diesen Thread so, dass Bonnie um Rat sucht und nicht um eine theologische Unterweisung. Ich sehe es auch mehr so wie Prof VonUndZu Stellung bezogen hat.

Sollte ich mich irren, wird Bonnie das sagen, und ja, dann ginge ich darauf ein. Anders ausgedrückt, ich widme mich ihrem Ansinnen und weniger denen die immer nur alles zerquasslen und vertheologisieren wollen.

Denkst du denn nicht, dass Bonni von deiner Erklärung, „warum Gott das Leid zuläßt“ etwas lernen könnte?
LG Ziska

Immer weniger Anstand – was sagt die Bibel?

https://www.jw.org/de/bibliothek/artike ... ibel-sagt/
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Oleander
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Oleander »

Spice hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 16:10 Wo waren aber die Menschen, die ihm hätten aufzeigen können, dass es dumm ist, sich das Leben zu nehmen?
Interessante Aussage...
Warum ist es denn dumm, sich das Leben zu nehmen?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Magdalena61
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Magdalena61 »

Bonnie hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 12:00 Zwei gute Freundinnen von mir haben aus dem engsten Freundeskreis einen jungen Mann durch Selbstmord verloren. Beide sind nicht keine Christen und überhaupt nicht gläubig. Bisher konnten wir uns noch nicht ausführlicher unterhalten, was ich jedoch weiß, der Angriff auf Gott – wo war er denn, warum hat er das zugelassen, es kann keinen Gott geben – wird kommen. Beide beäugen meinen Glauben sehr kritisch.
Das tut mir sehr leid.
Ein junger Mensch-- eine irreversible Entscheidung. Ist es der Sohn einer deiner Freundinnen?

Man kann gar nicht viel dazu sagen. Den Schmerz der Hinterbliebenen kann man nicht lindern. Das ist das Problem.
Innerlich hat man einen Widerstand: Das DARF doch nicht sein... dass ein junger Mensch sein Leben wegwirft, hätte man ihm (nicht) helfen können, welche Gedanken oder Umstände trieben den Selbstmörder dazu, diesen endgültigen Schritt zu tun-

-- und weil viele Menschen so hilflos vor dieser Realität stehen, innerlich fassungslos, entsetzt, geschockt und irgendwann auch zornig, soll dann Gott "daran schuld" sein. Gott soll die Verantwortung für die Entscheidung des Selbstmörders übernehmen. (?)

Wenn die Frage kommt: "Warum lässt Gott das zu?" kann man mehr oder weniger nur sagen: "Weil Gott die Entscheidungsfreiheit des Menschen respektiert".

Das ist wahrscheinlich keine Hilfe für die Betroffenen. Andererseits müssen sie schon akzeptieren: Wenn ein Mensch von Gott nichts wissen will, dann kann er auch nicht erwarten, dass Gott für ihn tätig wird.

Wahrscheinlich sorgt, plant und hilft Gott dennoch in unzähligen Fällen, ungebeten und unerkannt. Denke ich mal.

Wir können diesen jungen Menschen, der nicht mehr leben wollte, nur noch der Gnade Gottes anbefehlen. Ich glaube, wenn jemand Suizid begeht, dann hat er alle Hoffnung verloren; er ist in einer Ausnahmesituation, nicht wirklich zurechnungsfähig, total verzweifelt.

Ich setze meine Hoffnung auf den barmherzigen Rettergott, der Lazarus zum Leben erwecken kann.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Bonnie
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Bonnie »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 13:00 Das ist doch keine Situation, wo du als gläubige Christin besonders Rechenschaft abzugeben hättest.
Rechenschaft? Hmmm, das empfinde ich dann schon anders. Sie haben Fragen und ich würde sie gerne so weit und gut wie möglich beantworten, tue mich aber schwer, weil sie eben, wie erwähnt, keine Christen sind.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 13:00 Die Frage, die sich die beiden in Bezug auf ihren Freund stellen sollten wäre viel mehr "Wo war der Mensch ?" Natürlich muss sich das aus dem Gespräch auch ergeben, denn so unvorbereitet würde das nur selbstrechtfertigenden Widerstand erzeugen, der zwar die Frage nicht auflösen würde, möglicherweise aber eure Beziehung gefährden könnte.
Das wäre dann nicht das erste Mal. Beim letzten Mal, meiner Ablehnung die Trauzeugin für meine Freundinnen zu sein, zerbrach die Freundschaft (noch) nicht. Danke für die Anregung, die werde ich bevorzugt für persönliche Gespräche im Auge behalten.
Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.
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Bonnie
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Bonnie »

1Johannes4 hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 13:02
Diesem Grundgedanken folgend gehe ich meistens zunächst darauf ein, dass man nichts im Leben behalten wird und das eigentlich auch schon von vornherein feststeht: alles wird man letztendlich auch verlieren. Je größer der Gewinn für einen war, um so schmerzhafter wird somit auch der Verlust sein. Da im ersten Moment aber alle möglichen Gefühle wie Trauer, Wut usw. dominieren, ist die erste Trauerphase meiner Meinung nach kein so guter Moment für irgendwelche philosophisch-theologische Erklärungsversuche, sondern eher für Anteilnahme und Unterstützung.

Ein häufig anzutreffender Irrtum der meisten Leute was den Glauben betrifft ist eine implizite Verwechslung Gottes mit dem Weihnachtsmann. Ohne irgendeine Bereitschaft zu einer Beziehung, zum Gehorsam, zum Vertrauen usw. werden dennoch in besonderen Momenten regelrechte Wunschlisten von Gott erwartet. Kurzum, es interessiert im Prinzip nur das eigene Wohl.

Grüße,
Daniel.
Lieber Daniel,

Damit kann ich etwas anfangen. Danke :) !
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Bonnie
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Bonnie »

Travis hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 13:24
Bonnie hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 12:00 Was würdet ihr auf die Frage nach dem „Warum lässt Gott das zu“ u.ä. antworten?
Diese Frage hat Gott als Ziel (von ihm wird Rechenschaft verlangt) und die Antwort hängt davon ab, wie der Frager Gott sieht, wer und was Gott ist und welche Position der Mensch zu ihm einnimmt. Daher würde ich in diese Richtung antworten.
Für die eine der Fragerinnen ist Gott schlicht nicht existent, was aber eher die Verleugnung desselben darstellt, obwohl sie ahnt, dass da "mehr zwischen Himmel und Erde" ist, als sie in ihren Gedanken zulassen kann.

Die andere glaubt an Gott, war auch einige Jahre aktiv in der katholischen Kirche und der Heilsarmee, hat ihren Glauben aber nach einigen Schicksalsschlägen auf Eis gelegt. Gleichwohl, wenn sie bei mir zu Besuch sind, besucht sie mit mir den Gottesdienst.
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Bonnie
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Bonnie »

Ziska hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 13:52 1. Frage sie, ob sie an Gott glauben.
2. Frage sie, ob sie die Bibel als Gottes inspiriertes Wort annehmen können und davon überzeugt sind, dass sie wahr ist.
3. Frage sie, ob sie sich etwas von Gott durch die Bibel etwas sagen lassen wollen, auch wenn es nicht mit ihrer Vorstellung übereinstimmt.
Da gibt es eine einheitliche Antwort für alle 3 Fragen: nein. Aber Gott wird jetzt ins Feld geführt als derjenige, der Schuld ist, weil er es nicht verhindert hat - ein sehr, sehr schräger Vorwurf, wenn man vorgibt nicht an ihn zu glauben. Für mich spricht da aber eine große, verständliche Hilflosigkeit heraus und der Versuch einen Schuldigen zu finden.
Ziska hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 13:52 Ein Menschen, der nicht an Gott glaubt und nicht die Bibel als sein Wort anerkennen will,
wird immer wieder Argumente gegen Gott suchen.

Deswegen kann man die Frage: „Warum läßt Gott das zu?“ dieser Person nicht beantworten.
Denn er glaubt ja nicht an das, was Gottes Wort sagt. Es setzt voraus, dass diese Person an Gott glaubt.
*Klick* ein Gedankengang, der mir so nicht bewusst war. Danke!
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Spice
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Spice »

Oleander hat geschrieben: Fr 8. Mai 2020, 00:29
Spice hat geschrieben: Do 7. Mai 2020, 16:10 Wo waren aber die Menschen, die ihm hätten aufzeigen können, dass es dumm ist, sich das Leben zu nehmen?
Interessante Aussage...
Warum ist es denn dumm, sich das Leben zu nehmen?
Weil es für den Betroffenen keinen Nutzen, sondern nur Schaden bringt.
Spice
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Re: Die Frage nach dem "Warum"

Beitrag von Spice »

Bonnie hat geschrieben: Fr 8. Mai 2020, 07:32 Die andere glaubt an Gott, war auch einige Jahre aktiv in der katholischen Kirche und der Heilsarmee, hat ihren Glauben aber nach einigen Schicksalsschlägen auf Eis gelegt. Gleichwohl, wenn sie bei mir zu Besuch sind, besucht sie mit mir den Gottesdienst.
Ja, das ist leider der Fall, weil eben Christen im allgemeinen keine wirkliche Antwort auf Schicksalsschläge und dem "Warum?" haben. Da merkt man ganz deutlich das Fehlen von Einsicht in Reinkarnation und Karma, das diese Fragen voll befriedigend löst.
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