AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Mo 29. Jun 2020, 05:47
Dadurch wird es nicht richtiger. Und nein, es taucht keineswegs hinten sondern an erster Stelle auf, unter "Gebrauch"
the inhabited world, that is, the Roman world, for all outside it was regarded as of no account.
https://biblehub.com/greek/3625.htm
Hier sind natürlich auch Eskimos und Indianer gemeint?
1. steht Biblehub nicht stellvertrend für jedes Lexikon
2. hast du den Text in Klammern ausgelassen.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Mo 29. Jun 2020, 05:47
Was für ein hanebüchener Unsinn, das soll als Beleg für Deine Ganzwelttheorie dienen?
Nein, es geht nicht um meine Ganzwelttheorie, sondern um die Sicht Gottes auf seine Schöpfung. Das AT stellt sie als Offenbarungen vielfach dar, aber nicht jeder Kontext des AT spricht aus Sicht einer Offenbarung. Die Völkertafel ist den Juden/Israeliten einzig durch die Genesis bekannt und definitiv nicht durch selbst durchgeführte ethnologische und ethnographische Studien und Erfahrungen zusammen getragen worden.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Mo 29. Jun 2020, 05:47
Der klassische Futuristen-Christen-Fehler. In der antiken Denkweise bezogen sich derartige Äußerungen in der Regel immer auf den kontextbezogenen Bereich. Und im AT geht es fast ausschließlich nur um das irdische Israel und die Völker, die mit Israel zu tun hatten. Oder willst Du sagen, dass hier buchstäblich alle Menschen der globalen Erde gemeint waren?
Jes 37,18: Es ist wahr, HERR, die Könige von Assur haben alle Nationen und ihr Land in Trümmer gelegt.
Auch Australien, Russland und Amerika?
In der griechischen Übersetzung ist hier von Oikoumene die Rede. Also waren die Assyrer schon im damaligen Römischen Reich ?
Aber du redest von Kontext, und berücksichtigst ihn dennoch nicht. Du zitierst eine Passage eines Gebetes Hiskias, der über das klagt, was er in einem Brief des äthiopischen Königs, überbracht von Boten, erfahren hatte. Worüber Hiskia klagt, das ist nicht das, was er mit eigenen Augen gesehen hatte, indem er alle Länder vor Ort begutachtete. Er glaubte das, was man ihm sagte. Dabei ist wiederum die je eigene Weltsicht der Absender zu berücksichtigten. Wenn Hiskia die Welt um sich zusammenbrechen sieht, dann weiss er nicht, was in Australien, Russland oder Amerika geschehen ist. Wenn aber alle, die er kennt, und die um ihn herum sind, ihm von den Katastrophen berichten, dann denkt er sich dabei doch nicht, dass bis zu dieser oder jener Grenze alles unter geht, aber darüber hinaus passiert nichts, oder das weiss ich ja gar nicht. Hiskias Klage ist nicht der Rückschluss einer Analyse aus der Vogelperspektive mittels Sateliten und Datenübertragung, sondern wenn die Welt seines begrenzten Erfahrungshorizontes um ihn herum unter geht, dann betrifft es gefühlt die ganze Welt. Es spielt in dem Moment keine Rolle, ob es andere Erdteile in dem Moment faktisch nicht betrifft. Der zitierte Vers beschreibt auch nicht die Faktenlage der Welt, sondern Hiskias Angst und Wahrnehmung in dieser Situation. Oder anders gesagt, das was Hiskia hier sagt oder denkt, das ist nicht Gottes Wort, sondern dass darüber in der Bibel geschrieben steht, was er sagt und denkt, das ist Gottes Wort. Man muss diesen Unterschied verstehen und dann auch erst mal aus dem Text heraus arbeiten.
Naja, Paulus hatte Recht, der Buchstabe tötet. Ohne Geist nur mechanisches Textverständnis.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Mo 29. Jun 2020, 05:47
Dan 2,38: …und überall, wo Menschenkinder, Tiere des Feldes und Vögel des Himmels wohnen, hat er sie in deine Hand gegeben und dich zum Herrscher über sie alle gesetzt…
Wohnten in Australien, England, Japan, China oder Afrika keine Menschenkinder, Tiere und Vögel?
Doch bestimmt, aber wie kommst du darauf, dass diese nicht in seine Hand gegeben waren ? Etwa, weil er nie da war, um sein Fähnchen dort zu setzen ? Glaubst du, dass Nebukadnezar die Grenzen seines Reiches dort gesehen hat, wie man es auf Landkarten dargestellt z.b. bei Wikipedia sehen kann ? Diese Darstellungen sind die Wahrnehmungen von Historikern, nicht aber die von Nebukadnezar oder der Bibel. Es geht hier um göttlich legitimierte Vollmacht. Selbst wenn wir seinen Herrschaftsbereich mal so einschränken, wie es die Historiker sehen, dann ist die Aussage Daniels völlig übertrieben und dennoch nicht falsch. Das Problem ist, dass es für einen einzelnen Menschen völlig unmöglich ist, über ein Gebiet dieser Größe tatsächlich und praktisch zu herrschen. Niemand würde es in einem Leben schaffen alle Tiere, jeden Menschen und jeden Quadratmeter zu bereisen, geschweige denn anzufassen. Vollmacht hat immer und grundsätzlich den wesentlichen Aspekt der Kontingenz : Könnte, muss aber nicht. Er hätte aber jederzeit das Recht dazu gehabt selber, oder eher durch Deligierte, Potenzial in Tatsachen zu verwandeln. Wie, das wäre dann sein eigenes Problem gewesen. Dass er wahrscheinlich keine hochseetauglichen Schiffe hatte ist dann nur eine Ausrede, denn andere haben es ja auch irgendwie nach Übersee geschafft.
Nein, dass Nebukadnezar nie in Australien war, heißt nicht, dass Gott ihm darüber keine Vollmacht gegeben hätte. Man darf die göttliche Vollmacht eben nicht gleichsetzen mit irdisch an sich gerissene Gewalt. Ginge es nämlich danach, hätte Jesus keinerlei und zu keinen Zeiten irgendwelche Vollmachten gehabt. Er wird sie nicht bekommen, nachdem er sie in irgendeinem Krieg besiegen wird, sondern er hat sie vorher schon, dass er diesen Krieg überhaupt führen darf. Ein "kalter Krieg" lebt allein vom Potenzial des Krieges.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Mo 29. Jun 2020, 05:47
Apg 4,26-27: Die Könige der Erde standen auf und die Fürsten versammelten sich gegen den Herrn und seinen Gesalbten." 27 Denn in dieser Stadt versammelten sich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, sowohl Herodes als auch Pontius Pilatus mit den Nationen und den Völkern Israels,
Alle Könige der Erde? Auch der Kaiser von China oder der Indianerhäuptling der Apachen?
Da steht doch wer es war. Es ist hier auch weder von Oikoumene noch von
alle die Rede.
AlTheKingBundy hat geschrieben: ↑Mo 29. Jun 2020, 05:47Natürlich die große Ausnahme, Scherzkeks.
Die fiel mir jetzt nur zuerst ein. Kaiserliche Verordnungen gab es in der Regel in mehreren Sprachversionen. Wenn Lukas Oikoumene schreibt, dann wird das griechiche Wort auch im Erlass gestanden haben. Gedacht wurde es von Augustus aber sicher im Sinne von orbis terarum als Fachterminus für das Römische Imperium.