Evangelium als Programm?

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Helmuth
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Helmuth »

Wenn heute etwas nach "Programm" abäuft, dann sind es die Gottesdienste. Dazu kann man regelrecht sagen "Schema F". Jede Gemeinde hat ihr eigenes, fast egal welche, ob RKK oder Freikriche.

Es gibt eine festgelegte Abfolge und die hat sich im Laufe der Jahre eingespielt und niemand hinterfragt sie. Zur Zeit Jesu war auch er es gewohnt am Shabat die Synagoge zu besuchen.

Den monotonen Ablauf habe ich mal zu durchbrechen versucht, als ich eine Preedigt gehalten hatte. Ok, man gestattete mir das einmal, aber man kehrte rasch wieder zu Schema F zurück. Auch die charismatischen Gemeinden sind da nicht anders, sie sind bloß lebendiger in ihrer Lobpreisgestaltung und geben den Heiligen Geist mehr Raum, aber vom Prinzip agieren sie doch gleich wie alle anderen Gemeinden.

Das normale Leben hat nun mal "Programme". Aufstehen, Frühstück, Arbeit, Heimkommen, Kinder betreuen, Abendessen, Schlafengehen. Im Prinzip ein "Programm", ob nun auch Sicht der Eltern oder Schüler.

Und auch das Evanglium hat ein klares Programm. Wer ein anderes Programm predigt, der ist verflucht meint Paulus. Nun, vielleicht kann ich mit der Thematik bislang noch nichts anfangen, weil ich die Problemsetzung noch nicht erfasst habe. Aber das ist für manche Threads auch schon Programm. ;)
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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lovetrail
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von lovetrail »

Michael hat geschrieben: So 14. Jun 2020, 10:43 Nun, vielleicht kann ich mit der Thematik bislang noch nichts anfangen, weil ich die Problemsetzung noch nicht erfasst habe.
Das Problem ist, dass mE die Gesetzlichkeit heute als Programm auftritt. Ich kenne Leute die rechnen dir vor, wieviele Leute zum Glauben kommen in 10 Jahren, wenn jeder der Neubekehrten nach drei Jahren wiederum eine gewisse Anzahl an Jünger bekehrt usw.

Darauf werden dann Jahrespläne und Vorgehensweisen gegründet.

Ich kann mich an eine Aussage eines Pastors von einer relativ großen Freikirche erinnern: Er meinte, dass die Kirche viel biete und fast jeden Tag wäre ein Programm. Leider seien zuwenig Freundschaften entstanden. Daran müsse man noch arbeiten..

Aber Freundschaften kann man nicht wie ein Programm erarbeiten. Das erfordert Nähe, Zeit, Vertrauen, Geduld, Liebe....

Aber es soll auch Ehen geben wo alles durchgeregelt ist. Bis ins Schlafzimmer hinein. :shock:

LG
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jsc
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von jsc »

@lovetrail:
Du grenzt aber dein Verständnis vom Begriff "Programm" von "normaler Gesetzlichkeit" und einem "Gottesdienst Programm" ab, oder?
Achtung! Der Post über dieser Signatur wirft Magdalena keine Lüge vor und bezichtigt sie auch nicht der Dummheit!
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lovetrail
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von lovetrail »

jsc hat geschrieben: So 14. Jun 2020, 11:56 @lovetrail:
Du grenzt aber dein Verständnis vom Begriff "Programm" von "normaler Gesetzlichkeit" und einem "Gottesdienst Programm" ab, oder?
Vielleicht ist es auch das Gleiche. Solche Programme dürften aber normalerweise nicht als Gesetzlichkeit erkannt werden. Ein allzu starrer, geregelter Gottesdienstablauf gehört da auch dazu.
Auf jeden Fall behindert das Programm/Gesetz eine lebendige Beziehung zu Gott und zum Nächsten.

LG
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Oleander
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Oleander »

Michael hat geschrieben: So 14. Jun 2020, 10:43 Wenn heute etwas nach "Programm" abäuft, dann sind es die Gottesdienste. Dazu kann man regelrecht sagen "Schema F". Jede Gemeinde hat ihr eigenes, fast egal welche, ob RKK oder Freikriche.
Mir kam dazu spontan ein Gedanke:
Nehmen wir an, die Mitglieder einer Gemeinde(wie in biblischen Zeiten) treffen einander in den Räumlichkeiten eines Gebäudes oder in einer Kirche.
Sie haben kein "Programm" , sitzen an ihren Plätzen oder was auch immer und warten einfach ab, was passiert.
Denkst du, es würde da irgendwas passieren?
Sollte man zuerst ein bisschen miteinader plaudern, dann ein einleitendes Gebet und dann schaun, was passiert?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Isai
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Isai »

Oleander hat geschrieben: So 14. Jun 2020, 12:34 Sie haben kein "Programm" , sitzen an ihren Plätzen oder was auch immer und warten einfach ab, was passiert.
Denkst du, es würde da irgendwas passieren?
Sollte man zuerst ein bisschen miteinader plaudern, dann ein einleitendes Gebet und dann schaun, was passiert?
Exakt.

Stößt aber bei manchen auf wenig Gegenliebe :mrgreen:

Den Heiligen Geist wirken lassen und Kontrolle an den Herrn abgeben.

Klappt wunderbar.


Lieben Gruß,

Isai
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
1. Joh 4:15
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Helmuth
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Helmuth »

Oleander hat geschrieben: So 14. Jun 2020, 12:34 Sie haben kein "Programm" , sitzen an ihren Plätzen oder was auch immer und warten einfach ab, was passiert.
Denkst du, es würde da irgendwas passieren?
Da kann ich dir sagen was passiert. Irgendwann meldet sich ein leerer Magen, dessen tägliches Programm ruft: "Wo bleibt meine heutige Essenzufuhr?" Und kommt dann nichts, dann geht der Magen knurrend samt Besitzer wieder. ;)

Ich selbst lege in den Begriff Programm keine negtive Konnotation hinein. Für mich ist es in Ordnung bestimmte Gewohnheiten zu pflegen. Gut und nützlich sollen sie sein. Und wenn wir lesen, was die ersten Tischgemeinschaften verband, dann war das, man lese und staune:
Apg. 2:46 hat geschrieben: Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens.
Dieses Grundprogramm funktioniert immer. :thumbup:
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Lena
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Lena »

lovetrail hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 21:37 Ist nicht ein Virus auch ein Programm ohne Leben? Ein Programm welches sich einen lebendigen Wirt sucht, ihn unterwirft und dessen Leben aussaugt?
Programme sind oft an Stelle von frei, sprich spontan gelebtem Leben.
Mir ist, das der Mensch von Heute dazu fast nicht mehr in der Lage ist.
Man lässt sich unterhalten aus einem vorgegebenen Programm.
Sobald man in die Natur hinaus geht, sieht und riecht und fühlt man
so viele spannende Dinge, ganz nach dem Willen des Schöpfers.
Auch sind spontane Begegnungen mit Menschen oft am herzlichsten.
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lovetrail
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von lovetrail »

Oleander hat geschrieben: So 14. Jun 2020, 12:34
Nehmen wir an, die Mitglieder einer Gemeinde(wie in biblischen Zeiten) treffen einander in den Räumlichkeiten eines Gebäudes oder in einer Kirche.
Sie haben kein "Programm" , sitzen an ihren Plätzen oder was auch immer und warten einfach ab, was passiert.
Denkst du, es würde da irgendwas passieren?
Sollte man zuerst ein bisschen miteinader plaudern, dann ein einleitendes Gebet und dann schaun, was passiert?
Das funktioniert im kleineren Rahmen besser. Da kann man sich dann auch persönlich austauschen und füreinander beten. Aber auch singen und lehren usw.
Wie ist es nun, Brüder und Schwestern? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung! (1. Kor.14,26. Lut.)
Diese kleineren Zusammenkünfte sind das Modell der frühen Christen und werden wohl auch das Modell der letzten Christen sein. Die große Auditoriums-Kirche war nie ideal.

LG
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Oleander
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Re: Evangelium als Programm?

Beitrag von Oleander »

lovetrail hat geschrieben: So 14. Jun 2020, 16:00
Wie ist es nun, Brüder und Schwestern? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung! (1. Kor.14,26. Lut.)
Diese kleineren Zusammenkünfte sind das Modell der frühen Christen und werden wohl auch das Modell der letzten Christen sein. Die große Auditoriums-Kirche war nie ideal.

LG
Für mich ist das einzig ansprechbare daraus "Erbauung". Sich gegenseitig stützen und verstehen ...

Ich war mal in Kaisermühlen in einer Baptistengemeinde, sie sangen Psalme...für mich war das :yawn:
Und diese unnatürliche aufgesetzte "Freundlichkeit" war auch ned so mein Ding-iwie so steril alles wie Marionetten, keine Lebendigkeit
Ich mag keine "Vorlagen" in dem Sinn...

Ich brauch auch keine Lehrer, die mir was vorkauen.
Was bitte soll es heut zu Tage noch zu offenbaren geben?
Und von Zungenreden halte ich ohnehin nix mehr, das tat ich früher daheim im "Kämmerlein" wenn ich nimma wusste, was ich "beten" soll 8-)
Auslegung: Das könnte Gott selber mal tun, dann bräuchte es keine Ausleger mehr.

Dann waren wir (Gemeinde Jon Palmer) mal In Salzburg auf einer Freizeit.
Die 2 Mal, wo ich bei den Abendpredigten dabei sein konnte, waren zwar vom Inhalt sehr lustig(Gastpredigerin) aber das wars dann auch schon.
Hilfsbereitschaft: Vergiss es...Geinsam dort was unternommen: Vergiss es...
Ich kam mir eher vor wie in einer etwas lockeren Amisch Gemeinde....
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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