Glaubensgerechtigkeit

Themen des Neuen Testaments
Zippo
Beiträge: 3112
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Zippo »

Hallo zusammen,

im Gespräch mit Larson kamen folgende Gedanken auf.

Abraham wurde sein Glaube der Gerechtigkeit zugerechnet. 1 Mo 15,6
Wie ist das zu verstehen ? Hat Gerechtigkeit nicht vielmehr etwas mit Gleichbehandlung und dem Befriedigen eines Regelsystems zu tun ?

Im NT ist vom Glaubensgehorsam die Rede Rö 1,5.
Paulus greift den Glauben Abrahams auf, um herzuleiten, daß die Gerechtigkeit aus dem Glauben kommt.
Warum ist denn der Glaube so viel wert, daß man dafür von Gott gerecht gesprochen wird ? Rö 1,17

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Travis
Moderator
Beiträge: 9071
Registriert: Di 10. Okt 2017, 06:59

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Travis »

Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Abraham wurde sein Glaube der Gerechtigkeit zugerechnet. 1 Mo 15,6
Wie ist das zu verstehen ? Hat Gerechtigkeit nicht vielmehr etwas mit Gleichbehandlung und dem Befriedigen eines Regelsystems zu tun ?
Gerechtigkeit musst Du im Bezug sehen. Abraham wurde Gerechtigkeit zugerechnet in Bezug auf wen oder was? Dann musst Du die Frage stellen, wer oder was den Abraham weswegen gerecht gesprochen hat. Welche Auswirkung hat es, wenn man vor Gott als gerecht gilt?

Was die Welt (ohne Bezug zu Gott) unter "Gerechtigkeit" versteht, hilft da nicht immer weiter.
Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Warum ist denn der Glaube so viel wert, daß man dafür von Gott gerecht gesprochen wird ? Rö 1,17
Weil es nur der Glaube ist, der uns da weiterhilft. Unseren Taten nach würden die Menschen vor Gott nicht gerecht werden können. Keiner von uns.
- Foren Concierge -
"Steter Trottel höhlt den Interlekt"

הִגִּ֥יד‮‬ לְךָ֛ אָדָ֖ם מַה־טֹּ֑וב וּמָֽה־יְהוָ֞ה דֹּורֵ֣שׁ מִמְּךָ֗ כִּ֣י אִם־עֲשֹׂ֤ות מִשְׁפָּט֙ וְאַ֣הֲבַת חֶ֔סֶד וְהַצְנֵ֥עַ לֶ֖כֶת עִם־אֱלֹהֶֽיךָ׃
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15238
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Abraham wurde sein Glaube der Gerechtigkeit zugerechnet. 1 Mo 15,6
Du hast ein sehr wichtiges und wertvolles Thema aufgegriffen. So etwas tut in dem Forum schon längere Zeit Not. Es sind Grundlagen unsere Glaubens an Jesus und man kann sie nicht genug wiederholen und auch vertiefen. Möge es vielen noch Suchenden helfen. Danke dafür.
Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Warum ist denn der Glaube so viel wert, daß man dafür von Gott gerecht gesprochen wird ? Rö 1,17
Glaube ist weit mehr als nur ein Wort. Dieses Wort hat eine unzureichende Bedeutung in der deutschen Sprache und wird selbst in vielen religiösen BeBelangen nicht so verwendet, wie es das Wort Glaube aus dem Munde Jesu meint. Was er unter Glaube versteht ist ein unerschütterliches Vertrauen, ein Ausgeliefertsein der Macht Gottes, aber nicht im negativen Sinne, sondern eine völlige Abhängigkeit, dass alles was Gott sagt auch wahr ist und zum Guten führt.

Basierend auf Glauben sind unsere Taten. Sie sind deshalb ein Gradmesser dafür. Ohne Glauben keine gerechte Taten und keine gerechten Taten ohne den wahren Glauben. Es ist also Glaube und Tat ineinander verwoben und wo das nicht der Fall ist, da ist entweder die Tat nicht wirklich aus Glauben oder der Glaube ohne die rechte Tat, was so gar keine Glaubensgrundlage hat.

Am Beispiel Abrahams Aufforderung seinen Sohn zu opfern wird das in seiner höchsten Form gezeigt. Darum zitieren ihn die Apostel als Referenz. Wäre die Grundlage nicht der Glaube, dass das, was Gott sagt nicht weiter hinterfragt werden muss, dann wäre man kaum dazu bereit sein eigenes Kind zu opfern. Es wäre ohne das ergangene Wort Gottes diese Tat an sich auch widernatürlich und widerspricht dem Herzen und dem Verstand eines jeden guten Vaters bzw. einer jeden guten Mutter.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Abraham diesbezüglich nichts zu seiner Frau Sarah gesagt hatte, denn das Wort erging an ihn und nicht an sie. Seine Frau hätte ihn vermutlich mit Gewalt davon abgebracht. Also ich hätte so gehandelt, erginge nicht wirklich das Wort Gottes so direkt an mich. Ich würde wohl entrüstet fragen: "Mann, hast du jeden Verstand verloren?"

Der Fall ist klarerweise ein Extremfall, aber auch für einfachere Fälle sehen wie am Widerstand, den wir leisten, ob wir einem geoffenbaren Wort Gottes, das jetzt an uns ergangen ist, glauben oder nicht. Die Tat geht einher mit dem was man wirklich glaubt. Glaubt man nicht, dann handelt man nicht danach bzw. macht man dann Dinge, die Gott gar nicht gesagt hat und redet sich ein, es wäre anders auch gerecht.

Wir sollte geeignete Beispiele finden, denn am Fall Abraham können wir das zwar in seiner höchsten Form des Glaubens erkennen, uns aber wohl schlecht messen, weil dieses Wort auch eine rühmliche Ausnahme war. Ebenso erging nur an Jesus das Wort, dass er sein Leben als Schuldopfer für alle Menschen geben sollte. Solche Worte ergehen nicht an uns.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
Beiträge: 3112
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Zippo »

Travis hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:52
Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Abraham wurde sein Glaube der Gerechtigkeit zugerechnet. 1 Mo 15,6
Wie ist das zu verstehen ? Hat Gerechtigkeit nicht vielmehr etwas mit Gleichbehandlung und dem Befriedigen eines Regelsystems zu tun ?
Gerechtigkeit musst Du im Bezug sehen. Abraham wurde Gerechtigkeit zugerechnet in Bezug auf wen oder was?

Dann musst Du die Frage stellen, wer oder was den Abraham weswegen gerecht gesprochen hat. Welche Auswirkung hat es, wenn man vor Gott als gerecht gilt?
Antwort ?

Ich könnte mir zwei Bezüge vorstellen. Einmal der Bezug auf das Ausziehen aus dem Heimatland und das andere mal auf das Vertrauen auf Gottes Zusagen, obwohl Sarah keine Kinder bekam und auch schon in höherem Alter. 1 Mo 15
Der erste Bezug geht mehr in Richtung "Gehorsam und der zweite Bezug in Richtung "Geduld.
Eigentlich hat nur der Gehorsam etwas mit Gerechtigkeit zu tun ?

Travis


Was die Welt (ohne Bezug zu Gott) unter "Gerechtigkeit" versteht, hilft da nicht immer weiter.
Menschen haben aber ähnliche Vorstellung von Gerechtigkeit. Kinder z. Bsp. sind erst zufrieden, wenn alle das Gleiche bekommen haben, da habe ich mal einen ganz interessanten Film gesehen. Regeln muß man den Kindern beibringen, aber dann verstehen sie das, vorausgesetzt , alle werden genau so behandelt.
Manchmal klappt das nur mit Strafe, auch darin unterscheidet sich die menschliche Gerechtigkeit nicht von der göttlichen Gerechtigkeit.
Erst bei der inhaltlichen Gestaltung der Regeln ändert sich was. Da können wir froh sein, daß der Bund vom Sinai nicht mehr gilt, denn er war sehr streng und enthielt viele Todesstrafen. Da sind Menschen erheblich milder und sehen die Sache tolleranter, wie Gott.
Travis
Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Warum ist denn der Glaube so viel wert, daß man dafür von Gott gerecht gesprochen wird ? Rö 1,17
Weil es nur der Glaube ist, der uns da weiterhilft. Unseren Taten nach würden die Menschen vor Gott nicht gerecht werden können. Keiner von uns.
Unsere Taten brauchen deswegen nicht immer schlecht sein. Und wenn sich jemand vornimmt, durch seine Taten vor Gott gerecht zu sein, dann wird sein Leben doch sicherlich besser sein, als wenn jemand nur auf Verheißungen Gottes schaut ?

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Zippo
Beiträge: 3112
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:53
Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Abraham wurde sein Glaube der Gerechtigkeit zugerechnet. 1 Mo 15,6
Du hast ein sehr wichtiges und wertvolles Thema aufgegriffen. So etwas tut in dem Forum schon längere Zeit Not. Es sind Grundlagen unsere Glaubens an Jesus und man kann sie nicht genug wiederholen und auch vertiefen. Möge es vielen noch Suchenden helfen. Danke dafür.
Man sagt so leichthin, daß der Glaube selig macht. Der Glaube ist auch ein Grundprinzip des neuen Bundes. Und Menschen, wie Abraham zeigen, wie schwer das sein kann. Es ist sicherlich mehr, als nur ein Bekenntnis.
Michael
Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Warum ist denn der Glaube so viel wert, daß man dafür von Gott gerecht gesprochen wird ? Rö 1,17
Glaube ist weit mehr als nur ein Wort. Dieses Wort hat eine unzureichende Bedeutung in der deutschen Sprache und wird selbst in vielen religiösen BeBelangen nicht so verwendet, wie es das Wort Glaube aus dem Munde Jesu meint. Was er unter Glaube versteht ist ein unerschütterliches Vertrauen, ein Ausgeliefertsein der Macht Gottes, aber nicht im negativen Sinne, sondern eine völlige Abhängigkeit, dass alles was Gott sagt auch wahr ist und zum Guten führt.
Glaube ist mehr, als nur "nicht so genau wissen". Hebr 11,1 spricht von einer gewissen Zuversicht, einem Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Man sieht es nicht, aber ist überzeugt von der Wahrheit. Wie kommt das ?

Reicht ein unerschütterliches Vertrauen an Gottes Wort aus ? Gläubige Menschen sollen sich ja , wie Abraham auch in Bewegung setzen.
Gläubige Christen werden durch die Taufe in den Leib Jesu getauft. 1 Kor 12,12-13...
In diesem Leib soll jeder Christ eine Aufgabe übernehmen, die seiner Begabung entspricht.
Michael

Basierend auf Glauben sind unsere Taten. Sie sind deshalb ein Gradmesser dafür. Ohne Glauben keine gerechte Taten und keine gerechten Taten ohne den wahren Glauben. Es ist also Glaube und Tat ineinander verwoben und wo das nicht der Fall ist, da ist entweder die Tat nicht wirklich aus Glauben oder der Glaube ohne die rechte Tat, was so gar keine Glaubensgrundlage hat.
Wenn Taten aus dem Glauben an den Herrn Jesus Christus geschehen sollen, müßen wir verstehen, was er von uns haben will. Es soll nicht jeder Lehrer sein und auch nicht Evangelist, manche Menschen haben Freude, anderen Menschen zu helfen, manche geben Geld usw.
Soll dieser Leib nur für sich selber sorgen ? Eph 4,14-16 Andere Menschen erwarten auch unserre Hilfe, aber sollen wir auch allen Menschen helfen ?

Michael

Am Beispiel Abrahams Aufforderung seinen Sohn zu opfern wird das in seiner höchsten Form gezeigt. Darum zitieren ihn die Apostel als Referenz. Wäre die Grundlage nicht der Glaube, dass das, was Gott sagt nicht weiter hinterfragt werden muss, dann wäre man kaum dazu bereit sein eigenes Kind zu opfern. Es wäre ohne das ergangene Wort Gottes diese Tat an sich auch widernatürlich und widerspricht dem Herzen und dem Verstand eines jeden guten Vaters bzw. einer jeden guten Mutter.

Ich kann mir gut vorstellen, dass Abraham diesbezüglich nichts zu seiner Frau Sarah gesagt hatte, denn das Wort erging an ihn und nicht an sie. Seine Frau hätte ihn vermutlich mit Gewalt davon abgebracht. Also ich hätte so gehandelt, erginge nicht wirklich das Wort Gottes so direkt an mich. Ich würde wohl entrüstet fragen: "Mann, hast du jeden Verstand verloren?"
Ich könnte mir solch einen Glauben heute gar nicht mehr vorstellen. Vielleicht, wenn Sohn oder Tochter missionarisch nach Kabul ziehen. Das ist ja auch hochgefährlich und da kann man leicht sein Leben lassen.
Michael

Der Fall ist klarerweise ein Extremfall, aber auch für einfachere Fälle sehen wie am Widerstand, den wir leisten, ob wir einem geoffenbaren Wort Gottes, das jetzt an uns ergangen ist, glauben oder nicht. Die Tat geht einher mit dem was man wirklich glaubt. Glaubt man nicht, dann handelt man nicht danach bzw. macht man dann Dinge, die Gott gar nicht gesagt hat und redet sich ein, es wäre anders auch gerecht.
Das mußt du mal ein bißchen näher erläutern. Gott wollte von dir etwas und du wolltest es nicht ?
Michael

Wir sollte geeignete Beispiele finden, denn am Fall Abraham können wir das zwar in seiner höchsten Form des Glaubens erkennen, uns aber wohl schlecht messen, weil dieses Wort auch eine rühmliche Ausnahme war. Ebenso erging nur an Jesus das Wort, dass er sein Leben als Schuldopfer für alle Menschen geben sollte. Solche Worte ergehen nicht an uns.
Ich sollte zu Beginn meines Glaubenslebens einen Epileptiker begleiten, das habe ich nicht immer gern getan, zumal er nicht immer nett war.
Aber da hat sich etwas entwickelt und vielleicht war es den Aufwand wert. Gott hat das jedenfalls unterstützt.
Evangelistisches Material habe ich auch nicht so gerne verteilt, aber ich habe mich immer gerne mit der Bibel beschäftigt.

Unsere Werke können nicht die Werke Abrahams sein, aber kleine Aufgaben kann man sich doch von Gott zeigen lassen. Eph 2,10

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Larson
Beiträge: 5406
Registriert: Do 30. Sep 2021, 13:49
Wohnort: CH

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Larson »

Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Abraham wurde sein Glaube der Gerechtigkeit zugerechnet. 1 Mo 15,6
Wie ist das zu verstehen ? Hat Gerechtigkeit nicht vielmehr etwas mit Gleichbehandlung und dem Befriedigen eines Regelsystems zu tun ?

Paulus greift den Glauben Abrahams auf, um herzuleiten, daß die Gerechtigkeit aus dem Glauben kommt.
Warum ist denn der Glaube so viel wert, daß man dafür von Gott gerecht gesprochen wird ?
Nun, weil es des Paulus Lehre ist, kurz gesagt.
Wenn zwei von Glauben sprechen, reden sie nicht vom gleichen.

Anders übersetz: „Er (Abraham) aber hatte seine ganze Zuversicht in Gott gesetzt, und dies achtete Er (Gott) ihm als Pflichtgerechtigkeit.“
Es besagt nicht, dass dies der springende Punkt war, sondern es zählte mit zu den anderen (Pflicht)-Gerechtigkeiten, zum ganzen Leben Abrahams in seinem zuversichtlichen im Ewigen ruhenden handeln, ein der Leitung Gottes hingegebenen seins.

Wenn das andere nicht gewesen wäre, so wäre auch dieses hier nicht relevant gewesen.
Jes 45,9 Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet – ein Tongefäß unter tönernen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du? Und dein Werk von dir: Er hat keine Hände?
Benutzeravatar
Helmuth
Beiträge: 15238
Registriert: So 5. Jun 2016, 12:51
Wohnort: Wien

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Helmuth »

Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 Glaube ist mehr, als nur "nicht so genau wissen". Hebr 11,1 spricht von einer gewissen Zuversicht, einem Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.
Der Autor des Hebräerbreifes spricht einen wichtigen Aspekt an, womit sprachlich verdeutlicht wird, dass er unter Glauben eine feste Zuversicht meint. Keiner von uns hat z.B. Gott je gesehen, aber wir sind überzeugt von der Tatsache, dass er ist und das ist nur eine Grundaussage. Wir sollen aber nicht nur an seine Existenz glauben, sondern an jedes Wort, dass aus seinem Munde hervorgegangen nist.
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 Reicht ein unerschütterliches Vertrauen an Gottes Wort aus ? Gläubige Menschen sollen sich ja , wie Abraham auch in Bewegung setzen.
Ich denke wir können und sollen uns auch nicht mit Abraham vergleichen was seine Taten anbelangt, da Gott von ihm Dinge verlangt hat, der er von uns nie verlangen würde. Aber in dem wie er Gott gehorcht hat ist er ein Glaubensvorlbild, weil dem Wort auch entsprechende Taten folgten.

Was ich nochmals betone ist, dass Glaube und Tat nicht voneinander zu tennen sind. Ich kann nicht glauben, dass Gott Ehescheidung hasst, aber mit dem Verlassen meiner Ehefrau zugunsten einer anderen liebäugle. Wenn dem so ist, dass hat man nicht den Glauben, dass Gott Ehebruch wirklich hasst. Man plappert sein Wort in religiöser Manier nach, aber es ist einem nicht ins Herz geschrieben.
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 In diesem Leib soll jeder Christ eine Aufgabe übernehmen, die seiner Begabung entspricht.
Ja, das soll er, aber das ist ein anderes Thema. Mein Glaube ist nicht von meiner Begabung abhängig. Wir sollten die Begriffe sauber unterscheiden. Mit diesem Unterscheiden geht auch das Unterscheiden von Geistern einher. Wer schon bei Begriffen keine klares Bild hat, wass Gott damit meint, der sollte sich zuerst darin lehren lassen.
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 Wenn Taten aus dem Glauben an den Herrn Jesus Christus geschehen sollen, müßen wir verstehen, was er von uns haben will.
Es gibt ganz allgemeine Forderungen, die nicht von mir oder dir abhängen. Wie ich das Beispiel gegeben habe, hasst Gott Ehescheidung. Und wenn du noch ein so guter Lehrer wärst, wenn die dieses allgemeine Gebot nicht ehrst, wir deine Lehrtätigkeit schnell nutzlos. Du wirst nur ein schlechter Zeuge.
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 Soll dieser Leib nur für sich selber sorgen ? Eph 4,14-16 Andere Menschen erwarten auch unserre Hilfe, aber sollen wir auch allen Menschen helfen ?
Tu das, wenn das Wort Gottes dich so anspricht. Es gibt ja auch hier ganz allgemeine Grundsätze, die nicht von meiner oder deiner Situation abhängig sind.
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 Unsere Werke können nicht die Werke Abrahams sein, aber kleine Aufgaben kann man sich doch von Gott zeigen lassen. Eph 2,10
Das ist ein gutes Wort. Glauben beginnt nicht mit Heldentaten, sondern man setzt Schritte in die richtige Richtung und lässt sich durch den HG leiten. Alles andere ergibt sich nach seiner Führung. Ich kenne dabei keine gesetzmäßigen Vorgaben, welche Werke man zu vollbringen hat. Genau so wird man nämlich religiös und nimmt sich selbst als Maßstab für andere.

Hast du schon mal untersucht, dass vieles, was Gott uns abverlangt, viel mehr das Unterlassen gewissener Taten ist? Brich nicht die Ehe, stehle nicht, morde nicht, streite nicht, verleumde andere nicht, sei nicht habsüchtig, laufe nicht anderen Göttern nach, missbrauche nicht sein Wort und dergleichen vieles mehr.

Aktiv ist in den Grundgeboten nur Vater und Mutter zu ehren. Das geht nicht mit Nichtstun, aber an sich geht es Gott sehr darum, dass man sich viel alte, spricht fleischliche Verhaltenmuster abgewöhnt. Dann ehrt man nicht nur Gott, sondern wir so auch mit Vater und Mutter besser umgehen.

Ich meine bevor wir uns an große Werke machen, checke mal, wie viel Unterlassungen dir schon zur Gewohnheit geworden sind und wie viel fleischliche Dinge man immer noch tut. Wenn auf der Liste noch einiges steht, dann reden wir erst über diese Taten.

Das sind in meinen Augen an sich die ersten kleinen Schritte. Für uns schine sie kline, aber geisltich gesehen sind es Sprü+nge. Und wenn du das drauf hast, dann bist du schon ein Held, denn wer lügt nicht mehr, stiehlt nicht mehr, hat keine unzüchtigen Gedanken mehr, etc.?

Was mich betrifft, trete ich mal ganz leise und tue aktiv nur das, von dem ich mit Bestimmheit weiß, dass es Gott auch will und das trotz meiner Liste. Da steht an erster Stelle oft das Gebet und danach erst die Tat.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
Zippo
Beiträge: 3112
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Zippo »

Larson hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 17:01
Zippo hat geschrieben: Sa 26. Feb 2022, 10:09 Abraham wurde sein Glaube der Gerechtigkeit zugerechnet. 1 Mo 15,6
Wie ist das zu verstehen ? Hat Gerechtigkeit nicht vielmehr etwas mit Gleichbehandlung und dem Befriedigen eines Regelsystems zu tun ?

Paulus greift den Glauben Abrahams auf, um herzuleiten, daß die Gerechtigkeit aus dem Glauben kommt.
Warum ist denn der Glaube so viel wert, daß man dafür von Gott gerecht gesprochen wird ?
Nun, weil es des Paulus Lehre ist, kurz gesagt.
Wenn zwei von Glauben sprechen, reden sie nicht vom gleichen.
Wo unterscheidet sich der Glaube des Abraham von dem Glauben, den Paulus zur Grundlage der Gerechtigkeit macht ?
Abraham geschah das Wort des HERRN in einem Gesicht. 1 Mo 15,1. Er vertraut der Stimme Gottes, die sagt, "Ich bin dein Schild und sehr großer Lohn".
Abraham weiss sich von Gott beschützt und bekommt großen Lohn versprochen.
Also läßt sich Abraham drängen und gibt dieser Stimme nach. Er bespricht sich mit seiner Sippe und sie ziehen los.

Im NT gibt es Begegnungen mit dem Herrn nach seiner Auferstehung und einweisende Worte Apg 1,4-8, Paulus hatte ein besonderes Erlebnis auf dem Wege nach Damaskus Apg 9.
Die Jünger Jesu hörten oft nur eine Predigt und es ging ihnen durchs Herz und sie ließen sich taufen. Apg 2 37-38; Rö 10,17.
Das war der Beginn eines Glaubenslebens und der Heilige Geist hat jedem seinen Platz in der Gemeinde angewiesen. Das ist der Beginn eines vertrauensvollen Verhältnisses mit Gott, da machen sich Menschen, wie Abraham auf den Weg, um Gottes Anweisungen Folge zu leisten.
Wo das ernsthaft betrieben wird, da kann ich keinen großen Unterschied zwischen dem Glauben Abrahams und dem Glauben der Christen feststellen.
Larson

Anders übersetz: „Er (Abraham) aber hatte seine ganze Zuversicht in Gott gesetzt, und dies achtete Er (Gott) ihm als Pflichtgerechtigkeit.“
Es besagt nicht, dass dies der springende Punkt war, sondern es zählte mit zu den anderen (Pflicht)-Gerechtigkeiten, zum ganzen Leben Abrahams in seinem zuversichtlichen im Ewigen ruhenden handeln, ein der Leitung Gottes hingegebenen seins.
Ich weiß nicht, ob Pflicht hier das richtige Wort ist. Bei dem "er glaubte Gott" geht es um das Wort "aman" und das hat doch mehr etwas mit Vertrauen zu tun. "ganze Zuversicht" ist auch nicht schlecht übersetzt.
Wenn der Allerhöchste etwas will, dann kann man das als gerecht empfinden, wenn dem Wunsch des Allerhöchsten entsprochen wird.
Da werden alle Sippenmitglieder Abrahams gesagt haben: "Dem Allerhöchsten mußt du gehorchen".

Pflicht klingt etwas zu streng, das paßt mehr zu einem Soldaten, der eben zu tun hat, was man ihm aufträgt und dem Kommandanten ist egal, ob der Soldat ihm vertraut, oder nicht.
Larson

Wenn das andere nicht gewesen wäre, so wäre auch dieses hier nicht relevant gewesen.
Da mag ich dir ein wenig recht geben, aber kann man den Gehorsam vergangener Tage so ganz vergessen ? Was wäre, wenn Abraham sich geweigert hätte, seinen eingeborenen Sohn Isaak zu opfern ? 1 Mo 22,1-2
Dann hätte er eben in diesem Punkt nicht mitgezogen.
Aber Gott weiß eben, was er von seinem Diener Abraham erwarten kann. Er spricht beruhigend auf ihn ein, bis er sich auf den Weg begibt.
In 1 Mo 22,8 verrät Abraham, was seine Hoffnung ist und es hat sich ja dann auch bewahrheitet. Ein Ziegenbock hatte sich im Gestrüpp verfangen. 1 Mo 22,13
Und aus dem Engel des HERRN spricht der HERR die verheißungsvollen Worte, die dem Abraham kurze Zeit vorher, wie eine Lüge vorgekommen sein müßen. 1 Mo 22,15-18

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Zippo
Beiträge: 3112
Registriert: Mo 23. Jan 2017, 00:17

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Zippo »

Michael hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 17:34 Was ich nochmals betone ist, dass Glaube und Tat nicht voneinander zu tennen sind.
.....
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 In diesem Leib soll jeder Christ eine Aufgabe übernehmen, die seiner Begabung entspricht.
Ja, das soll er, aber das ist ein anderes Thema. Mein Glaube ist nicht von meiner Begabung abhängig. Wir sollten die Begriffe sauber unterscheiden. Mit diesem Unterscheiden geht auch das Unterscheiden von Geistern einher. Wer schon bei Begriffen keine klares Bild hat, wass Gott damit meint, der sollte sich zuerst darin lehren lassen.
Warum ist das ein anderes Thema ? Erst sagst du, daß der Glaube und Taten nicht voneinander zu trennen sind und dann willst du die Taten, die du, deiner Begabung gemäß, im Leib der Gemeinde tun sollst, nicht dazurechnen ?
Das sind aber gerade diese Taten, die aus dem Vertrauen und aus der Beziehung zu Gott heraus entstehen und sich auf diese Weise auch mit den Taten Abrahams vergleichen lassen.
Was willst du da sauber unterscheiden ? Wenn du sagst Glaube und Taten gehören zusammen, dann kann ich dir recht geben, das sagt der Apostel Jakobus auch. Es sollen aber nach Möglichkeit nicht irgendwelche Werke sein. Jak 2,18-24
Was für eine Begabung hast du denn ?

Michael
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 Wenn Taten aus dem Glauben an den Herrn Jesus Christus geschehen sollen, müßen wir verstehen, was er von uns haben will.
Es gibt ganz allgemeine Forderungen, die nicht von mir oder dir abhängen. Wie ich das Beispiel gegeben habe, hasst Gott Ehescheidung. Und wenn du noch ein so guter Lehrer wärst, wenn die dieses allgemeine Gebot nicht ehrst, wir deine Lehrtätigkeit schnell nutzlos. Du wirst nur ein schlechter Zeuge.
Wer Gott vertraut, achtet auf seine Gebote. Das hat aber mehr etwas mit Jak 1,22-24 zu tun.

Aber wie kommst du jetzt auf Ehescheidung, bist du nicht selbst geschieden ?
Das wäre ein Thema für sich.
Wenn man überlegt, was Glaube mit Gerechtigkeit zu tun hat, dann kommt man schnell dahin, über gewisse Gebote nachzudenken, die man beachten sollte.
Aber gerade das wurde von Abraham gar nicht gefordert. Er sollte lediglich tun, was Gott von ihm wollte und den Worten Gottes vertrauen, die an ihn gerichtet waren.

Da war auch einiges an Geduld nötig, denn so schnell hat sich das Wort nicht erfüllt. 1 Mo 15,3. Es folgt noch die Prüfung der Opferbereitschaft Abrahams, aber das alles hat schließlich den Abraham in den Augen Gottes gerecht gemacht und nicht die Beachtung verschiedener Regeln.
Michael
Zippo hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 10:24 Unsere Werke können nicht die Werke Abrahams sein, aber kleine Aufgaben kann man sich doch von Gott zeigen lassen.
Das ist ein gutes Wort. Glauben beginnt nicht mit Heldentaten, sondern man setzt Schritte in die richtige Richtung und lässt sich durch den HG leiten. Alles andere ergibt sich nach seiner Führung. Ich kenne dabei keine gesetzmäßigen Vorgaben, welche Werke man zu vollbringen hat. Genau so wird man nämlich religiös und nimmt sich selbst als Maßstab für andere.
Ja, ich glaube, das ist der Weg.
Michael

Hast du schon mal untersucht, dass vieles, was Gott uns abverlangt, viel mehr das Unterlassen gewissener Taten ist? Brich nicht die Ehe, stehle nicht, morde nicht, streite nicht, verleumde andere nicht, sei nicht habsüchtig, laufe nicht anderen Göttern nach, missbrauche nicht sein Wort und dergleichen vieles mehr.

Aktiv ist in den Grundgeboten nur Vater und Mutter zu ehren. Das geht nicht mit Nichtstun, aber an sich geht es Gott sehr darum, dass man sich viel alte, spricht fleischliche Verhaltenmuster abgewöhnt. Dann ehrt man nicht nur Gott, sondern wir so auch mit Vater und Mutter besser umgehen.
Ich kann zwar einsehen, daß Gerechtigkeit etwas mit dem Beachten von Geboten und auch mit Unterlassung zu tun hat, aber darum geht es, wie gesagt, in Abrahams Fall gar nicht.
Michael

Ich meine bevor wir uns an große Werke machen, checke mal, wie viel Unterlassungen dir schon zur Gewohnheit geworden sind und wie viel fleischliche Dinge man immer noch tut. Wenn auf der Liste noch einiges steht, dann reden wir erst über diese Taten.

Das sind in meinen Augen an sich die ersten kleinen Schritte. Für uns schine sie kline, aber geisltich gesehen sind es Sprü+nge. Und wenn du das drauf hast, dann bist du schon ein Held, denn wer lügt nicht mehr, stiehlt nicht mehr, hat keine unzüchtigen Gedanken mehr, etc.?

Was mich betrifft, trete ich mal ganz leise und tue aktiv nur das, von dem ich mit Bestimmheit weiß, dass es Gott auch will und das trotz meiner Liste. Da steht an erster Stelle oft das Gebet und danach erst die Tat.
"Mit Gebet fang alles an ", heißt es in einem unserer Gemeindelieder. Dann kommt die Tat. Setzt du dich dann direkt in Bewegung oder wartest du auf Gottes Fingerzeig ?
Es heißt ja, nur ein fahrendes Schiff kann man lenken.
Andererseits könnte man auch zu eigenwillig an die Dinge herangehen.
Bestimmt ist es nicht nötig, erst einmal ein super geheiligtes Leben zu führen, denn dann könnte es zu lange dauern, bis du zur Tat schreitest.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
Benutzeravatar
Corona
Beiträge: 8197
Registriert: Sa 29. Jun 2019, 19:27

Re: Glaubensgerechtigkeit

Beitrag von Corona »

Zippo hat geschrieben: Mi 2. Mär 2022, 11:19 Ich kann zwar einsehen, daß Gerechtigkeit etwas mit dem Beachten von Geboten und auch mit Unterlassung zu tun hat, aber darum geht es, wie gesagt, in Abrahams Fall gar nicht.
1. Mo 26
weil Abraham meiner Stimme gehorsam gewesen ist und meine Rechte, meine Gebote, meine Satzungen und meine Gesetze gehalten hat!

und nicht weil er geglaubt hat, der Glaube ist gar nicht erwähnt.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
Antworten