Hiob hat geschrieben: ↑Mo 10. Jan 2022, 23:49
Das hieße, dass Schandtaten von weltlichen Herrschern gottgewollt sind?
Das ist eine falsche Schlussfolgerung ---> menschliches Denken, das Paulus auch erklärt, indem er auch konkret dazu sagt dabei nach Menschenweise zu reden:
Röm 3,5 hat geschrieben:
Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was sollen wir sagen? Ist Gott etwa ungerecht, dass er den Zorn auferlegt? Ich rede nach Menschenweise.
Ja, der Römerbrief ist in der Tat ein Vermächtnis und theologisches Juwel, für das man Gott danken kann, wie ein Paulus angetrieben vom HG seine Schlüsse ganz anders zieht als der heute theologisch oder philosophisch denkende Mensch bzw. der Rebell, der sich offen gegen Gottes Wort und vorgesetzte Obrigkeit stellt.
Hiob hat geschrieben: ↑Mo 10. Jan 2022, 23:49
Das halte ich übrigens für durchaus nachdenkenswert, allerdings nur, wenn man "Obrigkeit" als das versteht, wodurch der Welt auch gottgewolltes Unglück gebracht werden soll. - Meinst Du es so?
Man darf diese Sache nicht so einseitig betrachten wie ihr (Prof, Abischai und du), sonst macht ihr aus Gott ein Monster. Es steht dies alles in der Allmacht Gottes, die damit allezeit über jedem Herrscher waltet, sodass keiner die Rechnung ohne seinem Wirt machen kann.
Herrscher, die ihre zugeteilte gottgegebene Macht missbrauchen, müssen mit einer Fluchantwort rechnen, während diejenigen, welche ihre Macht zum Wohle des Volkes einsetzen, den Segen Gottes erwarten können. Frage: Wie meinst du wird Gott die Handlungen eines Kajaphas und Pilatus einmal abgelten? Jesus machte dazu schon eine Andeutung.
Segen und Fluch sind kein Willkür Gottes, sondern konsequente Folgen des Gehorsam bzw. Ungehorsam. Gott hat dabei die Allmacht, d.h. die oberste Kontrolle, dass er dies auch individuell steuern kann, sodass du unter einem verflucht lebenden Volkes dennoch gesegnet bist, bzw. unter einem im Segen lebenden Volkes verflucht werden kannst.
Solltes du z.B. unter einem Herrscher infolge seiner Ungerechtigkeit um Jesu willen leiden müssen, so darfst du dich vielmehr als bevorzugt betrachten um Christi willen leiden zu dürfen, denn Gott wird dir das eines Tages auch belohend anrechnen. Wie sollte also unsere Haltung generell sein? Dazu zwei Schriftworte:
Mt 5,10-12 hat geschrieben:
Glückselig die um der Gerechtigkeit willen Verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch gegen euch reden um meinetwillen. Freut euch und frohlockt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren.
1. Pet 4,14-16 hat geschrieben:
Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, glückselig seid ihr! Denn der Geist der Herrlichkeit und der Geist Gottes ruht auf euch. Dass doch niemand von euch leide als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich in fremde Sachen mischt; wenn aber als Christ, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen.
Und dazu ein praktisches Beispiel, wie Menschen, die in der Fülle des HG gewandelt sind und dabei Schmach ertragend diese verarbeitet haben:
Apg 5,40-42 hat geschrieben:Und als sie die Apostel herbeigerufen hatten, schlugen sie sie und geboten ihnen, nicht in dem Namen Jesu zu reden, und ließen sie frei. Sie nun gingen vom Synedrium weg, voll Freude, dass sie gewürdigt worden waren, für den Namen Schmach zu leiden; und jeden Tag, im Tempel und in den Häusern, hörten sie nicht auf, zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen.