Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

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Helmuth
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Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Helmuth »

In etlichen Diskussionen stößt man an eine Grenze, die das weitere Diskutieren obsolet macht, weil jeder seine eigenen Vorannahmen (Prämissen) gesetzt hat, nach denen er lebt bzw. damit auch urteilt.
Hiob hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 23:16 Wenn Du sagen würdest "Lass uns mal von dem Fall ausgehen, dass meine Vorannahme wahr ist", höre ich sofort auf zu quängeln. Aber willst Du das?
Ja, das will ich. Dazu starte ich diesen Thread, damit wir die Gelegenheit haben um über die Rechtmäßigkeit gesetzter Prämissen/Vorannahmen grundsätzlich zu reden. Jede Untersuchung geht von einer Annahme aus. Und danach werden Schlüsse gezogen. Darin stimmen wie überein. Nur, was ist rechtmäßig und was nicht? Das herauszuarbeiten sei das Ziel.

Was ich vom Ansatz gut finde ist, dass du die Bereitschaft signalisierst, dich in die Rechtmäßigkeit der Annahme des anderen hineinzuversetzen, um dann aus dieser Perspektive heraus zu werten. Das ist eine Fähigkeit, die nicht jeder mitbringt, weil sie auch willentlich getroffen werden muss. Viele blocken hier bloß ab.

Was mich betrifft habe ich das bei mehreren gängigen klassichen Theologie Prämissen getan. Es kam nur nichts, dass mich zu der Annahme veranlasst. Woran liegt das? Höre ich nicht auf Gott? Oder eben der andere nicht? Oder ist das einfach so, und wir müssen damit leben (lernen)?

Ob wir hier ein Diskussionergebnis erzielen, kann ich beim besten Willen nicht voraussagem, aber es nicht wenigstens versucht zu haben, hätte ich als fahrlässig bezeichnet.

Bitte, ich habe auch ein klares Nicht-Ziel: Wir diskuteren hier keine spezifischen Prämisse bis ins kleinste Detail. Es geht um Gottes Grundsatz-Vorgaben und nicht die von Menschen!

Wo ich erkenne, dass das Beharren auf (s)einer Prämisse fleischlich erfolgt, sehe ich keinen Bedarf mich mit der Person weiter auseinanderzusetzen. Denn gesetzt den Fall die Prämisse wäre sogar richtg, so kann sie dennoch nicht durch das Fleisch überzeugen.

Nehmen wir dazu ein Beispiel aus dem Mittelalter: Bekenne, dass der Herr Jesus Christus unser Erlöser ist, der uns aus der Sünde befreit! Und wenn nicht wartet auf dich der Scheiterhaufen und das Feuer der Hölle wird dir sicher sein. Ich denke, der geistlich Gesinnte kann das mehr als nur verstehen.

Wie man mit unterschiedlichen Auffassungen umgeht ist daher auch eine Sache, die zur Sprache kommen soll. Denn einer beginnt den Bruder zu verachten und meidet ihn bis hin die Bruderschaft sogar abzusprechen, und ein anderer lässt es ab einem Punkt einfach stehen und betet, dass uns Gott mehr Weisheit geben möge.

Eines sollte klar sein: Vor Gott gibt es nur seine Prämissen. Wenn wir sie demnach theologisch anders setzen, indem wir den Sinn seiner Worte uminterpretieren, sind die weiteren Schlüsse daraus objektiv gesehen falsch.

Ich gebe vorerst nur den Startschuss und habe diesbezüglich gar kein Konzept, wohin uns die Reise führt. Soll uns Gottes HG leiten. Amen.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Anthros
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Interpretation

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 09:40 Wenn wir sie demnach theologisch anders setzen, indem wir den Sinn seiner Worte uminterpretieren, sind die weiteren Schlüsse daraus objektiv gesehen falsch.
Komischer Satz! Wer entscheidet über richtige und falsche Interpretation?
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Helmuth
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Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Helmuth »

Anthros hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 10:32
Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 09:40 Wenn wir sie demnach theologisch anders setzen, indem wir den Sinn seiner Worte uminterpretieren, sind die weiteren Schlüsse daraus objektiv gesehen falsch.
Komischer Satz! Wer entscheidet über richtige und falsche Interpretation?
Für mich Gottes Wort. Das ist niedergeschrieben im Bibelkanon. Dazu haben wir schon z.B. eine unterschiedlich gesetzte Interpretations/Auslegungs-Prämisse.

- Auslegungs-Prämisse A - "Alle Schrift" ist inspiriert und damit Gottes Wort.
- Auslegungs-Prämisse B - Die Schrift beinhaltet Gottes Wort, aber "nicht alle" Schrift ist Gottes Wort.


Einig ist man sich, dass die Bibel für alle Christen die höchste Priorität unter allen geschriebenen Werken der gesamten Weltliteratur hat. Und sie ist damit auch maßgeblich für unsere Beziehung zu Gott. Nicht einig ist man sich aufgrund der unterschiedlich gesetzten Prämisse, wie man bestimmte Biblestellen wertet, als Gottes- oder Menschenwort.

Könnte man sich hier auf klar ausgesprochene Worte mal einigen, wäre man in der Einheit unter Christen einen enormen Schritt weiter.

Kennst du dem Begriff ggT? Ein Ausdruck aus der Mathematik: "größter gemeinsamer Teiler". Er ist das als Produkt aus Primzahlenfaktoren. Wie in der Mathematik könnten man alle gemeinsame Teiler und damit auch den größten aus mehreren Zahlen als Basis nehmen.

Das bedeutet, worin sind wir uns denn alle einig? Was teilen wir alle gemeinsam? Und was ist die wichtigste Sache, unser sogenannter ggT? Gesetzt natürlich aus christlicher Persepktive, eine nichtchristliche sollte gar keine Anwendung finden.
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Re: Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 10:59 Für mich Gottes Wort.
... und damit dein eigenes.
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Helmuth
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Re: Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Helmuth »

Anthros hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 11:11
Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 10:59 Für mich Gottes Wort.
... und damit dein eigenes.
Mann, du bist echt ulkig. Welches Wort hätte ich denn geschrieben? Zitere mich doch bitte aus der Bibel. :lol:

Solche schnippischen Antworten müsste man als Scherzkeks interpretieren oder bloß Dummheit. Aber ich denke es ist der Geist des Opponierens. Dem Geist trage ich keine Rechnung, da ich das Thema sachlich handhaben möchte und dazu gehört etwas mehr Tiefe und Hirnschmalz als solche flachen Kommentare.

In persönlicher Sache: Hier sollten in erster Linie Christen zu Wort kommen. Man hat es schon mit denen nicht leicht. Bist du überhaupt einer? Wenn, dann ein ziemlich irregeleiterer. Dein anthroposophischer Steiner-Geist ist hier nicht gefragt.

Unser ggT heißt Jesus Christus, der Sohn Gottes. Hier ergänze ich kein Wort und nehme keines weg, sonst beginnt es schon hier, dass der gemeinsame Teiler nicht mehr gegeben ist. Diese Aussage allein ist aber unser ggT, wer meint ein Nachfolger des Herrn Jesus zu sein. Gilt das für dich?
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Re: Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 11:38 In persönlicher Sache
... und so werden Menschen ausgegrenzt.
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Re: Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Lena »

Anthros hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 11:11
Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 10:59 Für mich Gottes Wort.
... und damit dein eigenes.
Ist das Spott?

Wollte er dich läutern ;).
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Re: Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Spice »

Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 09:40 In etlichen Diskussionen stößt man an eine Grenze, die das weitere Diskutieren obsolet macht, weil jeder seine eigenen Vorannahmen (Prämissen) gesetzt hat, nach denen er lebt bzw. damit auch urteilt.
Die Überschrift lautet "Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?". Die "Prämissen Gottes" sind die Realität, so wie sie wirklich ist. Diese kann der Mensch zunächst nicht erkennen, aber er soll sie kennenlernen.
Wenn Gott Geist ist, dann ist alles aus Geist entstanden und wesenhaft Geist, könnte eine Prämisse lauten. Damit würde der Naturalismus falsch sein, da er davon ausgeht, dass das Materielle die erste Ursache sei. Falsch wären dann auch die Lehren der Zeugen Jehovas und der Adventisten, denn nach ihren Lehren ist die Seele des Menschen sterblich.
Mit der ersten Prämisse stimmen alle heutigen Religionen, wie Christentum, Hinduismus, Buddhismus (obwohl man da genauer betrachten müsste, inwiefern), Islam überein. Ebenso alle bedeutsamen Philosophen.
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Helmuth
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Re: Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Helmuth »

Spice hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 11:58 Mit der ersten Prämisse stimmen alle heutigen Religionen, wie Christentum, Hinduismus, Buddhismus (obwohl man da genauer betrachten müsste, inwiefern), Islam überein. Ebenso alle bedeutsamen Philosophen.
Was ist die erste Prämisse? Kannst du das konkret nochmals zitieren? Ging es um "Gott ist Geist"?

Aber ich schicke nochmals voraus, dass hier von mir keine Religionen und Philosophien diskutiert werden, sondern ich meinte mit Prämissen schon die gängigen Prämissen im Christentum. Wie sind im Forum:

Schwerpunkt Christentum < Allgemein christliche Themen

Diskussionsgegenstand ist also, welche Prämissen bzw. Glaubensgrundsätze Menschen setzen, deren Glaube sich auf Jesus Christus gründet. Ich habe nicht vor jedes Allerweltsglaubensgut zu besprechen und es wäre auch ein Ding der Unmöglichkeit.
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Anthros
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Re: Prämissen - Welche sind von Gott, welche nicht?

Beitrag von Anthros »

Michael hat geschrieben: So 17. Jan 2021, 12:22 Aber ich schicke nochmals voraus, dass hier von mir keine Religionen und Philosophien diskutiert werde, sondern ich meinte mit Prämissen schon die gängigen Prämissen im Christentum.
Dass das, was "Gott" genannt wird, Geist ist, scheint dir bereits große Schwierigkeiten zu bereiten.
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