Hallo Magdalena61,
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mi 30. Okt 2019, 01:46
Der Ausdruck Pragmatismus (von altgriechisch πρᾶγμα pragma „Handlung“, „Sache“) bezeichnet umgangssprachlich ein Verhalten, das sich nach bekannten situativen Gegebenheiten richtet, wodurch das praktische Handeln über die theoretische Vernunft gestellt wird. Die philosophische Tradition Pragmatismus geht davon aus, dass der Gehalt einer Theorie von deren praktischen Konsequenzen her bestimmt werden soll (Pragmatische Maxime). Daher lehnen Pragmatisten unveränderliche Prinzipien ab.
Wikipedia
Kann mir jemand das mal in Umgangssprache erklären, bitte?
Die Vorlesung bei Wikipedia ist mir zu abgehoben.
Meint "pragmatisch" eher "praktisch", also zielgerichtet das tun, was erforderlich ist, um das beste Ergebnis zu erzielen?
LG
die „Vorlesung“ in Wikipedia bezieht sich ja auch hauptsächlich auf eine philosophische Strömung, die so bezeichnet wird. Dagegen Dein Zitat daraus auf das umgangssprachliche Verständnis dessen, wobei in dem Zitat des Wikipedia-Artikels der Ausdruck „situativ“ hervorgehoben ist.
Mal ein Beispiel, warum der „pragmatische“ Weg nicht immer die bessere Wahl ist als der idealistische Weg:
Beispielsweise wenn ein Kleinkind an der Kasse im Supermarkt nach Süßigkeiten fragt und wenn es diese nicht bekommt, dann anfängt immer mehr zu quengeln und die Mutter dann dem Kind die Süßigkeiten einkauft und gibt. Pragmatisch ist es, weil es in der Situation den gewünschten Effekt erreicht, aber dennoch ist es erzieherisch betrachtet (also idealistisch) grundverkehrt, da es das Kind dazu erzieht, dass es mittels Quengeln seine Ziele bei den Eltern erreichen kann.
Der pragmatische Weg ist häufig einfach nur die für den Moment bequemere Lösung eines Problems, aber verkehrt, weil es das Größere und Ganze ignoriert. Um wenigstens anzudeuten, dass Pragmatismus auch aus christlicher Sicht falsch sein kann, möchte ich noch erwähnen, dass das, was umgangssprachlich Idealismus ist, im christlichen Kontext z.B. der Wille Gottes sein kann ... z.B. im Sinne der Wahrheit, Liebe und Gerechtigkeit.
Eine interessante Bibelstelle:
Von der Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, daß er nach Jerusalem hingehen müsse und von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten vieles leiden, und getötet und am dritten Tage auferweckt werden müsse. Und Petrus nahm ihn zu sich und fing an, ihn zu strafen, indem er sagte: Gott behüte dich, Herr! dies wird dir nicht widerfahren. Er aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh hinter mich, Satan! du bist mir ein Ärgernis, denn du sinnest nicht auf das, was Gottes, sondern auf das, was der Menschen ist.
Matthäus 16:21-23 ELB71
Nur um deutlich zu machen, dass der bequemere Weg für einen Christen nicht immer der bessere Weg ist.
Grüße,
Daniel.