Zungenrede

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Helmuth
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Re: Zungenrede

Beitrag von Helmuth »

Abischai hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 14:56 An keiner Stelle habe ich etwas anderes behauptet.
Was ist dann noch unklar? Einfach nur, dass du meinst ein "Verhörrej da gambö öshimuk ..," hätte in der Tat einen Sinn, den Gott für andere übersetzen möchte? Dann ist es ja kein Gebet mehr zwischen dir und Gott. Es ist eben nur eine Form der Selbstauferbaung.

Was mich zu der Überzeugung brachte war, dass es mir so nichts brachte. Es kam zu nichts, und ich erkannte keine sog. Auferbauung obwohl ich es nun 20 Jahr an anderen beobachte. Erst als ich begann es musikalisch anzuwenden, dann kam echte Offenbarung, und das auf der Straße!

Es ist mir so gegeben, dass Musik mich mehr berührt. Das war schon so als ich mich bekehrt hatte. Es wurde in einer Veranstaltung musiziert und mein Herz öffnete sich auf einmal für den HG und ich nahm in der Folge Jesus an. Aber wenn ich nun in Zungen singe, so hat das keine verstandesmäßgie Aussagenbedeutung.

Oder lass das mal von jemad übersetzen, wenn ich z.B singe: "Jippieh, jippieh juppiduwide, ... nur ich und du ..., yeah, nur ich und du, .. oh Herr. ... " Ich singe eine Mischkulanz aus vereinzelten anbetenden Worten und fröhlichem Kindergequitsche und forme sie spontan zu meiner Melodie, entweder zu einer, die ich kenne, oder ich lass mich inspirieren für eine eigene Melodie. Nun übersetz das. :mrgreen:

So wurde mir klar, welchen Nonsens da man praktiziert.

Dabei ist es einfach: Jeder kann es für sich tun, aber in der Versammlung hat es keinen Platz. Stell dir vor die Gemeinde bittet Leute zu berichten was sie mit dem Herrn erlebt haben und ich melde mich und trete so vor allen in deiner Versammlung auf. Ich denke du rufts alsbald den Notruf. :lol:

Paulus sagt, dass es selbst Sprachen praktiziert, wobei er mitunter auch meint, er könne auch mehr Fremdspache als alle anderen, aber das stellt er nicht in der Versammlung zur Schau. Dort redet er Worte, die er mit seinem Verstand bildet, die auch alle verstehen:
1. Kor 14,18-19 hat geschrieben:Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen als ihr alle. Aber in der Versammlung will ich lieber fünf Worte reden mit meinem Verstand, um auch andere zu unterweisen, als zehntausend Worte in einer Sprache.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Helmuth
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Re: Zungenrede

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 16:59wie der Geist ihnen gab auszusprechen"-- Apg. 2,4
Das ist jetzt aber Wortklauberei. Denn das bedeutet nicht, dass der HG ihnen etwas gegeben hatte, so wie wenn ich dir 1.000 Eure gebe und dann mach damit was du willst, sondern er lenkte ihre Zungen. Er gab es also vor. Und die Jünger konnte es nur über sich ergehen lassen.

Oder möchtest du mir weismachen ein Galiläer konnte plötzlich phrygisch, weil es ihm auf Knopdruch plötzlich so gegeben wurde? Ich denke hier benutzte der HG schlicht die Jünger wie einst den Esel Bileams.

Und ebenso Wortklauberei ist, dass sie in "anderen Sprachen" redeten. Kennzeichen einer Weissagung ist nicht, ob jemand aramäisch, lateinisch oder phönizisch spricht, sondern das:
Apg 2,11 hat geschrieben:Sowohl Juden als auch Proselyten, Kreter und Araber: Wir hören sie die großen Taten Gottes in unseren Sprachen reden.
Ich hab hervorgehoben was wichtig ist. Und über die großen Taten reden ist bitte was? Etwa keine Weissagung? Es ist dabei aber nicht relevant, dass kretisch oder arabisch geredet wurde, aber wohl nur der Kreter oder Araber verstand es dann auch.

Ich frage dich nun. Praktiziert du Das Zungegebet oder nicht? Denn es hat den Anschein du hast mit der Materie nicht wirklich Erfahrung, da ist mir einfach zuviel Theologie am Werk. Dabei ginge es um den praktischen Nutzen, und wenn man den erkennt, dann lehrt dich dazu auch der HG.
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Magdalena61
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Re: Zungenrede

Beitrag von Magdalena61 »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 15:07
Magdalena61 hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 14:15 Ich glaube nicht, dass Paulus mit den Ungläubigen "echte" Ungläubige, nämlich Heiden, meinte. Das geht aus dem Kontext hervor.
Die Sprachenrede war ein Zeichen für die - nicht an Christus gläubigen, dem Evangelium widerstrebenden- Juden.
Warum sollte Paulus hier die Juden gegenüber Heiden hervor heben ?
Weil die Schrift es so sagt. Die "ungläubigen" Juden waren ja nicht komplett ungläubig- gottlos. Es sind diejenigen, die das Gesetz des Mose durchaus ehrten und sich als Kinder Abrahams verstanden, die aber den Messias verwarfen.
Die Verse habe ich jetzt schon mehrmals verlinkt. Hier sind sie:
Jes. 28, 11-13 (ELB): Ja, durch stammelnde Lippen und durch eine fremde Sprache wird er zu diesem Volk reden, er, der zu ihnen sprach: Das ist die Ruhe! Schafft Ruhe dem Erschöpften! Und das ist die Erquickung! Aber sie wollten nicht hören. Und das Wort des HERRN für sie wird sein: Zaw la zaw, zaw la zaw, kaw la kaw, kaw la kaw; hier ein wenig, da ein wenig; damit sie hingehen und rückwärtsstürzen und zerschmettert werden, sich verstricken lassen und gefangen werden.
Hierauf begründe ich meine Sichtweise: Die Zungenrede ist ein Zeichen für Israel, nicht für die Nationen.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 15:07
Magdalena61 hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 14:15 Wenn ich mir vorstelle, ich bin im Ausland, sagen wir, in Rußland... und ich suche Kontakt zu Gläubigen oder werde eingeladen...
und ich begreife: Hier war gerade GOTT anwesend, hier ist etwas Wunderbares geschehen... also, ich wäre von einem solchen Erlebnis absolut beeindruckt.
Das sind aber wohl nicht deine Erfahrungen, wie ich deiner folgenden Antwort an Michael entnehme, sondern dein Rückschluss anhand der Schrift, wie das wohl sein müsste.
Das war ein Versuch, mich in die Gemeinde zu Korinth hinein zu versetzen auf der Suche nach einer Anwort auf die Frage: Warum erlaubt Paulus das Praktizieren der Sprachenrede in der Versammlung der Gemeinde? während er gleichzeitig unmißverständlich betont, die Gläubigen sollten sich vermehrt nach der Gabe der prophetischen Rede ausstrecken? 1. Kor. 14,1 + 39 dafür muss es doch einen Grund geben.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Do 11. Nov 2021, 15:07In eine russische Gemeinde würdest du nicht zum Missionieren gehen und man würde dich nicht dort hinein lassen, um dich zu missionieren,
Mein Anliegen war nicht "missionarische Absichten" zu thematisieren, sondern die Wirkung, die ein solches Erlebnis bei mir hätte, wenn ich in eine Versammlung von Menschen gerate, deren Sprache ich nicht verstehe, aus welchen Gründen auch immer.

Das kann ich noch ein wenig krasser beschreiben.

Die meisten oder viele Christen sind der Meinung: Allah ist nicht JHWH.
Folglich sind nach deren Verständnis Muslime nicht errettet, weil sie "an den falschen Gott glauben".

Man stelle sich vor, JHWH gibt den Christen eine bestimmte Gabe, von der sie glauben, diese sei vom Geist Gottes bewirkt.
Wir wissen, dass es nicht wenige Christen gibt, die die Gottheit Jesu leugnen, und die deshalb mit Muslimen mehr oder weniger Brüderschaft trinken könnten.
Angenommen, diese Arianer-Christen stellen mit Bestürzung fest: Diese (unsere!) Gabe wurde auch auf Muslime ausgegossen. Genau dieselbe!
Aus dieser Feststellung müssen sie irgendwelche Konsequenzen ziehen und ernsthaft darüber nachdenken, wie sie in Zukunft den Glauben und den geistlichen Status von Muslimen beurteilen sollen.... und ob sie jetzt dazu verpflichtet sind, diese als Brüder anzunehmen...

Versteht ihr jetzt vielleicht etwas besser, warum die Juden so entsetzt waren? :)

Und warum Gott so massiv auftragen musste?
LG
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Re: Zungenrede

Beitrag von Magdalena61 »

Michael hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 17:20 Ich frage dich nun. Praktiziert du Das Zungegebet oder nicht? Denn es hat den Anschein du hast mit der Materie nicht wirklich Erfahrung, da ist mir einfach zuviel Theologie am Werk. Dabei ginge es um den praktischen Nutzen, und wenn man den erkennt, dann lehrt dich dazu auch der HG.
"... da ist mir einfach zuviel Theologie am Werk". Du kannst mit Theologie antworten. Es kostet mich viel Zeit, hier sind x Tabs des Bibelservers offen-- in drei Browsern...

Als Christin evangelikaler Prägung, die in der RKK aufgewachsen ist, weiß ich nur allzu gut, wie "liebgewordene Gewohnheiten" verteidigt und scheinbiblisch untermauert werden. Beispielhaft nenne ich Maria und die offiziellen Begründungen, warum sie diesen Stellenwert hat... die sind alle nicht haltbar, und um dazu eine Bibelarbeit zu machen, muss ich nicht in Schönstatt gewesen sein.

Bleib cool. :)

Leider habe ich jetzt keine Zeit mehr.

Deshalb eher unkonventionell, ohne Zitat: Du hast geschrieben, du singst ("in Zungen"), Melodien ohne Worte, in die du dann eigene Worte (mit dem Verstand) einfügst. Warum denkst du, das sei Glossolalie?
Melodien sind doch ohne Worte, da kann man singen oder spielen, was man will und dabei die Gedanken oder Worte oder Gefühle hineinlegen, die man Gott mitteilen möchte.
LG
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Helmuth
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Re: Zungenrede

Beitrag von Helmuth »

Magdalena61 hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 17:36 Du hast geschrieben, du singst ("in Zungen"), Melodien ohne Worte, in die du dann eigene Worte (mit dem Verstand) einfügst. Warum denkst du, das sei Glossolalie?
Du bringst einen neuen Begriff "Glossalie" ins Feld. Das klingt schon wieder so wissensschafltich theologisch. Was verstehst du darunter? Was ich tue fällt unter das:
1. Kor 14,15 hat geschrieben:Was ist es nun? Ich will beten mit dem Geist, ich will aber auch beten mit dem Verstand; ich will lobsingen mit dem Geist, ich will aber auch lobsingen mit dem Verstand.
Und Magdalena, man kann noch weitere 10.000 Worte darüber schreiben oder es einfach tun. Nochmals auch für dich: Jeder kann, keiner muss. Und falls du damit beginnst, werden sich deine Fragen dazu sicher ändern. Das könnte fast eine Weissagung sein. ;)

Gib es niemand, der es noch praktiziert? Betet ihr ausnahmslos mit dem Verstand? Dann müsst ihr euch ja über das ganze Kapitel 14 aus 1. Korinther gar keine Gedanken machen, und auch nicht andere bewerten.
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Kingdom
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Re: Zungenrede

Beitrag von Kingdom »

Michael hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 18:31 Gib es niemand, der es noch praktiziert? Betet ihr ausnahmslos mit dem Verstand?
Hallo Michael

Ich halte es wie Paulus.
1. Kor. 14.15 Was ist es nun? Ich will beten mit dem Geiste, aber ich will auch beten mit dem Verstande; ich will lobsingen mit dem Geiste, aber ich will auch lobsingen mit dem Verstande.
Beides ist mir wichtig und scheint mir wichtig.

Lg Kingdom
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Oleander
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Re: Zungenrede

Beitrag von Oleander »

Kingdom hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 19:09 Beides ist mir wichtig und scheint mir wichtig.
Und wie(auf welche Art) lobsingst du mit dem "Geiste?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Kingdom
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Re: Zungenrede

Beitrag von Kingdom »

Oleander hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 19:18
Und wie(auf welche Art) lobsingst du mit dem "Geiste?
Hallo Oleander meine Grundhaltung ist der Psalm 81.

Der Vers 11 ist dann das was ich tue und eben warte, was Gott hineinlegt wenn mir selbst mal die Worte fehlen vor Freude oder was auch immer.
... tue deinen Mund weit auf, und ich will ihn füllen.
Im voraus liegt diese Grundhaltung von Beginn des Psalmes oder anderer Psalmen die vom Lobpreis sprechen:
Ps. 81.2 Jubelt Gott, unserer Stärke! Jauchzet dem Gott Jakobs!
3 Erhebet Gesang und lasset das Tamburin ertönen, die liebliche Laute samt der Harfe!
Lg Kingdom
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Oleander
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Re: Zungenrede

Beitrag von Oleander »

Kingdom hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 19:40 Der Vers 11 ist dann das was ich tue und eben warte, was Gott hineinlegt wenn mir selbst mal die Worte fehlen vor Freude oder was auch immer.
Danke!
Und was du dann hörst(was der Geist betet oder singt), ist das für dich verständlich oder Worte(Sprache) die du nicht verstehst?
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Kingdom
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Re: Zungenrede

Beitrag von Kingdom »

Oleander hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 19:45 Danke!
Und was du dann hörst(was der Geist betet oder singt), ist das für dich verständlich oder Worte(Sprache) die du nicht verstehst?
Hallo Oleander

Es hat bei mir schon alles gegeben, von das ich es nicht Verstand, das ich eine Auslegung bekam oder das jemand anders eine Auslegung bekam. Das Wort verstehe ich oft nicht, was es aber bewirkt immer.

Wie Paulus sagte, wenn keine Auslegung erfolgt, so ist es eine Auferbauung für mich, etwas intimes zwischen Gott und eben mir. Ich spüre dann einfach nur Freude, Frieden oder auch Trost von Gott und kann mich an Gottes Gegenwart erfreuen ohne Irdische Worte eben. So wie man auch in der Stille vor Gott eben auch ähnliche Momente erleben kann.

Lg Kingdom
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