Lena hat geschrieben: ↑Mi 29. Sep 2021, 15:18
Eine Frage an die fleissige Apfelpflückerin: Wie viele Sorten gibt dein Garten her
und kennst du jede mit Namen? Zur Zeit gibt es Gravensteiner zu kaufen. Das muss
ich geniessen, ist nur kurze Zeit zu haben.
Sorten?
Hm. Mal überlegen.
Sieben alte Sorten. Auf einem Baum sind zwei gleichzeitig, aber pro Jahr wird nur eine davon schön und reif, mal die eine, mal die andere. Leider ist es mir noch nicht gelungen, sie eindeutig zu bestimmen. Auch ein Obstbauer konnte aufgrund von Fotos nur schätzen, er meinte, er müsse einige Äpfel im Original haben, dann könnte er mehr dazu sagen, aber damals hatte ich gerade keine mehr.
Drei Bäume tragen Frühäpfel, die rechne ich als eine Sorte. Zwei davon sind definitiv der: "Weiße Klarapfel". Der Dritte wahrscheinlich auch, aber die schmecken nicht ganz so gut wie die Früchte der beiden anderen. Vielleicht liegt es auch am Baum. Er ist sehr knorrig. Bei dem hätte ich wahrhaftig nicht mit einer positiven Reaktion auf meine Maßnahmen gerechnet. Aber er will noch bleiben.

Deshalb gibt er sich Mühe, mich nicht zu ärgern.

- Juli 2018.S..jpg (77.27 KiB) 1683 mal betrachtet
2018 waren da bald mehr Äpfel als Blätter an den Bäumen. In diesem Jahr habe ich nicht so viele Fotos davon gemacht.
Dann gibt es die Rote Sternrenette, einen Halbstamm, der in diesem Jahr unter der Last der Früchte fast in die Knie ging... es sah ja toll aus, teilweise neigten sich die Zweige bis zum Boden, mit Äpfeln behangen wie eine Perlenkette. Aber vor einigen Tagen habe ich außen herum Gewicht reduziert und den Baum an den Seiten auch etwas zurückgeschnitten. Wenn ein stärkerer dieser teilweise sehr langen Äste abbrechen würde, hinterließe das eine große Wunde, in die Bakterien und Pilze eindringen könnten. Außerdem werden, wenn man einen Teil der Früchte abnimmt, die am Baum verbleibenden Äpfel dann auch größer.
Diese Äpfel sind sehr haltbar- wenn kein Wurm drinnen haust, aber es sind lange nicht alle befallen. Ich verwende nur Raupenleim, ansonsten NULL Spritzmittel.

- 14.09. 2021.S..JPG (89.87 KiB) 1683 mal betrachtet
Der Rest der Äpfel ist noch drauf. Je länger sie Sonne bekommen, desto besser werden sie.
Leichter Frost macht ihnen auch nichts aus.
Und dann gibt es noch eine Diva, die trägt nur alle paar Jahre, dann aber sehr gute und auch lagerfähige Äpfel- "Jonathan"? In diesem Jahr streikt die Diva wieder. Da sind nur einige kümmerliche Ansätze dran. Vermutlich braucht diese Sorte milde Temperaturen; und viel mehr Wärme als wir in diesem Jahr hatten.
2018 sah die Diva so aus:
Dann ist da noch ein Baum, der kriegt riesige Äpfel. Leider fallen die meisten davon zu früh ab, grün, ungenießbar. Und viele der wenigen, die übrig bleiben, sind stark von Monilia befallen. Keine Ahnung, welche Sorte das ist. Eigentlich steht er auf der Abschußliste, wenn sich das nicht bessert mit den Äpfeln... in etwas Entfernung wächst ein junger Walnußbaum, und in einigen Jahren werde ich mich entscheiden müssen, welcher der beiden Bäume stehen bleibt. Bis dahin können sie als Schattenspender dienen.
Der Letzte der großen alten Bäume dürfte Signe Tillisch sein.

- 2018.JPG (45.03 KiB) 1683 mal betrachtet
Zuverlässig, auch anfällig für Monilia, wenigstens bleiben genügend Äpfel übrig, um daraus etwas zu machen. Lagerfähig, aber nicht so lange wie Jonathan oder die Sternrenette.
Das sind die Bäume, die ich übernommen habe. Schätzungsweise sind sie um die 40- 50 Jahre alt.
Die Apfelbäumchen, die ich gesetzt habe, tragen noch nicht. Reglindis und Retina, zwei moderne Sorten, die resistent sind gegen den gefürchteten Feuerbrand. Retina hatte ich schon einmal gehabt, vor Jahren... in einem anderen Garten. Leider musste ich ihn dort lassen.

- 2005.S..jpg (297.35 KiB) 1683 mal betrachtet
Die Äpfel sind recht gut. Heutzutage muss man robuste Sorten pflanzen-- weil das exotische Zeugs, das viele Privatleute kultivieren, vielfach Zwischenwirt ist für Krankheiten, die vor 100 Jahren hierzulande wohl noch nicht so sehr ins Gewicht fielen.
Die alten Bäume werden leider nicht ewig leben. Teilweise geht die Rinde großflächig ab; einer hat ein Loch im Stamm, das ist seit Jahren da--ich hätschele sie halt ein wenig, weil ich Bäume mag, und vielleicht kann man sie durch gezielte Schnitt- und Pflegemaßnahmen ja noch eine Weile lang erhalten.
LG