Im Grunde war Dualismus schon vor Christus. Zeus und Hades - beides antike Götter, die man sich wohlgesinnt halten muss oder besänftigen. Zeus war eben nicht nur gut, und Hades nicht nur böse. Die Statue des unbekannten Gottes, den Paulus am Areopag antraf, sollte eine Versicherung der Athener sein, damit möglichst alle Götzen verehrt werden, damit nicht ein ungeehrter sie vernichte.
Der Mensch sah und spürte das Gute und Böse ihn ihm. Er leitete daraus ab, dass beides getrennt voneinander auch einem bösen und guten Gott geschuldet sein muss.
Die Erlösung des Herrn umfasste auch die Erlösung vor Dualismus, schwarz-weiß. Nun wurde offenbar, dass es nur einen allmächtigen Gott gibt, und der auch noch allein die Liebe. Die Natur, die Schöpfung verlor plötzlich alles dämonenhafte, es gab kein unentrinnbares Schicksal mehr, nur mehr ein Ziel in Gottes Liebe in der Ewigkeit. Geborgenheit in der Welt und in der Seele machte sich breit. Plötzlich war das Sklavenschicksal keines mehr und wurde erträglich, man war nicht mehr hilflos bösen Mächten ausgeliefert, man konnte in sich als Wiedergeborener dem Guten folgen. Deshalb gingen viele für diesen Glauben bereitwillig in den Tod. Im Tod war man nicht der Rachsucht ausgeliefert, sondern der Barmherzigkeit. Kein drohender Gott musste besänftigt werden, allein ein liebender Gott geliebt. Wer sich versöhnte, hatte nicht verloren, weil er sich nicht dem Bösen, dem Reich der Finsternis, stellte, oder böses mit Bösem vergeltet, sondern hatte gewonnen, weil er das Gute, die Liebe zum siegen in das Böse hineintrug und nicht mehr selbst für Vergeltung zuständig war.
Dualismus löste sich auf - da ist nur mehr die Liebe.
Christen und die Kirche mach(t)en es aber anders: sie lasen die Evangelien und erkannten darin, dass es der Hl. Geist ist, der in ihnen wirkt und Lehre samt Gemeindeleben gestaltet. Das ist ein wertvolles Erbe unser jüdischen Geschwister, bei denen es ebenso ist und war.Das ist aber normal - das macht jeder. -