Humanismus vs Christentum?

Ethik und Moral
Medizin & Krankheit
Hiob
Beiträge: 7497
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:04 Vorallem, was ist - siehe oben - Einbildungsmüll und was ist göttlich?
Nicht wissenschaftlich entscheidbar. - Wahrer Geist und "Müll" können neuronal ähnlich abbildbar sein. ---- Neuronen sind Transportmittel und nicht Botschaften-Macher.

Du kennst sicherlich Krimis, bei denen in einem Koffer Geld übergeben werden soll, aber beim Öffnen rauskommt, dass nur Zeitungspapier drin ist. - Der Koffer ist derselbe.
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Hiob hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:11
AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:04 Vorallem, was ist - siehe oben - Einbildungsmüll und was ist göttlich?
Nicht wissenschaftlich entscheidbar.
Also entscheidet das jeder selbst, so wie einem gerade danach ist.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15874
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:07 Ich halte NICHTS von der Auffassung, dass Geistiges/Geistliches am Gehirn vorbei ins Bewusstsein kommt - vor allem: Es ist nicht nötig, so zu denken.
Von vorbei am Gehirn war nicht die Rede, sondern vorbei an Ohren oder auch Augen. Ich habe keine Ahnung wie Gott Gedanken abspeichern kann. Er kann es, das sollte für mich auch reichen. Uns Menschen gab er dazu das Gehirn. Also darf man es nicht zerstören. Zurück zum Thema.

Der Geist erfindet alleine keine Begriffe, er baut stets auf bereits vorhandenen auf, weshalb auch im Anfang das Wort war. Wir haben z.B. festgestellt, dass der Begriff Humanismus eine Prägung des 18. Jh war. Damals baute er möglicherweise noch auch Denkvorgängen auf, die du gut gut findest, die dann also nach meiner Auffassung von gut Gott mit einbezogen hatte.

Der Begriff löste sich aber davon im 19. Jh., sodass er heute ein Begriff der säkular gottlosen Welt geworden ist. Daher hat man es auch mit Christen schwer, welches das anerzogene gottlose Gedankengut nach der Hinwendung zu Jesus nicht ablegen können. Sie bleiben dann weiter böse Menschen, weil dieser Geist ihnen einredet, sie bzw. ihre Auffassungen wären gut.

Und so begehen sie trotz Bekehrung gottlose Handlungen, und beharren darauf, eben weil sie diese gut finden. Sie sehen die Notwendigkeit der totalen Umkehr nicht ein. Darum denke ich zieht bei vielen der HG auch nicht wirklich ein. Ich komme hier wieder zurück zu Jesu Sämannsgleichnis, das mehr Aussagekraft als Hirnforschung hat.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Hiob
Beiträge: 7497
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:36 Also entscheidet das jeder selbst, so wie einem gerade danach ist.
Wenn man klug ist, lässt man es stehen und beobachtet es. - Mit der Zeit kann sich ein Gefühl entwickeln (muss nicht), das zuordnen kann. --- Nicht umsonst ist eines der wichtigsten Gebete das Gebet zur "Unterscheidung der Geister" - das ist immer aktuell.

In Deinem Sinne: Ja, in der Praxis kann sowas schnell zu einem egozentrischen Selbstläufer werden - dieses Gefühl habe ich oft, wenn sogenannte "Prediger" unterwegs sind. - Wie auch immer: Geistliche Dinge sind wissenschaftlich nicht greifbar.
Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:38 Der Geist erfindet alleine keine Begriffe, er baut stets auf bereits vorhandenen auf, weshalb auch im Anfang das Wort war.
Am Anfang war der Geist, das als Wort offenbart wird. --- DIe Aussage "Am Anfang war das Wort" kann man sensationell falsch verstehen.
Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:38 Der Begriff löste sich aber davon im 19. Jh., sodass er heute ein Begriff der säkular gottlosen Welt geworden ist.
Genau so.
Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:38 Sie bleiben dann weiter böse Menschen, weil dieser Geist ihnen einredet, sie bzw. ihre Auffassungen wären gut.
Wer "böse" ist und wer nicht, sollten wir nicht entscheiden. - UND: Auch im Humanismus kann der Geist Gottes sein - nur halt mit falschem Etikett. --- Das Problem des Humanismus ist heute seine Anthropogenität - also seine Eigenschaft, ein Geschöpf des Menschen zu sein.
Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:38 Sie sehen die Notwendigkeit der totalen Umkehr nicht ein.
Sie wüssten auch nicht, WOHIN sie umkehren sollen. - Wie schon vorher gesagt: Der durchschnittliche Mensch in unsere Hemisphäre VERSTEHT überhaupt nicht, warum er umkehren sollte. - Der durchschnittliche Mensch unterscheidet NICHT zwischen "Die wollen, dass ich Moslem werde" und "Die wollen, dass ich Christ werde" - beides gilt als "esoterisch".

Es ist also NICHT so, dass hier Menschen sagen würden "Jesus ist die Wahrheit, aber mich interessiert das nicht". - Im Gegenteil: Da gibt es NICHTS zu entscheiden, weil überhaupt keine Entscheidungsgrundlage da ist (deshalb meine Ablehnung der Begriffe "Wille" und "Entscheidung" - so weit ist es noch gar nicht, dass man damit kommen könnte).
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15874
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:55 Am Anfang war der Geist, das als Wort offenbart wird. --- DIe Aussage "Am Anfang war das Wort" kann man sensationell falsch verstehen.
Gutes Beispiel wie man die geoffenbarte Wortgrundlage verlässt zugunsten eigener Gedanken. Wo steht geschrieben: „Im Anfang war der Geist“? Zeig mit die Bibelstelle, dann reden wir weiter.
Hiob hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 16:55 Es ist also NICHT so, dass hier Menschen sagen würden "Jesus ist die Wahrheit, aber mich interessiert das nicht". - Im Gegenteil: Da gibt es NICHTS zu entscheiden, weil überhaupt keine Entscheidungsgrundlage da ist (deshalb meine Ablehnung der Begriffe "Wille" und "Entscheidung" - so weit ist es noch gar nicht, dass man damit kommen könnte).
Wieder kann ich deine Denkweise nicht nachvollziehen. Der Mensch ist ein Arschloch, und daher scheißen viele d‘rauf, dass sie etwas zu entscheiden hätten, weil ihnen gepredigt, dass man sich ändern soll. So schaut’s aus. Was sagst du zu diesem Gedankengang? Er kommt m.E. dem Wort Gottes wesentlich näher als deiner.
Zuletzt geändert von Michael am Mi 29. Jul 2020, 17:28, insgesamt 1-mal geändert.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 17:11 Der Mensch ist ein Arschloch,
Ist doch super, Gott liebt Arschlöcher.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15874
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Helmuth »

AlTheKingBundy hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 17:28 Ist doch super, Gott liebt Arschlöcher.
Darum sagte ich auch, der Gedankengang kommt dem Wort Gottes näher, als anzunehmen der Mensch hätte keine Entscheidungsgrundlage, die doch durch das Evangelium gepredigt wird.

Was vermittelt es denn? Dass wir uns von der Versklavung Satans loslösen lassen sollen, von der neben vielen Gebundenheiten auch der Humanismus wie eine Kette ist, an die man durch Anerziehung gebunden ist, hin zur wahren Freiheit, die nur in Christus möglich ist, indem wir uns den HG geben lassen sollen, der uns dorthin leitet.

Der Humanismus lehrt eine verderbenbringende falsche Freiheit, indem jeder tun und lassen kann was er will. Das Ende ist immer ein Sodom und Gomorrha.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Benutzeravatar
AlTheKingBundy
Beiträge: 3928
Registriert: Sa 8. Jun 2013, 22:04

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von AlTheKingBundy »

Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 17:39 Der Humanismus lehrt eine verderbenbringende falsche Freiheit, indem jeder tun und lassen kann was er will. Das Ende ist immer ein Sodom und Gomorrha.
Das lehrt der Humanismus eben nicht, ahnungslos.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879–1955)
Claymore
Beiträge: 1270
Registriert: Fr 5. Okt 2018, 13:34

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Claymore »

Michael hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 14:28
Hiob hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 10:10 Aber das, was bei uns davon ankommt, geschieht über "Hirn".
Das „Hirn“ ist eine rein physisch bzw. physiologische Zwischenstation der Information in der Übertragungskette. Das Gehirn selbst ist nicht mehr als z.B. das Handy. Es kann selbst doch nicht reden. Hochkomplex, aber nicht der Kommunizierende selbst. Die Kommunikation erfolgt immer zwischen Geist und Geist.
Hiob's Weltbild liegt im gleichen Spannungsfeld Szientistisch [Stand: klassische Physik] vs. Spirituell [der christlichen Variante] wie das Descartes'. Nur fehlt die Konsequenz und Präzision des letzteren.

Qualitative Eigenschaften sollen bei ihm an anderer Stelle durchaus Produkt des Geistes, res cogitans, sein -- angeregt durch die res estensae. Aber wenn Tiere qualitative Eigenschaften empfinden, dann sind sie auch res-cogitans-Wesen. Tier-Geist spielt in der christlichen Religion allerdings keine große Rolle.

On-Topic, wäre die Frage, ob damit der Humanismus nur eine "christliche Lehre" im Sinne einer christlichen Häresie ist.

Im urtümlichen Sinne steht hairesis für "Wahl, Auswahl". D. h. Häresie war mal ein eher neutraler Begriff, der die Auswahl oder Überbetonung einzelner Elemente einer Religion bezeichnete.

Der Humanismus hat nun die Idee der Sonderstellung des Menschen aus dem Christentum ausgewählt.
Nur ein kleiner OT Einwurf. Ansonsten seid auch ihr OT und es werden wieder die Steckenpferde geritten. Mann, müssen die schön sein, sodass man nichts anderes im Hirn, äh sorry im Geist hat. :mrgreen:
Die res-extensae-Diskussion kommt nun -- soweit ich mich zu einer Antwort motivieren kann -- in einen eigenen Thread.
Hiob hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 14:52So, wie Du es schreibst, stimme ich zu. - Aber ich kenne DEINE Schlussfolgerungen in Bezug auf den Thread nicht (manchmal ist es ja ganz anders, als man denkt).
Humanismus oder Aufklärung?

Humanismus ist ja eher nebulös. Aber er hat trotzdem zwei fragwürdige Aspekte:
  • Einerseits konzentriert er sich auf die menschlichen Eigenschaften und Errungenschaften, die als besonders tugendhaft und edel angesehen werden. Andererseits soll es da um jeden Menschen gehen, der doch im Durchschnitt weit von diesen Idealen entfernt ist.
  • Er ignoriert wie sehr aus fragwürdigen menschlichen Eigenschaften Gutes, im Sinne des irdischen Wohlbefinden, hervorgeht. Z. B. Gier oder Ehrgeiz.
Hiob
Beiträge: 7497
Registriert: Di 1. Jan 2019, 00:21

Re: Humanismus vs Christentum?

Beitrag von Hiob »

Claymore hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 23:20 Aber wenn Tiere qualitative Eigenschaften empfinden, dann sind sie auch res-cogitans-Wesen.
Nicht unbedingt. - Denn Res-cogitans-Wesen ist man nur dann, wenn man "Cogit-O, EGO" sum sagen kann. Anmerkung: Das "erGo" war eine spätere Änderung. - Christlich sind meines Wissens Tiere dadurch definiert, dass sie NICHT bewusst/reflektiv "EGO" empfinden können.
Claymore hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 23:20 Humanismus ist ja eher nebulös.
"Humanismus" ist sicherlich eine Vision, die allerdings aus christlicher Sicht den Makel hat, menschen-maßstäblich und nicht gottes-maßstäblich zu sein. - In der PRaxis/"pastoral" gibt es aber große Teilmengen. - Insofern ist dies hier eine theologisch-philosophische Diskussion.
Antworten