„Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

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Corona
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Corona »

Juden machen das, was Gott verlangt. Sie beten zum Kotel / Klagemauer hin, und bekennen und bereuen ihre Fehler, und geben sich ständig Mühe besser zu werden.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Anthros
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langer Weg der Erkenntnis

Beitrag von Anthros »

... wovon der Mensch denn erlöst werden soll.
Grundsätzliches über mich: Ich bin nicht orientiert an den Ansichten, die sich verbreitet "Christentum" nennen.

Es bedarf zum Verständnis an vielen, vielen Punkten eine differenzierte Betrachtung, was das Verbreitete nicht kennt.

Im Gespräch mit mir wäre es daher besser, alle sich bisher gemachten Vorstellungen über "Christentum" beiseite zu schieben.



Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 14:40 ... Ausschluss wovon?
Der "Christ" nimmt Erziehung nur im Sinne blinden Gehorsams an und der Jude nicht die "Erlösung".

Es beißt sich hier im Augenblick der Begriff der "Verdammung", worauf ich eingehe.

Es ist doch sehr eine Sache der Ausdrucksweise und ihres rechten Verständnisses. Eine "Verdammung" (und viele andere Begriffe) klingen so derart fatal, dass ich sie so nicht nehmen kann. Sie sind etwa wie eine satirische Zeichnung, die Grotesken verwendet, um damit etwas zu verdeutlichen, was aber so, wie's gezeichnet worden ist, nicht ernst genommen werden soll. Es bedarf ein gewisses Augenzwinkern, was der "Christ" nicht kennt, denn er nimmt die Grotesken nicht als solche wahr und damit nicht ihre Hintergründigkeit. Auf diese Weise werden die Ansichten des "Christen" Ansichten von außerhalb betrachtet grotesk.
Niemand ist daher im wortwörtlichen Sinne verdammt, aber im hintergründigen sehr wohl.

Ganz kurz: Was sich als "Sündenfall" abgespielt hat, zeigt ja "nur" das Abgleiten vom vorgesehenen Weg, was eines neuen Weges bedurfte, der eine andere göttliche erzieherische Intervention bedarf, aber mehr Mühe und Entbehrung mit sich bringt, um die Früchte, die Erkenntnis bringt, auch wirklich genießen zu können. - Auf diesem langen, langen Weg sind wir ohne Ausnahme alle.
Elli

Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Elli »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 14:27
Elli hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 12:22 Wir Christen glauben an die Erlösung durch das Opfer Jesus. Hier nur ein paar Verse. Jeder, der das erlösende Blut Jesus, als Geschenk Gottes nicht annimmt, hat es auch nicht.
Hallo Elli
Was in aller Welt hat das nun mit meinem Beitrag zu tun?
Was ich über Hebräer denke, habe ich ja schon an anderer Stelle geschrieben.

Weiter könnte man ja aus meinem Beitrag auch sehen, dass es bei Gott nicht dieser These eines errettenden Blutes braucht, welches der Gläubige(wenn auch symbolisch) trinken muss, was aber nach Mose verboten ist.

Gruss
Larson
Deine Gedanken über den Hebräerbrief habe ich nicht gelesen.
Du glaubst das, was du schreibst und ich glaube das, was ich über das rettende Blut Jesus schrieb. Ich zitiere nur die Bibel, während du etwas hinzufügst, wie,der Gläubige müsse ( symbolisch) Blut trinken..
So etwas steht nirgends geschrieben!
Warum ignorierst du die zahlreichen Bibelstellen, die eindeutig über die Erlösung, durch Jesu Blut sprechen?

LG
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Larson
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Larson »

Lena hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 15:08 Du hast auch mal in der Art christlich gedacht, nehme ich an.
Was hat bei dir "das Ruder" herumgerissen?
Was hat dir an der jüdischen Lehre mehr zugesagt?

Wie gehen Juden mit ihrer Schuld um, da sie keinen Tempel haben
und keine Opfer mehr bringen können?
Hallo Lena

Ich habe ja schon einiges über mich geschrieben.

Das Ruder wurde nicht herumgerissen, sondern ganz sanft und leise führte es mich in andere Gewässer, wenn man es so sagen kann. Ja, ein Schiff muss auf dem See sein, um in Bewegung zu sei.

Ich finde die jüdische Lehre „menschlicher“, das bedeutet für den Menschen praktischer, denn sie fordert zuerst heraus, was zwischen mir und dem Nächsten liegt zu bereinigen.
Mt 5,23-24 23 Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und daselbst eingedenk wirst, daß dein Bruder etwas wider dich habe, 24 so laß deine Gabe dort vor dem Altar und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder und alsdann komm und opfere deine Gabe.

Und dies passt so gut auch zu den Aussagen der Propheten. Im AT ist weniger die Beziehung zwischen Gott und Mensch das Problem, was Gott anprangert, sondern die Beziehung untereinander, zwischen Mensch und dem Nächsten.
Und so gab es dann viele Bausteine, wo in über die Bedeutung der Aussagen Jesu in damaliger Zeit nachgedacht wurde bis hin zu Selbststudium von jüdischen Übersetzern und Auslegern der Tenach.

Da der Tempel nicht ist, wird das Gebet dazu benutzt, das war schon zu Esras Zeit so, und ist auch heute noch so, denn das Opfer ist nicht das Mittel zum Zweck, sondern Ausdruck der Gesinnung.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Larson
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Larson »

Elli hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 15:42 während du etwas hinzufügst, wie,der Gläubige müsse ( symbolisch) Blut trinken..
Hallo Elli
Komisch, da habe ich nichts dazugefügt…
Joh 6,53-56
53 Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch.
54 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage.
55 Denn mein Fleisch ist wahrhaftige Speise, und mein Blut ist wahrhaftiger Trank.
56 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.
Weiter erwähnte ich ja das symbolische. Nur, Blut soll man nicht trinken, ist verboten und die Lehre der Torah soll man nicht ändern, kein Strichlein, sagte Jesus auch ausdrücklich.



Gruss Larson.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Larson
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Larson »

Anthros hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 15:35 Ganz kurz: Was sich als "Sündenfall" abgespielt hat, zeigt ja "nur" das Abgleiten vom vorgesehenen Weg, was eines neuen Weges bedurfte, der eine andere göttliche erzieherische Intervention bedarf, aber mehr Mühe und Entbehrung mit sich bringt, um die Früchte, die Erkenntnis bringt, auch wirklich genießen zu können. - Auf diesem langen, langen Weg sind wir ohne Ausnahme alle.
Nun, im Wesentlichen ist das ja auch das, was ich geschrieben hatte. Es geht um Erziehung des Menschen, und nicht um den Abfall des Menschen aus Gottes Gemeinschaft und somit das fatale Verdammen des Menschen in eine Hölle (christliche Version). Gemäss NT resp. Paulus ist die Welt verdammt, im NT wird ja dann auch neu von Hölle gesprochen, was im AT so nicht vorhanden ist.
1.Kor 11,32 werden wir aber vom Herrn gerichtet, so geschieht es zu unserer Züchtigung, damit wir nicht samt der Welt verdammt werden.

Und darin unterscheidet sich das Judentum, welches sich nicht darauf einlässt, wer nun ein Seelenheil hat und wer nicht, nur aufgrund eines Bekenntnisses, sondern Gott selbst wird den Menschen aufgrund seines Lebens, seines Wirkens „richten“.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Lena »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 15:52 Ich finde die jüdische Lehre „menschlicher“, das bedeutet für den Menschen praktischer, denn sie fordert zuerst heraus, was zwischen mir und dem Nächsten liegt zu bereinigen.
Das finde ich auch im Neuen Testament :).
1.Joh. 4,20 Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht.
Elli

Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Elli »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 15:57
Elli hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 15:42 während du etwas hinzufügst, wie,der Gläubige müsse ( symbolisch) Blut trinken..
Hallo Elli
Komisch, da habe ich nichts dazugefügt…
Joh 6,53-56
53 Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch.
54 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage.
55 Denn mein Fleisch ist wahrhaftige Speise, und mein Blut ist wahrhaftiger Trank.
56 Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm.
Weiter erwähnte ich ja das symbolische. Nur, Blut soll man nicht trinken, ist verboten und die Lehre der Torah soll man nicht ändern, kein Strichlein, sagte Jesus auch ausdrücklich.



Gruss Larson.
Ach her je, dann müsste ja aus eurer Sicht, Jesus zum Sündigen aufgerufen haben.
Blutgenuss war verboten und nun fordert Jesus seine Jünger auf Blut zu trinken. Ja, im Blut ist die Seele, deshalb durfte man kein Blut trinken. Ist die Seele Jesus nicht was Besonderes?

Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du derjenige bist, der das Wichtigste nicht verstanden hat?
Du ignorierst die zahlreichen Stellen in der Schrift die über die Notwendigkeit des Opfertodes Jesu schreiben und dann kommst du mit dem Abendmahl daher, wo Jesus auffordert, sein Blut zu trinken.

Jesus wollte, dass die Jünger vom Weinstock trinken!! Was sagt dir die Schrift über den Weinstock und die Reben?
Dann, von dem Geist Jesus, der in uns Gläubigen wohnt?
Nein, du hast das Wichtigste nicht verstanden, willst uns erzählen, dass kein Opfertod notwendig war. Du kannst das ja glauben, was willst du uns lehren, der du doch kein Christ bist, wenn du sein notwendiges Opfer negierst?

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Larson
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Larson »

Lena hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 16:15 Das finde ich auch im Neuen Testament :).
Hallo Lena
Nun, nur wegen 1. Jo 4,20 muss man ja nciht dieser neuen Lehre anhangen, welchee , denn solches steht eigentlich schon bei den Propheten.


Gruss
Lamed
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: „Sündenfall“ nach jüdischem Verständnis

Beitrag von Lena »

Larson hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 16:10 Und darin unterscheidet sich das Judentum, welches sich nicht darauf einlässt, wer nun ein Seelenheil hat und wer nicht, nur aufgrund eines Bekenntnisses, sondern Gott selbst wird den Menschen aufgrund seines Lebens, seines Wirkens „richten“.
Ein Bekenntnis kann der Anfang eines Weges sein. Ob es echt war - zeigt die Zeit.

Schlussendlich können wir alle nur auf Gottes Gnade hoffen. Keiner hat jemals so
vollkommen gelebt - dass er himmelstauglich wäre.
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