Die Wiederkunft Christi

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R.F.
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von R.F. »

Canon hat geschrieben: So 13. Sep 2020, 12:25 Hallo RF,

du entwirfst hier ein neues Bild von dir für mich. Sag, verstehst du dich als Botschafter des Herrn? Woher hast du all deine Annahmen, von Gott so gehört? Sagt er das? Oder kommt es aus deinem Geist, der geforscht hat?
- - -
Ich habe Lesen gelernt. Exaktes Lesen benötige ich auch für meinen Beruf.

Um die Vorhersagen der Schrift zu verstehen, bedarf es einiger Grundannahmen. Selbstverständlich kenne ich auch die Kommentare der bekanntesten Theologen. Jedenfalls die Teile, die das Thema dieses Threads betreffen.
Canon

Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Canon »

R.F. hat geschrieben: So 13. Sep 2020, 13:18
Um die Vorhersagen der Schrift zu verstehen, bedarf es einiger Grundannahmen.
Welche Grundannahmen?

LG Canon
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PeB
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von PeB »

R.F. hat geschrieben: So 13. Sep 2020, 13:18 Um die Vorhersagen der Schrift zu verstehen, bedarf es einiger Grundannahmen.
Das wären schlechte Voraussagen, die von Annahmen Einzelner abhängig wären.
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von R.F. »

PeB hat geschrieben: Mo 14. Sep 2020, 13:42
R.F. hat geschrieben: So 13. Sep 2020, 13:18 Um die Vorhersagen der Schrift zu verstehen, bedarf es einiger Grundannahmen.
Das wären schlechte Voraussagen, die von Annahmen Einzelner abhängig wären.
Mit “Grundannahmen” ist selbstverständlich die Überzeugung gemeint, dass die Schrift göttlichen Ursprungs ist.

Das schließt mit ein, dass die historischen Angaben der Schrift wörtlich zu verstehen sind. Danach befinden wir uns derzeit am Ende des sechsten, bzw. kurz vor Beginn des siebten Jahrtausends, während dem der Messias mit Seinen Nachfolgern die Herrschaft über die Erde ausüben wird. Die Bedeutung dieser Kenntnisse kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Hat man diese Kenntnisse nicht, ist ein Verständnis der Vorhersagen kaum möglich. Wer glaubt schon Tages-genauen Aussagen zu künftigen Ereignissen, wenn die historischen Angaben in den Schriften des Alten Bundes nicht den Tatsachen entsprechen...

Meine Sicht wird übrigens von einigen Gemeinden in Ländern mit anglo-keltischer Bevölkerung geteilt.
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PeB
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von PeB »

R.F. hat geschrieben: Mi 16. Sep 2020, 17:56 Das schließt mit ein, dass die historischen Angaben der Schrift wörtlich zu verstehen sind. Danach befinden wir uns derzeit am Ende des sechsten, bzw. kurz vor Beginn des siebten Jahrtausends, während dem der Messias mit Seinen Nachfolgern die Herrschaft über die Erde ausüben wird. Die Bedeutung dieser Kenntnisse kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Darin gebe ich dir recht, denn das ist auch meine Erkenntnis.
Nur: "in Kürze" ist das nur in einer relativen Sichtweise. Wir schreiben das Jahr 5780 nach jüdischen Kalender (je nach biblischer Berechnung +/-). Das bedeutet, dass es bis zum entscheidenden 7. Jahrtausend noch 220 Jahre hin ist.

Wir wissen also noch gar nicht, was "Wehen" bedeuten. Denn: Wehen besitzen die Eigenschaft, dass sie mit zunehmender Dauer 1) intensiver werden und 2) in immer kürzeren Abständen erfolgen.
Wer also meint, die heutige Welt könnte womöglich schon die "Bedrängnis" sein, der ahnt nicht, was uns wohl noch bevorsteht.
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Travis
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Travis »

Folgender Gedankengang:
"Da Jesus und die Apostel die Wiederkehr Jesu innerhalb kurzer Zeit (zu Lebzeiten der Apostel) für möglich hielten, einen längeren Zeitraum jedoch nicht ausschlossen, müssten alle Voraussetzungen für seine Wiederkehr innerhalb der kurzen Zeitspanne erfüllt gewesen sein oder sich erfüllt haben."

Es sei natürlich, man nehme an, Jesus und die Apostel hätten sich geirrt.

Wie geht man damit um, besonders wenn man einen Irrtum seitens Jesus / Apostel ausschließt und es keinen validen Hinweis auf eine Wiederkehr Jesu 70nChr. (oder zu anderen Zeitpunkten) gibt?
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PeB
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:55 "Da Jesus und die Apostel die Wiederkehr Jesu innerhalb kurzer Zeit (zu Lebzeiten der Apostel) für möglich hielten, einen längeren Zeitraum jedoch nicht ausschlossen, müssten alle Voraussetzungen für seine Wiederkehr innerhalb der kurzen Zeitspanne erfüllt gewesen sein oder sich erfüllt haben."
Es ist grundsätzlich vernünftig, Gottes finales Wirken zu jeder Zeit zu erwarten, da Gottes Wirken völlig unabhängig ist von menschlichen Überlegungen und Erwägungen. Gott allein ist Herr über die Geschehnisse.
Travis hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:55 Es sei natürlich, man nehme an, Jesus und die Apostel hätten sich geirrt.
Was die Erwartung von Christi Wiederkunft bereits zu Lebzeiten der Apostel betrifft: nun, hier hätten sie sich de facto geirrt, wenn sie dies angenommen hätten - bis auf Präteristen wird dies Niemand abstreiten. Christus ist NICHT zu Lebzeiten der Apostel wiedergekommen.
Travis hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:55 Wie geht man damit um, besonders wenn man einen Irrtum seitens Jesus / Apostel ausschließt und es keinen validen Hinweis auf eine Wiederkehr Jesu 70nChr. (oder zu anderen Zeitpunkten) gibt?
Wenn wir annehmen, dass sich Jesus und die Apostel nicht geirrt haben können, müssen wir uns damit abfinden, dass sie eine Wiederkunft Christi zu Lebzeiten der Apostel auch niemals angenommen haben.
Was immer wir hierzu also im NT lesen, muss dann einer Fehlinterpretation unsererseits unterliegen.
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Travis
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Travis »

PeB hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 14:02 Es ist grundsätzlich vernünftig, Gottes finales Wirken zu jeder Zeit zu erwarten, da Gottes Wirken völlig unabhängig ist von menschlichen Überlegungen und Erwägungen. Gott allein ist Herr über die Geschehnisse.
Diese Sicht muss Konsequenzen bezüglich der notwendigen Voraussetzungen für eine Wiederkehr Jesu haben.
PeB hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 14:02 Wenn wir annehmen, dass sich Jesus und die Apostel nicht geirrt haben können, müssen wir uns damit abfinden, dass sie eine Wiederkunft Christi zu Lebzeiten der Apostel auch niemals angenommen haben.
Sie haben es nicht angenommen, hielten es jedoch für möglich.
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von Isai »

PeB hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 12:49 Wer also meint, die heutige Welt könnte womöglich schon die "Bedrängnis" sein, der ahnt nicht, was uns wohl noch bevorsteht.
Hallo PeB,

ich verstehe Deinen Gedankengang.

Allerdings leben wir in einem Land in dem es uns noch gut geht. Wie sehen denn andere Menschen all das und seit Jahrzehnten? Da ist es schon Trübsal hoch 10.

Aber nicht überall wird das Elend sein, denn wenn der Herr kommt werden sie "essen und trinken und heiraten" wie in den Zeiten Noahs und keine Kenntnis davon nehmen.

Lukas 17:26-30
Und wie es in den Tagen Noahs zuging, so wird es auch sein in den Tagen des Menschensohnes: 27 Sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis zu dem Tag, als Noah in die Arche ging; und die Sintflut kam und vernichtete alle. 28 Ebenso ging es auch in den Tagen Lots zu: Sie aßen, sie tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; 29 an dem Tag aber, als Lot aus Sodom wegging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und vertilgte alle. 30 Gerade so wird es sein an dem Tag, da der Sohn des Menschen geoffenbart wird.


Wie siehst Du das?

Lieben Gruß,

Isai
Sinnet um, und lasset euch auf den Namen Jesu Christi zur Erlassung eurer Sünden taufen, so werdet ihr das Geschenk des heiligen Geistes erhalten.
Apg 2:38

Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott.
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PeB
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Re: Die Wiederkunft Christi

Beitrag von PeB »

Travis hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 14:09
PeB hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 14:02 Es ist grundsätzlich vernünftig, Gottes finales Wirken zu jeder Zeit zu erwarten, da Gottes Wirken völlig unabhängig ist von menschlichen Überlegungen und Erwägungen. Gott allein ist Herr über die Geschehnisse.
Diese Sicht muss Konsequenzen bezüglich der notwendigen Voraussetzungen für eine Wiederkehr Jesu haben.
Selbstverständlich!
Niemand kennt Tag noch Stunde. Daher wäre es vermessen, sich festzulegen - das haben auch die Apostel nicht getan.
Aber man darf darüber nachdenken - das haben auch die Apostel getan.
Travis hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 14:09
PeB hat geschrieben: Do 17. Sep 2020, 14:02 Wenn wir annehmen, dass sich Jesus und die Apostel nicht geirrt haben können, müssen wir uns damit abfinden, dass sie eine Wiederkunft Christi zu Lebzeiten der Apostel auch niemals angenommen haben.
Sie haben es nicht angenommen, hielten es jedoch für möglich.
Genau!
Aus heutiger Sicht halte ich es jedoch nicht für möglich und die Apostel würden mir zustimmen. ;)
Wir wissen es jetzt besser.
Daher ist es angebracht - sofern wir darüber nachdenken wollen - jetzt andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen.

Die Sieben-Tage-Woche als Gleichnis für die sieben Jahrtausende der Heislgeschichte (Sabbat und Sabbatjahrtausend inklusive) ist eine profunde Deutungsmöglichkeit, zumal uns Petrus dies vorschlägt:
2. Petrus 3,8 hat geschrieben:Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn ist wie tausend Jahre, und tausend Jahre wie ein Tag!
Denn dies sagt er gerade und ausgerechnet angesichts der vergeblichen Naherwartung.

Er sagt in diesem Kapitel sinngemäß: ja, wir haben auf eine baldige Wiederkunft gehofft, aber verzagt nicht und bedenkt, dass Gott diesen Zeitpunkt verzögert, weil er Mitleid mit uns hat. Wisst, dass ein Tag für Gott wie tausend Jahre und Tausend Jahre wie ein Tag sind.

Die Bezugnahme auf die göttliche Ordnung der Sieben-Tage-Woche (mit abschließendem Sabbat) ist logisch.

Aber meine letztliche Antwort lautet dennoch - und hierin muss ich dir ausdrücklich recht geben: wir können den Zeitpunkt nicht wissen.
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