Ich kann nicht sagen, dass ich mich vorher unfrei gefühlt oder mein Dasein als sinnlos empfunden hätte. Ich habe lediglich erkannt, dass mich mein bisheriger Weg (Esoterik, fernöstliche Spiritualität) nicht weitergebracht hat und dann die Entscheidung getroffen habe, mich ab jetzt an Jesus zu halten und den ganzen anderen Kram hinter mir zu lassen. Insofern "fühle" ich mich eigentlich nicht groß anders als vorher, nur dass mein Leben jetzt eine andere Ausrichtung bekommen hat.Spice hat geschrieben: ↑Do 9. Sep 2021, 10:23 Ja, die Freude im Hl. Geist hat etwas mit innerer Zufriedenheit, innerem Frieden, der Freude über die Freiheit die man gewonnen hat und immer mehr gewinnen wird, über die Sinnhaftigkeit des eigenen Daseins und des Daseins überhaupt, mit den wunderbaren Entwicklungsmöglichkeiten zu tun, dem Empfinden richtig zu leben und und und.
Manchmal denke ich, dass ich die Freude, von der bei Christen immer die Rede ist, vielleicht deshalb nicht so empfinden kann, weil es mir eigentlich nie wirklich dreckig ging und ich daher keinen besonderen Unterschied zu vorher wahrnehme. Oder dass meine Sündenerkenntnis nicht tief genug ging; zwar habe ich nach bestem Wissen und Gewissen alles an Sünden bekannt und soweit möglich richtiggestellt und Vergebung dafür angenommen, aber ich war wegen dieser Sünden nie irgendwie "am Boden zerstört" gewesen, wie man es bei manchen Zeugnissen Neubekehrter oft hört, und habe deswegen vielleicht nicht die Erfahrung gemacht, dass eine große Last von mir abgefallen ist, was dann vielleicht zu Dankbarkeit und großer Freude geführt hätte. Bei mir war das alles mehr so eine rationale Angelegenheit, wobei meine eigentliche Motivation, meinem Leben eine Wendung zu geben und mich ab jetzt ganz Gott zuzuwenden, schon eine mehr emotionale war, nämlich eine "Sehnsucht nach Gott", die anderen aber kaum zu vermitteln ist, wie ich festgestellt habe, und die auch noch immer unerfüllt ist, was mich dann in bestimmten Momenten eher traurig macht als mit Freude erfüllt.
Ich bin bisher auch in charismatisch geprägten Gemeinden unterwegs; dort heben fast alle die Hände beim Lobpreis oder klatschen mit etc., nur ich stehe fast als einziger da wie ein steifes Brett, a) weil ich innerlich meist kaum bewegt bin und b) weil ich es auch nicht so habe mit dem körperlichem Ausdruck. Vielleicht wäre das ja anders, wenn ich auch diese Freude in mir hätte, die andere Christen offenbar ausstrahlen.Michael hat geschrieben: ↑Do 9. Sep 2021, 10:34 Ja, beim Hände Heben tue ich mir leichter, weil ich in charism. geprägten Gemeinden zu Hause bin. Wenn das dein Bedürfnis ist und von der Gemeinde unterdrückt wird, dann dämpft sie definitv den HG. Ist es aber nur komisch für die anderen, dann mach's mal. Klarerweise erzwinge man nie etwas oder mache Dinge nur gekünstelt.
Und falls jemand argwöhnisch schaut, könntest z.B. Folgendes sage. Ja, habt ihr noch nie einen Luftsprung gemacht, wenn ihr wider Erwarten eine schwere Prüfung bestanden habt? Oder wenn der Chef eine saftige Gehaltserhöhung genemigt hatte, ging dann nicht mal der Arm gestreckt in die Höhe und man ruft:"Oh Yeah"? Und wenn das normal ist, wieso ist dann ungewöhnlich sich z.B. über das Geschenk der ewigen Errettung ausdrucksvoll zu freuen?
LG