Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Judentum, Islam, Hinduismus, Brahmanismus, Buddhismus,
west-östliche Weisheitslehre
Jack Sparrow
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von Jack Sparrow »

oTp hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 22:01
Jack Sparrow hat geschrieben: Di 21. Dez 2021, 21:07 Mit anderen Worten, Religionen befördern ungesundes und abnormales Verhalten.
Das kannst du so pauschal nicht sagen.
Richtig.

Der Nutzer schrieb zwar, es spiele in den Religionen eine "große Rolle", aber im Grunde wissen wir nicht, ob es sich um eine Ursache, um eine Wirkung oder um eine zufällige Korrelation handelt.

Vielleicht neigten diese Menschen zu Askese, Demut und Selbstkasteiung, noch ehe sie sich ihrer Religion zuwandten. Oder vielleicht war diese Neigung der Grund, aus dem sie sich ihrer Religion zuwandten.
War Stalin oder Mao, von Beruf Massenschlächter, religiös ?
Ich vermute Stalin opferte seine Religion dem größeren Ziel, sein unterentwickeltes Land schnellstmöglich in ein industrialisiertes Wirtschaftswunder zu verwandeln.
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Nobody2
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von Nobody2 »

Naqual hat geschrieben: Mi 22. Dez 2021, 08:57 Was ist das für eine Logik?
Meinem Glauben nach, das ist auch wieder nichts, was ich jetzt als "christlich" oder "biblisch" belegen könnte, also meinem Glauben nach ist das Prinzip dahinter einfach nur missverstanden, unverstanden, weil viele Informationen fehlen oder falsch, verzerrt, missverständlich vorliegen.

Im Grunde ist es aber ganz simpel und darauf basierend auch ganz logisch. Es gibt den großen Gott, das ist der, der die Liebe und Gnade und Vergebung ist, der demütig ist und gut und sonst nichts. Und den kleinen Gott, dass ist sein "Ältester", der immer schon recht eigensinnig war und sich selbständig gemacht hat.

Der Älteste hat einen ... naja, sehr speziellen Charakter. Hast Du Kinder? Er liebt Spiele und sein Lieblingsspiel heißt "Gott sein und eine riesige Welt beherrschen." Ja und das ist halt zufällig die Welt, in der wir hier leben. Es geht nicht ums Einschleimen oder den Widerstand. Es gibt ein strenges Regelwerk, das mit aller Gewalt durchgesetzt wird: Die Gesetze des Karmas. Da ist kein Platz für Liebe oder Gnade sondern alles wird vergolten. Jeder kann sich seinen Platz im Himmel sichern oder auch in der Hölle. Also irgendwelche Bereich in der jenseitigen Welt, seien sie dunkel oder hell, angenehm oder unangenehm und so weiter.

Papa findet das nicht so toll, weil natürlich viele Wesen hier unten auch dramatisch leiden müssen. Aber er kommt hier nicht einfach rein und räumt auf. Ist ja nicht sein eigenes Reich sondern gehört seinem Sohn. Und Gott ist gut, hält sich an die Regeln. So ist er nun mal! Er kann nicht anders. Die Regeln aber sind halt einfach so. Alles hat ein Preisschild, alles hat Konsequenzen und wer Menschen von ihrem Leid erlösen will, wer es ihnen ersparen will, der muss dann halt selbst zahlen. Im Fall Jesu war das aber hocheffizient, kann man sagen. Wo gibt es das schon, dass der Tod eines einzelnen Menschen so einen Megabonus einbringt?

Ja, hier unten ist es eben hart. Ein rauhes Pflaster. Nix Himmelreich sondern Tal des Todes. Der Ausdruck stammt nicht von mir, ist aus dem spirituellen Bereich. Es ist also nicht der Wille Gottes, der sowas macht. "Dein Reich komme, Dein Wille geschehe" lautet das Gebet. Das bedeutet natürlich, dass es so nicht ist, sonst müsste man ja nicht darum beten. Hier geschieht eben nicht Gottes Wille und hier ist auch nicht sein Reich. "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Aber wessen Wille geschieht hier dann und wessen Reich ist das, in dem wir leben? Es ist natürlich das Reich des Satans, es gehört ihm und deshalb konnte er Jesus auch alle Macht und Reichtümer der Welt anbieten - wie es ihm gefällt. Dazu passend der Spruch: "Dies ist das Reich der negativen Kraft, die mit Leiden herrscht."

Und damit ist die Sache eigentlich auch geklärt, denke ich.

Dass man sich allerdings so gegen einen Reinkarnationsglauben sträubt, ihn sogar verdammt, das liegt m.E. nur daran, dass auch Gläubige ein möglichst materialistisches Weltbild haben sollen. Sie sollen vor allem der Materie zugewandt sein, denn das will man ja. Wer nach oben blickt, der geht auch nach oben und enzieht sich dadurch möglicherweise der Kontrolle durch die Herrschaft, und das ist halt ein bißchen unerwünscht. Der Spieler will schließlich nicht, dass die Spielfiguren auf dem Spielfeld plötzlich machen, was sie wollen oder gar abhauen. Ohne Spielfiguren kann man ja nicht mehr spielen, logisch, oder?

Der Christ soll glauben, dass er nach dem Tod einfach "weg" ist, tot eben, bis zum Tag des jüngsten Gerichts. Dann steht er wieder auf, wird gerichtet und darf dann entweder in den ewigen Tod oder das ewige Leben, was auch immer das auch sein mag.

Ich denke, dass das die wahren Hintergründe sind aber dass sie in Vergessenheit gerieten, dass nur noch die Hülle davon übrig geblieben ist, die innen hohl ist, dass kaum noch jemand eigentlich weiß, was das soll. Und genau das ist auch der Grund, wieso so viele Menschen vom Glauben abfallen und viel mehr abfallen werden. Weil der Glaube innerlich ausgehöhlt und entleert ist. Da braucht es dann nur einen kleinen Pieks und die Hülle zerplatzt einfach, war ja nichts mehr drin.
Wobei das Ziel dann trotzdem ist, DIESES Leben zu akzeptieren und dafür dankbar zu sein.
Im Christentum liegt die Betonung wirklich auf dem, was danach kommt, also nach dem Tod. Nach dem jüngsten Gericht. Dabei denke ich, dass das nur die halbe Miete ist. Aber im Zweifelsfall das, was realisierbar ist im Gegensatz zur spirituellen Selbstverwirklichung, die für uns ein unendlich weit entferntes Ziel ist. (Aber doch nicht unmöglich!) Jesus schien wenig über jenseitige Dinge verraten zu haben, die Menschen schienen ihm noch nicht reif genug dafür, nachdem sie sich schon bei den diesseitigen Themen extrem schwer taten.

Ich halte das auch für sehr schade, ja traurig, denn das Größte ist es doch, schon im menschlichen Leben im Göttlichen, in der Liebe voll aufzugehen. Es ist praktisch die Krönung eines erfüllten Glaubenslebens. Das ultimative Ziel, die Unio Mystico, hier und jetzt, nicht erst irgendwann. Und wer das hier schafft, der braucht auch weder Tod noch Gericht fürchten sondern kann wirklich glücklich sein in dem Sinne, dass er viel Gutes in die Welt bringen kann, was ihm als guter Mensch viel viel Genuss und Freude schenken wird. Nur halt eine ganz ander Art von Genuss und Freude, als was die meisten Menschen darunter verstehen. Wenn Du ganz am Boden liegst, wenn Du am Ende bist aber nur noch lächelst, weil Du weißt, dass es anderen Menschen deinetwegen wirklich gut geht. Die Unio Mystica ist aber nicht einfach nur ein "cooler Trip im Schneidersitz" sondern ein andauernder Zustand, Tag und Nacht.

Das Christentum hat sich nunmal so entwickelt, wie wir es kennen. Es ist, wie es ist. Immerhin, nicht jeder fasst es heute noch so auf. Ich denke, dass es wieder eine große Reform des Christentums geben wird, aber eine, die nicht spaltet sondern eint und genau da etwas ändern wird, dass auch das Diesseits angemessen gewürdigt und wertgeschätzt wird, also das, was schon hier erreicht werden kann.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Oleander
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 00:02 Und damit ist die Sache eigentlich auch geklärt, denke ich.
Laut Bibel nicht, denn es steht geschrieben:
Johannes 12

31 Jetzt wird über diese Welt Gericht gehalten; jetzt wird der Teufel, der Herrscher dieser Welt, entmachtet.
32 Und wenn ich erhöht sein werde, werde ich alle zu mir bringen.«
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Spice
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von Spice »

Nobody2 hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 00:02 Dass man sich allerdings so gegen einen Reinkarnationsglauben sträubt, ihn sogar verdammt, das liegt m.E. nur daran, dass auch Gläubige ein möglichst materialistisches Weltbild haben sollen. Sie sollen vor allem der Materie zugewandt sein, denn das will man ja.
Ich denke hier kann uns ein Wort Hegels helfen, der über die Geistesentwicklung des Menschen sagte (wie sie auch durch andere bestätigt wurde): "Das Auge des Geistes musste mit Zwang auf das Irdische gerichtet und bei ihm festgehalten werden; und es hat einer langen Zeit bedurft, jene Klarheit, die nur das Überirdische hatte, in die Dumpfheit und Verworrenheit, worin der Sinn des Diesseitigen lag, hineinzuarbeiten und die Aufmerksamkeit auf das Gegenwärtige als solches, welche Erfahrung genannt wurde, interessant und geltend zu machen. -
Jetzt scheint die Not des Gegenteils vorhanden, der Sinn so sehr in dem Irdischen festgewurzelt, dass es gleicher Gewalt bedarf, ihn darüber zu erheben. Der Geist zeigt sich so arm, dass er sich, wie in der Sandwüste der Wanderer nach einem einfachen Trunk Wassers, nur nach dem dürftigen Gefühle des Göttlichen überhaupt für seine Erquickung zu sehnen scheint. An diesem, woran dem Geiste genügt, ist die Größe seines Verlustes zu ermessen."
- Also nochmals in einfachen Worten: Am Anfang lebten die Menschen in übersinnlichen Welten, obwohl natürlich bereits auf Erden verkörpert und durch die Individualisation ist man nun so sehr in die Materie verstrickt, dass es bekanntermaßen Menschen gibt, die sogar die Existenz von etwas anderem als der Materie abstreiten.
Und da wir alle mehr oder weniger Materialisten sind, fällt es religiösen Menschen leicht das Übersinnliche abzustreiten, das ihnen nicht in den Kram passt. Das ist bei Christen über die Reinkarnations- und Karmalehre.
oTp
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von oTp »

Es macht sich immer Realitätsfremdheit bemerkbar.
Wenn die Umwandlung zum Gottmenschen allgemeines Ziel jedes Menschen wäre, dann sprechen vereinzelte Erlebnisse mystischer Einheit von einzelnen Menschen absolut nicht dafür.
So wie die Menschen heutzutage sind und dazu noch weitaus mehr Menschen als in früheren Zeiten, werden sie für ewige Zeiten eine Runde nach der anderen drehen ohne diesem Ziel näher zu kommen. Wo sind auch die Vielen, die seit Beginn der Menschheit durch viele Wiedergeburten schon fast vollkommen sein müssten. Es wäre offensichtlich. Und die vielen unerleuchteten und unzufriedenen Menschen würden von ihnen lernen.

Aber-nichts. Viele Experten aus eigenen Gnaden, will damit sagen, theoretisch erleuchtete, die immerhin ihr Ziel sehen, ohne etwas großartig davon verwirklicht zu haben.

Dazu eine handvoll Lehrer innerhalb einiger tausend Jahre plus einige Neuoffenbarer in der jüngeren Zeit. Die noch dazu recht wenig bewirkt haben.

Sollte ich bei solcher Realität beeindruckt sein von klugen Sprüchen über Reinkarnation ?

Wer von euch Reinkarnations-Jüngern möchte sich spirituell über ernsthafte Christen erheben ? Der Glaube versetzt zwar Berge in der Vorstellung aber das Sein aller Menschen sieht eher erbärmlich aus gemessen am Ziel einer Gottgleichheit. So gesehen ist sie ein schöner unerreichbar Traum. Der Wiedergeburtsglaube hat auch seine Nachteile. Da braucht Niemand auf Christen zu zeigen. Oder darf man das, wenn man meint, auf dem Weg zur völligen Erleuchtung zu sein, aber man menschlich nichts mehr als Christen erreicht hat ?
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von Spice »

oTp hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 09:29 Da braucht Niemand auf Christen zu zeigen. Oder darf man das, wenn man meint, auf dem Weg zur völligen Erleuchtung zu sein, aber man menschlich nichts mehr als Christen erreicht hat ?
Das Ziel des christlichen Glaubens besteht darin die Welt zu überwinden. Das gleiche Ziel haben Yogies und Buddhisten, weil sich ein solches Ziel eben aus dem Sein in der Welt mit Notwendigkeit ergibt.
Nun aber fassen traditionelle, also verführte Christen, dieses Ziel nicht mehr ins Auge. Sie sind damit zwangsläufig bequem, weil sie (natürlich vergeblich) hoffen, nach dem Tod in den Himmel zu kommen und sich alles ersparen zu können.
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von oTp »

Reinkarnations-Gläubige brauchen nichts zu tun weil sie ja ewig Zeit haben und jederzeit irgendwann, wenn es ihnen passt, ihr Ziel ernsthafter ins Auge fassen können.
Natürlich treibt die Aussicht auf die Inkarnations-Peitsche etwas an. Aber mal sehen, ob es so schlimm wird..Muss ja nicht.
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Nobody2
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von Nobody2 »

oTp hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 09:29 Es macht sich immer Realitätsfremdheit bemerkbar.
Wenn die Umwandlung zum Gottmenschen allgemeines Ziel jedes Menschen wäre, dann sprechen vereinzelte Erlebnisse mystischer Einheit von einzelnen Menschen absolut nicht dafür.
Sie allein nicht, sicher. Aber auch nicht dagegen. Eher dafür als dagegen. Sie zeigen doch, dass es sowas gibt, dass es möglich ist, als Potential im Menschen veranlagt ist. Und was wenige entwickeln können, das können vielleicht irgendwann einmal auch viele entwickeln. Und wenn es etwas sehr gutes und wunderbares ist, das uns Menschen stark, gesund und glücklich macht und auch wertvoller für andere, warum sollten wir es dann ablehnen oder verwerfen, weil es ja offenbar so extrem unwahrscheinlich ist, das zu verwirklichen?
oTp hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 09:29 Wo sind auch die Vielen, die seit Beginn der Menschheit durch viele Wiedergeburten schon fast vollkommen sein müssten. Es wäre offensichtlich.
Die scheinbare Abwesenheit solcher Menschen ist kein Grund, soetwas anstreben zu wollen. Es gab auch eine Zeit ohne Fortbewegungsmittel, und nur Narren glaubten daran, dass es möglich werden könnte, solche Mittel zu schaffen und damit die Welt in kurzer Zeit zu bereisen. Aber die Narren behielten recht. Sie lernten das Fliegen und heute sind Fluggeräte nicht mehr wegzudenken. Der Mensch strebt nunmal immer nach Verbesserung, das ist seine Natur. Was ist verwerflich daran, nach den Sternen zu greifen?
oTp hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 09:29 Und die vielen unerleuchteten und unzufriedenen Menschen würden von ihnen lernen.
Ich denke, dass es durchaus erleuchtete Menschen gibt, in vielen Abstufungen und Ausreifungsgraden und auch solche, die die Vollkommenheit im Sinne Jesu verwirklicht haben. Es gibt sie meiner Meinung nach, nur sie werden von den Menschen nicht als solche erkannt. Anstattdessen werden sie von den Massen abgelehnt, ja verteufelt, angeklagt, angefeindet und vieles mehr. Ihre Lehren gelten als Lügen, Spinnereien und vieles mehr. Warum das so ist, hat verschiedene Gründe. Zum Beispiel stellen solche Menschen ihre Überlegenheit nicht öffentlich zu Schau. Und die meisten Menschen sind spirituell blinder als Maulwürfe. Der inkarnierte Jesus Gottmensch könnte vor Dir stehen und Du würdest es nicht bemerken. Ich behaupte sogar, Du würdest es auf keinen Fall bemerken, allein deshalb, weil solche Menschen für Dich nicht existieren. Es ist äußerlich nicht ohne weiteres erkennbar, wie weit ein Mensch als Seele schon gekommen ist. Ein Mensch kann makellos auftreten und dennoch seelisch völlig krank und verdorben sein. Er kann anderseits einen recht unheiligen Eindruck machen, innerlich aber das Ziel schon erreicht haben.

Wäre die Menschheit nicht so weit in ein materialistisch-atheistisches Denken und Leben hinein geraten, wäre die Empfänglichkeit viel besser, es wäre überhaupt ein breites Interesse an spirituellen Dingen da. Heute aber interessieren sich die meisten Menschen einfach nicht für solche Dinge. Man interessiert sich für Geld, Genussmittel, irdische Notwendigkeiten und Annehmlichkeiten und entsprechenden Inhalte. Für geistige Dinge hat die Mehrheit keinen Sinn, allein deshalb, weil nicht existenz, nicht notwendig und irrelevant.
oTp hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 09:29 So wie die Menschen heutzutage sind und dazu noch weitaus mehr Menschen als in früheren Zeiten, werden sie für ewige Zeiten eine Runde nach der anderen drehen ohne diesem Ziel näher zu kommen.
Das Ziel ist eben die Erlösung, die Befreiung aus diesem Rad der Wiedergeburt.
oTp hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 09:29 Dazu eine handvoll Lehrer innerhalb einiger tausend Jahre plus einige Neuoffenbarer in der jüngeren Zeit. Die noch dazu recht wenig bewirkt haben.
Ich denke, dass es schon mehr als nur eine handvoll waren und vor allem, dass es in Zukunft viel viel mehr solcher Menschen geben wird. Viele werden sie anerkennen und ihnen folgen, die Mehrheit dürfte aber trotzdem beim alten Denken und Handeln bleiben.
Wer von euch Reinkarnations-Jüngern möchte sich spirituell über ernsthafte Christen erheben ? Der Glaube versetzt zwar Berge in der Vorstellung aber das Sein aller Menschen sieht eher erbärmlich aus gemessen am Ziel einer Gottgleichheit. So gesehen ist sie ein schöner unerreichbar Traum. Der Wiedergeburtsglaube hat auch seine Nachteile. Da braucht Niemand auf Christen zu zeigen. Oder darf man das, wenn man meint, auf dem Weg zur völligen Erleuchtung zu sein, aber man menschlich nichts mehr als Christen erreicht hat ?
Ich glaube, Du tust mit so einem Vorurteil vielen Menschen unrecht. Du unterstellst Egoismus, Arroganz, Überheblichkeit. Aber nur weil es Fälle schweren Missbrauchs in der RKK gibt, bedeutet das längst nicht, dass alle Christen verdorben sind und die Kirche ein Pfuhl aller Dämonen. Es macht keinen Sinn, das Schlechte herauszupicken und daraus auf die Gesamtheit zu schließen. Das ist irrational und unangemessen.

Du sagst ja auch nicht, das Forum hier ist Mist, weil es ein paar Leute gibt, die ständig Mist von sich geben, oder?

Ich habe das schon öfter beobachtet, vor allem bei Atheisten, dass sie Gläubigen Arroganz und Überheblichkeit vorhalten, dass sie sich "als was besseres" sehen würden. Aber ich sage, dass das einfach nicht wahr ist. Ich weiß nicht, bei wie vielen Gläubigen es so ist und bei wie vielen nicht, aber bei vielen ist es auf jeden Fall nicht so. Solche Vorurteile streuen von vorneherein Gift aus und verhindern einen freundlichen, respektvollen Umgang miteinander.

Im Christentum geht es nicht darum, "besser" zu sein in Bezug auf andere, also "besser als die anderen". Das Christentum ist kein Wettkampf, wo am Ende die besten auf einem Siegertreppchen gekürt werden und sich dann am Applaus und den Medallien erfreuen dürfen. Wenn es darum geht, ein besserer Mensch zu sein, geht es immer nur um einen selbst, darum, über sich selbst hinauszuwachsen, egal wo man steht. Man tut das nicht, um besser dazustehen sondern um in der Liebe zu wachsen, um Gott näher zu kommen. Und da ist das exakte Gegenteil das Ziel: Demut. Und wer demütig ist, fühlt sich nicht als was besseres sondern eher als etwas niederes. Ein großer Meister erklärte es so: Der wahrhaftige Meister erachtet sich als den Geringsten unter allen, alle sind größer als er. Denn Gott ist die Demut, er lässt sich um seiner Lieben willen mit Füßen treten und misshandeln, er lässt sich herabwürdigen und demütigen aus Liebe, und es macht ihm nichts aus, weil er kein Ego hat.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von Nobody2 »

Wer von euch Reinkarnations-Jüngern möchte sich spirituell über ernsthafte Christen erheben ? Der Glaube versetzt zwar Berge in der Vorstellung aber das Sein aller Menschen sieht eher erbärmlich aus gemessen am Ziel einer Gottgleichheit. So gesehen ist sie ein schöner unerreichbar Traum. Der Wiedergeburtsglaube hat auch seine Nachteile. Da braucht Niemand auf Christen zu zeigen. Oder darf man das, wenn man meint, auf dem Weg zur völligen Erleuchtung zu sein, aber man menschlich nichts mehr als Christen erreicht hat ?
Es ist nicht christlich und auch nicht spirituell, mit dem Finger verachtend auf andere zu zeigen. Aber das tut viele auch garnicht. Manche vielleicht, aber es macht wie gesagt keinen Sinn, von wenigen auf die Vielen zu schließen.

Im Hinduismus wird in aller Deutlichkeit erklärt, dass wir uns im Kali-Yuga befinden, dem eisernen Zeitalter, in dem die negative Kraft dominiert und es für uns Menschen daher äußerst schwierig ist, als Seele aufzusteigen. Mit aller Macht und Gewalt werden wir heruntergezogen in unseren tierischen Anteil. Es ist so normal, dass man sich ein vergeistigtes Leben nichtmal vorstellen kann.

Das soll aber nicht immer so gewesen sein und auch in Zukunft soll es sich zum Guten ändern. Schließlich muss jeder selbst wissen, was er glaubt und was nicht und sich dann entsprechend ausrichten. Du kannst sagen, dass diese Vollkommenheit unmöglich erreichbar ist. Ein anderer kann sagen, dass sie eben doch erreichbar ist und ich darum bemühen. Sollte die Vollkommenheit doch irgendwie erreichbar sein, hat der andere zumindest eine Chance, wie winzig klein sie auch sein mag. Du aber hättest nichtmal diese winzig kleine Chance, denn am Ende bekommt jeder nur das, was er will und was er nicht will, rennt ihm nicht hinterher, aus Perspektive der Seele gesehen. Man muss es wirklich wollen, und man will es nur, wenn man daran glaubt, dass es möglich ist.

Für mich ist wie gesagt klar, dass es möglich ist. Das sage ich, weil ich einen Menschen kennelernen durfte, der meiner Ansicht nach vollkommen war, der aber verstorben ist und einen anderen, der noch lebt. Ich habe einige Menschen kennengelernt, die nach Vollkommnheit strebten, viele vielleicht nicht mehr aber manche eben doch. Die Widerstände, die man dazu überwinden muss, sind unfassbar groß, darum wundert es mich auch nicht, dass wir ein goldenes Zeitalter noch nicht erreichen konnten. Aber ich denke, es findet da sehr viel statt, was mich darauf hoffen lässt, dass sich das ändern wird. Nicht hier und heute aber in den kommenden Dekaden oder Jahrhunderten. Gott arbeitet an dieser Welt im Stillen und Geheimen, davon bin ich fest überzeugt. Er arbeitet an uns Menschen und für uns und das nicht erst seit gestern. Diese Arbeit drückt sich auch durch den Tod von Jesus Christus aus. Ich denke, viele Menschen leiden und arbeiten daran im Stillen, vor allem seit Jesus Christus hier war, aber das sind Dinge, die man in den Nachrichten nicht liest, die man nichtmal den Menschen ansehen kann. Ein Mensch neben Dir kann Höllenqualen durchmachen und Du hast nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung davon. Ein Mensch neben Dir könnte mit Gott reden und Du hättest keine Ahnung davon. Für Dich, für mich und alle anderen ist es einfach nur ein Mensch, irgendein Mensch. Weil wir eben blind sind für alles, was über grobstoffliche Materie hinausgeht.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Re: Lehrt die Bibel Reinkarnation?

Beitrag von oTp »

Nobody2 hat geschrieben: Do 23. Dez 2021, 10:59 Der inkarnierte Jesus Gottmensch könnte vor Dir stehen und Du würdest es nicht bemerken. Ich behaupte sogar, Du würdest es auf keinen Fall bemerken, allein deshalb, weil solche Menschen für Dich nicht existieren.
Ach lass doch diesen Quatsch. Erkennen tut man mit dem Grad an Erkenntnis, den man hat.
Mit seinen Erkenntnissen, Erfahrungen und seiner Herzensbildung.
Man erkennt viel, wenn man Jemand kennenlernt. Und Jesus hat ja nicht versteckt, was er ist.

Und wie kommst du darauf, dass sich ein Heiliger tarnt als Unheiliger ?
Du darfst nicht alles glauben, was du denkst
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