Ziska hat geschrieben: ↑Do 25. Mär 2021, 17:16
Denkst du, Adam und Eva hätten ihre Aufgabe, die Erde mit Nachkommen zu füllen und das Paradies auf den ganzen Erdball auszudehnen, nicht erfüllen können, wenn sie Gott treu geblieben wären?
Das ist ein Punkt, an dem wir ganz unterschiedliche Ansätze haben. --- Du denkst, dass Adam eine naturalistische Größe ist, also tatsächlich historisch existent war - ich verstehe ihn als Sinnbild des Menschen schlechthin, der in die Welt hineingeworfen wird, die so ist, wie sie ist. --- Während Du glaubst, dass es eine ideale Paradies-Welt naturalistisch hätte geben können, in der Löwe und Lamm sanft nebeneinander auf der Weide ruhen, ist für mich "die Welt" das, was nach und nach so entsteht, wie es die Wissenschaft sagt.
Du glaubst, dass sich ein bewusst denkender und wissender Mensch gegen Gott gewandt, ja aufbegehrt hat - ich glaube, dass die Baum-Geschichte ein Sinnbild ist für Ich-Entdeckung und Ich-Orientierung ist, die nur in einer dualistischen Welt aus gut und böse möglich ist. - Umgekehrt: Hätte es das Paradies in Deinem Verständnis gegeben, wäre es nicht mit eigen-bewussten Menschen bevölkert gewesen. Genau das will aber Gott, weil er in seiner ebenbildlichen Schöpfung Gegenüber haben will, die ihn als geistliche bewusste, erwachsene Menschen erkennen.
Paul hat geschrieben: ↑Do 25. Mär 2021, 17:55
hiob, platon ist der dualist schlechthin, er glaubt an eine ewige welt der ideen, materie ist vergänglich, insofern nicht wirklich wirklich
wenn es aber so ist, dass platon eine teleologische sicht auf die welt hat, frage ich mich, ist das alles noch konsistent?
Eigentlich schon: Auch im Christentum kommt Materie aus Geist. Auch im Christentum ist der Endpunkt nicht die Materie, sondern der Geistleib.