Travis hat geschrieben: ↑Mo 25. Okt 2021, 07:30
Lustig auch, dass der Autor sich solcher Kritik wie der meinen entledigen will und zugibt, dass er seine Zitate "auf das Wesentliche gekürzt" und aus dem Zusammenhang gerissen hat, aber trotzdem darauf besteht, sie verlören ihren Sinn dadurch nicht. Welchen Sinn die Zitate in ihrem Kontext und welchen Hintergrund diese haben, reicht er jedoch nicht nach und belässt es bei der fragmentierten Wiedergabe.
Ich habe viele dieser Textstellen völlig offen und unvoreingenommen selbst gelesen und bin selbst zu den gleichen oder sehr ähnlichen Schlüssen gekommen. Aus dem Zusammenhang gerissen spielt da praktisch keine Rolle.
Ich staune immer wieder darüber, wie die Grausamkeit "Gottes" im AT vehement verteidigt und gerechtfertigt wird. Zu gerne würde ich diese Grausamkeit mal richtig ausbreiten, mit allem drum und dran, in all ihrer Brutalität, Entsetzlichkeit darstellen, einfach mal richtig auf den Tisch legen, von was da konkret in der Bibel die Rede ist. Am besten wäre es wohl, einen aufwändigen Film zu drehen, der das alles ganz detailliert und wirklichkeitsgetreu in aller Eindringlichkeit darstellt, so dass man sich den Inhalten nicht mehr entziehen kann. Auf einer riesigen Leinwand in einem Kinosaal mit fetten Subwoofern und vielleicht sogar noch 3D Effekt - sofern gut gemacht.
Mit harten Schlägen sollte man den Zuschauern diese Gewalt und Grausamkeit "einhämmern". Und damit auch niemand flüchten kann, werden alle Zuschauer mit Gurten festgebunden und fixiert, auch der Kopf muss fixiert werden und die Hände festgebunden, damit sich dem niemand mehr entziehen kann. Dann will ich mal sehen, wer hinterher noch diesen "Gott" verteidigt.
Das Problem an der Sache ist, dass das alles so unglaublich, unfassbar entsetzlich ist, dass man einfach nicht offen darüber reden kann. Es ist so negativ, dass allein der bloße Gedanke daran eine Welle des Hasses und der Gewalt anzieht. Es ist einfach unerträglich, völlig unerträglich.
Und was in dieser Doku gesagt und gezeigt wird ist immer noch völlig harmlos, das beeindruckt niemanden, der diese Dinge gutheißt und an so einem Gottesbild festhält.
Ich stelle hier jedem die ausführliche Lektüre, das intensive Studium von
Deuteronomium 28 vor.
Jeder sollte sich wirklich intensiv mit dem Inhalt befassen, Wort für Wort, sollte sich das mal ganz genau vorstellen und nachvollziehen, von was da eigentlich die Rede ist.
Und der Zusammenhang ist leicht erklärt:
Es ist eine Rede Gottes an sein Volk, das Volk Israels.
Er sagt ihnen, dass sie gesegnet sein werden, wenn sie seinen Geboten folgen.
Und wenn nicht, werden sie verflucht sein.
Er sagt ihnen ausdrücklich, dass er derjenige ist, der für diesen Segen oder Fluch sorgen wird.
Das ist der Kontext - ein ganz klarer, leicht verständlicher Kontext.
Und so kann man sich dann anschauen, was dieser Gott seinem Volk in Aussicht stellt bei Missachtung seiner Gebote.
Wer allein das mit dem liebenden, gütigen, demütigen Gott, den Jesus uns predigt, in Einklang bringen kann - so ist es dann. Aber vorher sollte man sich dessen vollkommen bewusst sein.