Jada

Rund um Bibel und Glaube
Zippo
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Re: Jada

Beitrag von Zippo »

Hiob hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 16:19
Zippo hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 12:21 Nenn mir einen Bibelvers oder einen vernünftigen Grund, warum die Zeit ein Teil der Schöpfung sein soll
Ein Hinweis wäre vielleicht 2.Kor.19,25, wo von Vor-Zeit die Rede ist. --- Sinnvoller ist aber der Gedanke, dass man damals als Leser nicht über die Zeit hinaus gedacht hat - wird heute ähnlich sein. - heute jedoch wissen wir, dass Zeit erst durch den Urknall entstand - es gab KEINE Zeit "vor" dem Urknall (so sagt es die Physik).
Da hatten wir ja schon drüber gesprochen. Aber ich halte 2 Kö 19,25 nicht für einen Beweis, daß es vor der Schöofung keine Zeit gab. Gott hatte nur zu einer bestimmten Zeit beschlossen, den König von Assyrien über Israel und Ägypten kommen zu lassen. So wird es im Propheten Jesaja z. Bsp. vorhergesagt. Denn Israel hatte nicht so gelebt, wie Gott der HERR es wollte.
Aber weil Hiskia in das Haus des HERRN gegangen ist und hat den HERRN um Hilfe gebeten, hat der HERR das Gericht zurückgehalten und ließ dem König von Assyrien nun sagen, daß er ihn zwar hat machen lassen , was er zuvor bestimmt hat, 2 Kö 19,25 aber nun würde er ihm einen Ring durch die Nase ziehen und ihn dorthin zurückführen, wo er hergekommen ist.

Hier ist also von einer Vorzeit die Rede, aber nicht von einer Zeit vor aller Schöpfung und erst recht nicht von Zeitlosigkeit.

Das Wort "qedem", das in 2 Kö 19,25 verwendet, bedeutet einen unbestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit und keine Ewigkeit. Du kannst dich ja mal mit diesem Wort beschäftigen, das ist ganz interessant.
Vor unbestimmter Zeit hat sich Gott vorgenommen ein Gericht über Israel zu bringen und das ist dann auch gekommen, wurde aber wegen Hiskias guter Herrschaft zurückgehalten. Aber später kam dann, was Gott vorhergesagt hatte als der Sohn Hiskias Manasse König war und Assyrien bildete das erste Großreich auf Erden das sich bis Ägypten erstreckt hat.

Und die Erkenntnisse der Physik kann ich in diesem Punkt auch nicht einsehen. Man hat zwar herausgefunden, daß Licht sich nicht beschleunigen läßt und sich immer der gleichen Geschwindigkeit ausbreitet und daraus ist viel Rechnerei entstanden. Die spezielle Relativitätstheorie ist entstanden. Längen werden durch diese Rechnerei verkürzt erscheinen und Zeit gedehnt.
Aber was haben denn solche Beobachtungswerte mit der Realität zu tun ? In den jeweiligen Bezugssystemen verläuft die Zeit inmer mit der gleichen Geschwindigkeit.

Einen Urknall mag es gegeben haben, aber den hat Gott herbeigeführt und aus der von ihm geschaffenen Materie hat er die sichtbare Welt geschaffen.
Aber warum soll es deswegen vorher weder Zeit noch Raum gegeben haben ?
Hiob
Insofern:
1) Damals konnte und wollte man nicht so weit denken.
2) Heute kann man so weit denken.
3) Es ist unabhängig davon aus meiner Sicht sinnlos, Gott als Gefangenen der Zeit zu verstehen.
Mit den sogenannten Erkenntnissen der Physik sollen wir Gott und die Bibel verstehen ? Das wäre ein sehr unsicheres Fundament.
Und Gott wird ja kein Gefangener der Zeit, wenn auch für ihn die Ereignisse der Reihe nach geschehen. Das Zeitgefühl mag im Himmel anders sein und 1000 Jahre wie ein Tag, Aber deswegen hat es doch immer schon Raum und Zeit gegeben.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 12:21 Das Wort Sünde wird z. Bsp. in 1 Mose 4,7 verwendet und bedeutete für Kain, daß er im Begriff war einen schweren Fehler zu machen
So neutral gesagt würde ich Dir zustimmen.
Zippo hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 12:21 Aber wie gesagt, die Erkenntnis Gottes muß auch Folgen haben, sonst hat die Schlange ihr Werk ein zweites mal geschafft und einen Menschen vom guten Weg abgebracht und in den Tod geführt.
Natürlich - hier ist die eintscheidende Frage, ob die "Folgen" aus hin-richten ("Rübe ab") oder her-richten ("heilen") bestehen.
Gottes bestreben war immer das Herrichten. Sogar dem Volk der Assyrer hat Gott den Jona geschickt, damit er dieses überaus schlechte Volk in Ninive zur Buße ruft.
Das muß in der Zeit Asarhaddons gewesen sein, dem Nachfolger Sanheribs. Dieser war ja zur Zeit Hiskias ins Land eingefallen und hatte den HERRN verhöhnt. Danach kam ja der Manasse und mit dem hatte Gott kein erbarmen.
Man müßte das geschichtlich mal aufarbeiten, um zu erkennen warum in dieser Zeit der Prophet Jona nach Ninive geschickt wurde ?

Und manche Könige, wie z. Bsp. Hiskia haben sich ja auch zur Umkehr leiten lassen und große Reformen durchgefürt. Die Götzenbilder wurden beseitigt und das Volk Israel ermahnt dem HERRN nachzufolgen. Dann wurde das von Gott längst beschlossene Gericht zunächst einmal zurückgehalten.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 12:21 Sünde bezeichnet laut Wikipedia den unvollkommenen Zustand des von Gott getrennten Menschen und seine falsche Lebensweise.
Können wir uns darauf einigen ?
Ja - das ist eine gute Definition. - ABER: Sie wird sofort menschlich transponiert in "Sünde sei Folge eines bewussten Fehlhandelns". - Das kann natürlich sein, ist es aber oft nicht.
Zippo hat geschrieben: Sa 7. Nov 2020, 12:21 Ich würde sagen, ja , er sündigt vor Gottes Augen. Aber vielleicht kann er nicht haftbar gemacht werden.Rö 4,15
Ich würde den Begriff "haftbar" hier gar nicht verwenden, sondern Sünde grundsätzlich als Joch verstehen. - Also etwas, was drückt, ob man etwas bewusst falsch gemacht hat oder ob es unwissend geschehen ist.
Wo kein Gesetz ist , ist auch keine Übertretung sagt Paulus in Rö 4,15. Wir müßen also ein Gesetz haben , um zu erkennen, was in Gottes Augen Sünde ist. Das muß nicht unbedingt schriftlich sein.
Das Gewissen sagt uns,auch , was in Gottes Augen Sünde ist.
Später wurde dem Volk Israel noch ein Gesetz gegeben und da wußten sie in allen Einzelheiten, was erlaubt war und was nicht.
Wer dieser Erkenntnis gefolgt ist, der hat Segen erhalten und die anderen den Fluch. Diese anderen sind der Erkenntnis Satans gefolgt, der irgendwelche Götzen ins Leben gerufen hat und hat dafür gesorgt , daß Israel einem unmoralischen Lebenswandel gefolgt ist.

Die Erkenntnisse und ihre geistigen Drahtzieher spielen also eine wichtige Rolle im Leben der Menschheit.
Entweder folgen wir Gott und seiner Erkenntnis, dann gibt es auch Vergebung der Schuld und ewiges Leben. Kol 1,10-11
Oder wir folgen der Versuchung Satans und seiner Erkenntnis und erhalten Bestrafung und ewigen Tod. 1 Mo 2,17

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Hiob
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Gott hatte nur zu einer bestimmten Zeit beschlossen, den König von Assyrien über Israel und Ägypten kommen zu lassen.
Du meinst also, damit sei nur gemeint "Gott beschloss vorab, dass es so eintreten würde". - Aber warum dann die Worte "Vorzeit" oder Urtage"?
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Aber was haben denn solche Beobachtungswerte mit der Realität zu tun ? In den jeweiligen Bezugssystemen verläuft die Zeit inmer mit der gleichen Geschwindigkeit.
Sobald es sie gibt. - Du sprichst von Vorkommnissen NACH dem Urknall. - Die Physik spricht hier vom Urknall selber - und da weiß man, dass es beim Urknall selbst keine Zeit gab, weil diese selber ein "Geschöpf" des Urknalls ist.

Vielleicht passt hier der Satz eines ziemlich bekannten Physikers: "Wer behauptet, er habe die Quantenmechanik verstanden, hat sie nicht verstanden". :lol:
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Und Gott wird ja kein Gefangener der Zeit, wenn auch für ihn die Ereignisse der Reihe nach geschehen.
Meinst Du, dass Gott quasi im Zeitstrom mitschwimmt?
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Gottes bestreben war immer das Herrichten.
Da mag ein Unterschied bei uns darin liegen, dass ich im "Herrichten" den teleologischen Endstand verstehe - also nicht nur zu Lebzeiten, sondern generell.
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Wir müßen also ein Gesetz haben , um zu erkennen, was in Gottes Augen Sünde ist. Das muß nicht unbedingt schriftlich sein.
Das Gewissen sagt uns,auch , was in Gottes Augen Sünde ist.
Letzteres ist das eigentlich Entscheidende, weil man das Gewissen spürt, Gesetze aber richtig oder falsch sein können. - Wobei: Auch das Gewissen kann mit der Zeit entstellt werden.
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Entweder folgen wir Gott und seiner Erkenntnis, dann gibt es auch Vergebung der Schuld und ewiges Leben. Kol 1,10-11
Oder wir folgen der Versuchung Satans und seiner Erkenntnis und erhalten Bestrafung und ewigen Tod. 1 Mo 2,17
Mit viel innerer Übersetzung kann ich dem folgen, aber es wird aus meiner Sicht meistens falsch verstanden.
Zippo
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Re: Jada

Beitrag von Zippo »

Hiob hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 18:25
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Gott hatte nur zu einer bestimmten Zeit beschlossen, den König von Assyrien über Israel und Ägypten kommen zu lassen.
Du meinst also, damit sei nur gemeint "Gott beschloss vorab, dass es so eintreten würde". - Aber warum dann die Worte "Vorzeit" oder Urtage"?
Ich glaube, es liegt alles an der Übersetzung des Wortes "qedem". Diese Wort kannst du mit "Osten" , von alters her, Urzeit, Ewigkeit übersetzen. strong ElbÜ
Wenn du im Internet mal ein wenig forschst, dann wirst du erkennen, daß es sich um einen ungewissen Zeitpunkt in der Vergangenheit oder Zukunft handelt. Das ist das Wort "qedem" und so wird es verwendet.
Man kann auch übersetzen, daß es von Gott längst beschlossene Sache war, was Sanherib, der König von Assyrien tat und tun wollte. Nur die Reformbereitschaft Hiskias hat dieses Gericht Gottes aufgehalten.
Hiob
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Aber was haben denn solche Beobachtungswerte mit der Realität zu tun ? In den jeweiligen Bezugssystemen verläuft die Zeit inmer mit der gleichen Geschwindigkeit.
Sobald es sie gibt. - Du sprichst von Vorkommnissen NACH dem Urknall. - Die Physik spricht hier vom Urknall selber - und da weiß man, dass es beim Urknall selbst keine Zeit gab, weil diese selber ein "Geschöpf" des Urknalls ist.

Vielleicht passt hier der Satz eines ziemlich bekannten Physikers: "Wer behauptet, er habe die Quantenmechanik verstanden, hat sie nicht verstanden". :lol:
Da siehst du mal,wie ungesichert diese Erkenntnisse sind. Also, in meinen bescheidenen menschlichen Verstand paßt das nicht. Da hat es immer eine Zeit gegeben und damit eine Reihenfolge der Ereignisse.
Hiob
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Und Gott wird ja kein Gefangener der Zeit, wenn auch für ihn die Ereignisse der Reihe nach geschehen.
Meinst Du, dass Gott quasi im Zeitstrom mitschwimmt?
Ja, ich denke Gott schwimmt mit dem Strom der Zeit und reagiert auf das Geschehen, wenn es nötig ist. Und damit der Mensch erkennt, daß Gott es ist, der da handelt, gibt es Prophezeiungen.
Aber natürlich hat sich Gott gefreut, wenn z. Bsp. mal ein israelitischer König wie z. Bsp. Hiskia, auf seine mahnenden und drohenden Worte reagiert hat. Da kam das Unheil eben später, als Manasse König wurde, der sehr schlecht in den Augen Gottes war.
Hiob
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Gottes bestreben war immer das Herrichten.
Da mag ein Unterschied bei uns darin liegen, dass ich im "Herrichten" den teleologischen Endstand verstehe - also nicht nur zu Lebzeiten, sondern generell.
Ich habe unter Herrichten verstanden, daß Gott sein Volk wieder herrichten möchte, er möchte sein Volk nicht vernichten. Er hat ja auch immer viel Geduld. Aber schließlich ist das Unheil nicht mehr aufzuhalten.
So ist auch das Volk Israel zu Fall gekommen und sie waren am Ende schlimmer, wie Sodom und Gomorra. Jer 23,14
Satan hat das Volk Israel mit seiner falschen Erkenntnis immer wieder schlecht gemacht und das Volk Israel ist der falschen Stimme gefolgt.
Hiob
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Wir müßen also ein Gesetz haben , um zu erkennen, was in Gottes Augen Sünde ist. Das muß nicht unbedingt schriftlich sein.
Das Gewissen sagt uns,auch , was in Gottes Augen Sünde ist.
Letzteres ist das eigentlich Entscheidende, weil man das Gewissen spürt, Gesetze aber richtig oder falsch sein können. - Wobei: Auch das Gewissen kann mit der Zeit entstellt werden.
Das mosaische Gesetz war damals nicht falsch, es kam ja von Gott. Das Gesetz ist heilig, gerecht und gut,sagt auch der Paulus. Rö 7,12. Für Israel war es die Weisheit Gottes und ein Baum des Lebens. Wer es beachtet hat , der durfte Leben. 3 Mo 18,5, Sor 3,18, 11,30.
Da bestand auch die Hoffnung wieder in den paradiesischen Zustand zurückzufinden, also zu dem Baum des Lebens , der von den Cherubim bewacht wird. 1 Mo 3,24
Mag sein, daß es den Baum auch gegeben hat, aber eigentlich ist er doch ein Sinnbild für die Frucht , die zum ewigen Leben führt.
Der Herr Jesus Christus hat uns dann bessere Erkenntnis gebracht. Da bekommt jeder, der an ihn glaubt und ihm nachfolgt das ewige Leben. Joh 3,16 , Deswegen ist es nicht verkehrt, die Gebote einzuhalten, sagt der Herr Jesus , aber eins fehlt dir noch, sagt der Herr dem reichen Jüngling Mt 19,16

Das Gesetz ist also eine gute Sache, aber der Herr Jesus hat uns von dem Gesetz des Mose befreit und will daß wir an ihn glauben und die Gebote der Liebe achten. Und wer Gott liebt und den Nächsten, der erfüllt auch das Gesetz.

Das Gewissen ist eine sehr leicht zu übertrumpfende Sache. Da braucht man sich bloß anzusehen,mit welch strahlenden Gesicht manche Menschen Diebstahl, Mord und Totschlag gutheißen. Siehe auch das Video von Isai im thread Kalifate....
Ein schlechtes Gewissen ist da nicht zu erkennen, wo Satan seine Macht entfaltet.

Wir wissen aber auch, wie hierzulande Menschen betrogen werden und im eigenen Leben haben wir auch einiges unter den Teppich gekehrt, was eigentlich nicht gut war.
Wir hatten aber die Gelegenheit der Umkehr und der Besserung. Gott hat Geduld mit uns. Lk 6,35
Hiob
Zippo hat geschrieben: So 8. Nov 2020, 13:08 Entweder folgen wir Gott und seiner Erkenntnis, dann gibt es auch Vergebung der Schuld und ewiges Leben. Kol 1,10-11
Oder wir folgen der Versuchung Satans und seiner Erkenntnis und erhalten Bestrafung und ewigen Tod. 1 Mo 2,17
Mit viel innerer Übersetzung kann ich dem folgen, aber es wird aus meiner Sicht meistens falsch verstanden.
Es gibt da so ein gutes Buch, da geht es um den Baum des Lebens und den Baum der Erkenntnis und welche Früchte es bringt. Da muß ich so ein wenig dran denken.

Gott läßt den Menschen seine Erkenntnisse haben, ob gut oder böse. Diejenigen, die Gott erkannt haben wollen bzw. von Gott erkannt sind, sollten der guten Erkenntnis folgen.
Die anderen folgen ihrer eigenen Erkenntnis oder der Erkenntnis des Bösen und werden gerichtet.
Rö 2,7-10

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Mo 9. Nov 2020, 16:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 ch glaube, es liegt alles an der Übersetzung des Wortes "qedem". Diese Wort kannst du mit "Osten" , von alters her, Urzeit, Ewigkeit übersetzen.
Da muss man aber auch mal drauf gucken, was überhaupt ausdrückbar IST. In einem anderen Thread hat Canon Zitate eingestellt, wonach die Namen der Verherrlichten von vorneherein im Buch stehen. - Wann "von vorneherein"?

Was ich damit sagen will: Die Sprache konnte damals nicht sagen "Gott ist überzeitlich" - man hat er Begriffe "Gott lebt im Himmel der Himmel der Himmel". - Ich würde deshalb die Frage anders stellen: Was ist es für ein Gott, der an die Zeit gebunden ist?
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 in meinen bescheidenen menschlichen Verstand paßt das nicht. Da hat es immer eine Zeit gegeben und damit eine Reihenfolge der Ereignisse.
Ab dem Urknall ist das im wesentlich so - aber guck Dir mal "Schrödingers Katze" an - da wird es schon wieder kritisch.
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 ich denke Gott schwimmt mit dem Strom der Zeit und reagiert auf das Geschehen, wenn es nötig ist.
Dann hast Du halt so ein Gottesbild - wenn Deine Fragen damit alle beantwortbar sind, sei es drum. --- Man könnte davon ableiten, dass Gottesbilder abhängig sind von den geistlichen Fragen, die man als Mensch hat. - MEINE geistlichen Fragen wären damit nicht alle beantwortbar.
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Ich habe unter Herrichten verstanden, daß Gott sein Volk wieder herrichten möchte, er möchte sein Volk nicht vernichten.
Aber er könnte es irgendwann endgültig tun. --- Das sehe ich anders: Für mich ist das "Herrichten" das Letzte allen Geschehens.
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Das mosaische Gesetz war damals nicht falsch, es kam ja von Gott.
Sobald es in die Hände der Menschen kommt, wird es nach Bedarf interpretiert. - "Du sollst nicht töten" und die damaligen Völkermorde Israels passen nicht zusammen.
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Ein schlechtes Gewissen ist da nicht zu erkennen, wo Satan seine Macht entfaltet.
Genau das - und aus diesem Grund sind Menschen, die damit "besetzt" sind, subjektiv unschuldig (biblisch sind sie selbstverständlich schuldig).
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Diejenigen, die Gott erkannt haben wollen bzw. von Gott erkannt sind, sollten der guten Erkenntnis folgen.
Was nicht immer gelingt. - Dies würde ich aber in die Kathegorie "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach" schieben. - Ich halte es NICHT für ein ko-Kriterium, wenn ein Mann gegen Ehebruch ist, ihm dann aber eine Aphrodite als Zimmermädchen verkleidet ins Hotelzimmer kommt und sich erwartungsvoll an seine morgendliche Bettkante setzt. - Da nein zu sagen, kann unmenschlich sein. --- Deshalb: Den Versuchungen des Teufels in der Wüste konnte nur Jesus widerstehen, weil in ihm Gott war - als Nur-Mensch hätte es bei Jesus ganz anders ausgehen können.
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Die anderen folgen ihrer eigenen Erkenntnis oder der Erkenntnis des Bösen und werden gerichtet.
Wo halt wieder die Gretchenfrage ist, ob mit "gerichtet" "hin-richten" oder "her-richten" gemeint ist. - Es war für mich eine Offenbarung, als ich Bubers Wort "Bewahrheitung" las, das er da einsetzt, wo andere Übersetzungen "Gericht" schreiben.
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Re: Jada

Beitrag von Zippo »

Hiob hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 14:25
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 ch glaube, es liegt alles an der Übersetzung des Wortes "qedem". Diese Wort kannst du mit "Osten" , von alters her, Urzeit, Ewigkeit übersetzen.
Da muss man aber auch mal drauf gucken, was überhaupt ausdrückbar IST. In einem anderen Thread hat Canon Zitate eingestellt, wonach die Namen der Verherrlichten von vorneherein im Buch stehen. - Wann "von vorneherein"?
Die Bibel ist eben in uralten Sprachen verfaßt und die sind schwer zu übersetzen. Das gibt Spielraum, um ein vorgeprägtes Denken einzubringen.
Die Verse von Canon sorechen von der Erwählung, da könnte eine calvinistische Prägung vorliegen. Der Calvin hat ja gedacht, daß Gott schon vor Grundlegung der Welt alle Menschen erwählt hat. Eph 1,4. Ich dagegen glaube, daß Gott nur das Evangelium im Allgemeinen vor Grundlegung der Welt ersonnen hat.
In Off 17,8 scheint zu stehen, daß gewisse Menschen nicht im Buch des Lebens stehen und zwar schon vor der Grundlegung der Welt.
Ich verstehe es aber so, daß alle Menschen im Buch des Lebens stehen. Dazu muß dieses Buch schon vor Grundlegung der Welt angelegt worden sein und Adam und Eva waren die ersten Einträge in diesem Buch.
Aber durch sträfliche Vergehen kann ein Mensch aus diesem Buch ausgetikgt werden. Ps 69,29, Off 3,5
In diesem Buch stehen jedenfalls nicht nur die gläubigen Christen, sondern zum Zeitpunkt des Gerichtes schaut Gott noch einmal, ob ein Mensch noch im Buch des Lebens steht.Off 20,12
Vor diesem Gericht sind ja alle Menschen geladen, also haben auch alle Menschen im Buch des Lebens gestanden.
Es gibt also keine Vorhererwählung und auch keine Voraussicht Gottes. Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied und kann durch sein Leben und seinem Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber, seine Erwöhlung bewirken.
Hiob

Was ich damit sagen will: Die Sprache konnte damals nicht sagen "Gott ist überzeitlich" - man hat er Begriffe "Gott lebt im Himmel der Himmel der Himmel". - Ich würde deshalb die Frage anders stellen: Was ist es für ein Gott, der an die Zeit gebunden ist?
Das ist ein Gott, der mit der Schöpfung ein Wagnis eingeht. Aber er weiß genau, daß Satan die Schöpfung, vor allem den Menschen zunichte machen will. Deswegen weiss er ja auch so gut, was er dagegen machen will.
Aber dieser Gott ist ehrlich enttäuscht, als er sieht, wie schlecht die Menschheit sich zur Zeit der Sintflut entwickelt hat und er bereut ehrlich, daß er den Menschen gemacht hat. Also beschließt er schweren Herzens die Vernichtung aller Menschen und baut dieses Ereignis in seine Heilsgeschichte ein. Somit ist die Sintflut ein Vorbild für das Gericht bei dem Kommen des Herrn und das letzte große Gericht am jüngsten Tage. Mt 24,37

So und ähnlich hat Gott das Schicksal der Menschheit gestaltet und darin eine Fülle von Hinweisen geschaffen, die auf Jesus Christus hinweisen, den Heiland der Welt , der alles wieder gut macht, wenn man nur tut,was er sagt.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 in meinen bescheidenen menschlichen Verstand paßt das nicht. Da hat es immer eine Zeit gegeben und damit eine Reihenfolge der Ereignisse.
Ab dem Urknall ist das im wesentlich so - aber guck Dir mal "Schrödingers Katze" an - da wird es schon wieder kritisch.
Warum soll es vor dem Urknall anders gewesen sein ? Im Himmel , also in der Heimat Gottes passieren doch auch die Ereignisse der Reihe nach. Da werden z. Bsp. die Geistwesen der Reihe nach geboren. Allen voran der Erstgeborene , der in der menschlichen Gestalt eines Jesus von Nazareth die Welt betreten hat. Und dann die anderen wie z. Bsp. Satan oder der Erzengel Michael und auch die jüngeren Engel.

Von Schrödingers Katze habe ich mal gehört , aber kannst du noch mal kurz erläutern, was damit gemeint ist ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 ich denke Gott schwimmt mit dem Strom der Zeit und reagiert auf das Geschehen, wenn es nötig ist.
Dann hast Du halt so ein Gottesbild - wenn Deine Fragen damit alle beantwortbar sind, sei es drum. --- Man könnte davon ableiten, dass Gottesbilder abhängig sind von den geistlichen Fragen, die man als Mensch hat. - MEINE geistlichen Fragen wären damit nicht alle beantwortbar.
Ich mache es mir nicht so kompliziert und schon lassen sich fast alle Fragen beantworten.
Gott wollte die Sintflut nicht, er hat es ehrlich bereut, also hat er nicht im Einzelnen gewußt , wie schlecht die Menschen werden, die er da geschaffen hat.

Was für Fragen wären aus deiner Sicht so nicht beantwortbar ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Ich habe unter Herrichten verstanden, daß Gott sein Volk wieder herrichten möchte, er möchte sein Volk nicht vernichten.
Aber er könnte es irgendwann endgültig tun. --- Das sehe ich anders: Für mich ist das "Herrichten" das Letzte allen Geschehens.
Meinst du die Allversöhnung ? Da kann ich ja nicht dran glauben. Ich denke, der Mensch hat zeitlebens die Gelegenheit , sich Gott zu präsentieren und wenn er Gefallen an ihm findet, dann nimmt er ihn und wenn nicht, wird er verworfen. Mt 24,40
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Das mosaische Gesetz war damals nicht falsch, es kam ja von Gott.
Sobald es in die Hände der Menschen kommt, wird es nach Bedarf interpretiert. - "Du sollst nicht töten" und die damaligen Völkermorde Israels passen nicht zusammen.
Wenn Gott Gericht übt, dann tötet er auch und daß Gott mit dem Leben der Völker des Landes Kanaan nicht zufrieden war, geht aus 1 Mo 15,16 hervor, bei der Sintflut hat er das ja auch gemacht.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Ein schlechtes Gewissen ist da nicht zu erkennen, wo Satan seine Macht entfaltet.
Genau das - und aus diesem Grund sind Menschen, die damit "besetzt" sind, subjektiv unschuldig (biblisch sind sie selbstverständlich schuldig).
Ich glaube schon, daß jeder Mensch seine schwachen Minuten hat, wo er über seine Mißetaten nachdenkt, aber dann machen Manche einfach weiter. Hiob 33,15-16
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Diejenigen, die Gott erkannt haben wollen bzw. von Gott erkannt sind, sollten der guten Erkenntnis folgen.
Was nicht immer gelingt. - Dies würde ich aber in die Kathegorie "Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach" schieben. - Ich halte es NICHT für ein ko-Kriterium, wenn ein Mann gegen Ehebruch ist, ihm dann aber eine Aphrodite als Zimmermädchen verkleidet ins Hotelzimmer kommt und sich erwartungsvoll an seine morgendliche Bettkante setzt. - Da nein zu sagen, kann unmenschlich sein. --- Deshalb: Den Versuchungen des Teufels in der Wüste konnte nur Jesus widerstehen, weil in ihm Gott war - als Nur-Mensch hätte es bei Jesus ganz anders ausgehen können.
Natürlich gelingt das nicht immer, aber wir sollen uns doch bemühen, der guten Erkenntnis zu folgen. Es bedeutet ja am Ende, daß wir von dem Baum des Lebens essen dürfen, wie uns der Herr Jesus versprochen hat Off 2,7
Wer bei dem Baum der Erkenntnis versagt und der bösen Erkenntnis folgt, sollte es mit Hilfe Gottes und des Herrn Jesus versuchen , aber auch hier gilt die Ermahnung zu überwinden. So einfach läßt uns Gott nicht in seine neue Schöpfung.
Den schlechten Begierden und dem Satan soll man widerstehen.Jak 4,7, 1 Petr 5,8
Und Satan braucht nicht immer als brüllender Löwe zu kommen, er kann auch als schnurrendes Kätzchen vor dir erscheinen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mo 9. Nov 2020, 12:46 Die anderen folgen ihrer eigenen Erkenntnis oder der Erkenntnis des Bösen und werden gerichtet.
Wo halt wieder die Gretchenfrage ist, ob mit "gerichtet" "hin-richten" oder "her-richten" gemeint ist. - Es war für mich eine Offenbarung, als ich Bubers Wort "Bewahrheitung" las, das er da einsetzt, wo andere Übersetzungen "Gericht" schreiben.
Was macht der Buber da wieder ? Es hat keinen Zweck , sich unliebsame Wahrheiten wegzudenken. Irgendwann holt uns die Wahrheit ja doch wieder ein. Und in der Bibel ist nun mal viel von Gericht die Rede.
Der Herr Jesus sagt sogar das harte Wort: "Wer nicht an mich glaubt, ist schon gerichtet" Joh 3,18
Ich hoffe , daß er das nur in Bezug auf sein umgebendes Publikum gemeint hat. Denn sonst hätten ungläubig gestorbene Menschen keine Chance.
Ansonsten haben sie eine Chance, aber sie müßen alle in dieses letzte Gericht. Und das Wort "krino" , das in Off 20,13 verwendet wird, bedeutet "richten".

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Zippo am Di 10. Nov 2020, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Der Calvin hat ja gedacht, daß Gott schon vor Grundlegung der Welt alle Menschen erwählt hat.
Das würde ich verstehen als: Er hat bereits "vorher" gewusst, wer am Ende wo steht. - Aber das geht mir Deinem "Gott-in-Zeitstrom-seiend" nicht. - Jedenfalls wäre meine Interpretation sehr un-calvinistisch.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Aber durch sträfliche Vergehen kann ein Mensch aus diesem Buch ausgetikgt werden. Ps 69,29, Off 3,5
Ja - aber auch da kann man fragen, ob dies im Sinne des Anthems gemeint ist, demnach jemand aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird - weshalb Gott dem Kain ja sein (Schutz!-) Mal gibt, damit er nicht vogelfrei wird.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Vor diesem Gericht sind ja alle Menschen geladen, also haben auch alle Menschen im Buch des Lebens gestanden.
Das sehe ich genauso - aber da könnte Dir mancher "bibeltreu" widersprechen.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Das ist ein Gott, der mit der Schöpfung ein Wagnis eingeht.
Dein Gottesbild ist irgendwie sehr menschlich und rührend. Es mag das richtige für Dich sein.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Warum soll es vor dem Urknall anders gewesen sein ? I
Es GIBT kein "VOR" dem Urknall.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Im Himmel , also in der Heimat Gottes passieren doch auch die Ereignisse der Reihe nach. Da werden z. Bsp. die Geistwesen der Reihe nach geboren.
Das ist die Sprache der Zeit. - All das sind Offenbarungen: Offenbarung ist, wenn Gott etwas zeigt und dabei die Möglichkeiten einer Zeit berücksichtige, damit es verstehbar ist.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Von Schrödingers Katze habe ich mal gehört , aber kannst du noch mal kurz erläutern, was damit gemeint ist ?
Das Paradoxon besteht erstens darin, dass in dem Gedankenexperiment, in dem quantenmechanische Realität am Beispiel verstehbar gemacht wird, eine Katze in einen Zustand gebracht wird, in dem sie quantenmechanisch gleichzeitig „lebendig“ und „tot“ ist. Zweitens besteht dieser unbestimmte Zustand so lange, bis er von einem Beobachter untersucht wird. Dann erst wird die Katze auf einen der Zustände „lebendig“ oder „tot“ festgelegt. Beides widerspricht der Anschauung und Alltagserfahrung mit makroskopischen Dingen.

Es gibt dazu auch eine anderes Experiment namens "Dr. Bertelmanns Socken" :D , in dem ein ähnlicher Effekt begründet wird (wobei es dabei geht, dass erst beim Beobachten der Socken unbestimmtfarbige Socken EINER eine Farbe annimmt und damit der andere eine ANDERE Farbe. - Das ist schwer nachvollziehbar, erklärt aber, warum Begriffe wie Zeit und Wahrnehmung in der Quantenphysik (mathematisch nachweisbar) komplett durcheinander gewirbelt werden. - Insofern: Wenn man minimal in die Quantenphysik reingeguckt hat, kann Gott nicht an die Zeit gebunden sein.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 ch mache es mir nicht so kompliziert und schon lassen sich fast alle Fragen beantworten.
Da ist was dran. :)
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Meinst du die Allversöhnung ? Da kann ich ja nicht dran glauben. Ich denke, der Mensch hat zeitlebens die Gelegenheit , sich Gott zu präsentieren und wenn er Gefallen an ihm findet, dann nimmt er ihn und wenn nicht, wird er verworfen. Mt 24,40
Das ist ein verständliches Muster und aus meiner Sicht gedacht, wie Menschen denken. - Solange man mit allem mit Liebe umgeht, spielt es keine Rolle.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Gott wollte die Sintflut nicht, er hat es ehrlich bereut, also hat er nicht im Einzelnen gewußt
Sehe ich ganz anders. - Aber diese Art der Übersetzung legt es in der Tat nahe.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Was für Fragen wären aus deiner Sicht so nicht beantwortbar ?
Müsste ich nachdenken (ist lange her :D ). - Spontan: Wie kann Gott "ALLES (!) in einem sein", wenn das meiste an ebenbildlicher Schöpfung fehlt? - Ich kann mir nicht vorstellen, dass der "Himmel" harmonisch sein kann, wenn die Schreie der Verlorenen an die Tür klopfen. - Das kann kein Endzustand sein.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Wenn Gott Gericht übt, dann tötet er auch und daß Gott mit dem Leben der Völker des Landes Kanaan nicht zufrieden war, geht aus 1 Mo 15,16 hervor, bei der Sintflut hat er das ja auch gemacht.
GOTT darf es ja: "Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen". - Die Gebote gelten nicht für ihn.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Ich glaube schon, daß jeder Mensch seine schwachen Minuten hat, wo er über seine Mißetaten nachdenkt, aber dann machen Manche einfach weiter.
Kann gut sein - es kann auch sein, dass es erst ganz am Schluss im Alter ist. - Da ist schon manchem ein Licht aufgegangen, das vorher nicht geleuchtet hat.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Was macht der Buber da wieder ? Es hat keinen Zweck , sich unliebsame Wahrheiten wegzudenken. Irgendwann holt uns die Wahrheit ja doch wieder ein.
Buber war Alt-Hebräist und keiner bestimmten Religionsgruppe verpflichtet. - Er hat einfach die alt-hebräische Vorlage so wörtlich wie möglich übersetzt - und hat für mich in diesem Fall ein großes Rätsel gelöst. -- Und richtig: Irgendwann holt uns die Wahrheit wieder ein. Das gilt aber für BEIDE Seiten.
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 das Wort "krino" , das in Off 20,13 verwendet wird, bedeutet "richten".
Das ist griechisch - man müsste wissen, was Johannes in hebräisch/aramäisch GEDACHT hat, als er es mit "krino" übersetzt hat.
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Re: Jada

Beitrag von Zippo »

Hiob hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 15:52
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Der Calvin hat ja gedacht, daß Gott schon vor Grundlegung der Welt alle Menschen erwählt hat.
Das würde ich verstehen als: Er hat bereits "vorher" gewusst, wer am Ende wo steht. - Aber das geht mir Deinem "Gott-in-Zeitstrom-seiend" nicht. - Jedenfalls wäre meine Interpretation sehr un-calvinistisch.
Calvinismus ist Erwählung des Menschen vor Grundlegung der Welt. Da laufen viele Menschen rum und Gott weiss eben, wer erwählt ist oder wer nicht. Da könnte einer auf die Idee kommen und sagen ,ich bin sowieso nicht erwählt. Das entbindet den Menschen seiner Verantwortung und macht ihn unfrei einer besseren Erkenntnis zu folgen. Beim Lesen von Rö 9 kommt man auf solche Gedanken.
Aber hat der Pharao nicht auch seine Zeit gehabt, um auf das Reden Gottes einzugehen und das Volk Israel ziehen zu lassen ? Rö 9,17

Meine Denkweise ist also in diesem Punkte auch uncalvinistisch.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Aber durch sträfliche Vergehen kann ein Mensch aus diesem Buch ausgetikgt werden. Ps 69,29, Off 3,5
Ja - aber auch da kann man fragen, ob dies im Sinne des Anthems gemeint ist, demnach jemand aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wird - weshalb Gott dem Kain ja sein (Schutz!-) Mal gibt, damit er nicht vogelfrei wird.
Was meinst du mit "Anthem" in diesem Zusammenhang ?

Kain wurde von Satan versucht 1 Joh 3,12 und kam zu Fall. Da hatte Gott Erbarmen mit dem Kain und hat ihn noch leben lassen, denn Satan ist eine große Macht und er kann mit Leichtigkeit eine Abneigung zu großem Hass werden lassen und zu unüberlegter Tat.

So hat es Gott vielfach gemacht, er hat ja nicht immer die Bösewichte umgebracht, bevor sie ihren zum Teil nicht unerheblichen Schaden angerichtet haben.
Er gibt ihnen die Gelegenheit der Buße und Umkehr.
Man kann ja auch durch Buße und Umkehr wieder in das Buch des Lebens eingetragen werden. Phil 4,3. Sonst hätte Paulus selbst keine Chance gehabt, er hat ja die Christengemeinde verfolgt und der Tötung des Stephanus beigewohnt. Apg 7,58 Da hieß er noch Saulus.
Aber wer nicht zur Buße hnd Umkehr kommt , also nicht mehr im Buch des Lebens steht, der wird in den feurigen Pfuhl geschmissen und das geschieht nach dem Gericht am Ende der Tage. Off 20,15
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Vor diesem Gericht sind ja alle Menschen geladen, also haben auch alle Menschen im Buch des Lebens gestanden.
Das sehe ich genauso - aber da könnte Dir mancher "bibeltreu" widersprechen.
Gerne, aber die Erklärung müßte auch logisch sein und den Regeln der Vernunft folgen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Das ist ein Gott, der mit der Schöpfung ein Wagnis eingeht.
Dein Gottesbild ist irgendwie sehr menschlich und rührend. Es mag das richtige für Dich sein.
Es ist menschlich und rührend und hoffentlich auch wahr. Es entsteht, wenn man die Sachverhalte der Bibel so liest, wie sie da stehen.
Gott hat uns nach seinem Ebenbild geschaffen, das heißt er hat uns mit seinem Geist versehen und wir dürfen ihm auf Staubkorngröße verkleinert , ähnlich sein.

Wenn wir traurig sein können, dann kann Gott das auch. Wenn wir etwas bereuen können, Gott kann es auch. Aber er kann damit leben und hat eine Lösung parat, wie ein kluger Schachspieler.

Warum soll ich mir denn einen anderen Gott vorstellen, als den der geschrieben steht, nur weil irgendein alluniversakes Dogma mir das so vorgeben möchte ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Warum soll es vor dem Urknall anders gewesen sein ? I
Es GIBT kein "VOR" dem Urknall.
Das ist unlogisch, irgendso eine Spinnerei der Physik. Ich bin also nicht ganz gegen physikalische Erkenntnisse und weiss auch, daß die Kirche da zu einer Zeit sehr unwissenschaftlich gedacht hat.
Die Bibel ist eben auch kein wissenschaftliches Buch und die Kirche sollte sich aus dem physikalischen Denken heraushalten. Aber sie sollte auch kein physikalisches Denken in ihr theologisches Denken hineinnehmen.
Das es vor dem Urknall keine Zeit gegeben hat ist biblisch nicht nachweisbar und was genau so schlimm ist, es ist unvorstellbar und unlogisch.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Im Himmel , also in der Heimat Gottes passieren doch auch die Ereignisse der Reihe nach. Da werden z. Bsp. die Geistwesen der Reihe nach geboren.
Das ist die Sprache der Zeit. - All das sind Offenbarungen: Offenbarung ist, wenn Gott etwas zeigt und dabei die Möglichkeiten einer Zeit berücksichtige, damit es verstehbar ist.
Hier gibt es auch ein Vorherdenken, weil Gott will , daß der Mensch Gottes Handeln erkennt, wenn die Vorhersage eintrifft. 2 Kö 19,25
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Von Schrödingers Katze habe ich mal gehört , aber kannst du noch mal kurz erläutern, was damit gemeint ist ?
Das Paradoxon besteht erstens darin, dass in dem Gedankenexperiment, in dem quantenmechanische Realität am Beispiel verstehbar gemacht wird, eine Katze in einen Zustand gebracht wird, in dem sie quantenmechanisch gleichzeitig „lebendig“ und „tot“ ist. Zweitens besteht dieser unbestimmte Zustand so lange, bis er von einem Beobachter untersucht wird. Dann erst wird die Katze auf einen der Zustände „lebendig“ oder „tot“ festgelegt. Beides widerspricht der Anschauung und Alltagserfahrung mit makroskopischen Dingen.

Es gibt dazu auch eine anderes Experiment namens "Dr. Bertelmanns Socken" :D , in dem ein ähnlicher Effekt begründet wird (wobei es dabei geht, dass erst beim Beobachten der Socken unbestimmtfarbige Socken EINER eine Farbe annimmt und damit der andere eine ANDERE Farbe. - Das ist schwer nachvollziehbar, erklärt aber, warum Begriffe wie Zeit und Wahrnehmung in der Quantenphysik (mathematisch nachweisbar) komplett durcheinander gewirbelt werden. - Insofern: Wenn man minimal in die Quantenphysik reingeguckt hat, kann Gott nicht an die Zeit gebunden sein.
Unser theologisches Denken braucht nicht von der Beobachtung und auch nicht physikalischen Theorien abhängen. Da sollten wir uns lieber ganz von lösen.

Fortsetzung folgt
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Jada

Beitrag von Zippo »

Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Ich mache es mir nicht so kompliziert und schon lassen sich fast alle Fragen beantworten.
Da ist was dran. :)
Warum machst du es nicht auch so ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Meinst du die Allversöhnung ? Da kann ich ja nicht dran glauben. Ich denke, der Mensch hat zeitlebens die Gelegenheit , sich Gott zu präsentieren und wenn er Gefallen an ihm findet, dann nimmt er ihn und wenn nicht, wird er verworfen. Mt 24,40
Das ist ein verständliches Muster und aus meiner Sicht gedacht, wie Menschen denken. - Solange man mit allem mit Liebe umgeht, spielt es keine Rolle.
Ich meine, es ist auch biblisch, nur deshalb darf ein Kain weiterleben und auch viele andere Menschen, es könnte ja sein, daß sie ihr Leben verändern.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Gott wollte die Sintflut nicht, er hat es ehrlich bereut, also hat er nicht im Einzelnen gewußt
Sehe ich ganz anders. - Aber diese Art der Übersetzung legt es in der Tat nahe.
Es ist auch logisch und ehrlich, wenn Gott wirklich bereut. Da wird einem nichts vorgeheuchelt. Ein Gott , der alles vorher weiss, der kann ja nichts bereuen. Deswegen denke ich, daß Gott nur geahnt hat, was draus wird, aber er hat nicht gewußt , wie schlecht der Mensch auch unter dem Einfluß Satans wird.

Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Was für Fragen wären aus deiner Sicht so nicht beantwortbar ?
Müsste ich nachdenken (ist lange her :D ). - Spontan: Wie kann Gott "ALLES (!) in einem sein", wenn das meiste an ebenbildlicher Schöpfung fehlt? - Ich kann mir nicht vorstellen, dass der "Himmel" harmonisch sein kann, wenn die Schreie der Verlorenen an die Tür klopfen. - Das kann kein Endzustand sein.
Wo steht denn eigentlich, daß Gott alles in einem sein will ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Wenn Gott Gericht übt, dann tötet er auch und daß Gott mit dem Leben der Völker des Landes Kanaan nicht zufrieden war, geht aus 1 Mo 15,16 hervor, bei der Sintflut hat er das ja auch gemacht.
GOTT darf es ja: "Der Herr hat gegeben, der Herr hat genommen". - Die Gebote gelten nicht für ihn.
Gott allein darf töten, da sind wir uns einig.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Ich glaube schon, daß jeder Mensch seine schwachen Minuten hat, wo er über seine Mißetaten nachdenkt, aber dann machen Manche einfach weiter.
Kann gut sein - es kann auch sein, dass es erst ganz am Schluss im Alter ist. - Da ist schon manchem ein Licht aufgegangen, das vorher nicht geleuchtet hat.
Im Alter hat man mehr Zeit zum Nachdenken und Gott nutzt vielleicht die Gelegenheit zur Buße zu führen.
Aber dafür haben sich auch schon so mancherlei dämonische Kräfte an die Menschen drangehängt. Immer wenn du etwas Falsches tust oder denkst, dann hängt sich Satan dran und hält dich darin fest oder drängt dich dazu. Dazu machen sie in der Welt so manche üble Beobachtung und Erfahrung.
Deswegen kommen laut einer Studie alte Menschen nicht mehr viel zum Glauben.

Aber Buße tun sie vielleicht noch auf dem Sterbebett und bitten Gott um Vergebung.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 Was macht der Buber da wieder ? Es hat keinen Zweck , sich unliebsame Wahrheiten wegzudenken. Irgendwann holt uns die Wahrheit ja doch wieder ein.
Buber war Alt-Hebräist und keiner bestimmten Religionsgruppe verpflichtet. - Er hat einfach die alt-hebräische Vorlage so wörtlich wie möglich übersetzt - und hat für mich in diesem Fall ein großes Rätsel gelöst. -- Und richtig: Irgendwann holt uns die Wahrheit wieder ein. Das gilt aber für BEIDE Seiten.
Was für ein Rätsel hat er denn gelöst, wenn er das Wort "Gericht" mit "Bewahrheitung" übsersetzt ?
Ich finde das bloß verwirrend.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Di 10. Nov 2020, 13:13 das Wort "krino" , das in Off 20,13 verwendet wird, bedeutet "richten".
Das ist griechisch - man müsste wissen, was Johannes in hebräisch/aramäisch GEDACHT hat, als er es mit "krino" übersetzt hat.
Das verwirrt mich auch. Es kommt mir vor , als wollte ich in den Nebel geführt werden.
Hiob, Gericht ist eine Aufarbeitung der Werke des Menschen und Gott gibt seine Bewertung dazu.
Und am Ende kommt der feurige Pfuhl. Und warum sollten diejenigen Menschen, die nicht mehr in dem Buch des Lebens stehen, wieder auftauchen ?
Das ist die Wahrheit bzw. Bewahrheitung aber wieso soll ich es nicht Gericht nennen.
Das liegt sicher an deiner Prämisse der Allversöhnung ?!

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Re: Jada

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 Meine Denkweise ist also in diesem Punkte auch uncalvinistisch.
O ja - das ergibt sich bereits daraus, dass Du Gott in einem Zeitstrom seiend siehst (es sei denn er würfelt am Anfang - unabhängig davon, was der Gewürfelte in seinem Leben macht). - Aus MEINER Sicht weiß Gott in seiner Überzeitlichkeit, wie ein Zippo oder Hiob nach 90 Lebensjahren enden werden - bspw. als Gäubige oder als Atheisten. - Aber das widerspricht nicht dem sog. "freien Willen", weil Gott dann ja nur überzeitlich sieht und nicht beeinflusst.
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 Was meinst du mit "Anthem" in diesem Zusammenhang ?
Sorry: "Anathem" sollte das heißen. - Also die "Verfluchung"/"Vertreibung aus dem Heilsraum" - also das, was mit Kain passiert, der von Gott in die Wüste geschickt wird, aber dadurch vogelfrei wird (so war es im Mittelalter), indem er ihm sein Kainsmal = SChutzmal gibt ("Dieser Mann ist von mir, Gott, geschützt").
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 den Regeln der Vernunft
Das wäre ein ganz eigenes Thema: Was ist "Vernunft"?
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 Es entsteht, wenn man die Sachverhalte der Bibel so liest, wie sie da stehen.
Das sagt jeder (ich auch). - Man kann die Bibel nur so lesen, wie man sie versteht. - Wie man sie versteht, hängt davon ab, welche geistlichen Vorannahmen in einem drin sind, ob man diese kennt oder nicht.
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 Das es vor dem Urknall keine Zeit gegeben hat ist biblisch nicht nachweisbar und was genau so schlimm ist, es ist unvorstellbar und unlogisch.
"Nachweisbar" kann es gar nicht sein, weil Bibel nicht zum "Beweisen" da ist. --- Die Bibel behilft sich bei dieser Frage mit Worten wie "Vor-Tage" oder "vor der Schöpfung". - Aber richtig: Man kann das genauso zeitlich interpretieren.
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 nser theologisches Denken braucht nicht von der Beobachtung und auch nicht physikalischen Theorien abhängen. Da sollten wir uns lieber ganz von lösen.
Ich bin schon dafür, dass man Erkenntnisse der Quantenphysik zur Kenntnis nimmt, um Geist eventuell besser zu verstehen. - Oder umgekehrt: Als mir mal jemand diese quantenmechanischen Ergebnisse erzählt hat, war bei mir die Reaktion: "Aha - jetzt kommt endlich die Physik auf was, was geistlich längst klar ist".
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Warum machst du es nicht auch so ?
Weil man dann unbeantwortete Fragen wegschieben muss. - Das kann aus meiner Sicht keine Lösung sein - dazu ist es mir zu wichtig.
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Ein Gott , der alles vorher weiss, der kann ja nichts bereuen.
So ist es. - Deshalb ziehe ich die Übersetzung: "Es war im Leid"/"Es leidete ihn" vor, weil das nur heißt: "Als es geschah, verursachte es Leid bei Gott". - Das geht auch, wenn man was vorher schon weiß.
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Wo steht denn eigentlich, daß Gott alles in einem sein will ?
Das habe ich unkorrekt widergegeben - es muss lauten "Alles in Allen".
1. Kor. 15
28 Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allen sei.
"Der Ausdruck „alles in allem“ oder „alles in allen“ zeigt zuerst einmal an, wen es betrifft! Es geht hier um Gott und um alle anderen! Aus dem Kontext geht klar hervor, dass bei „allen“ auch die „Feinde“ miteinbezogen sind. Auch sie gehören zu diesen „allen“. Was aber passiert jetzt mit diesen „allen“ in der Vollendung? Sie werden ganz einfach mit Gott und Seinem Wesen erfüllt. Gott wird dann alles in jedem einzelnen Wesen sein. Gott wird nicht ein Teil in jedem einzelnen sein, sondern Er wird alles in jedem einzelnen sein. Gott erfüllt dann die Wesen nicht nur zu 99%, sondern zu absolut 100%. " (D. Muhl. In: Bibelwissen.ch)
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Aber dafür haben sich auch schon so mancherlei dämonische Kräfte an die Menschen drangehängt.
Wenn die nicht abgeschüttelt WERDEN (allein schafft man das nicht), klappt's halt nicht. - Was das Thema eröffnen könnte: "Alltags-Besessenheit". --- Denn "Besessenheit" ist nicht nur das, was man in aufreißerischen Filmen sieht, sondern vom Wesen her eine Alltagssache.
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Was für ein Rätsel hat er denn gelöst, wenn er das Wort "Gericht" mit "Bewahrheitung" übsersetzt ?
Ich finde das bloß verwirrend.
Zwei Szenarien:

1) Zippo hat in seinem Leben 10 Leute umgebracht und stirbt, ohne es bereut zu haben. - Der heute übliche Gedanke wäre: Zippo kommt vor Gericht und wird "gerichtet" im Sinn von verdammt/hin-gerichtet/zerstört/etc.

2) Zippo hat das dasselbe gemacht. - Der aus meiner Sicht tiefere und wahrere Gedanke wäre (flankiert von Bubers urtextnahen Übersetzung): Zippo wird ebenfalls gerichtet, aber in der Form, dass im die Augen (zur Not mit Gewalt) geöffnet werden und er somit der Wahrheit in die Augen schaut ("bewahrheiten"). - Bei dieser Gelegenheit wird er im Licht der Erkenntnis das Leid spüren, das er verursacht hat - er wird (nachträglich) mit-leiden. - Das heißt: Der Richter ist ein Arzt, der ihm sagt: "Deine Knochen sind derart gebrochen, dass ich sie 'richten' muss, also in ihre 'wahre'/'richtige' Stellung bringen muss". - Und das tut weh.

Hier stehen also zwei Haltungen gegenüber:

1) "Du bist schuldig - Rübe runter". --- Dann ist der Deliquent, ohne bereuen zu müssen/können, in einer Situation, die er schlicht nicht kapiert ("Wieso? Wieso ich?")

2) "Du bist schuldig - Du wirst erkennen und erleiden, warum". - Wenn Du dann "gerichtet" bist (also aus dem Gebeugten ein aufrechter Mensch geworden ist), bin ich, Gott, auch alles in Dir" (s.o. Kor.)
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Das liegt sicher an deiner Prämisse der Allversöhnung ?!
Das ist eigentlich keine Prämisse, sondern eine Erkenntnis, WENN man Gott als universal versteht. - Aber das wäre wieder ein eigenes Thema.
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Re: Jada

Beitrag von Zippo »

Hiob hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 15:14
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 Meine Denkweise ist also in diesem Punkte auch uncalvinistisch.
O ja - das ergibt sich bereits daraus, dass Du Gott in einem Zeitstrom seiend siehst (es sei denn er würfelt am Anfang - unabhängig davon, was der Gewürfelte in seinem Leben macht). - Aus MEINER Sicht weiß Gott in seiner Überzeitlichkeit, wie ein Zippo oder Hiob nach 90 Lebensjahren enden werden - bspw. als Gäubige oder als Atheisten. - Aber das widerspricht nicht dem sog. "freien Willen", weil Gott dann ja nur überzeitlich sieht und nicht beeinflusst.
Das Würfeln ist eigentlich ein schlechtes Beispiel. Da machen es ja die Umstände, wie der Würfel fällt.
Es ist eher so, daß Gott die freie Willensentscheidung des Menschen nicht vorhersieht. Er sammelt seine Erkenntnisse dadurch, daß er den Menschen erforscht und manchmal prüft und dann weiss er beispielsweise, daß Abraham seinen Sohn geopfert hätte, um Gott gehorsam zu sein. 1 Mo 22

Ich sehe keinen biblischen Beleg dafür, daß Gott schon vor aller Schöpfung in einem Zustand der Zeitlosigkeit, die Entscheidungen aller Menschen schon sieht.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 Es entsteht, wenn man die Sachverhalte der Bibel so liest, wie sie da stehen.
Das sagt jeder (ich auch). - Man kann die Bibel nur so lesen, wie man sie versteht. - Wie man sie versteht, hängt davon ab, welche geistlichen Vorannahmen in einem drin sind, ob man diese kennt oder nicht.
Ich habe gar keine geistlichen Vorannahmen, wenn ich einen Bibelvers lese. Aber du kommst da mit diesem allwissenden Gott, der sogar die Zeiten in sich vereint und die Entscheidungen der Menschen schon vorher kennt. Der hätte es nicht mal nötig die Menschen zu prüfen.
Und die Berichte der Bibel wären ein gestelltes Theater.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:17 nser theologisches Denken braucht nicht von der Beobachtung und auch nicht physikalischen Theorien abhängen. Da sollten wir uns lieber ganz von lösen.
Ich bin schon dafür, dass man Erkenntnisse der Quantenphysik zur Kenntnis nimmt, um Geist eventuell besser zu verstehen. - Oder umgekehrt: Als mir mal jemand diese quantenmechanischen Ergebnisse erzählt hat, war bei mir die Reaktion: "Aha - jetzt kommt endlich die Physik auf was, was geistlich längst klar ist".
Für mich fehlt das Fundament in der Bibel.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Warum machst du es nicht auch so ?
Weil man dann unbeantwortete Fragen wegschieben muss. - Das kann aus meiner Sicht keine Lösung sein - dazu ist es mir zu wichtig.
Was sind denn das für Fragen ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Ein Gott , der alles vorher weiss, der kann ja nichts bereuen.
So ist es. - Deshalb ziehe ich die Übersetzung: "Es war im Leid"/"Es leidete ihn" vor, weil das nur heißt: "Als es geschah, verursachte es Leid bei Gott". - Das geht auch, wenn man was vorher schon weiß.
Einer, der schon alles vorher weiss , der müßte eigentlich schon vorher leiden. Und wenn die Sache eintrifft, dann sagt er nur cool, "Na , bitte, da sind wir nun hier angekommen. " Und nun werden wir die ganze Menschheit vernichten.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Wo steht denn eigentlich, daß Gott alles in einem sein will ?
Das habe ich unkorrekt widergegeben - es muss lauten "Alles in Allen".
1. Kor. 15
28 Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allen sei.
"Der Ausdruck „alles in allem“ oder „alles in allen“ zeigt zuerst einmal an, wen es betrifft! Es geht hier um Gott und um alle anderen! Aus dem Kontext geht klar hervor, dass bei „allen“ auch die „Feinde“ miteinbezogen sind. Auch sie gehören zu diesen „allen“. Was aber passiert jetzt mit diesen „allen“ in der Vollendung? Sie werden ganz einfach mit Gott und Seinem Wesen erfüllt. Gott wird dann alles in jedem einzelnen Wesen sein. Gott wird nicht ein Teil in jedem einzelnen sein, sondern Er wird alles in jedem einzelnen sein. Gott erfüllt dann die Wesen nicht nur zu 99%, sondern zu absolut 100%. " (D. Muhl. In: Bibelwissen.ch)
Das Wörtchen "alles" kann man natürlich beliebig dehnen und strecken, aber man kann es auch auf diejenigen Menschen anwenden, die dann noch übrigbleiben, wenn Gott alles in allen ist.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 11. Nov 2020, 13:20 Was für ein Rätsel hat er denn gelöst, wenn er das Wort "Gericht" mit "Bewahrheitung" übsersetzt ?
Ich finde das bloß verwirrend.
Zwei Szenarien:

1) Zippo hat in seinem Leben 10 Leute umgebracht und stirbt, ohne es bereut zu haben. - Der heute übliche Gedanke wäre: Zippo kommt vor Gericht und wird "gerichtet" im Sinn von verdammt/hin-gerichtet/zerstört/etc.

2) Zippo hat das dasselbe gemacht. - Der aus meiner Sicht tiefere und wahrere Gedanke wäre (flankiert von Bubers urtextnahen Übersetzung): Zippo wird ebenfalls gerichtet, aber in der Form, dass im die Augen (zur Not mit Gewalt) geöffnet werden und er somit der Wahrheit in die Augen schaut ("bewahrheiten"). - Bei dieser Gelegenheit wird er im Licht der Erkenntnis das Leid spüren, das er verursacht hat - er wird (nachträglich) mit-leiden. - Das heißt: Der Richter ist ein Arzt, der ihm sagt: "Deine Knochen sind derart gebrochen, dass ich sie 'richten' muss, also in ihre 'wahre'/'richtige' Stellung bringen muss". - Und das tut weh.
Das Bild des Feuersees schafft die Erkenntnis, daß es noch einmal weh tun wird, bis die Schuld gesühnt ist.
Aber leider steht in dem 20 Kapitel der Offenbarung nichts von einem Herrichten. Vorher wird noch mal geschaut, was für Werke vorlagen und ob jemand im Buch des Lebens steht. Und wenn das eben nicht der Fall ist kommt der zweite Tod.

Gruß Thomas
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