PeB hat geschrieben: ↑Mi 2. Dez 2020, 14:58
Will sagen: die Bibel stellt uns nur eine Auswahl inspirierter Menschen dar.
Dein Problem ist weiter, dass du den Begriff schon dogmatisch gemäß deiner Prämisse verwendest. Dazu setze ich gerne das Wortspiel, du denkst bereits dogamtisch. Wie ein nicht mehr weiterdenkener Beamter, der nur Dienst nach Vorschrift macht. (Humor darf
).
Meine Worte an Hiob kommen bei dir nicht an, soll heißen ich schaffe es nicht dich zu inspirieren. Daher gibt es keine Einigung unter uns. Mal sehen wie es Hiob auffasst.
Gerade deshalb versuche ich den Ansatz von der Wurzel her anzupacken, weil die Theologie hierfür meine Begriffe dazu im Topfen herumstochert mit ihren Schlüssen. Ich gebe mir Mühe mit einem weiteren Beispiel zu zeigen, wie die Schrift mit klaren Worten beschreibt, was wirklich vor sich geht, wenn Gott redet.
Sehen wir uns nun die Berufung Samuels zum Propheten an.
Samuel 3:4-5 hat geschrieben:
Und der Herr rief den Samuel. Er aber antwortete: Hier bin ich! Und er lief zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen! Er aber sprach: Ich habe nicht gerufen; leg dich wieder schlafen! Und er ging hin und legte sich schlafen.
Das geschah noch ein weiteres Mal und der spätere Redakteur des Samuel-Textes legt das nun so aus:
Samuel 3:7 hat geschrieben:
Samuel aber kannte den Herrn noch nicht, und das Wort des Herrn war ihm noch nicht geoffenbart.
Er wurde nur allzu offensichlich mit einer hörbaren Stimme gerufen, die der Knabe aber als die Stimme des Priesters Eli deutete. Er wusste noch nicht, dass es Gott ist, der mit ihm redete.
Samuel 3:8 hat geschrieben:
Da rief der Herr den Samuel wieder, zum dritten Mal. Und er stand auf und ging zu Eli und sprach: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen! Da erkannte Eli, dass der Herr den Knaben rief.
Nach dem 3. Mal merkte Eli, dass da gerade irgendetwas Besonderes passiert und zog den Schluss, dass Gott den Knaben rief. Wir sehen, der junge Knabe Samuel ist noch völlig unbedarft, er hat keine Ahnung was gerade vor sich ging, so dass man nicht im Geringsten auf die Idee kommen könnte, er dachte da etwas in seinen Gedanken.
Danach lief er nicht mehr zu Eli, sondern jetzt begann er mit Gott ins Gespräch zu kommen. Er folgte dabei brav der priesterlichen Anweisung Elis, was er als erste Antwort geben sollte so begann Gott mit dem Knaben zu reden.
Danach wurde ihm klar, immer wenn derart eine Audition erfolgt, dann ist es bei ihm der die hörbare Stimme des Herrn und kein eigener Gedankengang. Ansonsten wären alle im Buch 1. Samuel beschrieben Konversationen zwischen Gott und Samuel reine Selbstgespräche in den Gedanken Samuels. Dieser Schluss wäre einfach nur grotesk.