Weltkrieg?

Politik und Weltgeschehen
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Nobody2
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Nobody2 »

oTp hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 16:44 Aber unsere Demokratien so negativ zu bewerten, das finde ich bedenklich.
Die Demokratie wäre ja wunderbar... aber ein politisches System ist immer nur so gut wie die, die daran beteiligt sind. Es geht um die Menschen, die das Volk vertreten. Was sind das für Menschen? Was wissen die? Was für Erfahrungen haben die? Was für eine Gesinnung haben die? Sind das Atheisten, Gläubige? Was haben die für Stärken und Schwächen? Kommunikationskompetenz? Und ja, natürlich auch: Gesundheit, physisch, psychisch, Intelligenz, haben die eine Familie, Kinder, Lebenserfahrung... Sind sie ehrlich? Vertrauenswürdig?

Davon hängt doch alles ab, nicht wahr? Das beste System nutzt nichts, wenn die Politiker alles ruinieren. Sind die Politiker starke, gesunde Menschen mit Herz und Verstand, mit Lebenserfahrung und Reife, mit einem hohen moralisch-ethischen Standard ohne nennenswerte Schwächen (etc.), kann auch eine Diktatur das beste für die Menschen sein. Das Paradies auf Erden!

Wenn ich mir unsere Politiker anschaue und so höre, was die sagen, wird mir ganz anders. Dann frage ich mich: Das sollen die Menschen sein, die unser Land führen? Gott steh uns bei!!! Findest Du denn, Herr Scholz, Lauterbach oder Frau Baerbock machen einen reifen, kompetenten, vertrauenswürdigen Eindruck? Ich finde nicht. Ich finde es höchst besorgniserregend, von welchen Menschen wir regiert werden.

Jetzt wird die Ukraine mit Waffen beliefert. Deutschland mischt sich ein - findest Du das in Ordnung? Es gibt viele Dinge, wo ich mich frage: Was ist bloß los mit diesen Menschen? Was stimmt nicht mit denen? Da passieren so schlimme, unmögliche Dinge, dass einem schlecht davon wird. Mich wundert es, dass noch immer so viele Menschen der Regierung und den Medien vertrauen.

Wir sitzen alle im selben Boot. Jeder versucht, seinen Weg zur Wahrheit zu gehen. Es macht keinen Sinn, sich über jemanden zu ärgern, der eine andere Meinung hat. Das ist eben seine Wahrheit. Niemand kann etwas dafür, was für eine Meinung er hat. Kannst etwas dafür, dass Du so denkst, wie Du denkst? Das ist doch nur ein Ergebnis Deiner Biografie, Erziehung, Ausbildung, Tätigkeiten, Deines sozialen Umfelds, die Menschen, mit denen Du in Deinem Leben zu tun hattest und so weiter. Das Leben formt uns mit all seinen Erfahrungen - das ist eben so.

Die Welt ist kompliziert geworden. Wir haben viel mehr Informationsquellen, aber die verpflichten auch zu erhöhter Wachsamkeit und Skepsis. Wer nicht in eine Meinungsfront geraten will, der kommt da eigentlich nicht mehr herum, sich mit allen Seiten zu beschäftigen. Nur so kann man überhaupt das Denken und Erleben des Gegenübers nachvollziehen, verstehen, nachempfinden.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Abischai
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Abischai »

Ich gebe es nicht gern zu, ganz ehrlich, aber was Du, Nobody, hier zu dem Thema geschrieben hast, ist so mit das Beste was ich irgendwo gelesen habe, Respekt!
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Magdalena61
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Magdalena61 »

Spice hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 18:31 Also, man sieht ganz deutlich, worum es Putin geht und alles andere nur ein Vorwand ist.
Vorwand würde ich nicht sagen. Die beiden Volksrepubliken hatten ihn um Hilfe gebeten.
Der Westen zieht es vor, diesen Antrag auf militärische Hilfe zu ignorieren.

Was wäre geschehen, wenn Putin "nur" die beiden Provinzen eingenommen und besetzt und die Wasserversorgung der Krim sichergestellt hätte? Der Westen hätte das auch nicht akzeptiert.

Was hattest du denn erwartet? Dass Putin die Ukraine "erobert", die Regierung absetzt und dann das Land den Amis auf einem Silbertablett überreicht, wie ein Spanferkel, mit Apfel im Maul und Blume im Ohr?

Natürlich will Rußland die Ukraine aus dem Einflußbereich des Westens lösen. Und mir scheint, in Kooperation mit den Russen wäre die Ukraine besser dran als in der Position eines Vasallenstaates der NATO. Zumindest, so lange Putin an der Macht ist.
Wer oder was nach ihm kommt, das kann man nicht wissen, das ist Risiko-- welchen Weg wird Rußland einschlagen? Zurück in den knallharten Kommunismus, in ein totalitäres Herrschaftssystem? oder etwas in der Richtung, wie es der russische Politikwissenschaftler, Direktor der Fakultät für Weltpolitik und Wirtschaft an der Moskauer "University Higher School of Economics" und ehemaliger Berater von Wladimir Putin, Sergej Karaganow, formuliert:

Selber lesen.

Der Westen hat ausgespielt. Er hat es nur noch nicht begriffen. Dem Untergang aller großen "Weltreiche" ging Dekadenz voraus; die vorsätzliche Verwerfung göttlicher Prinzipien, der Niedergang von Anstand und Moral. Es wäre schlauer, Schadensbegrenzung zu betreiben.
LG
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Magdalena61
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Magdalena61 »

Danke, Nobody.
Du bringst immer wieder die Geduld auf, zu formulieren und zu erklären, wo ich innerlich schon fast ausraste, weil gewisse Zusammenhänge und Zustände-- Mißstände!- doch offensichtlich sind.
LG
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oTp
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von oTp »

Ja klar , Nobody2, jeder denkt nun mal anders.
Gerade deshalb stimme ich dir nicht immer zu.

Und ja, die Welt ist immer komplizierter geworden.
Psychische Störungen haben auch zugenommen und diese komplizierte Welt wird zwar vielfach gedeutet, aber leider oft sehr fehlerhaft und lückenhaft.
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oTp
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von oTp »

Natürlich will Rußland die Ukraine aus dem Einflußbereich des Westens lösen. Und mir scheint, in Kooperation mit den Russen wäre die Ukraine besser dran als in der Position eines Vasallenstaates der NATO. Zumindest, so lange Putin an der Macht ist.
Danke, Nobody2 Das genügt mir. Vielleicht wanderst du ja auch mal aus unserem unerträglichen Westen in Putins wunderbares Zarenreich aus.

Und Putin soll sich noch möglichst viele aneignen, solange er an der Macht ist ? Da gäbe es noch einige westlich der Ukraine die mal zu den Vereinigten Sowjetrepubliken gehörten.

Ist das hier am Ende sogar ein russisches Forum ? ;) :thumbdown:

Na ja Köln entschädigt mich heute mit 200.000 Demonstranten gegen Putins Einmarsch.
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Abischai
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Abischai »

oTp, lieber Bruder!
Ich verstehe Deine Ansicht und Haltung nicht, woher sie sich nährt, wo sie sich begründet, ich halte sie für falsch, aber ich verachte sie nicht, ich hoffe das wird deutlich.
Soeben sah ich ein Interview (das Datum weiß ich gar nicht) mit Gabriele Krone-Schmalz, eine Journalistin von Format.
(https://www.youtube.com/watch?v=yzLiwWVZCOk)
Ich würde dieses anzusehen empfehlen.

Ich für meinen Teil respektiere viele Fachleute dieser Welt, auch wenn ich deren "Glauben" nicht erkenne, aber das ist ja auch nicht immer relevant, wenn es um schlichte Sachkompetenz geht.
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Hiob
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Hiob »

oTp hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 21:30 Danke, Nobody2 Das genügt mir. Vielleicht wanderst du ja auch mal aus unserem unerträglichen Westen in Putins wunderbares Zarenreich aus.
da bin ich unterm Strich DEINER Meinung. Allerdings verstehe ich nobody insofern AUCH, dass der Westen geistlich schlicht dekadent geworden ist. - Ganz eigennützig würde ich sagen: Ukraine in die EU, damit wir wieder mehr Menschen in Deutschland haben, die nicht nur Bachelor-Pseudo-Akademiker werden wollen, sondern auch primär was können. - Damit wir einen Zufluss an Menschen haben, die keine Therapie brauchen, weil man aus Versehen "Indianer" gesagt hat. Etc.

Wie gesagt: Das ist eigennützich gedacht. Wichtiger wäre, dass die Ukrainer ihr eigenes Land aufbauen.
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Abischai
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Abischai »

Hiob hat geschrieben: Mo 28. Feb 2022, 22:08 Damit wir einen Zufluss an Menschen haben, die keine Therapie brauchen, weil man aus Versehen "Indianer" gesagt hat.
:D
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oTp
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von oTp »

Hiob, ja der Westen ist eigentlich dekadent geworden, finde ich auch. Vielleicht, weil es allen viel zu lange zu gut geht. Und wenig Glaube. Wer die Nachkriegszeit durchlebt hat, denkt ziemlich anders.

Ok, habe gerade nicht den Kopf, darüber zu referieren, mein Enkel nimmt mich ganz in Anspruch.
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