PeB hat geschrieben: ↑Mo 11. Okt 2021, 14:37
Und die Personen, die darauf sitzen werden als "Reiter" bezeichnet. Damit dürfte geklärt sein, wofür das Pferd hier in dem Bild steht: als Reittier. Während man beim ersten Reiter (auf dem weißen Pferd) und beim zweiten Reiter (auf dem roten Pferd) noch einen militärischen Aspekt erkennen kann, fällt mir das bei dritten und vierten Reiter schwer.
Worum geht es beim Militär ? Um den Kampf um Ressourcen mit Waffen. Der erste Reiter hat den Bogen, der zweite Reiter hat ein Schwert (machaira), der vierte Reiter hat ebenfalls ein Schwert (allerdings romphaia). Der dritte Reiter verwendet eine psychologische Waffe, den Hunger oder viel mehr die Angst davor. Der vierte Reiter dagegen lässt tatsächlich aushungern.
PeB hat geschrieben: ↑Mo 11. Okt 2021, 14:37Hat das Griechische keine Vokabel für blond und keine für beige?
Doch!
Blond heißt "xanthos" (ξανθός) und beige heißt "mpez" (μπεζ)
Hier steht aber "chloros" - übrigens das gleiche Wort, das auch in Offenbarung 9,4 verwendet wird: "Und ihnen wurde gesagt, dass sie nicht das Gras der Erde noch irgendetwas Grünes noch irgendeinen Baum beschädigen sollten, sondern die Menschen, die nicht das Siegel Gottes an ihren Stirnen haben."
Also nicht: "...irgendtwas Blondes...".
Allerdings übersetzt die Septuaginta bei keinem Pferd aus Sacharja 6 dessen Farbe mit chloros. Chloros scheint aber die Übersetzung zu sein, die uns die Offenbarung für das hebräische
barod gibt.
Wenn im NT chloros erwähnt wird, bezieht sich das auf Pflanzen, nicht auf den abstrakten Farbton. Das wäre ja ansonsten in Bezug auf Offenbarung 9,4 völlig absurd. Wenn chloros keinen Schimmel oder keinen Falbe meint, dann meint es defintiv ein Pferd aus Gras also eine Pflanze und kein Tier.
Und wie schon gesagt, chloros wird auch in Bezug auf Menschen verwendet. Strabo beschreibt in seiner Geographie Kaunier als chloros. Das war wohl ein in der heutigen Türkei beheimatetes Volk.
PeB hat geschrieben: ↑Mo 11. Okt 2021, 14:37wenn wir heute bei einem weißen Pferd von einem "Schimmel" sprechen, dann muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass auch "chloros" den Schimmel bezeichnet.
Schimmel steht aber für einen Prozess des Weißwerdens. Was wir als Pferd Schimmel nennen, mögen Griechen und Römer nicht unter diesem Prozess seiner Farbänderung klassifiziert haben, aber Hebräer sehr wohl.
PeB hat geschrieben: ↑Mo 11. Okt 2021, 14:37
Noch mal: die Offenbarung offenbart - und zwar die Wahrheit. Das heißt, dass sie uns den Antichristen nicht in einem "reinen weiß" verkauft, sondern uns sagt, wie er wirklich aussieht - nämlich wie ein bösartiges Tier mit zehn Köpfen.
Das bösartige Tier führt immerhin Krieg mit den Heiligen und überwindet sie auch.
Es geht aber nicht um die Farbe des Reiters, sondern um die des Pferdes. Sowohl das erste apokalyptische Pferd ist weiß, als auch das Pferd, auf dem Jesus reitet. Jesus trägt ein blutrotes Gewand. Der apokalyptische Reiter mag sich wohl nicht selber schmutzig machen.
PeB hat geschrieben: ↑Mo 11. Okt 2021, 14:37
Ja, wovor warnt denn die Offenbarung in diesem Bild nach deiner Auffassung?
ACHTUNG! Der Antichrist kommt in weiß! Hütet euch also vor dem der in weiß kommt!
Da das nur ein Symbol ist, kann man das nicht wörtlich nehmen. Wir sollen uns vor denen hüten, die mit schönen Worten kommen. Vor denen, die behaupten, es gäbe keine Trübsal für die Gläubigen. Vor denen, die behaupten, dass man alles schaffen kann, was man will, man müsse nur an sich glauben und seine Pflicht tun. Vor dem Wohlstandsevangelium. Also eigentlich vor allen, die mit einer Frohbotschaft nur trösten wollen, aber den Segen weder geben können, noch wollen, sondern selber daraus Profit schlagen. Also die Symbiose, die die Kirche mit den Obrigkeiten einging um das Volk zu unterjochen. Christen wie Rockefeller scheffelten Reichtum, nur um sich dann damit als Philanthrop darzustellen und ihre Spur der Zerstörung zu verschleiern.