Johncom hat geschrieben: ↑Di 28. Dez 2021, 02:27Warum?
Weil man "Aufklärung" heute als rein materialistische und systemische Größe versteht. Man geht nicht in die Tiefe, weil man diese offenbar nicht kennt.
Johncom hat geschrieben: ↑Di 28. Dez 2021, 02:27
Die sehe ich auch, sehe aber auch die unheilsvollen Prozesse.
Klar - "Heilsgeschichte" ist ja nicht die Geschichte des Heils, sondern auch die Geschichte dessen, wie mit dem Heil umgegangen wird.
Johncom hat geschrieben: ↑Di 28. Dez 2021, 02:27
Die Frage ist nun, welche Rolle spiele ich in dem was kommt oder was nicht kommen soll. Immer wieder war ich über meine Familiengeschichte mit dem Vergangenen befasst, also ich habe auch gefragt, wie war das 33-45. Für die Mehrheit eine Zeit des bedingungslosen Vertrauens in die damalige Führung. Und auch im Osten bis 89, eine riesige Mehrheit "wählte" immer wieder die gleiche Regierung.
Das ist heute dasselbe, nur dass man der Sache einen westlichen Anstrich gibt. Aus meiner Sicht ist die heutige Zeit die obrigkeitsgläubigste seit dem 2. Weltkrieg. - Der Unterschied zu 33-45 ist, dass die Art der OBrigkeit historisch eine andere ist. Denn wir leben in einer Zeit, in der es eine starke Verfassung und Gerichtsbarkeit gibt und deren Ideologien ganz andere sind als die Vernichtungsideologien der damaligen Zeit. Aber unterm Strich gilt auf die Menschen bezogen im wesentlichen dasselbe, was Bert Brecht meint mit "Der Schoß ist fruchtbar noch".
Johncom hat geschrieben: ↑Di 28. Dez 2021, 02:27
Die Frage war, wo stehe ich. Ich entscheide mich für die Freiheit unbedingt.
Die Ausnahmeregeln, Grundrechtsbeschränkungen sind nur im Kriegsrecht normal. Aber wo ist der Krieg. Wird uns der Krieg eingeredet?
Unserer Gesellschaft hat einen Verlust der Mitte. Damit meine ich die innere empfundene Substanz, die einen Menschen leitet. Damit ist NICHT gemeint der reine Egoismus. - Unser Kulturabfall definiert sich aus meiner Sicht daraus, dass Entscheidungen und Meinungen nicht aus einer inneren positiven KRaft fallen, sondern als Folge von periphären Diskussionen. - Mal ein genauso lustiges wie trauriges Beispiel:
Gestern lese ich, dass eine Frau in den USA gerichtlich darum kämpft, ihren Orts-Bahnhof zu heiraten. Begründung: "Ich liebe ihn". --- In substanziellen Zeiten lachen die Leute drüber, reden der Frau gut zu, machen sich um sie Sorgen und halten sie halt für verpeilt - und das wars dann. - Heute ist es eher üblich, dass man solche Dinge ausdiskutiert, sich dann für eine Seite entscheidet und als Befürworter der Orts-Bahnhof-Heiraterin darauf besteht, dass dies "respektiert" wird. Also keine innere substantielle Notbremse mehr, sondern ein äußerlicher Akt demokratischer Übungen. - Die Mitte ist weg, man löst die Dinge in der Peripherie.
Der andere Punkt: Grundrechtseinschränkungen sind an sich nichts Besonderes - allein die Wehrpflicht und ähnliches waren eine Grundrechtseinschränkung, über die sich kaum einer mokiert hat. Uns fällt solches auf, weil wir inzwischen extrem individualisiert sind. ---
Auf Covid bezogen: Man hatte zwei Möglichkeiten
1) Nichts tun, durchseuchen = statt 100.000 vielleicht 500.000 Tote = Triage = 400 Milliarden Euro sparen = heute wäre die Gesellschaft längst durchseucht. - Das klingt brutal, ist aber Natur und war bis ins 20. Jh. das Mittel der Wahl.
2) Quarantäne, Impfen = wenige Tote, viel Geld, lange Dauer, aber human statt natürlich. - In diesem Fall 2) sind Grundrechteinschränkungen zu erwarten.
Also: Was wollen wir? 1 oder 2?