andren hat geschrieben: ↑So 21. Nov 2021, 16:05
Selbstverständlich können Gottes Worte in meinen Gedanken entstehen, das tun sie jeden Tag, bei jedem Menschen, der bei seiner Wiedergeburt mit dem Heiligen Geist versehen wurde.
Wie der HG das Wort in Erinnerung ruft erklärt Jesus in
Johannes 14:26, Sie "entstehen" dort aber nicht, das ist dabei der Denkfehler. Wer das miteinander vermischt, der folgt dem Trug seines eigenen Herzens.
Ich habe eine beträchtliche Zeit so gebetet, als würde ich einen inneren Dialog mit Gott führen. D.h. ich spielte in der Tat auf "Don Camillo". Aber das ist ein Irrtum. Nur das was mir der HG in Erinnerung ruft, "redet" der HG in mir, und das ist keine Reden im eigentlichen Sinne, sondern das Erinnern nach
Johannes 14:26,.
Ich konstruiere mal einen Gebetsdialog, um das besser zu illustrieren, wie ich das früher gerne praktiziert habe und meinte wirklich der HG rede in mir:
Ich betete: "Ach Herr, in der Arbeit treten mir manche (Person X, Y) in letzter Zeit etwas zu nahe." Darauf folgte der Gedanke: "Naja, du teilst auch hin und wieder aus."
Ich dachte es wäre wie eine Antwort vom HG. Heute weiß ich, das ist Blödsinn, es sind meine eigenen Gedanken. Dann ging es in etwa so weiter:
"Stimmt Herr, aber wie soll ich dem begegnen?" Es folgte der Gedanke: Nun ja, es steht doch geschrieben:
"Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist."
Jetzt (!) hat mir der HG ein Wort in Erinnerung gerufen. Aber es erfolgte kein akustischer Höreindruck, sondern er hat es aus meinem Herzen, wo es schon lange eingepflanzt war, hervorgeholt, um mich daran zu erinnern. Das erkannte ich aber erst viel später. Damals war ich der Meinung der HG und ich, wir reden miteinander. Es ging dann in etwa so weiter:
"Ja Herr, da hast du völlig recht, das Wort ist mir ja auch geläuft und bin bereit es umzusetzen. Was könnte ich tun?"
Dann folgte der Gedanke: "Du könntest zu ihnen hingehen und anstelle ihnen Vorwürfe zu machen lädst du sie zum Mittagessen ein, oder wenigstens auf eine Kaffee. Dann sieh was passiert."
Wieder war ich der Meinung, der Herr habe geredet und ich betete: " Super Herr, du bis der Beste, das mach ich glatt." Ich habe es dann voller Tatendrang in die Tat umgesetzt, ohne aber zu sagen "Der Herr hat mir das Wort gegeben euch zum Eissen einzuladen." Gott sei Dank muss ich sagen.
Nun was machte ich damals für einen grundlegenden Denkfehler? Diese Worte hat nicht der Herr gesprochen. Es waren meine eigenen Gedanken. Ich verwechselte damit auch meinen eigenen Entschluss, d.h. eine Entscheidung zu treffen mit der Leitung durch den HG.
Ich denke schon, dass das, was ich dann tat im Willen Gottes war. Nur war die dankbar angenommene Einladung und die damit verbunden Entspannung der Situation kein Zeichen für eine Bestätigung als "Wort des Herrn", sondern schlicht Gottes Segen. Das einzige Wort Gottes in dem ganzen inneren "Dialog" war:
Lk 6,36 hat geschrieben:Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Wobei es nicht auf den 1:1 gleichen Wortlaut ankommt, wohl aber dem Sinn entsprechend. Alles andere waren meine Gedanken samt dem Entschluss dem Wort entsprechende Taten folgen zu lassen.