Coronavirus auf dem Vormarsch II

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Travis
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von Travis »

Interessant finde ich, dass der Direktor am Institut für Epidemiologie an der Berliner Charité (Herr WIllich) von dem derzetigen (bereits seit einigen Monaten) geltenen Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 gar nichts hält. Dieser Schwellenwert ist vor der drastischen Ausweitung von PCR-Tests festgelegt worden, weshalb er als Grundlage für die Entscheidungen weiterer Maßnahmen nicht geeignet sei. Quelle

Herr Willich schlägt daher ein Wechsel auf repräsentative Stichproben vor. Im Grunde also das selbe System wie bei der AGI und deren Sentinel-Proben, nur eben ausgeweiteter.
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jsc
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von jsc »

Travis hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 12:07 Herr Willich schlägt daher ein Wechsel auf repräsentative Stichproben vor. Im Grunde also das selbe System wie bei der AGI und deren Sentinel-Proben, nur eben ausgeweiteter.
Herr Drosten hatte ähnliches schon im April oder Mai (?) angesprochen aber er sprach da eher von einem Wechsel auf dieses System "in ein paar Jahren", weil die Sentinel Proben ausreichend genau und repräsentativ sind um verbreitete und bekannte Atemwegserkrankungen zu "monitoren". Bei neuen und unbekannten Krankheiten wie zum Beispiel Covid-19 wäre das zu ungenau und zu träge. Wie der Umstand, dass Covid-19 nach aktuellem Kenntnisstand VIEL stärker in Clustern auftritt als zum Beispiel Influenza (habe mal etwas von Faktor 4 und höher gelesen), sich darauf auswirkt, würde mich interessieren.
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Aslan
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von Aslan »

jsc hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 11:35 Danke für die Klarstellung, dass außer Nachplappern unbelegter Behauptungen von dir nicht zu erwarten ist.
Das kommt darauf an, was du unter "unbelegten Behauptungen" verstehst... Ich habe lediglich etwas erklärt, was ich nach meinem Wissensstand für wahr und bewiesen halte. Wenn du explizit etwas verlinkt haben möchtest, so könnte ich bei Bedarf natürlich eine Quelle angeben. Problem dabei ist leider häufig, dass mehr die Quelle selbst und deren Verfasser "gebasht" werden, anstatt die Expertisen selbst zu prüfen, was nicht selten auf Nebenkriegsschauplätze führt. Daher sollte jeder selbst recherchieren.

Und mit selber recherchieren meine ich, dass man seine Nase bei Bedarf mal in Fachbücher stecken könnte, Publikationen lesen und sich Vorträge von Experten anhören sollte, die eine etwas andere Sicht auf die Dinge haben, als die 3 bekannten Herren aus den Medien. Denn was ein Herr Wieler, ein Herr Drosten und ein Herr Spahn zum Thema Corona bisher geliefert haben, ist hinlänglich bekannt und wiederholt sich mit ständig wechselnder Rhetorik.

Also, ich denke mal, dass wir einfach einen unterschiedlichen Kenntnisstand haben, was die Corona-Thematik betrifft.
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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jsc
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von jsc »

Die Sache ist doch total einfach:
Die PCR Tests prüfen auf das Vorhandensein von Gen Abschnitten in der Probe. Du behauptest (ohne Beleg), dass dort eine der vielen anderen Corona Viren gefunden wird (und natürlich nicht das SARS CoV 2 Virus)
Und das hast du dir ja hoffentlich nicht einfach ausgedacht. Also hast du es irgendwo her. Und dieses irgendwo hat entweder ohne Beleg das auch einfach nur behauptet oder hat im besten Fall das Ganze belegt. Im letzteren Fall gibst du die Belege einfach weiter. Im ersten Fall: shame on you!
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jsc
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von jsc »

Travis hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 11:02 Wie funktioniert unser Immunsystem?

Eine Antwort auch in Bezug auf virale Infekte, findet sich hier: https://www.heise.de/tp/features/Herden ... 19315.html

Immunität lässt sich nicht allein über vorhandene Antikörper definieren, soviel scheint sicher.

Über einen Artikel zur Kreuzimmunität zu den bereits bei uns heimischen Corona-Ciren, würde ich mich noch immer freuen.
Es gibt ja diverse Antikörper Tests. Gibt es keine T-Zellen Tests oder fasst man die einfach unter dem Begriff "Antikörper" Tests zusammen?
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Travis
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von Travis »

jsc hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 14:03 Gibt es keine T-Zellen Tests oder fasst man die einfach unter dem Begriff "Antikörper" Tests zusammen?
Ich las irgendwo, dass man T-Zellen nicht so leicht nachweisen kann wie Antikörper. Es geht, ist aber aufwendiger.

Wenn ich es richtig erinnere geht es nur, wenn man eine Bluprobe einem Virus aussetzt um zu schauen, ob die Zellen darauf reagieren. Ob damit gleichzeitig nachgewiesen ist, dass die Zellen speziell nur auf SARS-Cov-2 oder auf einen der anderen hier beheimateten Coronaviren reagiert (Kreuzimmunität), weiß ich nicht. War da nicht eine Studie in Tübingen, die etwas in die Richtung mit Blutproben versucht hat, die vor 2020 entnommen wurden und die Abwehrreaktionen aufwiesen?

Zu viele Fragezeichen... für meinen Geschmack. Ich weiß nicht, ob auf dem Gebiet viel geforscht wird, oder ob der Fokus auf einer Impfung liegt. Immunität kommt, abseits dem was bereits seit Monaten bekannt oder vermutet wird, jedenfalls relativ selten in den Medien vor. Herr Bhakdi und Herr Streeck wiesen auf diesen Bereich bereits vor Monaten hin. Von denen weiß ich auch, weshalb eine Kreuzimminität bei Corona von höherer Bedeutung ist als bei Influenza.
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von jsc »

Travis hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 14:27 Ich weiß nicht, ob auf dem Gebiet viel geforscht wird, oder ob der Fokus auf einer Impfung liegt. Immunität kommt, abseits dem was bereits seit Monaten bekannt oder vermutet wird, jedenfalls relativ selten in den Medien vor.
Impfung hat ja Immunität zum Ziel. Und man hält es wohl für nicht sehr klug abzuwarten und wenn man dann herausgefunden hat, dass die Immunität nicht ausreichend durch Herdenimmunität oder Kreuzimmunität erreichbar ist, erst dann mit der Erforschung eines Impfstoffs beginnt...
Ansonsten hat das ja viel mit flatten the curve und abwarten zu tun (hammer and dance)
Schweden hat ja eher unter anderem darauf spekuliert, dass noch lange kein Impfstoff verfügbar ist. Deshalb sind ihre Maßnahmen auf lange Sicht (Abstand und Verbot aller Veranstaltungen über 50 Teilnehmer) während zum Beispiel hier in Deutschland eher "hammer and dance" gemacht wurde. Kurzzeitig härtere Maßnahmen und jetzt länger schon kleinere Maßnahmen (hier waren ja schon Veranstaltungen mit 3 mal so vielen Teilnehmern total normal)
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Magdalena61
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von Magdalena61 »

Travis hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 08:26
Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 05:05 Dieser Test ist nicht für die klinische Diagnose zugelassen, er wurde für Laborarbeit entwickelt, und die millionenfache Massentesterei kostet Unsummen. Warum verwendet man ihn dann trotzdem, obwohl diese Fakten hinlänglich bekannt sind?
Weil es keine Alternative dazu gibt. Da der "Drosten-Test" längst nicht mehr der einzige Test ist und die PCR-Tests an Genauigkeit gewonnen haben, reduziert sich das Risiko der falsch-positiven Tests, besonders wenn man unterschiedliche Tests verwendet und mehrfach testet.
Und du meinst, jetzt würde wissenschaftlich sauberer gearbeitet?
Welche Tests sollen das sein, die genauer sind als der PCR- Test?
Magdalena61 hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 05:05 Ich plädiere dafür, sämtliche Maßnahmen, die die breite Öffentlichkeit betreffen, probeweise für 14 Tage oder für vier Wochen einzustellen.
Derzeit würde dieses Risiko kein Politiker auf sich nehmen. Denn jeder Mensch, der danach an oder mit Covid-19 stirbt, wird den Entscheidungsträgern zur Last gelegt werden.
Die Selbstermächtigung der Bundes- und Länderregierungen könnte und müsste ein Ende haben. Wozu gibt es das Parlament?
Und warum traut man den Menschen so wenig Eigenverantwortlichkeit zu?

Stattdessen wird wild drauflosgetestet, aufdass Gerüchte, die "steigenden Infektionszahlen" beruhten auf den falsch- positiven Ergebnissen, nicht aussterben.

Jens Spahn hatte übrigens im Juni genau davor gewarnt gehabt.

Das Problem ist, dass die Risikogruppe nicht eindeutig identifiziert werden kann. Man kann Alten- und Pflegeheime schützen und Menschen mit BEKANNTEN schweren Vorerkrankungen weitere Auflagen machen. Allerdings sind längst nicht alle Risikofaktoren diagnostiziert. Niemand weiß, wie viele Menschen herumlaufen, bei denen die schwere Erkrankung erst nächste Woche, in 6 Monaten oder in einem Jahr diagnostiziert wird.
Stillstand ist keine Lösung. Wie lange soll man die Menschen denn kollektiv an sozialen Zusammenkünften hindern oder einsperren? Ein Jahr? Zwei Jahre?

Prof. Hendrik Streek hält eine baldige Verfügbarkeit eines wirksamen Imfstoffs für unwahrscheinlich.

Die Sterberate ist trotz "rasant steigender Infektionszahlen" niedrig, wie sogar die ARD in ihrem Extra gestern Abend bemerkte.

Wenn man googelt findet man zwar massenhaft Opium für die momentan gewollte Politik, aber hin und wieder doch noch etwas anderes:
: Das RKI bekommt von ca. 100 Arztpraxen in Deutschland jede Woche Abstriche von Patienten mit Atemwegserkrankungen, die auf alle heimischen Viren untersucht werden. Das Ergebnis überrascht: zwar gab es im März und April eine kleine Anzahl Proben, in denen neben anderen Viren auch SARS COVID-2 Viren gefunden wurden, aber seit KW 16 gab es keinen einzigen Fund mehr!

Eine einfache Analyse zeigt, dass die Aussage des RKI, das wäre ein grosser Zufall, falsch ist. Vielmehr folgt aus den Daten vom Mär, dass seit KW 16 genauso viele auf SARS COVID-2 positive Proben hätten gefunden werden müssen wie in dem Zeitraum davor. Die einzige plausible Erklärung ist, dass mindestens 90% der positiven Tests falsch positiv sind, die Zahl könnte aber auch noch höher sein
Quelle
Der Artikel ist von Mitte September.
aber es gibt so gut wie keine Verstorbenen, das Auseinanderlaufen von positiven Tests und Todesfällen ist dort noch deutlicher als in Deutschland. Absolut nicht nachvollziehbar ist, dass das die Verantwortlichen nicht bei der Analyse der Lage angemessen berücksichtigen und vor allen Dingen nach den Ursachen dieser Diskrepanzen forschen, BEVOR neue Massnahmen verhängt werden.
Quelle
Dem ist nichts hinzuzufügen.
LG
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Magdalena61
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von Magdalena61 »

Virologe Hendrik Streeck fordert ein Ende der Verbotspolitik in der Corona-Pandemie
...
Man habe in Deutschland derzeit eine völlig normale Sterblichkeitsrate. Bei der Hitzewelle 2018 und bei der Grippewelle 2017 habe man sehr viel deutlicher eine Übersterblichkeit gesehen. "Wir haben es mit einem ernstzunehmenden Virus zu tun, aber wir dürfen dieses Virus nicht mehr überdramatisieren."
...
Streeck plädiert für ein Ende des Krisen- und Panikmodus, der Umgang mit dem Virus müsse zur in ein normales Risikohandling wie bei vielen anderen Risiken des Lebens auch übergehen. Ängste zu schüren sei der falsche Weg, weil man damit die Gesellschaft spalte und die Akzeptanz für eigenverantwortliche Achtsamkeit schwäche.

Maskenpflichten etwa an der frischen Luft seien unsinnig. "Wir brauchen einen Wechsel im Krisenmanagement. Wir dürfen die Krise nicht verwalten, sondern müssen Lösungen finden. Sorgsam pragmatische Lösungen", empfiehlt der Virologe.
...
Die Infektionszahlen dürften nicht mehr im Haupt-Fokus stehen. Man müsse auch den echten Krankheitsausbruch ins Auge fassen wie die Auslastung in der stationären Behandlung und der Anteil der belegten Intensivbetten. Dementsprechend definierte Schwellenwerte könnten somit striktere Maßnahmen im Alltagsleben vorgeben.
Quelle
Die Markierungen habe ich aus dem Artikel übernommen.

Der Professor gefällt mir immer besser. :)

Mal sehen, wie lange er noch öffentlich reden darf.
LG
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Aslan
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Re: Coronavirus auf dem Vormarsch II

Beitrag von Aslan »

jsc hat geschrieben: Di 6. Okt 2020, 13:27 Die Sache ist doch total einfach:
Die PCR Tests prüfen auf das Vorhandensein von Gen Abschnitten in der Probe. Du behauptest (ohne Beleg), dass dort eine der vielen anderen Corona Viren gefunden wird (und natürlich nicht das SARS CoV 2 Virus)
Und das hast du dir ja hoffentlich nicht einfach ausgedacht. Also hast du es irgendwo her. Und dieses irgendwo hat entweder ohne Beleg das auch einfach nur behauptet oder hat im besten Fall das Ganze belegt. Im letzteren Fall gibst du die Belege einfach weiter. Im ersten Fall: shame on you!
Das stimmt. Und wie das genau zusammenhängt, habe ich von Seiten verschiedener Experten erklärt bekommen, die eine andere Sicht auf die Dinge haben. Aber nicht von Herrn Drosten. Dessen Podcasts auf NDR Info habe ich über mehrere Wochen jeden Tag gehört...

Die beste Erklärung hinsichtlich Sensitivität und Spezifität und die daraus falsch resultierenden PCR Testergebnisse, liefert imo Prof. Martin Haditsch. Von ihm habe ich gelernt, wie ein PCR Test funktioniert, und wie dieser in der Praxis angewendet wird.
Deswegen meine ich ja: Selber recherchieren und auch mal anderen Fachleute zu diesem Thema hören und nicht immer nur die eine Galionsfigur des ÖRR.
Wer schweigt, stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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