Abischai hat geschrieben: ↑So 20. Feb 2022, 22:56
wie die Katholiken sich selbst sehen ist nicht relevant, entscheidend ist, wie Gott das sieht, und das steht in der Bibel geschrieben.
Die lesen die KAtholiken aber auch und werden Dir sagen, dass es dort so geschrieben steht, wie SIE es meinen. - Altes Thema: Menschliche Interpretationen sind allseits unsichere Kantonisten.
Abischai hat geschrieben: ↑So 20. Feb 2022, 22:56
man geht davon aus, daß außerhalb der Kirche, wie sie verstanden wird, überhaupt keine Geschwister existieren können, und das ist falsch.
Sehe ich genauso, da ich Anhänger von Röm. 2,14 bin (und Allversöhner sowieso). - Offen gesagt bin ich da bei der Katholischen Theologie noch nicht durch. Mir fällt nur auf, dass nicht selten (gute) Theologen, mit denen ich spreche, die Augen verdrehen und so was sagen: "Das ist doch ganz anders gemeint". --- Unterm Strich würde ich durchaus zugestehen, dass auch in der RKK noch Ballast liegt, der aus der Zeit stammt, als die RKK eine Großmacht in Europa war.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Mo 21. Feb 2022, 00:24
Sie glauben, dass sie Gott in der Kirche begegnen können. Weil sie denken, Er ist dort gegenwärtig.
Das Gegenteil kann niemand beweisen.
Das ist das Eine. - Das andere ist: So viel ich weiß, vertritt die RKK gar nicht die Auffassung, dass Gott nur in der Kirche zu finden sei. Es geht eher darum, dass er in der Kirche SICHER da ist, also verläßlich da ist. - Der Tabernakel mit den Hostien wird gleichgesetzt mit der Bundeslade, die auch für die Anwesenheit Gottes stand. (War doch so, oder?)
Noch mehr: Getaufte können sogar im Notfall Nottaufen vornehmen, meine ich gehört zu haben. - Letztlich geht es (in Abgrenzung zum Protestantismus) darum, dass die Kirche keine Gott-Erinnerungsort, sondern ein Gott-Anwesenheitsort. Damit verbunden ist die unterschiedliche Interpretation der Transsubstantiation.
Eine Freundin von mir ist konservative evangelische Pastorin. Im Grunde sehe ich bei ihr keinen substantiellen Unterschied zu Katholiken, sehr wohl aber zu ihren liberalen Konfessionsgenossen. -Luther ist dem heutigen Katholizismus näher als dem heutigen liberalen Protestantismus.
In der Gnadenlehre hat es ja schon einen offiziellen ökumenischen Gleichklang gegeben. - Trotzdem darf man das Problem eines sich immer mehr säkularisierenden Protestantismus nicht übersehen - hier wird was von innen aufgeweicht (zum Teil auch innerhalb des Katholizismus).
Hier ist es gut, dass die RKK eine Weltkirche ist, also nicht in verschiedenste Strömungen auseinanderfallen kann. - So darf man als sicher annehmen, dass (durchaus nachdenkenswerte) Strömungen wie Maria 2.0 oder (eher fundamental-theologisch nicht machbare) Bemühungen wie HS-Ehe in Rom kaum registriert werden. Da können sich die deutschen Bischöfe einig sein, wie sie wollen (was sie ja gar nicht sind): Eine Kirche, die zentral gesteuert auf allen Erdteilen der Welt zuhause ist, kann solche Bewegungen aus individualistisch geprägten Ländern wie dem unseren nicht sonderlich ernst nehmen.