Corona hat geschrieben: ↑Mi 23. Feb 2022, 13:38
Nun, wer hieb dann mit dem Schwert ein Ohr ab? Und Selbstverteidigung, wenn es heisst, halt die andere Backe hin?
Es war ja Jesus Lebensziel schlechthin getötet zu werden wie ein Schaf.
Und wenn es eine Fälschung wäre. Wer hätte das Recht dies also solche zu bezeichnen? Fühlst du dich befähigt zu unterscheiden was wahr und falsch ist? Oder einfach weil es gegen dein Gefühl geht, was Jesus gelehrt haben soll?
Du meinst:
50 Und einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohepriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab. 51 Da sagte Jesus: Lasst es! Nicht weiter! Und er berührte das Ohr und heilte den Mann.
Die Situation ist eindeutig: Jesus sollte abgeholt werden. Jesus war damit einverstanden und wollte sich nicht wehren. Die Jünger wollten ihn verteidigen und dabei kam es zu diesem Unfall. Das gefiel Jesus aber nicht, darum heilte er den Mann. Was daran steht nun im Widerspruch zur Friedenslehre?
Den Tod empfing er am Kreuz und wehrte sich nicht, obwohl er sich wehren hätte können. Das war der Tod, der ihn erwartete und nicht ein anderer Tod. Er ließ sich abführen, ließ sich verurteilen, demütigen, verspotten, bespucken, kreuzigen - bitte da hast Du es doch. Was willst Du mehr?
Eine Fälschung in dem Sinne sehe ich da nicht, nur eine Verfälschung. Wir haben uns ja nun den Urtext angeschaut.
Das Wort "hassen" ist ganz eindeutig eine falsche Übersetzung, es ist eine Verfälschung der tatsächlichen Bedeutung. Es ist eine Verzerrung, und dazu eine gefährliche, die Unfrieden stiftet. Für mich ein gutes Beispiel, wie sich das Böse in die Bibel einmischt. Aus einem "nicht wollen" oder "sich abwenden" wird hier ein "hassen". Somit sät wieder einmal der einen seinen Hass und manche Menschen fallen darauf herein.
„Widersteht nicht dem, der böse ist, sondern wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu“
(Matthäus 5:39).
Ein Schlag auf die Wange ist kein Schwert ins Herz. Das würde ich vielleicht auch noch berücksichtigen.
Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen! (Mt 26,52)
Da denke ich, es ist der aktive Angriff damit gemeint, nicht die Selbstverteidigung, vor allem nicht die des eigenen Lebens. Man kann vieles aushalten und sollte das oftmals auch versuchen, aber es gibt Grenzen, zB die des Erhalts des eigenen Lebens. Jesus predigte nicht "lasse Dich abschlachten". Er selbst liess sich das antun, aber er verlangte das nicht den Menschen ab, die ihm folgten. Sein Tod war auch von besonderem Wert, es war ein besonderer Fall, weil er nichts getan hatte, was eine Todesstrafe rechtfertigen würde und weil er eine tiefe Verbindung zu Gott hatte. Wenn ein normaler Mensch stirbt, hat das keinen besonderen, also einen weit geringeren Wert.