Michael hat geschrieben: ↑So 29. Nov 2020, 08:36
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 28. Nov 2020, 19:15
Muß man als Christ immer so eine Frontalumkehr haben ?
Ich sage dazu "Ja", denn sonst ist es keine Umkehr. Nur setze ich für "frontal" keinen Zeitmaßstab, das ist Sache der Führung Gottes. Aber rückblickend musst du sagen können, dass man sich geändert hat, und zwar konkret, sonst ist es Selbstbetrug.
Soooviel habe ich mich nicht geändert. Aber ich habe getan, was Gott von mir verlangt hat. Ich habe eine Gemeinde aufgesucht, die Bibel gelesen, Menschen begleitet. Humanitäre Hilfstransporte unterstützt. Unglücklicherweise kam dann Satan verstärkt in mein Leben.
Durch ihn fechte ich so manche Kämpfe aus. Mit Menschen komme ich klar, aber mit Gott habe ich seitdem reichlich Probleme und nett bin ich da nicht immer. Ich finde , daß unser Gott viel verlangt, aber wenig gibt.
Er will mich immer mit dem Lohn im Himmel trösten, aber das reicht mir natürlich nicht. Da wäre mir lieber, er würde mich von der Quäleri erlösen, welche die von Satan vergifteten Geister an mir fabrizieren. Das ist manchmal nicht zum aushalten. Und nette Worte machst du Gott nicht, wenn Satan in deinem Geist ist.
Da verstehe ich wieder ein wenig mehr, was es heißt , als Vergifteter auf die erhöhte Schlange zu schauen, die ja laut Joh 3,14 ein Bild für unseren erhöhten Herrn Jesus Christus ist.
So wird man von der Bitterkeit wieder erlöst.
Michael
Dass der Mensch von Jugend an in Sünde lebt ist Tatsache. Hier gibt es keinen kontinuierlichen Wandel zum Besseren. Zu was bitte? So war der Wandel Israels in der Wüste. Es kam zu keiner Umkehr und so erreichten sie ihr Ziel nicht. Die gesamte Generation wurde infolge Gottes Zorn aufgerieben:
Psalm 95:10:11 hat geschrieben:
Vierzig Jahre empfand ich Ekel vor diesem Geschlecht; und ich sprach: Sie sind ein Volk, das in seinem Herzen in die Irre geht, und sie haben meine Wege nicht erkannt, sodass ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen!«
Gott sagt in 1 Mo 8,21 , daß des Menschen Herz böse ist von Jugend an. Das sagt er einen Satz bevor er sagt, daß er die Menschen nicht mehr mit einer Sintflut schlagen will.
Die Menschen damals waren böse, das war ja auch kein Wunder. Satan hat ja auch nie davon abgelassem , den Menschen zu verführen.
Deswegen kommt der Gedanke an Milde in Gottes Herz und es hat ihm wohl selbst nicht gut gefallen, fast die ganze Menschheit ertrinken zu sehen.
Nach meiner Beobachtung entwickeln sich Menschen ganz unterschiedlich. Das hängt ganz von ihrer Umgebung und von ihren Entscheidungen ab, die sie in dieser Umgebung treffen. Und da gab es in meiner Jugendzeit in katholischen Kreisen sehr gute Jugendliche, die sich ganz brav gehalten haben.
Ich habe auch , als ich gläubig wurde , eine Frau kennengelernt, die war von klein auf gläubig. Da brauchte es keine große Umkehr, die Probleme in ihrem Leben kamen erst später, als der falsche Mann, also Satan, an ihr Interesse entwickelt hatte.
Was ist nötig, um als Christ erkannt zu werden ? Die Taufe, als Zeichen des Aufbruchs, die Buße, damit Gott zumindest verbal erkennt, daß ein Mensch die Absicht hegt, sich zu ändern.
Das kann man beides dem Durchgang durch das Schilfmeer zuordnen.
Dann kommen die 40 Jahre Rundgang um den Berg Sinai. Wie kann man das eigentlich geistlich einordnen ? Der Fels , aus dem das Wasser sprudelte wird in 1 Kor 10,4 wird "Christus" genannt.
Den Israeliten hat es das Überleben gesichert. Sicher waren die Israeliten nicht immer bester Laune. Da wurden eben einige Bedürfnisse nicht so üppig versorgt. Da geht es uns schon viel besser .
Aber ich entwickele immer mehr Mitgefühl mit dem Volk Israel.
Darf man sie pauschal verurteilen , wie in Ps 95, ohne sich zu sagen, daß man ja selber nicht viel besser ist ?
Mit einem Wiener Schnitzel und einem Viertele Wein in der Hand läßt es sich leichter glauben, als wenn man in der Wüste nur mit dem Notwendigsten versorgt wird.
Kannst du 40 Jahre nur mit Honigkuchen und Wasser leben und Fleisch ist nur zu haben, wenn du so richtig unzufrieden bist ?
Michael
Das ist die Lehre die wir aus der Wüstenwanderung ziehen können: Man kann Gott nicht dauerhaft herausfordern. Der Psalmist greift auf, wie Gott dabei denkt, sich fühlt und schlussendlich reagiert. So erkenne auch ich sein Herz.
In Ps 95,10 steht, daß das Volk Israel Gott versucht hat. Wie soll man das eigentlich verstehen ? Haben sie ihn um etwas gebeten, was er nicht geben wollte ? Ich lese immer vom Murren des Volkes Israel und ich kann es sogar verstehen, aber das sie Gott versucht hätten, wo steht das ?
Michael
Zippo hat geschrieben: ↑Sa 28. Nov 2020, 19:15
Angekommen im gelobten Land ist man mit dem Bild der Wüstenwanderung aber erst, wenn man den Jordan durchschritten hat.
Diese Sicht teilen wir. Wieder ein typisches Bild, das sinnbildich für die Taufe mit dem HG steht. Jesus führt das so aus:
Johannes 3:5 hat geschrieben:
Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen!
Ich hoffe natürlich, daß Gott , so wie er bei der Sintflut Seelen nachträglich gerettet hat, auch in der 40 jährigen Wüstenzeit sich einiger Seelen erbarmt hat. Obwohl sie nicht in das gelobte Land eingehen durften. 1 Petr 3,19
Aber der Durchzug durch den Jordan , scheint das heilsgeschichtliche Ereignis zu symbolisieren, das einer Wiedergeburt gleich kommt. Israel sollte in seine Ruhe eingehen, das mosaische Gesetz mit seinen Werken, sollte dem Christus weichen. Hebr 4,10 , Gal 2,20
Natürlich müßen die Kanaaniter noch vertrieben werden, da geht es vielleicht in der geistlichen Übertragung um den inneren Kampf.
Der alte Mensch in uns soll verdrängt werden und Christus will in unserem Herzen regieren. Was hälst du von dieser Auslegung ?
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.