Dreifaltigkeit

Rund um Bibel und Glaube
Rembremerding

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Mo 28. Dez 2020, 18:43 Das sehe ich anders. - Welchen Sinn hätte Heilsgeschichte (= Tunnelbohrer), wenn das Ziel erreicht ist (der Berg durchbohrt ist)?
Das Land auf der anderen Seite des Berges nun erkunden zu können.
In der Hl. Schrift (besonders Apokalypse) finden sich nur wenige Hinweise darauf. So sind dort etwa Bäume, die immerzu heilen. Jedoch muss Heilsgeschichte doch auch auf das Ziel des Heils hin durchleuchtet werden. Und das Ziel Gottes (und allein um das geht es) ist, dass der Mensch, sein Geschöpf, eine Beziehung zu ihm haben kann. Eine Beziehung bleibt jedoch immer etwas dynamisches (im Leben doch ebenso, auch wenn man seinen Ehepartner empfangen hat), ein strömen vom Du zum Ich und umgekehrt. In Gott vollendet sich dies in der Dreieinigkeit, für den Menschen im Reich Gottes in der Beziehung zu Gott, erst dadurch bleibt der Mensch sein Du und damit sein individuelles Ich.
(Hinweis: Martin Buber hat 1923 sein Büchlein "Ich und Du" geschrieben. Das erhellt in dieser Hinsicht einiges, weil er Objekt und Subjekt, weg von der Ich-Orientierung hin zu Gott, in eine neue Beziehung und Wechselwirkung setzte.)
Nun ist Gott unendlich höher und anders als das Geschöpf. Daraus ergibt sich, dass der Mensch überzeitlich unendlich viele neue Möglichkeiten erhält die Beziehung zu Gott in der Liebe zu leben.
Deshalb hat Gott den Baum der erkenntnis hingestellt. - Und deshalb war die Erlösung durch Jesus/Gott bereits vor der Schöpfung klar.
Zum ersten: Nein. Gott kann das Böse benutzen, fördert es aber nicht, weil er die Liebe. Nun ist Erkenntnis nichts böses, aber eine Erkenntnis ohne Beziehung zu Gott (eben in der Absonderung durch das Misstrauen) ganz bestimmt. Erkenntnis ist also nur ohne Sünde wertvoll zum Guten hin. Deshalb wirkt sie auch nur dann zum Guten hin, wenn sie in der Erlöstheit des Herrn erlangt und angewandt.
Zum zweiten: ja, natürlich, Gott ist allwissend außerhalb der Zeit.
Man hält Dinge in einer Zeit zurück, um sie erst rauszulassen, wenn die Zeit dafür da ist, nicht wahr? - Das darf man wirklich nicht laut sagen - aber ich sehe es genauso.
In der Hl. Schrift liest man, dass man nicht Perlen vor die Säue werfen soll. Auch deshalb, weil sie die Perlen nur zertreten würden, zerstören. Man kann in diesem Wort dennoch auch einen Auftrag sehen: Die Perlen sind hier das Schöne, Wahre, Wertvolle, jenes Evangelium, von dem der Mensch lebt, außerhalb des Brotes. Für Schweine sind Perlen keine wirkliche Nahrung, sie würden mit ihnen verhungern. Der Auftrag ist hier also keine Perlen zu füttern, sondern jenes, was sie zuerst zum leben brauchen (nach dem Wort Jesu: "... Becher kaltes Wasser geben, Kleidung etc.")
erneut: in Bezug auf die Liebe kenne ich genauso viele Christen wie Nicht-Christen, die in Bezug auf die Liebe authentisch leben. - Das macht erstmal nicht den Unterschied.
Dann hat doch Christus bereits mehr durchdrungen, als Christen manchmal im Defensiv- und Jammer-Modus verneinen wollen? Dann freuen wir uns als Christen darüber, dass eben nicht alles, wie manche meinen, von uns abhängt, sondern es allein die Kraft und Gnade Gottes ist, die wirkt.
Als Christ ist man das Salz der Erde, d.h. etwa dort, wo etwas geschmacklos wird oder ist, müssen sie da sein. Deshalb gilt das Evangelium besonders den Armen, den Sklaven, dort, wo Menschen Götzen geopfert werden, kurz, dort, wo die Menschenwürde missachtet. Deshalb sind eigentlich gerade Krisen wie Krieg oder diese Pandemie jene Zeit, in der Christen besonders gebraucht werden. Und da muss sich jeder prüfen, ob er nicht auch als Christ mit den Wölfen der Welt heult oder ob er Hoffnung, Glaube (Vertrauen) und den Frieden des Herrn ausstrahlt. Bei manchen weckt es die Sehnsucht nach der Herkunft dieses Vertrauens zu fragen und ein Christ kann dann allein das Evangelium anbieten.
Wenn es um ethische Fragen geht, dürfen nicht allein die arroganten Moralapostel der Welt das Sagen haben, die Menschenwürde abwägen und an Bedingungen knüpfen, sondern es muss die Stimme des Schöpfers durch Christen hörbar werden, der die bedingungslose Liebe ausspricht.

Besonders diese bedingungslose Liebe, die keine Handelsware ist, die auf geben und nehmen aufbaut, hat unter Nichtchristen weniger Bedeutung, wird aber dennoch ersehnt. Diese Sehnsucht kann Gott auch durch Christen stillen.
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 06:17 In der Hl. Schrift (besonders Apokalypse) finden sich nur wenige Hinweise darauf. So sind dort etwa Bäume, die immerzu heilen.
Das sind doch Bilder/Vorstellungsgrößen - das würde ich nicht wörtlich nehmen.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 06:17 Und das Ziel Gottes (und allein um das geht es) ist, dass der Mensch, sein Geschöpf, eine Beziehung zu ihm haben kann. Eine Beziehung bleibt jedoch immer etwas dynamisches (im Leben doch ebenso, auch wenn man seinen Ehepartner empfangen hat), ein strömen vom Du zum Ich und umgekehrt.
Letzteres ja: Das innerliche Strömen zu Gott hin und von Gott her. Aber das würde ich nicht Ich-Du-Beziehung nennen und auch nicht "Entwicklung". - "Entwicklung" beinhaltet "Es geht in einen anderen Zustand" - genau das gibt es "am Ende" nicht. ---- Ich halte die Visio für einen ZUSTAND, der sich nie mehr verändert und in dem Leben ist - aber trotzdem nicht so, dass "Zeit" wahrgenommen wird.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 06:17 Hinweis: Martin Buber hat 1923 sein Büchlein "Ich und Du" geschrieben. Das erhellt in dieser Hinsicht einiges, weil er Objekt und Subjekt, weg von der Ich-Orientierung hin zu Gott, in eine neue Beziehung und Wechselwirkung setzte.
Danke für diesen Hinweis. - Nichtsdestoweniger sehe ich darin nur Aussagen zum Ich und Du in der Weltzeit, also im dialektischen Raum von gut und böse. Ob sich das auch auf das Danach bezieht, halte ich für zweifelhaft, weil dieses Danach sich ja gerade dadurch auszeichnet, dass dieser dialektischer Raum als solcher selber aufgehoben ist - gewiss bei Beibehaltung der Individualität, aber nicht im dialektischen/dualistischen Spannungsverhältnis.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 06:17 Zum ersten: Nein. Gott kann das Böse benutzen, fördert es aber nicht, weil er die Liebe.
Da spüre ich ein Missverständnis in der Definition von "böse". - Böse ist doch abstrakt gesehen Ausdruck der Differenz zwischen Gott und Mensch - also kein "Sein", sondern ein "Nicht-SeiN". Und diese Differenz lässt Gott zu, weil sie notwendig ist von der paradiesischen naiven Einheit in eine beidseits eigen-bewusste Einheit der Visio zu kommen. - Das ist etwas anderes als "das Böse fördern", weil dies so klingt, als gäbe es da ein Sein, das Gott gegen seine eigene Natur forciert.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 06:17 In der Hl. Schrift liest man, dass man nicht Perlen vor die Säue werfen soll.
Damit stimmst Du zu. - Das ist eine mulmige Sache, die voll gegen das geht, was man im besten Sinne des Wortes "Aufklärung" nennt. - Denn damit ist gesagt, dass sie in solchen Feldern nicht funktioniert.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 06:17 Dann hat doch Christus bereits mehr durchdrungen, als Christen manchmal im Defensiv- und Jammer-Modus verneinen wollen? Dann freuen wir uns als Christen darüber, dass eben nicht alles, wie manche meinen, von uns abhängt, sondern es allein die Kraft und Gnade Gottes ist, die wirkt.
Erstens das. - Zweitens würde ich das nicht allein auf Christus fokussieren, sondern auf die Schöpfungs-Ebenbildlichkeit, die JEDEM ein potentielles Bewusstsein zu Gott/zum Guten mitgibt. - Interessant ist hier die Sprachentwicklung:
1) "Conscientia" = "Con-Scientia" = wörtlich: "Mit-Wissen" an der Welt, hier speziell der geistlichen Welt - das gibt es bei einem Känguruh gar nicht.
2) Aus dieser lateinischen Bedeutung (die meines Wissens auch vor-christlich galt) wird gotisch "mit-wizzei".
3) Dieses entwickelt sich über das Althochdeutsche und Mittelhochdeutsche in unser "Ge-Wissen".

Das (universale!) Gewissen der Menschen ist also sprach-/theologie-/philosophie-geschichtlich gemeint als "Bewusstsein für das Gute" - egal ob beim Christen oder beim Moslem. - Insofern hat mir die Aussage von Papst Franziskus "Alle Religionen sind gottgewollt" sehr gut gefallen. ---- Natürlich hat er damit NICHT gemeint, dass alle Religionen GLEICH sind - diesbezüglich wurde er wieder mal routiniert missverstanden.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 06:17 Der Auftrag ist hier also keine Perlen zu füttern, sondern jenes, was sie zuerst zum leben brauchen (nach dem Wort Jesu: "... Becher kaltes Wasser geben, Kleidung etc.")
Ja - UND: SChwieriges Thema. --- Allerdings kommt es meiner Lebenserfahrung entgegen, ob man will oder nicht. ---- Anders gesagt: "Wort" wird weitgehend falsch verstanden.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 06:17 Besonders diese bedingungslose Liebe, die keine Handelsware ist, die auf geben und nehmen aufbaut, hat unter Nichtchristen weniger Bedeutung, wird aber dennoch ersehnt.
Puuh - ob das der Praxis entspricht? - Ich möchte wahrlich nicht in den Verdacht geraten, hier programmatisch "pro Islam" zu sprachen. - Aber wenn ich die Familienstrukturen des "modernen" westlichen Menschen/Christen vergleiche mit den Familienstrukturen der Moslems hier bei uns, kommt schon mal der Verdacht, dass diese näher sind an Liebe und Opferbereitschaft als wir Westler. --- Was ich nachvollziehen könnte: Vielleicht bezieht sich dies dort nur auf den eigenen Familienverband und nicht universal. Aber wo bezieht es sich bei´UNS universal?

Wir sind jetzt OT und trotzdem sehe ich einen Zusammenhang - aber den stelle ich hier nicht her, weil wir weg müssen. ;)
Rembremerding

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 09:47 Das sind doch Bilder/Vorstellungsgrößen - das würde ich nicht wörtlich nehmen.
Ja eben, und doch sind sie da. Man kann sie missachten, wenn man davon ausgeht, dass halt hier allein der Autor irgendetwas unvollständig beschreiben will. Wenn man aber auch dies gottgewollt und inspiriert betrachtet, dann ist es eine nicht zu vernachlässigende Botschaft für uns.
"Es geht in einen anderen Zustand" - genau das gibt es "am Ende" nicht. ---- Ich halte die Visio für einen ZUSTAND, der sich nie mehr verändert und in dem Leben ist - aber trotzdem nicht so, dass "Zeit" wahrgenommen wird.
Und was, wenn dieser Zustand gerade erst die Entwicklung in sich birgt?
Entwicklung und Ewigkeit passen ja eigentlich nicht zusammen, da hast du recht. Stelle es dir als Bild so vor: Man sitzt vor einem Wimmelbild (oder einem Gemälde von Bosch oder Brueghel :) ) und kann unmöglich alles sofort erfassen, aber alles ist dennoch da. Erst im immerfort schauen erschließt sich immer mehr.
Nichtsdestoweniger sehe ich darin nur Aussagen zum Ich und Du in der Weltzeit, also im dialektischen Raum von gut und böse. Ob sich das auch auf das Danach bezieht, halte ich für zweifelhaft,
Richtig, es war nur der Hinweis, dass hier Buber fast zeitgleich mit etwa Ebner oder Marcel einen neuen Blick entwarf, in dem einem das Phänomen einer echten Begegnung zwischen zwei Personen in eine Wirklichkeit hineinnimmt, die eine gänzlich andere Erfahrung ist, als die der Erkenntnis eines Objekts durch ein Subjekt.
Hier muss man dann die Frage stellen, inwieweit hier göttliches in die Ebenbildlichkeit des Menschen einfließt.
Und diese Differenz lässt Gott zu, weil sie notwendig ist von der paradiesischen naiven Einheit in eine beidseits eigen-bewusste Einheit der Visio zu kommen. -
Er lässt es eben nicht zu, besagen die Texte. Was er zulässt, ist die Liebe, weil es sein Wesen. Und wo die Liebe, ist ein Wille, der sich für sie entscheiden darf oder nicht.
Das Böse ist das Ergebnis der Abwesenheit des Guten, des NichtSein, aber nicht das NichtSein an sich.
Man ist (durch Gott), jedoch weder (im) sein noch eigen sich selbst. So mag es in der Hölle zugehen. :o
Das ist eine mulmige Sache, die voll gegen das geht, was man im besten Sinne des Wortes "Aufklärung" nennt. - Denn damit ist gesagt, dass sie in solchen Feldern nicht funktioniert.
Moment, gerade in der Aufklärung, im klassischen, christlichen Sinn im Impuls der beginnenden Renaissance, hat es doch funktioniert und die Perlen wurden erkannt. In der heutigen Nach-Aufklärung funktioniert es in der westlichen Welt nicht mehr, man verfällt wieder dem Aberglauben, sucht nicht mehr nach der Wahrheit, sondern meint sie zu besitzen und verwandelt Brot in Steine.
Zweitens würde ich das nicht allein auf Christus fokussieren, sondern auf die Schöpfungs-Ebenbildlichkeit, die JEDEM ein potentielles Bewusstsein zu Gott/zum Guten mitgibt. -
Durch und auf Jesus Christus hin ist alles geschaffen. Sich auf Christus zu fokussieren, zeigt ja gerade die Universalität der menschlichen Bereitschaft zum Guten in der Ebenbildlichkeit.
Deshalb wird man überall in der Welt und den Religionen Bruchstücke seiner Wahrheit finden, aber eben allein in ihm die ganze Wahrheit. Und ER ist nun mal das Haupt der Kirche.
Vielleicht bezieht sich dies dort nur auf den eigenen Familienverband und nicht universal. Aber wo bezieht es sich bei´UNS universal?
So ist es und im Hintergrund steht ein abwesender Allah, dessen Prophet alle mit Gewalt überzieht, die ihm nicht folgen (und nur das, was im Menschen am Christus zugelassen wird, kann vor schlimmerem abhalten, wie in jedem Menschen, Gott sei Dank). Die Menschenwürde erhält dabei eine ganz andere Grundlage.
Das Universale am Christsein ist, dass wir Kinder des Schöpfers aller Geschöpfe, die er liebt. Nicht nur des eigenen Clans, Religionszugehörigkeit, Nation, Rasse, Stand und was immer das menschliche De-konstrukt hergeben möchte.
Wir sind jetzt OT und trotzdem sehe ich einen Zusammenhang - aber den stelle ich hier nicht her, weil wir weg müssen. ;)
Richtig, es gibt hier einen innigen Zusammenhang zum Thema. Ganz kurz kam es schon beim alleinigen, unnötigen verharren im AT zur Sprache.

Ein gutes neues Jahr, wenn dein weg das natürlich illegale Treffen mehrerer Hausstände zu Sylvester meint. :lol:
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 09:47 Wir sind jetzt OT und trotzdem sehe ich einen Zusammenhang - aber den stelle ich hier nicht her, weil wir weg müssen. ;)
Dann beginne damit das Thema auch zu bearbeiten. Wer hat die Lehre der 3F oder wie man sie nennen will entwickelt? Hat Jesus dafür eine Grundlage gelegt. Ich sehe dazu keine, sondern sie war Ergebnis eines Bischofsstreits. Und auch weil man das Wort Gottes falsch einstuft, was ein WG ist und was nicht.

Warum ist sie heute aber so wichtig? Mich hat solche Dogmatik nie berührt und ich brauche sie nicht. Sie kann mir in keinem Lebensaspekt weiterhelfen, das WG hingegen immer. Es wird Zeit unterscheiden zu lernen.

Der TE gibt an, an Schizophrenie zu leiden. Wäre das auch ein Aspekt, das besonders geistig Verwirrte auf diesen unblbischen Zug aufspringen?
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Wenn man aber auch dies gottgewollt und inspiriert betrachtet, dann ist es eine nicht zu vernachlässigende Botschaft für uns.
Der Sinn dahinter soll nicht vernachlässigt werden - aber die Form der Darstellung kann vernachlässigt werden. - Sprache ist Werkzeug und nicht selbst Inhalt.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Und was, wenn dieser Zustand gerade erst die Entwicklung in sich birgt?
Das wäre unlogisch. - Wenn es ein Endzustand sein soll, dann gibt es keine Entwicklung. - Wenn es Entwicklung gibt, ist es kein Endzustand. - Für diesen Fall wäre meine Frage: Was dann ist der Endzustand?
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Man sitzt vor einem Wimmelbild (oder einem Gemälde von Bosch oder Brueghel ) und kann unmöglich alles sofort erfassen, aber alles ist dennoch da. Erst im immerfort schauen erschließt sich immer mehr.
Ja, ok. Es kann immer mehr Klärung geben, aber es gibt keine Diskussion mehr, also keine logischen Verknüpfungs-Versuche. --- Wobei ich mir tatsächlich wirklich die Existenz eines Unvorstellbaren vorstellen kann, bei dem "es" in einer für uns heute nicht verstehbaren Weise geschieht,
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Er lässt es eben nicht zu, besagen die Texte.
Widerspruch. - Hätte er es nicht zulassen wollen, hätte er auch den Baum der erkenntnis zugelassen.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Was er zulässt, ist die Liebe, weil es sein Wesen. Und wo die Liebe, ist ein Wille, der sich für sie entscheiden darf oder nicht.
Da kommen wir in ein Feld, das aus meiner Sicht künstlich besetzt ist. - Wer wirklich liebt, hat überhaupt keinen Platz für Entscheidung, weil "es" einfach "da" ist. - Ich vermute, dass Du hier irgendeine Lesart übernimmst, die aber aus meiner Sicht hinten und vorne nicht funktioniert.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Das Böse ist das Ergebnis der Abwesenheit des Guten, des NichtSein, aber nicht das NichtSein an sich.
Jetzt wird es kompliziert. - Der Satan ist ein Sein, also nützt es nichts, wenn das Böse ein Nicht-Sein. --- Deshalb habe ich ja formuliert, dass Leid Folgeerscheinung der Differenz zwischen Gottnähe und Gottferne ist - das gilt für das Böse ebenfalls. --- Mit anderen Worten: Wäre jeder Mensch bei Gott, wäre der Satan ein Produkt aus (bpsw.) 1000 und 0 --- und 1000 x 0 = 0 --- er würde sich also selber auflösen.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Moment, gerade in der Aufklärung, im klassischen, christlichen Sinn im Impuls der beginnenden Renaissance, hat es doch funktioniert und die Perlen wurden erkannt.
Von der "Elite" - ja. ---- Das Volk ist aus meiner Sicht semper idem unter dem Radar der Aufklärung geblieben - und das meine ich NICHT herabsetzend, sondern in dem Sinn, dass es eine praktische Vernunft des Lebens gibt, die davon nicht berührt ist. ------ Das Problem der heutigen Zeit ist nicht, dass das Volk unter diesem Radar bleibt, sondern dass die "moderne" "Aufklärung" das Volk erfasst - mit der Folge: ----
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 man verfällt wieder dem Aberglauben, sucht nicht mehr nach der Wahrheit, sondern meint sie zu besitzen und verwandelt Brot in Steine.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Durch und auf Jesus Christus hin ist alles geschaffen.
Jetzt argumentierst Du inner-christlich - ich meine dagegen, dass man es universal-göttlich verargumentieren kann.
Rembremerding hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 10:41 Ein gutes neues Jahr, wenn dein weg das natürlich illegale Treffen mehrerer Hausstände zu Sylvester meint.
Nee ---- sowohl die Nachbarn als auch wir werden einen Chill-Abend machen. Die Nachbarn werden sogar um 10 Uhr im Bett sein, weil sie froh sind, sich endlich mal ausruhen zu können. - Es wird sehr ruhig sein - wie sieht es bei Euch aus?
Hiob
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Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 12:11 Hat Jesus dafür eine Grundlage gelegt.
Die Trinitäts-Lehre fußt selbstverständlich auf biblischen Aussagen - und Grundsatzfragen, wie etwa: WER hängt am Kreuz? Ein Mensch, der einen satisfaktions-bedürftigen Gott befriedigt, oder Gott, der das Leid der Menschen teilt? --- Wir können also die theologische Entwicklung und Begründung der Trinität durchaus in den Hintergrund rücken und uns mit solch einfachen Fragen befassen.
Michael hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 12:11 Warum ist sie heute aber so wichtig?
Weil daran gezeigt wird, was in der Genesis steht. - Der Sinn der Genesis ist unterschiedlich, ob man Jesus nur als Mensch oder als Gott versteht.
Rembremerding

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Rembremerding »

Hiob hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 20:00
Wenn es ein Endzustand sein soll, dann gibt es keine Entwicklung. - Wenn es Entwicklung gibt, ist es kein Endzustand. - Für diesen Fall wäre meine Frage: Was dann ist der Endzustand?
In der Ewigkeit kann es für das Geschöpf doch keinen Endzustand geben. Das Endliche des Geschöpfs wird durch den Schöpfer in dessen Unendlichkeit in seiner Gemeinschaft gehalten und bleibt durch diesen unendlichen Abstand stets auf dem Weg in aller Ewigkeit. Das Leben bei Gott und die Ewigkeit, ist nicht "langweilig", nicht nur, weil es keine Zeit gibt, sondern, weil gerade die absolute Liebe, die dort Haltung und Zustand, aus einer Fülle sich schenkt, immer neu, immer anders.
Ja, ok. Es kann immer mehr Klärung geben, aber es gibt keine Diskussion mehr, also keine logischen Verknüpfungs-Versuche. ---
Die Hl. Schrift sagt eben deshalb aus: Erkenntnis vergeht, nur die Liebe bleibt. Es muss in der Ewigkeit nichts mehr im Verstand erfasst werden, alles liegt einem am Herzen. Die absolute Wahrheit lässt kein Fragen mehr offen, man muss nur seinen Gedanken dorthin wenden.
Widerspruch. - Hätte er es nicht zulassen wollen, hätte er auch den Baum der erkenntnis zugelassen.
"Zugelassen" hat er ihn doch. Er steht da. Für das ewige Leben musste sich der Mensch nicht entscheiden, das ist Geschenk der Liebe, aber gerade deshalb für die Erwiderung derselben.
Da kommen wir in ein Feld, das aus meiner Sicht künstlich besetzt ist. - Wer wirklich liebt, hat überhaupt keinen Platz für Entscheidung, weil "es" einfach "da" ist. - Ich vermute, dass Du hier irgendeine Lesart übernimmst, die aber aus meiner Sicht hinten und vorne nicht funktioniert.
Selbst die Wissenschaft kommt heute immer mehr zu der ERKENNTNIS, dass eine andauernde, wahre Liebe immer wieder einer Entscheidung bedarf. Der Antrieb zu etwas, das Vorhandensein von etwas, ist gerade bei vernunftbegabten Wesen etwas anderes als seine Ausübung. Die Liebe, welche tatsächlich einfach "da" ist, wird doch gerade umso inniger, umfassender, wenn sie den ganzen Menschen umfassen darf, ihn aber nicht vergewaltigt. Es ist eine Lesart der Lebenswirklichkeit, welche auf die wahre Freiheit des Menschen, seine Menschenwürde, eingeht.
Jetzt wird es kompliziert. - Der Satan ist ein Sein, also nützt es nichts, wenn das Böse ein Nicht-Sein. --- Deshalb habe ich ja formuliert, dass Leid Folgeerscheinung der Differenz zwischen Gottnähe und Gottferne ist - das gilt für das Böse ebenfalls.
Ergebnis-Folgeerscheinung. Das ist das Böse, aber nicht das Gegenteil vom Guten, sondern allein dessen Abwesenheit. Man muss hier fein unterscheiden, sonst greift man schnell in ein dualistisches Weltbild, in dem Gut und Böse gleichberechtigt sind und sich als Pole gegenüber stehen, während der Mensch dazwischen zerrissen wird. Satan ist am weit entferntest möglichen Punkt vom Guten.
Leid ist also, ähnlich deiner Argumentation, jener Dampf, der entsteht, wenn die erkaltete Liebe des Geschöpfs (erwirkt durch die Absonderung von Gott) auf die heiße, absolute Liebe Gottes trifft.
Das Problem der heutigen Zeit ist nicht, dass das Volk unter diesem Radar bleibt, sondern dass die "moderne" "Aufklärung" das Volk erfasst - mit der Folge: ----
Richtig. Und die Hörsäle heißen heute YouTube, Telegram und Influencer ersetzen Professorentitel und-fähigkeiten. Die Hybris des Menschen, der Wahn sich selbst zu optimieren, gelangt dorthin, zu allem eine Meinung haben zu müssen, egal woher und wie fundiert.
In diesen Kreisen herrscht eine Wissenschaftsunkenntnis, ja Wissenschaftsfeindlichkeit, wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.
Jetzt argumentierst Du inner-christlich - ich meine dagegen, dass man es universal-göttlich verargumentieren kann.
Universal-göttlich ist eben Jesus Christus. Die Stärke Gottes ist es doch gerade, dass er Person. Ob man Jesus nun mit Manitou benennt oder Krishna, seine bruchstückhaft darin vorhandene Wahrheit, die das Gewissen benetzt, stammt nicht von etwas oder irgendwen, sondern hat einen persönlichen Namen.
An einem Punkt hat die Heilsgeschichte den Auftrag, aus einer Furcht vor, einer Beschwichtigung oder Erpressung einer höheren Macht, einen Frieden mit ihr erwirken zu können, weil sie persönlich als Du ansprechbar.
Timmi

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Timmi »

Rembremerding hat geschrieben: Do 31. Dez 2020, 06:46 Richtig. Und die Hörsäle heißen heute YouTube, Telegram und Influencer ersetzen Professorentitel und-fähigkeiten. Die Hybris des Menschen, der Wahn sich selbst zu optimieren, gelangt dorthin, zu allem eine Meinung haben zu müssen, egal woher und wie fundiert.
In diesen Kreisen herrscht eine Wissenschaftsunkenntnis, ja Wissenschaftsfeindlichkeit, wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte.
Sicherlich eine extreme Pauschalierung und ein Vorurteil. Wie will man eine solche Feststellung auch belegen, außer mit der eigenen Meinung? Meinung als Beweis?
Sicher nicht, aber Stimmung kann man damit machen, anstatt genauer hinzusehen.
Timmi

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Timmi »

Hiob hat geschrieben: Mi 30. Dez 2020, 20:04 Die Trinitäts-Lehre fußt selbstverständlich auf biblischen Aussagen - und Grundsatzfragen, wie etwa: WER hängt am Kreuz? Ein Mensch, der einen satisfaktions-bedürftigen Gott befriedigt, oder Gott, der das Leid der Menschen teilt? --- Wir können also die theologische Entwicklung und Begründung der Trinität durchaus in den Hintergrund rücken und uns mit solch einfachen Fragen befassen.
Nein, Hiob, es ist und bleibt eine Behauptung der Trinitarier. Auch deine Grundsatzfrage ist so formuliert, dass sie regelrecht trinitarisch trieft und nur eine Antwort zuläßt. Das ist natürlich Manipulation.
Ursprung und Entwicklung der Trinität können und dürfen auf keinen Fall außen vor bleiben. Eine ungöttliche Quelle bleibt ungöttlich, egal welche Filter hinterher angewendet werden, um sie rein zu waschen.
Canon

Re: Dreifaltigkeit

Beitrag von Canon »

Wenn er, der Christus, zur Rechten Gottes sitzt, kannst du auch nicht weggucken. :angel:

LG Canon
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