Michael hat geschrieben: ↑Mo 6. Jul 2020, 16:48
Es ist auch das ein Aberglaube, dass sich Jesus an den Volksglauben anpassen musste.
Natürlich musste er das. Sogar wenn Jesus, statt in Juda, in China gelebt hätte, hätte er nicht so reden können, wie es in der Bibel überliefert ist. Da hätte er sich nicht auf die Thora beziehen können, sondern bestenfalls auf die Schriften Laotses oder des Konfuzius.
In Indien hätte er wieder anders reden müssen. Ja, Paulus ist den Griechen ein Grieche geworden.Und was für das gleiche Zeitalter gilt, das gilt erst recht für ganz andere Zeitalter.
Das sind die Fakten. Und wer diese unberücksichtigt lässt, kann unmöglich die Wahrheit erkennen, von der die Bibel spricht. Schon der Buchstabe tötet, sagt die Bibel selbst.
Selbst heute erleben wir, dass unter einem Wort, zum Beispiel "geil" etwas völlig anderes verstanden wird als noch vor wenigen Jahren. "Geil" hatte nur die Bedeutung von sexuell zügellos und das wurde in christl. Kreisen und auch in der Kultur negativ bewertet. Jetzt hat es eine positive Bedeutung, weil es meint, etwas sei ganz toll, hervorragend...
Welchen Volksglauben hatte Jesus denn da? Er war ja völlig allein mit ihm in der Wüste. Nach deinen Erklärungen halluzinierte er wahrschinelich nur. Tatsache ist aber, dass der Teufel selbst beim Sohn Gottes seinen Versuch startete ihn zu verführen.
Jesus wusste natürlich, dass ihn kein Teufel verführte. Überlege doch mal, was in der Wüste geschah? - Jesus wurde sich seiner Mission und seiner Fähigkeiten bewusst, und da taucht natürlich der Gedanke auf, was kann ich damit anfangen? Vom Turm herunterstürzen? Die Weltherrschaft an mich reißen etc.?
Und da es ihm um das Richtige ging, wurde eben das, vom Richtigen Abführende und es Missbrauchende verworfen. Und dieser Entscheidungsprozess in der eigenen Seele wird eben im Bild ausgedrückt, dass "der Satan" (= "Gegner") ihn versuchte.