Abischai hat geschrieben: ↑Mi 17. Nov 2021, 23:28
Ist das lästern?
Wir wollen es nicht überbewerten, denn ich sage Ähnliches in anderer Form auch. Ein Segensspruch war's gerade nicht. Da Spice Zungenreden praktiziert wäre ich interessiert, wie er das praktiziert. Wenn ihn aber jemand fragt, ob er sich im Zustande der Verkifftheit befindet, wird er sich vielleicht nicht mehr öffnen wollen.
Wenn mich jemand fragt, was ich kiffe, weil ich so denke wie ich denke, wäre auch bei mir Pause noch ein Zeugnis liefern zu wollen. Er hat es dann nicht verdient. Mir haben es aber nicht in der Hand, wer unser Bruder ist und wer nicht, es sei denn die Sache wäre offensichtlich.
Ich habe schon viele Wirrnisse erlebt in allen Lagern, also auch was Kingdom schreibt ist für mich ein Wirrnis. Du hast nach 40 Jahren im Herrn sicher noch mehr Erfahrung. Da wird man demütig und übergibt vieles grundsätzlich dem Herrn, der es nicht nur zu beurteilen, sondern auch zu ändern imstande ist. Was ist unser Teil? Das Wort gerade in Liebe predigen und haben fertig.
Aber ich frage dich. Hast du Zungen schon ausprobiert? Wie steht es damit, es unter den Vorgaben anzugehen, wie ich sie hier gebe? Indem man nicht wie ein charisamtischer
(Schreibfehler ist beabsichtigt) Dummling
(ich darf das sagen, weil ich ihr Bruder bin, der sie kennt und trotz alledem liebt) naiv dem folgt, wie der Mainstream betet, sondern wie Schrift es darlegt.
Paulus liefert keine Anleitung, weil es dazu keine geben kann. Es wäre Nonsens eine Anleitung zu geben um anzuweisen wie deine Intimspähre zwischen dir und dem Herrn Jesus formal ablaufen soll. Das wäre wie einem Ehepaar Anweisung zu geben wie ihr Sexualleben abzulaufen habe. Was man kann ist von Bruder zu Bruder Erfahrungen austauschen unter Wahrung eines gebotenen Anstandes. Das können wir hier tun.
Was deine Zunge betrifft ist es nicht der HG der dabei redet, weil das ein noch größerer Unfug zu denken ist, sondern wir reden (beten) zu Gott. Ich verweise nochmals auf die grundlegene Abgrenzung von Paulus zwischen dem, was er als Weissagung und dem, was er als das Beten in einer Sprache versteht:
1. Kor 14,2-3 hat geschrieben:Denn wer in einer Sprache redet, redet nicht [zu] Menschen, sondern [zu] Gott; denn niemand versteht es, im Geist aber redet er Geheimnisse. Wer aber weissagt, redet [zu] den Menschen zur Erbauung und Ermahnung und Tröstung.
Man beachte dabei die jeweilige Spechrichtung, denn das macht den Unterschied:
- Reden in einer Sprache: Der Mensch redet und nicht Gott! Das ist der Kern, der erfasst werden muss. Und er spricht [zu] Gott.
- Weissagung: Der Ursprung eines weissagenden Wortes ist Gott in der Form des Wort Gottes und wird zu Menschen (Mehrzahl) gesprochen.
Der Sprechende ist in beiden Fällen ein Mensch, aber die Quelle ist bei Weissagung der Geist Gottes und beim Reden in einer Sprache der Geist des Menschen. Letzteres gilt für beide Arten, sei es als Reden in einer erlernten Fremdsprache (z.B. deine Muttersprache) oder als unartikuliertes Reden in Zungen, was wir zum Gegenstand der Diskussion haben.
Also einmal ist die Quelle einer Aussage Gott selbst und einmal der Mensch. Das geht, weil beide Geistwesen sind und der Mensch im Bilde Gottes so erschaffen wurde, sodass er desgleichen als Quelle fungieren kann.
Du formst selbst mit deiner Zunge Laute und allein der Herr versteht es (niemand anderer --> siehe obige Aussage). Wenn es nun niemand anderer (außer Gott) versteht, dann ist die konsquente Schlussfolgerung, dass jede Art Auslegung durch Menschen ein Unfug ist. Die so praktizierten Formen sind eine Weitergabe seelischer Gemütszustände. Das kenne ich nun seit 25 Jahren so, sodass ich mir das Urteil erlaube.
Wenn jemand behauptet, dass eingetroffen ist, was gesagt wurde, dann ist das kein Beweis für die Echtheit des Zeugnisses sondern mehr ein Hinweis für Wahrsagerei. Gerade darum ist sie gefährlich, weil es "wahr" sein kann, was gesagt wurde, aber die Quelle war nicht der Herr.
Paulus räumt der Weissagung, wohlgemerkt der echten (!), ohnehin den klaren höheren Stellenwert ein und das weist er so für eine Versammlung an. Er erklärt auch klar, dass das Reden in Sprachen dort keine höhere Anwendung finden soll. Aber es ist das Reden in Zungen dennoch nicht nutzlos. Welchen unterschiedlichen Zwecken diese beiden Sprechformen dienen wird unmittelbar danach erklärt:
1. Kor 14,4 hat geschrieben:Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst; wer aber weissagt, erbaut die Versammlung.
Und wieder die daraus sich ergebenden m.E. doch recht einfachen Schlussfolgerungen:
- Weissagung: Die Versammlung wir erbaut.
- Reden in Sprachen: Du allein wirst erbaut.
Daraus folgt, dass Zungen deshalb keine Weissagung sein können, da sie gar nich dazu gedacht sind die Versammlung zu erbauen sondern nur dich selbst. In der Folge gibt es für andere nichts auszulegen.
Aber man kann so beten, wenn man völlig intim mit dem Herrn unterwegs ist oder man sich, wie es Jesus auch anweist, zeitweise ins stille Kämmerlein zurückzieht. Dort kannst du nach Herzenslaune quasseln und jauchzen und singen und hüpfen und springen oder auch simpel (mit verständlichen Worten) beten.
Das kann zweitweise so orgiastisch werden wie der Höhepunkt beim Geschlechtsverkehr. Nun frage ich mal ungeniert. Das will keiner erleben? Gut, dann verzichte auch auf weiteren Sex mit deiner Ehefrau.
Natürlich rede ich nicht so, aber ein paar Unwissende reden hier Blödsinn bzw. praktiziern etwas, was dem ähnlich sieht, nur hat es damit nichts zu tun. Nun, wer es aufgrunddessen gar nicht praktizieren will, das ist dann so, dass du vor dem Teller sitzt um Gottes Speise eventuell optisch zu begutachten, um sie aber dankend abzulehen. Und so kommst du um den Genuss, den dir der HG anbieten wollte.