Michael hat geschrieben: ↑Mi 11. Nov 2020, 08:27
Damit verstehst auch du nicht das Prinzip von Römer 13:1. Es geht nicht darum welche Staatsform vorliegt, sondern wer die Macht de jure und de facto ausübt. Wir brauchen dazu nicht das Wesen unserer Demokratie besprechen. Das geht alles am Sinn und Zweck von Römer 13 vorbei.
Damit gehörst du zu den Apologeten des Status-Quo. Du verstehst es so : Gott drückt uns von oben was auf, und das haben wir einfach hinzunehmen im blinden Vertrauen und Gehorsam ohne jegliche Eigenverantwortung.
Wenn es heisst, Obrigkeit sei von Gott, kann und sollte man das aber anders verstehen. Es geht hier um Beziehungen. Zu Mann und Frau sagt Paulus, dass der Mann der Frau gehört und die Frau dem Manne. Es geht hier natürlich nicht um irgendwas, sondern um die Ehe, um ein Beziehungskonzept das Freiwilligkeit mit einschließt. Die von Gott eingesetzte Obrigkeit bezieht sich hier auf die Selbstverpflichtung von Bündnispartnern, bei deren Einsetzung, die von Menschen angetreten und begangen wird, Gott als Zeuge ist. Wer vor Gott schwört und Eide ablegt, der muss sich auch vor Gott daran halten. Die zahlreichen Bibelstellen dazu setzte ich jetzt mal als bekannt voraus. Mit Putschisten, die sich "zufällig" als die Stärkeren erwiesen haben, kann Römer 13,1 nichts zu tun haben. Darauf liefe deine Interpretation aber zwangsläufig hinaus : Man solle zwar nicht rebellieren, aber wer doch rebelliert und gewinnt, dem müsse man nun mal zu Füßen liegen.