Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

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Spice
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von Spice »

Elli hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 11:51
PeB hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 11:45
Elli hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 11:42 Das ist ja das perfide, dass in so einer Situation, Christen zum Lügen genötigt werden.
Das eben verstehe ich nicht. Wieso tut es für einen Christen - auch in so einer Situation - Not zu lügen?
14 Tage Quarantäne, 14 Tage kein Geld. Ist das Geld knapp, kann so manch einer in Not kommen. In der Not, kommt dann eine Krankschreibung ohne krank zu sein. Will unser Gott das?

LG
Weshalb nicht? - Wenn er es nicht will, wird er es wohl verhindern, oder?
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lovetrail
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Re: Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von lovetrail »

Travis hat geschrieben: Mo 27. Sep 2021, 10:23
Beweise für die Schädlichkeit von Mund-Nasen-Bedeckungen sind nichts, was an einer fehlenden geistlichen Perspektive festzumachen wäre. Entweder sie sind schädlich, oder nicht. Darüber kann und muss man diskutieren, sowohl mit Christen als auch mit Nichtchristen. Den Heiligen Geist benötigt man dafür nicht.
Ich weiß nicht ob man dafür den heiligen Geist braucht, der gesunde Menschenverstand sollte ausreichen, um zu verstehen, dass unbehinderte Atmung essentiell für den Körper ist.
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
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Gottsucher
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Re: Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von Gottsucher »

Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 10:05 Wenn ein Christ sich dazu verleiten lässt, falsche Angaben zu machen, also: Bewußt zu täuschen, dann fällt er in Sünde. So sehe ich es. Begründung: Du sollst kein falsch Zeugnis reden.

In diesem Zusammenhang frage ich mich allerdings, was man von Jos. 2, 3-6 halten soll.
Rahab wird an keiner Stelle kritisiert, sondern auch noch gelobt! Hebr. 11,31
LG
Hallo Magdalena,

ich denke, das kommt daher, dass das Gebot in 2.Mose 20,16 bzw. 5.Mose 5,20 eben nicht einfach aussagt, dass man nur wahre Aussagen treffen darf, egal in welchem Kontext, sondern dass es darum geht, niemandem durch bewusste Falschaussagen zu schaden - oder hier am Beispiel einer Gerichtsverhandlung zu unrecht zu belasten. Eine menschliche Kommunikation ganz ohne "Lügen" im Sinne von "unwahre Aussagen" stelle ich mir auch etwas schwierig vor. So gesehen wäre ja schon Ironie eine Form von Lüge... Und sagst Du jedem, der Dich fragt, wie es Dir "geht", die Wahrheit? Oder was ist mit dem Beispiel aus der Nazizeit, wo die SS an die Tür von Christen klopft und fragt, ob diese Juden versteckt haben und die dies - einem falsch verstandenen Gebot folgend - bejahen, weil sie ja nicht "lügen" dürfen? (Letzteres Beispiel kommt Deinem Rahel-Beispiel wohl am Nächsten.)

Ich denke, man darf hier nicht den "Buchstaben des Gesetzes" über dessen "Geist" erheben. Wer bewusst die Unwahrheit sagt oder andere täuscht (was ja auch eine Form der Lüge ist), um einen persönlichen Vorteil zu haben, der ist nicht in der Liebe und handelt wider das höchste Gebot. Wer die Frage der SS verneint oder wie Rahel die Soldaten auf die falsche Fährte lockt, handelt in Übereinstimmung mit dem höchsten Gebot.

LG
Stefan

Nachtrag, um zur Ausgangsfrage zurückzukommen: Vor diesem Hintergrund würde eine Lüge zum eigenen Gesundheitsstatus zwecks Vermeidung eines persönlichen (finanziellen) Nachteils wohl unter dieses Gebot fallen, auch wenn man das Gesetz (keine Lohnfortzahlung für Ungeimpfte im Quarantänefall) als ungerecht empfindet; schließlich heißt es ja auch, wir sollen uns der Regierung unterordnen (Römer 13,1-7), solange sie sich nicht direkt gegen Gott richtet (Apg.5,29). Wenn davon auch noch die materielle Existenz bedroht ist, dann ist schon ein ziemlich starker Glaube bzw. ein "trotziges Festhalten" an Gottes Versprechen bezüglich seiner Versorgung vonnöten...
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Re: Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von Magdalena61 »

Lena hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 20:54 Ein wahrhaftiger Mensch mag nicht lügen. Es passt nicht zu seinem Wesen.
Ja.

Da ist ein innerer Widerstand.
LG
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Re: Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von Magdalena61 »

Beiträge verschoben: Könntet ihr zum Thema "Masken" bitter hier weiter diskutieren?
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von Magdalena61 »

stereotyp hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 11:39
Magdalena61 hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 10:21 Diese Relegung ist ungerecht, verfassungswidrig, staatliche Willkür. Müssen Christen die Ungerechtigkeit ergeben hinnehmen, auch dann, wenn sie dadurch eventuell sogar ihre Wohnung verlieren?
Ja, das denke ich schon. Wir können uns lediglich im Rahmen unserer Rechte wehren. Also zumeist ein behördlicher Spießrouten (a la Passierschein A38) wenn nicht der Gang zum Kadi, der Ungewiss und potentiell teuer ist.
Das wird die Familie Niedriglohnverdiener mit einem eher bescheidenen Bildungsniveau und ohne finanzielle Reserven wohl kaum stemmen können.
Die Justiz ist ja auch kastriert- rührt sich kaum, bearbeitet Klagen nicht oder nur schleppend.
Zu Jesu Zeiten wurden die Juden per Gesetz dazu verpflichtet, römischen Soldaten eine Meile das Gepäck zu tragen. Daher kam die berühmte Aufforderung, zwei zu gehen.
Als menschliches Schutzschild abkommandiert zu werden war zwar lästig, aber nicht zwingend existenzgefährdend, da die aufständischen Milizen ihre eigenen Leute wohl nicht geopfert hätten.
Den Spruch mit der zweiten Meile interpretiere ich als Aufforderung, das Böse mit Gutem zu überwinden.
Aber auf die Nötigung zur Impfung kann ich ihn nicht beziehen. Da ist ja kein "Gegenüber", das man mit der Bereitschaft, die Impfung zu ertragen, beeindrucken könnte; da ist einfach niemand der anordnenden Obrigkeit, der das wahrnehmen würde.
Ich halte es aber nicht für zielführend, sich dem zu widersetzen. Rebellion ist nicht christlich.
Wenn ich gerichtlich gegen den verfassungswidrigen Beschluß der Gesundheitsminister vorgehen kann, dann "rebelliere" ich doch auch.
Wie hier schon verschiedentlich angedeutet wurde, ist das die Zeit in der christliche Gemeinschaften auf die Probe gestellt werden.
Allerdings.
Es betrifft aber noch viel mehr Nichtchristen. Und irgendwie fühle ich mich für die Blinden verantwortlich. Zumindest für die Schwachen unter ihnen.
Aber wir sollten uns mehr auf Gott verlassen, als darauf, dass hier wieder Vernunft oder ein rechtes Maß einkehren.
Es ist eine kollektive Verblendung festzustellen. Selbst vernünftige Menschen unterstützen offensichtliche Ungerechtigkeit oder lassen sie schulterzuckend geschehen. Kürzlich las ich eine ellenlange Ausführung über die Psychologie dieser Vorstellung- bin noch nicht fertig damit; an dieser Stelle wäre eine ausführliche Betrachtung auch o.t.
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von Magdalena61 »

Elli hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 11:51
PeB hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 11:45
Elli hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 11:42 Das ist ja das perfide, dass in so einer Situation, Christen zum Lügen genötigt werden.
Das eben verstehe ich nicht. Wieso tut es für einen Christen - auch in so einer Situation - Not zu lügen?
14 Tage Quarantäne, 14 Tage kein Geld. Ist das Geld knapp, kann so manch einer in Not kommen. In der Not, kommt dann eine Krankschreibung ohne krank zu sein. Will unser Gott das?

LG
Wenn man den Thread durchstöbert, fragt man sich, ob die Antworten mehrheitlich von Usern verfasst wurden, die es von der persönlichen Situation her locker verkraften könnten, mehrmals in unbezahlte Quarantäne geschickt zu werden: Sie bewohnen Eigentum, müssen also keine horrenden Mieten löhnen, haben ein gesichertes Einkommen im gehobenen Bereich und ausreichende Rücklagen. (?)

Mein Blick richtet sich mehr auf Rentner, Hartz-IV- Empfänger, Geringverdiener... einkommensschwache Familien und Alleinerziehende, die mit einem mageren Lohn plus Kindergeld plus Wohngeld plus Kinderzuschlag* mal gerade so über die Runden kommen.
Da sind die Minijobs noch gar nicht mit erfasst. Weil die ja absolut nicht abgesichert sind.

*205 Euro pro Kind, zusätzlich zum Kindergeld, bei einem Bruttoeinkommen von mindestens 900 Euro für Paare und 600 Euro für Alleinerziehende Quelle

Alleinerziehende oder Familien mit Kindern finden kaum eine bezahlbare Wohnung, wenn sie gekündigt werden. Für die steht echt alles auf dem Spiel. Ein Umzug ist auch kostspielig. Und Kinder sollte man nicht ohne Not aus der gewohnten Umgebung reißen, in der ihre Freunde wohnen.
Es kann nicht sein, dass die oftmals beteuerte Entscheidungsfreiheit in der Impffrage eine Frage der finanziellen Leistungsfähigkeit des Bürgers ist.

Krass gesagt: Eine Mutter /ein Vater muss, um seine Familie über Wasser zu halten, das Risiko eingehen, arbeitsunfähig zu werden oder gar seine Kinder zu Halbwaisen/ Waisen zu machen. Es trifft zwar nicht jeden, aber theoretisch ist dieser Fall realistisch mit einzukalkulieren.

Und da frage ich mich wirklich, ob Gott hier darauf bestehen würde, keine Krankheit vorzuschieben und damit die Härte des politischen Willens auszuhalten.

Man muss ja gar nicht lügen, wenn man kontrolliert die Treppe runterfällt...
... oder von befreundeten Pflegern einige Pillen erhält, die den Kreislauf real beeinflussen, sodass man tatsächlich "krank" ist.
Das ist ziemlich gefährlich, hm?
:?
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von Magdalena61 »

Aslan hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 13:13 Edit: Das gilt übrigens nicht für Beamte!
Genau.
Wo bleibt der Aufschrei?

Wo bleibt die vielfach beschworene und als Kampfbegriff mißbrauchte "Solidarität"; in diesem Fall die Solidarität der Nutznießer dieser ungerechten Regelung mit den Benachteiligten?
Für die meisten Nicht-Geimpften soll es bei Verdienstausfällen, die wegen einer angeordneten Quarantäne entstehen, spätestens ab dem 1. November keine Entschädigung vom Staat mehr geben. Ausgenommen hiervon sind aber Staatsdiener mit Beamtenstatus. Der Grund: Formaljuristisch handelt es sich bei der Besoldung von Beamten um eine sogenannte Alimentation, nicht um einen Verdienst.
berliner-zeitung.de
Diese Regelung steht konträr zu GG Art. 3 und ist damit verfassungswidrig.
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Re: Zeugnis der Diskriminierung von Ungeimpften / Impfunwilligen

Beitrag von Magdalena61 »

Oleander hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 12:04 Also was taten die Menschen zu dieser Zeit wenn sie aus gesundheitlichen(oder sonstigen) Gründen ihrer Arbeit nicht nachgehn konnten?
Mussten sie verhungern? Wurden sie von anderen unterstützt?
Das Abgabesystem "Zehnter" kam auch solchen zugute. Die im Tempel abgegebenen Opder wurden je nach Opferart auch an Bedürftige verteilt.

Menschen, die sich nicht aus eigener Kraft versorgen konnten, mussten oftmals betteln. Das Betteln ist in Deutschland zwar nicht verboten. Aber wenn Ungeimpfte das in größerer Zahl machen würden, könnte ich mir schon vorstellen, dass dann sehr schnell eine Reaktion der Politik erfolgen würde.
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Re: Können Lügen das kleinere Übel und damit gerechtfertigt sein?

Beitrag von Travis »

Magdalena61 hat geschrieben: Mo 27. Sep 2021, 16:34 Wenn man den Thread durchstöbert, fragt man sich, ob die Antworten mehrheitlich von Usern verfasst wurden, die es von der persönlichen Situation her locker verkraften könnten, mehrmals in unbezahlte Quarantäne geschickt zu werden: Sie bewohnen Eigentum, müssen also keine horrenden Mieten löhnen, haben ein gesichertes Einkommen im gehobenen Bereich und ausreichende Rücklagen. (?)
Die Frage ist jedoch noch immer, in wie weit die von Dir beschriebenen Personen überhaupt tatsächlich betroffen sind. Außerdem ist die Bewohnung von Eigentum noch kein Zeichen dafür, dass man mühelos wochenlang auf ein Gehalt verzichten könnte.

Bleiben wir mal im Leib Christi:
Es gibt unzählige Möglichkeiten um Notlagen zu beschreiben, übrigens nicht nur für eine Quarantäne. Was mir unter Christen jedoch immer wieder auffällt ist, dass kaum die Rede von tat- und zahlkräftiger Unterstützung ist. Sind ärmere Christen zu stolz und betrachtet es als "betteln" oder herabwürdigendes Verhalten ihre Geschwister um Hilfe zu bitten? Wenn es tatsächlich so viele Christen gibt, die eine solche Quarantäne "locker verkraften könnten", dürfte es um die Christen in Not in einer Ortsversammlung ja nicht schlecht bestellt sein.

Also? Woran liegt es? Wird zu wenig gefragt und lieber der Gang zur Behörde auf sich genommen, als bei Geschwistern zu fragen? Oder sind Christen mit gutem Auskommen zu geizig und kaltherzig? Oder hat man sich als Christ bereits so weit von anderen Geschwistern im eigenen Umfeld entfernt, dass eine Bitte um tatkräftige Hilfe schon allein deshalb nicht in Frage kommt?

Der Leib Christi ist, wie bereits das Bild vermuten lässt, eine Lebensgemeinschaft.
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