Lass doch zunächst einmal die ständige Unterstellung eines "Denkkurzschlusses" weg für Dinge, die du anders verstehen willst als ich. Das stört in der Diskussion und würdigt meine Position von vornherein herab. Derartige Rhetorik können wir uns sparen.
Aber was du da oben sagst ist natürlich nicht richtig, denn sinngemäß - auf mein vorheriges Beispiel bezogen - würdest du genauso gut sagen können:
Wenn es nur "ein Eltern" gibt und zwar den Vater, dann kann die Mutter nicht mehr Eltern sein.
Gott ist die Einheit. Jesus ist ein Aspekt daraus.
Ist er das?
Der "Mensch Jesus" sicherlich, denn der wurde ja geboren. Aber jetzt müssten wir in die Präexistenzfrage einsteigen, die du ja auch ablehnst.
Trotzdem, wie interpretierst du folgende Passage, wenn Jesus ausschließlich "Geschöpf" ist:
Um aus diesem Vers eine Bestätigung deiner Haltung zu stricken, musst du mehrere Aussagen verändern: aus "Erstgeborener" muss "Ersterschaffener" werden, aus "vor" muss "von" werden und "durch ihn erschaffen" muss umgedeutet werden.Kolosser 1,15-16 hat geschrieben:welcher ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor allen Kreaturen. Denn durch ihn ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Obrigkeiten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.
Nein Michael. Es handelt sich um zulässige Schlussfolgerungen aus dem Bibeltext, wie oben gesehen. Natürlich kann man den Text gerne auch anders deuten, da sollte man tolerant genug sein. Aber ein "Kurzschluss" ist das nicht. Dieses Wort hat lediglich einen rhetorischen Wert, weil er deinen Diskussionspartner als "kurzschlussanfällig" ausweist. Dem würde ich hiermit gerne widersprechen.
Ich sehe das. Und ich bedaure das.
Wenn man seinem Gegenüber ständig einen "Denkkurzschluss" unterstellt, dann kommt man selber nicht aus seinem eigenen Denkkreislauf heraus.
Ja.
Jedenfalls beinahe.
Das kann ich nicht beurteilen. Womöglich wird es eines Tages wichtig werden. Dann nämlich, wenn wir die Wahl zwischen einem Antichristen (der ein Mensch sein wird) haben werden und Christus, der mit den Wolken kommt. Ich fürchte, viele werden dem Menschen folgen, wenn sie Gott nicht erkennen können oder wollen.
Schließlich hat es einen Grund, warum Jesus selbst es vermieden hat, in seiner Zeit auf Erden eindeutig zu sagen "ich bin ausschließlich Mensch". Wir sollen aus Glauben erkennen und nicht, weil uns gesagt wurde, was wir sehen sollen.
Amen!