Dreifaltigkeit

Rund um Bibel und Glaube
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Erich hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:01 Dann glaubst Du also, dass es keinen Gott, den Heiligen Vater, und keinen Gott, Jesus Christus, und auch keinen Gott, den Heiligen Geist, gibt, sondern dass Dir Gott nur etwas vorgaukelt
Nein - völlig fehlinterpretiert. - Es gibt Gott, der sich uns als Realität in Vater, Sohn und HG zeigt.
Erich hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:01 Und ist das Wort, "Gott", denn dann nicht auch eine "Offenbarungs-Größe" (wie Du es nennt), mit der wir etwas anfangen können?
Insofern ja, dass dieses Wort nur aufkommen kann, wenn dem Menschen geistliches Denken offenbart wird - aber das ist eine ganz andere Ebene. - Viel wichtiger ist der Unterschied: Gott steht für das göttliche Sein an sich - Vater, Sohn, HG für die für uns fassbare Selbst-Offenbarung Gottes in der Welt.
Erich hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:01 Ist es nicht Elohim (= Götter), der da sagt: "Ich-bin-der-ich-bin" oder "Ich werde sein, der ich sein werde" ? - Und Gott ist eben nicht erkennbar, weil er für unsere Augen (im Kopf) unsichtbar ist. - Deswegen hat er sich doch auch, im Laufe der Zeit, als der Dreieinige Gott zu erkennen gegeben.
genau meine Rede.
Erich hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:01 Und deshalb gibt es im Himmel auch alle und alles, wen und was wir hier kennen und erkennen lernen durften, und sogar noch mehr (außer was zum Teufel gehört).
Kein Widerspruch. - Hinzufügen würde ich, dass dann der Blick zu Gott das Dominierende sein wird - aber das ist kein Widerspruch zu Deiner Aussage.
Erich hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:01 Ich sagte doch die ganze Zeit, dass es im Himmel so ist, wie hier auf Erden, eben nur viel größer, mächtiger, gewaltiger, unendlich, usw. usf. und dass man da immer und ewig Zeit hat.
Du siehst das aus meiner Sicht zu quantitativ ("größer, mächtiger, gewaltiger") - ich sehe es qualitativ im Sinne von "Dimension, von der wir heute nicht die geringste Ahnung haben".
Erich hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:01 Mit denken alleine kann man Gott nicht erklären, denn dazu braucht man den Heiligen Geist
Richtig - aber "HG" heißt umgekehrt nicht, dass man nicht denken darf.
Erich hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:01 Du bist überzeugt davon, also müsste es für Dich doch keine Schwierigkeit sein, um ein paar Bibelstellen herauszusuchen, die Deine Theorie bestätigen.
Doch, es ist schwierig, weil ich es mir nicht so einfach mache, irgendeinen Vers hinzuschmeißen - das ist komplexer. ---- Die Visio Beatifica entspricht meinem eigenen geistlichen Empfinden (das ist erst mal nicht so arg relevant) und wurde in vielen GEsprächen mit Geistlichen biblisch stabilisiert. - Und selbst wenn mir die damaligen Bibelverse einfielen, wäre es das erste, dass Du mir erklärst, warum es anders gemeint ist. ---- Man muss die Bibel gesamt-kanonisch verstehen - alles andere ist Puzzle-Zeugs.
Erich hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:01 Gottes Wort ist heute nicht anders als damals
Stimmt. :)
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 12:52 Die Erlösung auch des Leibes macht das Geschöpf erst "gottesfähig". Jesus hat diesen Leib in vergeistigter Form, aber eben nicht nur als Geist, mit zum Vater genommen.
Ich verstehe Dich und widerspreche nicht - aber all das geschieht VOR der Visio, also in der "Offenbarungs-Weltzeit".
Rembremerding hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 12:52 Die Geschöpfe werden eins sein. Vater und Sohn werden eins sein, in derselben Weise. Damit alle eins sind, muss der Sohn (nicht der Vater) in uns sein.
Alles richtig, aber VOR dem stattfindend, von dem ich spreche.
Rembremerding

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 14:27
Alles richtig, aber VOR dem stattfindend, von dem ich spreche.
Nur, dass es eben kein vor und danach in der Ewigkeit gibt ....
Über einen hauchdünnen Zeitrahmen, in dem man im Tod vom Zeitlichen in die Ewigkeit schaut, findet man biblisch oder auch in der kirchlichen Lehre nichts. Doch eher, wie in Koh 11:3b
wenn ein Baum nach Süden oder Norden fällt - wohin der Baum auch fällt, da bleibt er liegen.
oder in Hebr 9:27.

Wenn es dich interessiert: Die Anthroposophie weiß allerdings von so einem Zeitrahmen.
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Erich
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Erich »

PeB hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 12:02
Erich hat geschrieben: Di 8. Dez 2020, 19:40 Unser Dreieiniger Gott ist wie eine Familie (- Gott sprach: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, ..." -), die aus dem Heiligen Vater und dem Heiligen Geist und dem Heiligen Sohn besteht. Und jeder von ihnen hat seine Aufgaben und kann mit den anderen reden und ihnen dienen und sie loben und preisen und ehren und bitten und geben und nehmen usw. usf., ja, eben so, wie es in einer gesunden Familie, wo jeder einen freien Willen hat, ganz normal ist; und sie sind geistlich EINS und trotzdem DREI Lebewesen.
Das ist eine polytheistische Auffassung und entspricht nicht der biblischen Beschreibung.
Und damit möchtest Du wohl sagen:
Du glaubst nicht, dass der Vater Gott ist und Jesus Christus Gott ist und der Heilige Geist Gott ist! Richtig?

Unser Gott ist jedenfalls der Dreieinige Gott :!: - Dein Gott muss dann also ein anderer sein!

Schreib doch mal bitte Deine Auffassung, die der biblischen Beschreibung entspricht.

Bibelverse wären dazu auch sehr hilfreich.

Danke! - Servus!
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. (Hebr 13,8)
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 17:34 Nur, dass es eben kein vor und danach in der Ewigkeit gibt ....
Verstanden - ich formuliere anders: Die "Offenbarungs-Weltzeit" ist in der Zeit, die "Visio Beatifica" ist in dem, in das die Zeit mündet.
Rembremerding

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Mi 9. Dez 2020, 19:35 Die "Offenbarungs-Weltzeit" ist in der Zeit, die "Visio Beatifica" ist in dem, in das die Zeit mündet.
Die Offenbarungszeit ist die Zeit der Gnade, richtig.
Die V.B. ist dann der Zustand des Wesens Gottes. Alles in Wahrheit, in der Gerechtigkeit und im Leben, das nichts mit diesem gemein hat. Als Geschöpf steht jedem die Zeit der Gnade zu, als verherrlichtes Geschöpf bei Gott dessen Zustand dank des und im Herrn. Und nur in ihm. Das Schauen der V.B. hat keinerlei richtenden oder veränderten Charakter. Es ist einfach der Eintritt in die Wahrheit, in welcher der Sohn schon immer alles und weiterhin vom Vater empfängt (um zeitliche Begriffe zu verwenden), auch die "Seinen", die ihm der Vater in der Weltzeit der Gnade gegeben hat. Diese Verschiedenheit der Relation zwischen Vater und Sohn ist beständig in Ewigkeit.
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Do 10. Dez 2020, 08:36 Das Schauen der V.B. hat keinerlei richtenden oder veränderten Charakter. Es ist einfach der Eintritt in die Wahrheit
Genau - da ist alles bereits gelaufen.
Rembremerding hat geschrieben: Do 10. Dez 2020, 08:36 Es ist einfach der Eintritt in die Wahrheit, in welcher der Sohn schon immer alles und weiterhin vom Vater empfängt
Im Zustand der Visio erhält der Sohn immer noch vom Vater?
Rembremerding

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Do 10. Dez 2020, 08:52 Im Zustand der Visio erhält der Sohn immer noch vom Vater?
Wir erfahren zurecht sehr wenig von der Immanenz Gottes, weil sie das Geschöpf sowieso nicht verstehen würde. Jesus hat uns in seiner Abschiedsrede im Johannesevangelium ein wenig darüber mitgeteilt.
Aber eines bleibt ewig: Der Vater hat den Sohn gezeugt (nicht geschaffen!). Das Empfangen des Sohnes vom Vater ist Bestand, die Zeugung ewig.
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Ziska »

Rembremerding hat geschrieben: Do 10. Dez 2020, 10:25
Hiob hat geschrieben: Do 10. Dez 2020, 08:52 Im Zustand der Visio erhält der Sohn immer noch vom Vater?
Wir erfahren zurecht sehr wenig von der Immanenz Gottes, weil sie das Geschöpf sowieso nicht verstehen würde. Jesus hat uns in seiner Abschiedsrede im Johannesevangelium ein wenig darüber mitgeteilt.
Aber eines bleibt ewig: Der Vater hat den Sohn gezeugt (nicht geschaffen!). Das Empfangen des Sohnes vom Vater ist Bestand, die Zeugung ewig.
Was ist der Unterschied zwischen gezeugt und geschaffen?
Bitte in verständlichen Worten und nicht im „kirchendeutsch“.
Bei dem philosophischen Ausdruck „Immanenz“ mußte ich erst im Wörterbuch nachlesen. :wave:
Zuletzt geändert von Ziska am Do 10. Dez 2020, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Travis
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Travis »

Ziska hat geschrieben: Do 10. Dez 2020, 10:35 Was ist der Unterschied zwischen gezeugt und geschaffen?
Der Unterschied ist, dass die menschliche Gestalt Jesu gezeugt wurde, er jedoch in seiner Herrlichkeit bei Gott bereits vorher existent und aktiv war. Vor aller Schöpfung und als aktiver Schöpfungsmittler. Entsprechende Bibelstellen wurden hier bereits genannt und sind darüber hinaus zahlreich in der Bibel vertreten.
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