Definitionssache und dunkle Omen

Rund um Bibel und Glaube
stereotyp
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Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von stereotyp »

Hallo,

Ich denke es ist uns allen bewusst, dass wir eine fortschreitende Politisierung eigentlich aller Bereiche und eine zunehmende Polarisierung erleben.
Wir scheinen unfähig einen Dialog zu führen, sehen uns gegenseitig nur noch als Karikaturen, als Stereotypen, die uns gleichzeitig formen und zunehmend die Sicht versperren. Auf der Suche nach Rechtfertigung begeben wir uns immer weiter in den Kaninchenbau, oder Suchen Halt beim großen Bruder.

Mir geht das regelmäßig mit meiner Schwägerin so. Wir verstehen uns gut, wir mögen uns. Aber wenn wir gelegentlich diskutieren (alles ganz gesittet), hapert es schon daran, dass wir uns auf eine Realität einigen können. Haben Frauen einen Penis? Was ist Inflation? Wie schlimm ist der Klimawandel?
Sind daran die Fake News schuld, denen ich aufsitze? Oder ist es meine Schwägerin, die völlig unreflektiert alles glaubt was in der Zeitung steht?

Worauf können wir uns überhaupt noch einigen?

Die beispielhafte Frage, ob Frauen einen Penis haben können, entscheidet sich offensichtlich an der Definition von Frau. Die Frage, ob ein "Impfstoff" ein Impfstoff ist, daran, wie man Impfung definiert. Ob etwas Rassistisch ist.. ich denke ihr versteht worauf ich hinaus will.

Seit wann sind unsere Definitionen so labil, so flüchtig? Wie kann es sein, dass sich von heut auf morgen unsere Realität (im Grunde ja nur die Definition) ändert? Es ist richtig, Definitionen ändern sich. Aber der Takt in dem das passiert ist so noch nicht dokumentiert worden. Wie war das für frühere Generationen?
Babyboomer wuchsen mit einem ziemlich stabilen Wertesystem auf (sind selbst aber schon Nachkommen einer transformativen Generation gewesen). Man nennt sie manchmal auch die "Me-Generation". Millenials wuchsen in dieser Babyboomer-Welt in dem Bewusstsein auf, dass nichts "in Stein gemeißelt" ist. Man kennst sie auch als Snowflakes, die Safe-Spaces benötigen und überdurchschnittlich oft an psychischen Erkrankungen leiden. Während die Babyboomer noch die Generation-Z unterrichtete, verdrängen die Snowflakes zunehmend die in Rente gehenden Boomer.
(Diese Beschreibungen gelten hauptsächlich für die USA. Aus Deutschland, der intellektuellen Einöde, kennen ich etwas vergleichbares nicht. Ich denke aber, dass das mit einer kleinen Zeitverzögerung auch für Deutschland Geltung hat.)
Link zur Generationentabelle

Ich weiß nicht wie es euch dabei geht, aber ich glaube wir sollten mal innehalten, und aufhören, ständig alles ändern zu wollen. Ich arbeite in der IT, und mich nervt es ungemein, dass sich ständig alles ändert. Die ständigen Updates machen einem das Leben schwer. Jedes Update ist potentiell Systemgefährdend. Immer auf der Suche nach einem Abhängigkeitspfad der funktioniert. Es hieß mal "Never touch a running System!". Natürlich längst überholt. Aber wenn wir uns nicht an unsere Umgebung gewöhnen können, etwas gebautes keinen Bestand mehr hat, wo ist dann Sinn überhaupt noch Sesshaft zu werden? Dann hätte die Menschheit auch gleich in der Wildnis bleiben können.

Sagt euch der Begriff the fourth Turning etwas? Ich glaube das war ein Buchtitel. Jedenfalls wird damit ein Generationen-Prozess beschrieben, den man in Kürze so formulieren könnte:

Schwere Zeiten produzieren starke Menschen.
Starke Menschen produzieren Gute Zeiten.
Gute Zeiten produzieren schwache Menschen.
Schwache Menschen produzieren schwere Zeiten.

Ich weiß nicht wie es euch geht.. aber mir erscheint das alles wie dunkle Omen. Die Spekulationen über Endzeit nehmen zu (auch in der Popkultur). Etwas fatalistisches hängt in der Luft. Eine Jugend, die glaubt Schule lohne nicht mehr, und man könnte sich von Mann zu Frau bekehren... Ich begreife nicht, dass wir nicht schon längst die Notbremse gezogen haben.

MfG
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
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Anthros
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Bremse an manchen Stellen nötig

Beitrag von Anthros »

stereotyp hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 11:46 Ich weiß nicht wie es euch geht.. aber mir erscheint das alles wie dunkle Omen. Die Spekulationen über Endzeit nehmen zu (auch in der Popkultur). Etwas fatalistisches hängt in der Luft. Eine Jugend, die glaubt Schule lohne nicht mehr, und man könnte sich von Mann zu Frau bekehren... Ich begreife nicht, dass wir nicht schon längst die Notbremse gezogen haben.
Zunächst einmal sehe ich keinen genügenden Bezug zur Rubrik, in der du dies eingestellt hast. Es ist eher ein soziologisches Thema.

Ob's ein dunkles Omen ist, entstammt doch eher einer persönlichen Einstellung, die pessimistischer Natur ist, statt einer optimistischen und förderlichen. Eine gewisse Verrohung in der Gesellschaft wird mir aber deutlich beispielsweise durch das Internet, wo anonym ohne Bremse der Affekte gepostet werden kann, was Nachahmer nach sich zieht. Handygespräche werden in der ÖPNV rücksichtlos laut geführt, als ob man allein in seinem Wohnzimmer säße.
Diese neue Technik provoziert den Egoismus und das Nachahmertum, es zieht seine Kreise und beeinflusst das gesellschaftliche Kulturleben insgesamt. Ein Umgang mit der Technik bedarf einer gewissen Notbremse, so wäre ich dafür, das Telefonieren und laute Gespräche, so, als ob man allein wäre, in der ÖPNV zu untersagen uvm.
jsc
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Re: Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von jsc »

stereotyp hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 11:46 Wir scheinen unfähig einen Dialog zu führen, sehen uns gegenseitig nur noch als Karikaturen, als Stereotypen, die uns gleichzeitig formen und zunehmend die Sicht versperren. Auf der Suche nach Rechtfertigung begeben wir uns immer weiter in den Kaninchenbau, oder Suchen Halt beim großen Bruder.
Ich habe es hier im Forum aber natürlich auch im Real Life zu genüge erlebt:
Person A teilt einen Link mit einer Aussage XYZ

In ca. 20% der Fälle steht schon im geteilten Link gar nicht das drin, was in der Überschrift steht. In weiteren 40% werden die Behauptungen gar nicht belegt oder (mittlerweile häufiger) mit Links "belegt" die überhaupt gar nicht die Behauptung stützen und vielfach sogar das komplette Gegenteil belegen. In den restlichen Fällen wird erst im o.g. Link, die Behauptung entweder nicht belegt oder das Gegenteil belegt.

Jetzt wird Person A darauf hingewiesen.

Früher habe ich es eher erlebt, dass die Person A dann entweder die Behauptung zurück genommen oder zumindest nicht mehr aktiv verbreitet hat.
Seit einigen Jahren schon und jetzt während Corona deutlich verstärkt erlebe ich das Gegenteil:
Person A bleibt nicht nur bei der Behauptung sondern verbreitet sie aktiv weiter. Und nicht selten macht sie sogar deutlich, dass sie es noch nicht einmal als Problem ansieht, dass der ursprüngliche Artikel Null Belege etc. hat...

Wie soll der Dialog da noch stattfinden?
Solche Beispiele gibt es sehr oft.

Meine Theorie ist der fehlerhafte Umgang mit "nicht wissen"
Wenn ich etwas nicht weiß habe ich zwei Möglichkeiten: entweder mir ist es wichtig, also informiere ich mich. Oder mir ist es nicht wichtig, dann weiß ich es halt nicht.
In meinem Umfeld (online und offline) erlebt man immer wieder, dass für extrem viele Menschen "nicht wissen" ein Freifahrt Schein bedeutet alles behaupten zu dürfen, da der Raum ja nicht durch Wissen eingeschränkt ist...
Wahrheit ist nichts mehr wert, wenn sie meiner Ansicht widerspricht.
Mir geht das regelmäßig mit meiner Schwägerin so. Wir verstehen uns gut, wir mögen uns. Aber wenn wir gelegentlich diskutieren (alles ganz gesittet), hapert es schon daran, dass wir uns auf eine Realität einigen können. Haben Frauen einen Penis? Was ist Inflation? Wie schlimm ist der Klimawandel?
Sind daran die Fake News schuld, denen ich aufsitze? Oder ist es meine Schwägerin, die völlig unreflektiert alles glaubt was in der Zeitung steht?
Würde deine Schwägerin das Fette auch so formulieren?
Worauf können wir uns überhaupt noch einigen?
Mir würde es häufig schon reichen, wenn wir alle Quellen mit Vorsicht genießen, wenn sie permanent durch manipulative Techniken Propaganda verbreiten, der noch nicht einmal von deren Primärquellen gestützt wird...
Meine Erwartungen dazu sind extrem gesunken...
Ich weiß nicht wie es euch dabei geht, aber ich glaube wir sollten mal innehalten, und aufhören, ständig alles ändern zu wollen. Ich arbeite in der IT, und mich nervt es ungemein, dass sich ständig alles ändert. Die ständigen Updates machen einem das Leben schwer. Jedes Update ist potentiell Systemgefährdend. Immer auf der Suche nach einem Abhängigkeitspfad der funktioniert. Es hieß mal "Never touch a running System!". Natürlich längst überholt. Aber wenn wir uns nicht an unsere Umgebung gewöhnen können, etwas gebautes keinen Bestand mehr hat, wo ist dann Sinn überhaupt noch Sesshaft zu werden? Dann hätte die Menschheit auch gleich in der Wildnis bleiben können.
Das mit der IT kann ich zu 100% unterschreiben 😜
Sagt euch der Begriff the fourth Turning etwas? Ich glaube das war ein Buchtitel. Jedenfalls wird damit ein Generationen-Prozess beschrieben, den man in Kürze so formulieren könnte:

Schwere Zeiten produzieren starke Menschen.
Starke Menschen produzieren Gute Zeiten.
Gute Zeiten produzieren schwache Menschen.
Schwache Menschen produzieren schwere Zeiten.
Ob das allgemein und speziell immer gilt wage ich zu bezweifeln aber vielfach wird es wohl so sein. Ich glaube aber nicht, dass man dies als "Ausrede" nehmen darf.
Allgemein bin ich wohl in einer "guten Zeit" geboren und aufgewachsen. Speziell bin ich aber in großer Armut und katastrophalen Umständen (so würden es andere bezeichnen) aufgewachsen. Bin ich jetzt schwach wegen der allgemeinen Situation oder stark wegen der speziellen Situation?
Ich weiß nicht wie es euch geht.. aber mir erscheint das alles wie dunkle Omen. Die Spekulationen über Endzeit nehmen zu (auch in der Popkultur). Etwas fatalistisches hängt in der Luft. Eine Jugend, die glaubt Schule lohne nicht mehr, und man könnte sich von Mann zu Frau bekehren... Ich begreife nicht, dass wir nicht schon längst die Notbremse gezogen haben.
Wer schon vor Jahren auf PI News den ständig herbei geredeten Bürgerkrieg in Deutschland gelesen hat, wird von den Querdenkern und ihren Prophezeiungen nicht überrascht sein.
Wie sähe deine Notbremse aus?
Achtung! Der Post über dieser Signatur wirft Magdalena keine Lüge vor und bezichtigt sie auch nicht der Dummheit!
Hiob
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Re: Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von Hiob »

Anthros hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 12:09 Eine gewisse Verrohung in der Gesellschaft wird mir aber deutlich beispielsweise durch das Internet, wo anonym ohne Bremse der Affekte gepostet werden kann, was Nachahmer nach sich zieht.
stereotyp hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 11:46 Ich denke es ist uns allen bewusst, dass wir eine fortschreitende Politisierung eigentlich aller Bereiche und eine zunehmende Polarisierung erleben.
Zunächst: Der Thread-Titel ist verwirrend - aus dem Text wird dann halbwegs klar, worum es gehen soll.

Aus meiner Sicht leben wir in der Spätzeit einer Kultur, in der mehr in Frage gestellt wird als verstanden wird. Verstärkt wird dies durch unser gesellschaftliches Selbst-Verständnis als Meinungs-Gesellschaft, in der die Meinung eines jeden aus Gründen des "Respekts" gleich viel gilt. Dazu kommt noch, dass wir seit 75 Jahren Frieden haben und somit die Bindung an echte Existenzsorgen weitgehend verloren haben. - Damit sollen nicht die Armen in unserem Lande, die es in erschreckend hohem Maße gibt, vergessen sein, die - auch das sollte erwähnt werden - immerhin nicht verhungern müssen und ein Dach über dem Kopf haben können, wenn sie wollen. Das war bis ins 20. Jh. hinein alles andere als selbstverständlich.

Als Leitmotiv über allem steht meines Erachtens die geistliche Verwahrlosung, die inzwischen so groß ist, dass sie nicht einmal mehr hinterfragt werden kann. Man hört dann: "WAS? Wir, die aufgeklärteste Gesellschaft aller Zeiten, in der jeder eine Meinung hat, soll verwahrlost sein? Geht gar nicht". ---- Vermutlich wird sich dies erst dann ändern, wenn es mal eine WIRKLICHE Krise gibt, bei der nicht 0,5% an einer Seuche sterben, sondern 50% - Ähnliches gab es schon in der Geschichte.

Und so wird man zur Kassandra. ;)
stereotyp
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Re: Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von stereotyp »

Hiob hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 12:42 Zunächst: Der Thread-Titel ist verwirrend - aus dem Text wird dann halbwegs klar, worum es gehen soll.
Anthros hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 12:09 Zunächst einmal sehe ich keinen genügenden Bezug zur Rubrik, in der du dies eingestellt hast. Es ist eher ein soziologisches Thema.
Ja, stimmt. Sorry.. Ich hatte eigentlich ein anderes Thema angefangen. Aber mir ist dann das Thema entglitten und das führte dann hierzu..
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stereotyp
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Re: Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von stereotyp »

Hallo Hiob,
Hiob hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 12:42 Aus meiner Sicht leben wir in der Spätzeit einer Kultur, in der mehr in Frage gestellt wird als verstanden wird. Verstärkt wird dies durch unser gesellschaftliches Selbst-Verständnis als Meinungs-Gesellschaft, in der die Meinung eines jeden aus Gründen des "Respekts" gleich viel gilt.
Ja, das trifft es wohl ganz gut. Irgendwo hatte ich mal eine Liste mit Namensvorschlägen für unsere Epoche gesehen, finde sie aber nicht mehr. Jedenfalls scheint mir die Postmoderne ein geeigneter Kandidat zu sein.

Für Spengler stand ja auch fest, dass Kulturen(bzw. Zivilisationen) bestimmte Zyklen durchlaufen und zwangsläufig untergehen. Ich habe seinen Schmöker nie ganz gelesen und das wenige das ich gelesen habe, auch nicht vollständig nachvollziehen können. Aber in Erinnerung ist mir geblieben, dass sich Zivilisationen in späteren Phasen nicht mehr an ihre eigenen Ideale und Formen halten.
Möglicherweise haben wir auch schon unbemerkt schon den Scheitelpunkt von Altem zu Neuem überschritten.

MfG
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Opa Klaus
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Re: Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von Opa Klaus »

stereotyp hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 11:46Worauf können wir uns überhaupt noch einigen?
stereotyp hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 11:46... und eine zunehmende Polarisierung erleben.
Wir scheinen unfähig einen Dialog zu führen, sehen uns gegenseitig nur noch als Karikaturen, als Stereotypen, die uns gleichzeitig formen und zunehmend die Sicht versperren. Auf der Suche nach Rechtfertigung begeben wir uns immer weiter in den Kaninchenbau, oder Suchen Halt beim großen Bruder.
Es kann sein, dass jede Generation über einen Werteverlust klagt.
Mich interessiert besonders der Stellenwert von Lebenssinn, Gott u. Bibel.
Die Zerrissenheit zu diesen v.g. Punkten versuche ich mir zunächst zu erklären.
Seit über 20 Jahren Beteiligung an Foren
sehe ich das Schüren von Unsicherheit immer stärker in den Vordergrund treten.

Diese allgemeine Verunsicherung erlebe ich hauptsächlich als Vorwand
zur Verteidigung vom Rausch der Willkür und Narrenfreiheit für "Spaß" am falsch verstandenen Leben.

Wenn es wirklich nur echte Orientierungslosigkeit wäre,
dann müsste statt kampflüsternen "Säbelrasseln" weit mehr hinterfragt und abgewogen werden.
Foren werden fast nur noch als Kampf-Arenen missbraucht für Rechthaberei (Rabulistik).
Letzteres hat wiederum mehrtausendjährige Tradition.

Fazit: Definitionssache von Realität/Wahrheit ist stark vernebelt, verunsichert worden,
sodass der Stellenwert von Wahrheit/Realität auf dem Altar
von Meinungen, Rechthaberei, Beliebigkeit, Unsicherheit, Verdrehung, verdunkelt u. geopfert wurde.

Aus dieser Misere hilft kein betreutes Denken bzw. Denken lassen,
dafür hat der Mainstream die falsche Richtung.

Genau da beginnt die Polarisierung
zwischen:
Intellekt und Instinkt -
Verstand und Unverstand,
Klugheit und Dummheit,
Wertschätzung und Fatalismus des Lebens.
Guten und schlechten Maßstäben fürs Leben.

Sobald die Realität/Wahrheit im Nebel der Verunsicherung untertaucht, beginnt ein böses Omen
es wird der Mensch Sklave, Spielball von Zufällen, Beliebigkeiten und Selbsttäuschung.
Ich versteh das so wie dargelegt .weil ich mir bewusst bin, ich könnte total daneben liegen. www.prueter.eu und www.weltverbesserung.eu "Der schrecklichste der Schrecken ist der Mensch in seinem Wahn"
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Lena
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Re: Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von Lena »

stereotyp hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 11:46 Worauf können wir uns überhaupt noch einigen?
Auf das Wesentliche. Da findet sich viel Einigkeit :Herz2:.

"Zuvielisation" macht krank.
Hiob
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Re: Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von Hiob »

stereotyp hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 14:02 Ja, das trifft es wohl ganz gut. Irgendwo hatte ich mal eine Liste mit Namensvorschlägen für unsere Epoche gesehen, finde sie aber nicht mehr. Jedenfalls scheint mir die Postmoderne ein geeigneter Kandidat zu sein.
Das stimmt jedenfalls in Bezug auf technischen Fortschritt. Andererseits kann das Postmoderne auch die Frage nach Wissenschaft und Urteilsvermögen neu aufmischen. - Es ist wirklich spannend. Werden wir in 50 Jahren haben

1) eine orwellsche "1984-neusprech-Gesellschaft"? Gut möglich, wenn man aktuelle Versuche der Sprachregulierung sieht, die verbunden ist mit einem genauso laienhaften wie selbstbewussten Verständnis von "Wissenschaft".

2) oder eine vorrevolutionäre Gesellschaft? Auch möglich, wenn man die Schere zwischen Meinungsmacher-Gesellschaft und Bevölkerungs-Gesellschaft ansieht. Da könnte es mal knallen und ins Gegenteil kippen.

3) oder irgendwas dazwischen. Auch das ist möglich: Das wäre dann eine evolutionäre Gesellschaft, die Wissenschaft und Urteil organisch verbindet.
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Nobody2
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Re: Definitionssache und dunkle Omen

Beitrag von Nobody2 »

stereotyp hat geschrieben: Di 13. Jul 2021, 11:46 Schwere Zeiten produzieren starke Menschen.
Starke Menschen produzieren Gute Zeiten.
Gute Zeiten produzieren schwache Menschen.
Schwache Menschen produzieren schwere Zeiten.
Dem würde ich voll zustimmen.

Eine andere Variante ist der Aufstieg und Fall im Rad der Wiedergeburt:

Die Seele inkarniert mit besten Voraussetzungen und erhält ein Leben in Wohlstand und großer Macht.
Das allerdings korrumpiert die Seele. Sie rutscht langsam aber sicher ab: Es entwickeln sich Süchte nach Genuss, Gier, Lust, Verhaftungen entstehen, das Ego wächst und wächst. Der Mensch wird immer gieriger, überheblicher, egoistischer, selbstsüchtiger, herzloser, womit nach und nach alle Hemmungen fallen. Er fängt an zu lügen, intrigieren, missbrauchen, geht über Leichen. Am Ende richtet er eine Menge Schaden an und wird zu einem Monster.

Die Folge ist dann ein Leben in Armut und Demütigung. Die Seele muss mit wenig leben und leiden, ein Ausgleich für den Schaden, den sie angerichtet hat. Dadurch wird sie rein, demütig, stark. Sie wird ein guter, liebevoller Mensch, sie tut Gutes, sie übt sich in Verzicht und Bescheidenheit und erwirbt sich somit durch ihre Verdienste wieder gutes Karma.

Aufgrund dieses guten Karmas erhält sie wieder ein gutes Leben in Wohlstand und Freiheit. Und der Kreis schließt sich. Das Einzige, was dabei variiert, ist das Niveau, also wie gut oder wie schlecht es einem geht und die Dauer. Es ist immer das gleiche Spiel.

Und so geht es auch den Völkern und Nationen. Der Krieg hat die Menschen stark, demütig und friedlich gemacht. Er hat auch einen enormen Hunger nach Wohlstand und Freiheit erzeugt. Je besser es einem Menschen geht, desto verrohter wird auch sein Charakter. Und warum ist das so?

Weil die Menschen keinen Gott mehr haben, keine Verbindung zu ihrem göttlichen, höheren Selbst, aus dem sie die Liebe schöpfen könnten, die sie reinigt und damit dem Prozess des Abstiegs entgegenwirkt. Denn da, wo Gott abwesend ist, muss sich alles früher oder später ins Negative entwickeln. Das ist ein Gesetz.
Die beispielhafte Frage, ob Frauen einen Penis haben können, entscheidet sich offensichtlich an der Definition von Frau. Die Frage, ob ein "Impfstoff" ein Impfstoff ist, daran, wie man Impfung definiert. Ob etwas Rassistisch ist.. ich denke ihr versteht worauf ich hinaus will.
Viele beobachten diese Dinge, Du, ich und viele andere. Dabei ist das nur die Spitze des Eisbergs. Man braucht nur ein wenig in den "Kaninchenbau" hinab zu gehen, schon tun sich weite Abgründe auf. Meine Theorie ist, dass sich zurzeit auf der Erde zwei Parteien streiten. Die einen wollen die Menschheit mit allen Mitteln und unter allen Umständen unterdrücken und kontrollieren, notfalls auch vollständig zerstören. Die anderen lieben die Welt und wollen sie erhalten. Sie sind bereit, dem Göttlichen einen Platz einzuräumen, die anderen jedoch nicht, die sich lieber selbst schädigen und hinrichten, als das zuzulassen. Denn das ist alles, worum es geht: Dass kein Mensch das Göttliche in sich entdecken und entwickeln sondern ein williger Sklave der negativen Kraft sein soll.

Dass dieser Streit überhaupt stattfindet, ist einzig und allein Gott und all den Seelen zu verdanken, die das größte Herz und die größte Liebe für Gott, die Menschheit und die gesamte Schöpfung haben, die sich mit großer Tatkraft dafür einsetzen, dass die Welt fortbesteht, in Frieden und Wohlstand und einem festen Platz für das Göttliche. Die Aggressivität und der Widerstand der bösen Kräfte ist allerdings entsetzlich und er nimmt immer weiter zu. Jedes Mittel ist irgendwann recht. Somit steigert sich das Niveau der Extremitäten immer weiter und weiter.
Ich weiß nicht wie es euch geht.. aber mir erscheint das alles wie dunkle Omen. Die Spekulationen über Endzeit nehmen zu (auch in der Popkultur). Etwas fatalistisches hängt in der Luft. Eine Jugend, die glaubt Schule lohne nicht mehr, und man könnte sich von Mann zu Frau bekehren... Ich begreife nicht, dass wir nicht schon längst die Notbremse gezogen haben.
Die dunklen Omen sind vollkommen real und nur materialistisch, atheistisch eingestellte Menschen sind blind dafür. Es ist so offensichtlich, dass es schon weh tut. Nur das Denken begrenzt das Bewusstsein, es ist wie ein Gefängnis und so ist jeder in seiner eigenen Realität gefangen. Da wieder rauszukommen erfordert eine Reinheit und Reife, die der Menschheit mehr oder weniger abhanden gekommen ist. Darum können so viele Menschen so gut kontrolliert werden im Sinne der negativen Kraft. Und einen Ausweg gibt es eigentlich nicht. Man kann niemanden ändern. Man kann fragen und zuhören und sich darum bemühen, die Perspektive des anderen zu verstehen und daraus zu lernen. Man kann an sich selbst arbeiten.

Ich denke, das, was wir wirklich im Sinne einer "Notbremse" tun können, ist, uns selbst zu ändern durch eine aufrichtige Hinwendung zum Guten und Göttlichen. Das wird dann wirklich helfen und viel bewirken. Wenn nur ein kleiner Teil der Menschheit das macht, könnte das die Situation überall entscheidend zum Guten wenden. Aber von der Allgemeinheit ist ein Umdenken nicht zu erwarten. Wenn es ein Umdenken gibt, dann nur aufgrund der Menschen, die dem Guten und Göttlichen zustreben. Durch sie wird die Atmophäre der Erde gereinigt und gesegnet. Sie sind unsere Hoffnung.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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