Was erwartet man denn von einer Partnerschaft, wenn man keine Zwanzig mehr ist und auch nicht mehr plant, eine Familie zu gründen?
Doch wohl in erster Linie menschliche Nähe... ein gegenseitiges Verstehen, ein Miteinander. Grundsätzliches sollte überwiegend auf derselben Wellenlänge liegen. Ich will weder Machtkämpfe mit männlicher Eitelkeit ausfechten müssen noch zur Haushälterin degradiert werden.
Zusammen in dieselbe Richtung schauen. Gemeinsam Gott und die Nächsten lieben.
"Gläubig" alleine reicht nicht. Die Vielseitigkeit der christlichen Bekenntnisse macht eine Differenzierung erforderlich, will man nicht ständig Überzeugungen diskutieren müssen.
Ein Mann mit Lebenserfahrung, einem festen Glauben und menschlicher Reife ist ein starker Mann. Er hat sein Leben im Griff, unabhängig von seiner finanziellen Leistungsfähigkeit. Deshalb muss er nicht unablässig betonen: Alles hört auf mein Kommando, um durch die Unterwürfigkeit seines Hauses ihm gegenüber sein unzulängliches Selbstbewußtsein zu stärken.
Eine Ausnahme könnte ich mir vorstellen, wenn jemand Hilfe braucht und ausgerechnet ich dafür prädestiniert wäre, in ein solches Projekt aktiv einzusteigen.
Aber sonderlich scharf bin ich nicht (mehr) darauf. Weil ich kaum Menschen kenne, die die Bereitschaft eines gläubigen Idealisten, zu dienen, wirklich schätzen und nicht ausnützen würden. Und weil das so ist... ja, unter den gegebenen Umständen ist es für mich in Ordnung, Single zu bleiben.
Ursprünglich wollte ich es nicht.
Doch jetzt habe ich mich daran gewöhnt. Und ich lebe ja nicht alleine, ich habe Aufgaben, bin eingebunden in Pflichten... so schnell werden die jungen Leute hier nicht ausziehen; wir haben hier so eine Art WG mit Service. Und wenn sie eines Tages selbständig werden, dann bin ich ja auch einige Jahre älter und vielleicht, nein, wahrscheinlich froh, weniger Arbeit zu haben.
Phil. 4,19. Und wenn nicht hier, dann doch dort, in der himmlischen Heimat.
Nicht schön. Aber das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Beziehung zu den Kindern ist natürlicher Art. Das Verhältnis zu einem nicht blutsverwandten Partner wird durch die Eheschließung besiegelt. In die Ehe wird man nicht hineingeboren, sondern man entscheidet sich dafür, ... aber wenn der Partner den Bund aufkündigt und die Ehe verlässt, dann erlischt diese Beziehung.Oder nehmen wir deine Kinder: Wie wäre es für dich, wenn eines oder mehrere davon nie mehr nach Hause kämen bis in alle Ewigkeit?
Bei einem Kind bleibt sie bestehen, auch dann, wenn ein Kind sich von den Eltern abwendet. Wie soll ich das beschreiben? Ein Kind wird immer mein Kind bleiben, egal, was es tut.
Klingt gut.Endlich habe ich mich behaglich musikalisch eingerichtet: E-Piano, Gitarren, Bass, Schlagzeug,
und ich hoffe diese evangelikale Kitsch-Musik wird man für immer vergessen haben
Und Klassik magst du dann auch nicht?
Falls du die Evangeliumslieder aus dem 17. bis 19. Jahrhundert meinst: Das sind Kunstwerke einer bestimmten Epoche.
Viele der Melodien waren "im Volk gewachsen", stammten also aus dem Reservoir der säkularen "Volkslieder" und wurden für den Gebrauch in der Gemeinde mit geistlichen Texten versehen.
Aber alle irdischen Schöpfungen sind Stückwerk. Wer kann ahnen, welche Möglichkeiten uns in der Ewigkeit offen stehen.
LG