Abwegig ist es nur für den, der meint, es gäbe eine zeitlose Sprache und Auffassung dessen, was ist, und diese zeitlose Sprache wäre die "Bibelsprache".
Der aussermenschliche Kosmos ist der gleiche geblieben, aber die Wahrnehmung und Interpretation desselbigen hat sich gewandelt, nämlich gemäß der Bewusstseinsentwicklung der Menschen. Deshalb muss man alle alten Texte, nicht nur den der Bibel, sondern auch z.B. der Illias von Homer "übersetzen". Man muss also fragen, worauf bezieht sich eine Aussage konkret? Weshalb wurde sie damals so aufgefasst und weshalb fassen wir sie heute ganz anders auf?
Eben. Aber gemäß dem Auffassungsvermögen der damaligen Menschen!Ich käme nie auf die Idee, es so zu verstehen. Die Evangelien, eigentlich der grösste Teil der Bibel besteht aus Berichten, Erzählungen von Ereignissen. Von Menschen, Orten, Beziehungen, Dramen, Kriegen und so weiter. Davon abgesehen gibt es natürlich die meist rätselhaften Prophezeiungen. Und Gleichnisse, die aber als solche benannt werden.
Was in früheren Zeiten selbstverständlich war, z.B. zu meinen, dass ein "böser Geist" in einem wohne, weil man erkrankt ist, meint heute niemand mehr.
Man treibt also heute bei Krankheit keine Geister mehr aus, sondern geht zum Arzt und lässt sich etwas verschreiben.
Damals hat es noch funktioniert, da die Menschen noch nicht so individualisiert waren.Wenn man die Erzählungen von Besessenheit und Austreibungen der bösen Geister - mit damit verbundenen Heilungen - als „Gleichnisse“ sieht - inmitten von offenbar realen Begebenheiten, die tatsächlich so stattgefunden haben sollen - wo zieht man dann die Grenzlinie zwischen Realität und Gleichnis?
Natürlich gibt es übersinnliches Geschehen. Wenn z.B. jemand mit Gedankenkraft einen Löffel verbiegt, so zeigt das die Macht des Menschen und nicht das Eingreifen Gottes oder eines Geistes.Müsste man dann nicht auch andere Dinge, die sich Wunder nennen, die es nach Ansicht dominierender Wissenschaftler nicht gibt, als Gleichnisse betrachten?
Die Reanimationen Verstorbener, wie sie heute unter dem Begriff "Nahtod" bekannt geworden sind, sind ja auch Auferweckungen, allerdings mit medizinischen Mitteln. Dass das Jesus Christus auch ohne solche konnte, daran muss man nicht zweifeln. Auch die Auferstehung ist eine Notwendigkeit, die in der im Menschen erwachten Göttlichkeit begründet ist.
Was ist mit den Heilungen? Mit der Auferweckung eines Verstorbenen? Mit der Auferstehung von Jesus? Mit der Geschichte, wo er über das Wasser läuft?