Der Hymnus der Genesis und die Erzählung der Genesis sind zwei vollkommen getrennt zu verstehende Sachen. Im Hymnus wird die Schöpfung in ihrem IDealbild gezeigt - es ist im Grunde ein Jubelgedicht. Der Löwe, der mit dem Schäfchen spielt und sich an dessen dickes Fell anschmiegt. - In der darauf folgenden Erzählung geht es um die Frage, wie unsere historische Geschichte zu verstehen ist. Das sind zwei ganz unterschiedliche Dinge.
Die geistliche Message im konkreten Fall ist: Der Mensch von seiner geistlichen Substanz geschlechtslos (wie er es auch sein wird, wenn er in den "Himmel" kommt - siehe Jesus). Erst durch die Aufteilung von Mensch in Mann und Frau entsteht der Dualismus, der die Grundlage der Diesseits-Schöpfung ist.
Genau so.Oleander hat geschrieben: ↑Sa 20. Mär 2021, 17:46 Es war ein Wesen namens Mensch, wie ein Engel geschlechtslos und für die Gemeinschaft mit Gott gedacht.
Sobald sie aber als Mann und Frau auftreten, also eigene Kinder zeugen können, und dadurch nun eine eigene Familie sind, kann es passieren, dass Gott den Menschen nicht mehr alleine für sich hat.
Das ist so, wie mit unseren Kindern, wir lieben sie, aber wir müssen sie nun loslassen damit sie ihr Leben leben können.
Aber man könnte etwas besser machen. Aber dazu würde gehören, dass Mutter-Sein an sich als rentenfähiger Beruf akzeptiert werden würde - allerdings mit der Auflage, dass man sich dann auch nachprüfbar um das Kind/die Kinder kümmert. - Oder man macht es biblisch: Die Frau unterliegt dem Schutz des Mannes, der sie ernährt, so dass sich die Mutter um den Fortbestand der Familie kümmern kann. In Sizilien ist es in konservativen Gegenden immer noch so, dass der Mann der nach außen gerichtete Macho ist, aber daheim unter der Fuchtel seiner Frau steht. - Auch das ist eine Form der Gleichberechtigung, aber im heutigen Rollen-Verständnis nicht vermittelbar ist. - Oder anders: Möglicherweise ist die Diskriminierung mehr geworden, seitdem sich unsere moderne Gesellschaft androgynisiert hat. - Zur Erklärung: ἀνδρός andros ‚Mann‘ und γυνή gyne ‚Frau‘ - hier bedeutet es im geistlichen Kontext: Die klar unterschiedlichen Urbilder von Mann und Frau sind immer weniger ausgeprägt und verschmelzen zu einem gemeinsamen Ragout. Es gibt also DAS Weibliche und DAS Männliche nicht mehr, sondern meine Frau und Ich sind urbildlich dasselbe ("Mensch") und unterscheiden sich nur noch dadurch, dass es ein paar körperliche Unterschiede gibt. Das ist modern.
Eigentlich meinte ich, Dir zugestimmt zu haben. Aber vielleicht habe ich Dich falsch verstanden. - Also was jetzt: Was soll das Eingangs-Tim.-Zitat aus Deiner Sicht bedeuten?ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 20. Mär 2021, 19:50 Von dir hätte ich jetzt am wenigsten mit Gegenwind gerechnet. Ich erinnere mich, dass du an anderer Stelle den Begriff der Eigenverantwortung ideologiekritisch analysiert hast. Was ist die Empörung über Paulus Wort, die ich für unreflektiert halte, Anderes, als im Namen der Selbstermächtigung der Individuen zu sprechen und an deren Eigenverantwortung zu appelieren ?