Hallo Ziska!
Ziska hat geschrieben: ↑Di 5. Jan 2021, 00:08
Erich hat geschrieben: ↑Mo 4. Jan 2021, 20:15
Darum sind eitel
IRRTÜMER und BLINDHEIT wider diesen Artikel das, was die Schultheologen (Scholastiker) gelehrt haben:
1. Nämlich, dass nach dem Erbfall Adams des Menschen natürliche Kräfte ganz und gar unverderbt geblieben sind. Und der Mensch habe von Natur eine rechte Vernunft und
guten Willen, wie die [alten] Philosophen solches lehren.
2. Ferner, dass der Mensch einen
freien Willen habe, Gutes zu tun und Böses zu lassen und wiederum Gutes zu lassen und Böses zu tun.
Jeder Mensch kann und wird selber entscheiden, ob er Gott gehorchen will oder ob er ihm nicht gehorchen will. Das nennt man freier Wille oder Willensfreiheit. Diese Freiheit zu wählen hat Gott jedem Menschen gegeben! Was sagt die Bibel über Willensfreiheit? Ist mein Schicksal nicht fest in Gottes Hand?
Du meinst nicht: "Was sagt die Bibel", sondern: "Was sagt die WTG"!
Frage: Wenn der Teufel in einem Sünder regiert, wessen Wille wird wohl geschehen!?
"Wer Sünde tut, der ist vom Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an." (1Joh 3,8 )
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Die dritte Bitte im "Vaterunser" lautet:
"Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden."
Diese Bitte erniedrigt uns und sie erhebt/erhöht uns,
sie macht uns zu Sündern und sie macht uns fromm.
Hier geben wir zu, dass wir Gottes Willen nicht tun.
Wir haben erkannt, dass wir seine Gebote nicht halten.
Wäre es anders, dann hätten wir diese Bitte nicht nötig.
Also, hier demütigen (erniedrigen) wir uns selbst vor Gott.
Sozusagen richten wir uns mit dieser Bitte selbst vor Gott.
Wir bekennen, dass wir Sünder sind und somit schuldig.
1.Kor 11,31 Wenn wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet.
1Joh 1,9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht,
dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.
Hier siehst Du: Wenn wir uns selbst erniedrigen, werden wir erhöht. (Lk 14,11)
Wir haben die Sünde von Adam geerbt, und finden in uns böse Neigungen,
wie z.B. Zorn, Haß, Unkeuschheit, Geiz, Ehrsucht, Hoffart und dergleichen.
Ja, solche Unarten sind uns Menschen schon von Mutterleibe an angeboren.
Und aus ihnen folgen böse Werke aller Art: Töten, Ehebrechen, Rauben usw,
also Übertretungen von Gottes Geboten, und so geschieht dann eben
durch unseren Ungehorsam der Wille Gottes nicht.
Und wenn nun Gottes Wille nicht geschieht,
was meinst Du, wessen Wille dann geschieht?
Selbstverständlich der Eigenwille des Menschen!
Wie gesagt, wenn ein guter Wille in uns wäre,
so hätten wir diese Bitte ganz gewiss nicht nötig.
Also, wer seinen Willen hat und tut, der ist gewiss wider Gottes Willen.
Aber nun gibt es wahrlich nichts, was den Menschen so überaus lieb
und auch ganz schwer zu lassen ist als sein eigener Wille,
denn sie sind nämlich auch davon überzeugt,
dass ihr eigener Wille gut und richtig sei.
Soll nun Gottes Wille geschehen, so muss unsrer untergehen;
denn Gottes Wille und unser Eigenwille sind gegeneinander.
Das sieht man auch gut an Jesus Christus unseren Herrn,
der im Garten Gethsemane seinen himmlischen Vater bat,
dass er den Kelch von ihm nehmen möchte; aber dennoch
sagte Christus: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe“.
Jesus Christus verzichtete aber „freiwillig“ auf seinen Willen,
der aber doch wahrlich gut und der Allerbeste gewesen ist.
Also, was wollen wir denn dann mit unserem Willen angeben,
der nie frei von dem Bösen ist, und verhindert werden muss.
Gegen diesen Willen muss man bitten, dass Gottes Wille geschehe.
Unser Wille, und mag er auch noch so recht und gut erscheinen,
ist in Wahrheit doch immer viel geringer als der Wille Gottes.
Man braucht also gar nicht hoffen, dass jemand einen guten Willen,
eine gute Absicht oder einen guten Vorsatz haben und fassen kann.
Wie gesagt: Es ist überhaupt erst dort ein guter Wille, wo kein Willen mehr ist;
denn wo kein Eigenwille mehr ist, da ist allein Gottes Wille, der der allerbeste ist.
Aber so manche Leute (ich will hier keine Namen nennen)
wissen es natürlich besser und wissen viel darüber zusagen,
was ein böser oder ein guter Wille ist.
Sie kommen frech daher und bringen es vielleicht noch so weit,
dass sie zwar mit dem Mund sprechen: "Dein Wille geschehe",
aber in ihren Herzen sprechen sie doch: "Mein Wille geschehe",
womit sie nicht nur Gott, sondern auch sich selbst verspotten.
Solche Leute kommen auch schlau daher und sprechen:
"Unser Herr Gott hat uns doch einen freien Willen gegeben."
Antwort: Ja, natürlich hat er euch einen freien Willen gegeben.
Warum wollt ihr ihn denn zu eurem eigenen Willen machen,
und lasst ihn nicht frei bleiben?
Wenn ihr nämlich damit tut, was ihr wollt,
dann ist er nicht frei, sondern euer eigen.
Gott aber hat euch und auch niemand anderem
einen eigenen Willen gegeben!
Denn der eigene Wille kommt vom Teufel und Adam.
Die haben ihren freien Willen, von Gott empfangen,
aber sie haben ihn sich selbst zu eigen gemacht.
Denn ein wahrer freier Wille ist, der nichts Eigenes will,
sondern ganz allein auf den Willen unseres Gottes schaut, und
dadurch bleibt er dann auch frei, und hängt und klebt an nichts.
Gott sagt uns also, dass wir bei dieser Bitte, gegen uns selbst bitten,
und lehrt auch, dass wir keinen größeren Feind haben als uns selbst.
Denn der eigene Wille ist das allertiefste und größte Übel in uns,
und dabei ist uns doch wahrlich nichts lieber als unser eigener Wille.
Wenn nun diese eigenwilligen Menschen darüber nachdenken würden,
wie sie mit diesem Gebet gegen allen ihren eigenen Willen bitten,
dann würden sie dieser Bitte gegenüber feindlich gesinnt sein
oder sie würden wenigstens davor erschrecken.
Es mag sich zwar hart anhören, aber in dieser Bitte
suchen wir in Wahrheit nichts anderes, als das Kreuz,
das Martyrium, Widerwärtigkeiten und allerlei Leiden,
welche dazu dienen, dass unser eigener Wille zerstört wird.
Im Himmel gibt es keinen eigenen Willen
und ja, das soll auch auf der Erde so sein. Amen.
LG!