Abischai hat geschrieben: ↑Di 21. Sep 2021, 23:07
Aber auch das sagt nicht viel über Kain selbst aus, wie denn auch der überaus bösartige Manasse nicht viel über seinen gerechten Vater Hiskia aussagt.
Es wäre auch zu spekulativ so kurz zu greifen. Ich spreche auch keine familiäre Aspekte an. Dass Gott die Nachkommen bis ins dritte und vierte Glied heimsucht derer, welche ihn hassen, bedeutet, dass die Untersuchung nicht beim Vater gestoppt werden kann, sondern auf den Großvater und Urgroßvater ausgedehnt werden müsste. Und das fortlaufend, d.h. beim Vater wieder bis zum Ur-Ur-Großvater usw. usf..
In diese Bereiche können wir nicht vorstoßen, das ist zu komplex und funktioniert schon bei uns nicht, die wir im eigenen familiären Rahmen über noch weit mehr Informationen verfügen als die zwei oder drei Fakten, welche uns die Historiker und Chronisten über die damaligen Könige liefern.
Dem gegenüber steht wieder, dass Gott tausend Generationen segnet, welche den Bund nicht brechen. Das ist ein zu schwerer Felsbrocken für uns das rein untersuchungstechnisch zu erheben. Aber Gott zeigt schon den Alten den überaus größeren Weg der Gnade. Über das Thema Segen und Fluch können wir gesondert reden.
Hier wäre zu sagen, dass man nicht von Strafe an den Kindern der Gotthasser reden kann. Es wird über das dritte und vierte Glied an allen Stellen in guten ÜS von einer "Heimsuchung" gesprochen. Das Wort wird nicht einseitig verwendet, so dass auch hier der Kontext erst die Bedeutungsrichtung ob segnend oder fluchend anzeigt.
Gott sucht dich also "daheim" auf und erinnert dich womöglich an die Sünden deiner Vorväter. Und alles was Gott gütigerweise tut, soll zur Buße leiten, auch wenn's schmerzt. Welche Tiefe das erreichen kann, dazu erwähne ich nur "Holocaust", was wir hier aber nicht strapazieren müssen.
Es steht dem noch das andere Wort Gottes entgegen, dass Kinder nicht für die Sünden der Väter einstehen müssen und vice versa. Eine etwaige Bestafung, wenn schon, muss genau an der Person vollzogen werden, die konkret gesündigt hatte. Und Gott darf dann dazu keinen Ausweg erlauben.
Das ist der Fall bei Todesstrafen, d.h. bei solchen Vergehen, die Gott damit sanktioniert hatte, etwa bei Mord oder offenem Götzendienst ins Angesicht Gottes. Wir lesen wie Gott immer wieder entsprechende Befehle zur Ausrottung derer angeordnet hatte, die vor Gott in eine hohe Stellung gekommen sind und diese mit Füßen getreten haben.
Es geht dabei also nicht um Tante Emma aus Pisching, die auf bigotte Weise ihren Rosenkranz betet. Die kommt eines Tages auch noch dran, aber nicht durch unsere Hand. Wo Gott sich offenbart und manifestiert, dort herrschen einerseits besondere Gnadenzustände, aber anderseits auch das strengere Gericht, das dann auch straft. Ananias und Saphira sind dazu als Beispiel schon gefallen.