"Unschärfen" in Bibeltexten?

Reinhold
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Reinhold »

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 20:05
Reinhold hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 19:37 Na klar. Hat er mir nämlich in Spr. 12,12 ganz-ganz-ganz fest zugesagt
Oje - Du glaubst also, dass Du auf der richtigen Seite stehst ...
Na klar ohne Wenn und Aber. ;) Ich hatte nämlich wie nachfolgend der Kabarettist Dieter Hüsch auf den sich die katholische Frau Prof. Dr. Knop in ihrem Vortrag bezieht erkannt, dass Gott offensichtlich aus der RKK ausgetreten ist-und man nach ihm suchen sollte.

Ich war zwar nicht wie du früher RK habe aber trotzdem nach Gott gesucht und ihn im Gegensatz zu dir zum Glück gefunden. Du bist zwar schon lange aus der RKK ausgetreten, so wie du schreibst, hast du ihn aber offensichtlich noch gar nicht gefunden-auch wenn du o. mit "Oje" beginnst was O-Jehova bedeutet:
Synonyme für oje
Gott, Herrgott,
https://lebendig-akademisch.podigee.io/ ... missbrauch
Prof. Dr. Julia Knop (Jg. 1977) studierte von 1995 bis 2001 in Bonn und Münster u.a. katholische Theologie. Im Jahr 2006 promovierte sie sich in Bonn. 2011 erfolgte die Habilitation in Freiburg/Breisgau. Nach Lehrstuhlvertretungen u.a. in Heidelberg und Münster ist Knop seit 2017 ordentliche Professorin für Dogmatik an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Erfurt
Und jetzt viel Freude mit Dieter Hüsch:
https://www.youtube.com/watch?v=_ScI3Zh5iT0
:wave:
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
Gal. 6,7
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Larson
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 20:05 Richtig - und zwar im Gesamt-Kontext verstehen. Dazu bedarf es eines Gottesbildes.
Und wer macht das Gottesbild?
Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 20:05 Gar nicht. - "Wissen" gibt es nicht.
Und damit schickst du den alleinen christlichen Weg zu Gott wiederum bachab.

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 20:05 Da sollte man unterscheiden, was reiner Glaube ist und was logisch verknüpft ist.
„Logik“ kann man auch selber herstellen. Ich kann ein Programm machen, was „logisch“ arbeitet, welche ich selber vorgebe.
Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 20:05 Oft werden einfach logische Fehler gemacht, die man tatsächlich widerlegen kann: "WENN Du A meinst, kannst Du nicht B glauben, weil ...".
Diese Fehler lassen sich im NT gut herleiten, da sie die Kontexte in der Tenach zerreisst und umdeutet.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 22:35 Und wer macht das Gottesbild?
Der Mensch nach der Position seiner Erkenntnis.
Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 22:35 Und damit schickst du den alleinen christlichen Weg zu Gott wiederum bachab.
Sicherlich nicht. Wie kommst Du darauf? Verwechselst Du Wissen mit Glauben?
Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 22:35 „Logik“ kann man auch selber herstellen. Ich kann ein Programm machen, was „logisch“ arbeitet, welche ich selber vorgebe.
Klar - aber Aussagen "Wenn A = C und A ungleich B, dann C ungleich B" sind doch schwer anfechtbar , oder?
Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 22:35 Diese Fehler lassen sich im NT gut herleiten, da sie die Kontexte in der Tenach zerreisst und umdeutet.
Das alleine muss nicht problematisch sein. Wenn die NT-Aussage eine Synthese ist einer Torah-Aussage, dann ist es kein Widerspruch (siehe hegelsche Aufhebung).
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Larson
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:00 Sicherlich nicht. Wie kommst Du darauf? Verwechselst Du Wissen mit Glauben?
Nun, du bestätigst, dass sich der Mensch sich das Gottesbild macht, also gibt es keine absolute alleingültige Lehre des Heils, wie es dir chr. Lehre es meint zu sein. Und somit schickst du diese Lehre bachab.
Nun, man glaubt zu wissen oder man meint wissen zu glauben.

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:00 Klar - aber Aussagen "Wenn A = C und A ungleich B, dann C ungleich B" sind doch schwer anfechtbar , oder?
Nun, solches lässt sich ja mit dem NT vortrefflich machen….
Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:00 Wenn die NT-Aussage eine Synthese ist einer Torah-Aussage, dann ist es kein Widerspruch (siehe hegelsche Aufhebung).
Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre.
Synthese. Aus zwei oder mehreren Elementen etwas Neues machen. Naja, also die Tenach mit dem Heidentum vermischen, der griechischen Philosophie, das gäbe dann die christliche Lehre. Nur blöd, dass das Griechische so als ein Weltreich dargestellt wird, welches wider Gott ist.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:11 also gibt es keine absolute alleingültige Lehre des Heils, wie es dir chr. Lehre es meint zu sein.
Es gibt keine perfekte Lehre des Heils - das darf man sicherlich sagen. - "Allgemeingültig" ist auch wieder so ein Wort. Denn wer versteht eigentlich, was dahinter steht? Theoretisch einige wenige Theologen (und zwar WIRKLICH wenige Theologen). - Man darf nicht vergessen, dass eine konsistente Lehre keine Erfindung, sondern Abbild eines Gottes-Verständnisses und Gottes-Empfindens ist. - Eigentlich müsste man sagen: "Lehre" ist systematisch dargestelltes Gottes-Empfinden - also top down.
Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:11 Synthese. Aus zwei oder mehreren Elementen etwas Neues machen.
Nee - "Synthese" ist etwas ganz anderes als "Kompromiss" oder "Ragout". - In einer Synthese werden Basis-Elemente auf höherer Ebene veredelt. - Oder im saloppen Beispiel: Wenn Du auf der einen Seites des Flusses und ich auf der anderen Seite, und wir wollen uns in der Mitte treffen, werden wir beide nass, weil in der Mitte der Fluss ist - das ist "Kompromiss". - Wenn wir uns dagegen von einem Hubschrauber hochseilen lassen und über der Mitte hovern, dann ist dies eine Synthese. - Beide sind zusammen, ohne dass einer dabei naß wird. - Das wäre in Kurzform die hegelsche Dialektik. :lol:
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:24 Es gibt keine perfekte Lehre des Heils - das darf man sicherlich sagen. - "Allgemeingültig" ist auch wieder so ein Wort. Denn wer versteht eigentlich, was dahinter steht?
Das hast du doch schon im NT: wenn Paulus meint, dass es ausser Jesu kein Heil gibt, um selig zu werden, ist das nun allgemeingültig?
Es geht ja hier um „Unschärfen in Bibeltexten“. Ich denke, seine Aussage ist sehr absolut, nur, sie widerspricht eigentlich der Lehre der Torah.
Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:24 Nee - "Synthese" ist etwas ganz anderes als "Kompromiss" oder "Ragout".
Ich sprach nicht von Kompromiss. Aber die Lehre der Torah kannst du nicht mit griechischer Philosophie veredeln, im Gegenteil du wirst sie verderben.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:41 wenn Paulus meint, dass es ausser Jesu kein Heil gibt, um selig zu werden, ist das nun allgemeingültig?
So, wie es gemeint ist, ja. - So, wie es falsch verstanden werden kann, nein. --- Man kann eine exakt identische Formulierung sehr unterschiedlich verstehen.
Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:41 seine Aussage ist sehr absolut, nur, sie widerspricht eigentlich der Lehre der Torah.
Es sei denn, man setzt Jesus mit Torah gleich - was er selber ja meines Wissens irgendwo tut (Weiß einer das genaue Zitat?).
Larson hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:41 die Lehre der Torah kannst du nicht mit griechischer Philosophie veredeln, im Gegenteil du wirst sie verderben.
Da sind wir uns sehr einig. - Das heißt aber nicht, dass man keine zeitgemäßen Motive einstreuen kann. Der entscheidende Unterschied sind nicht wiedererkennbare Motive, sondern die unterschiedlichen Denkweisen von hebräisch und griechisch.
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Reinhold »

Hiob hat geschrieben: Fr 18. Feb 2022, 23:24 Es gibt keine perfekte Lehre des Heils - das darf man sicherlich sagen.
Weil es für dich als Philosophen keine perfekte Lehre des Heils gibt, da können wir doch
nichts dafür. Christen dagegen die sich mit den Lehren Jesu vertraut gemacht haben wissen
was er seinen (wahren) Nachfolgern in Joh. 8,31,32 genau wie sein Vater vorher in Spr.
2,1-12 wie folgt unmissverständlich verheißen hat:
31 Zu den Juden, die an ihn geglaubt hatten, sagte Jesus nun: "Wenn ihr bei dem bleibt, was ich euch gesagt habe, seid ihr wirklich meine Jünger. 32 Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen."
Aber mit der bibl. Wahrheit hat ein gestandener Philosoph wie du offensichtlich nix am Hütchen-zensiert Hiob? ;)
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Larson »

Hiob hat geschrieben: Sa 19. Feb 2022, 00:10 Es sei denn, man setzt Jesus mit Torah gleich - was er selber ja meines Wissens irgendwo tut (Weiß einer das genaue Zitat?).
Nein, Jesus setzt sich nicht mit der Torah gleich. Aber er lehrt sie zu halten.
Hiob hat geschrieben: Sa 19. Feb 2022, 00:10 Da sind wir uns sehr einig. - Das heißt aber nicht, dass man keine zeitgemäßen Motive einstreuen kann. Der entscheidende Unterschied sind nicht wiedererkennbare Motive, sondern die unterschiedlichen Denkweisen von hebräisch und griechisch.
Wenn du „zeitgemässe Motive“ beisteuern willst, so kannst du alles immer wieder über Bord werfen, und es aus eigener Sicht aus heutiger Sichtweise betrachten, nur, was ist denn „Zeitgemäss“ in dieser Vielfallt des Zeitgenössischen?

Und genau dies ist ja die Gefahr, dass man die Lehre Gottes in der Tenach „zeitgemäss“ verstehen und interpretieren will, und nicht mehr darauf achtet, was Gott wirklich gesagt hatte. Und so hatte die griechische Welt schon damals einen gefährlichen Einfluss auf das Verständnis der Tenach. Von diesen „vier Weltreichen“ ist es das dritte welches sich gegen das jüdische Volk richtete, die jüdische Lehre verwässern wollte.

Die Torah wurde dem Volke Israel gegeben, aber die Nationen wollen bestimmen, wie sie zu verstehen sei?
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Re: "Unschärfen" in Bibeltexten?

Beitrag von Hiob »

Larson hat geschrieben: Sa 19. Feb 2022, 08:59 nur, was ist denn „Zeitgemäss“ in dieser Vielfallt des Zeitgenössischen?
Das ist eine Frage für Wissenschaftler. - Für mein Bibelverständnis spielt dies keine Rolle, weil ich grundsätzlich Sprache als Chiffre für Sinn/Geist verstehe. Und WIE chiffriert ist, ist Geschmackssache.
Larson hat geschrieben: Sa 19. Feb 2022, 08:59 Und genau dies ist ja die Gefahr, dass man die Lehre Gottes in der Tenach „zeitgemäss“ verstehen und interpretieren will, und nicht mehr darauf achtet, was Gott wirklich gesagt hatte.
Gleichzeitig muss man so rangehen, dass es heute verstanden wird. - Im Ideal: Wie verstehen wir heute, dass der geistliche Ursinn gewahrt ist?
Larson hat geschrieben: Sa 19. Feb 2022, 08:59 Die Torah wurde dem Volke Israel gegeben, aber die Nationen wollen bestimmen, wie sie zu verstehen sei?
Das sollen schon die Juden machen. - Aber die Torah ist auch Teil des Fundaments des NT - man kann die Torah also auch in neutestamentarischer Aufhebung verstehen. - Davon abgesehen: Persönlich halte ich das jüdische Verständnis für gott-naher. Ich beziehe mich dabei im AT auf die Buber-Übersetzung und im NT auf die messianisch-jüdische Münchener Übersetzung.
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