Weltkrieg?

Politik und Weltgeschehen
Hiob
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Hiob »

Andy hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 18:04 Macht er jetzt solche Worte weil er so denkt, oder weil er nun in der Oppositionspartei den Schein wahren will eine Partei zu vertreten die sich Vernunft bewahrt hat?
Eher nicht - er kann dafür gut Schelte von der eigenen Partei kriegen.
Philippus
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Philippus »

Nobody2 hat geschrieben: Mi 2. Mär 2022, 22:14
Philippus hat geschrieben: Mi 2. Mär 2022, 21:53 Erstens man gibt klein bei und sagt (international) jawoll, Du hast recht Putin, die Ukraine gehört Dir, gehört jetzt zu Russland, Du kannst damit machen, was Dir beliebt.
Soweit mir bekannt, will Putin das Folgende:

1) Entmilitarisierung
2) Entnazifizierung
3) Ausschluss einer NATO Mitgliedschaft
4) Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet
5) Anerkennung der Volksrepubliken im Osten

Also:
Entferne das Militär komplett.....
Der Rest vertraglich geregelt.
Fertig.

Hat Putin etwa die Ukraine gefordert? Oder zumindest Donezk und Luhansk? Ich weiß davon nichts. Bitte klärt mich auf, wenn ich etwas übersehen habe.



Entnazifizierung der Ukraine ist doch aber absurd, da der Präsident der Ukraine als Jude gelten kann, warum sollte er dann Nazis in seinem Lande fördern?
In einem Interview in Moskau wurde ein junger Mann gefragrt, wie er zu dem Krieg in der Ukraine stünde und er sagte er fände es in Ordnung so, weil man ja schliesslich gegen die Nazis dort vorgehen müsse.
Auf die Frage des Interviewers, es wäre aber doch selltsam, dass ein ukrainischer jüdischer Präsident die Nazis in seinem Lande fördern würde, wusste er keine Antwort mehr und sagte nur noch schulterzuckend........tja, die Geschichte geht oft seltsame Wege....

Die Leute trauen sich halt nicht, vor der Kamera was Falsches zu sagen (es droht Polizei und Gefängnis) und plappern brav nach, was die Propaganda des Staatsfernsehens so vorgibt.
Philippus
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Philippus »

Wieder die uralte Frage, ob Tyrannenmord christlich ist oder nicht:

Ich würde sagen, das keiner Nachgibt und Putin nicht getötet wird. Also Stellungskrieg.
Das befürchte ich auch, das kann jahrelang dauern, bis Putin an Altersschwäche stirbt und das würde auch ein Maximum an Toten ergeben gegenüber dem, wenn Putin einfach getötet würde. Es würde quasi einfach eine ganze Generation junger Ukrainer geopfert. Die Anzahl an Waffen ist ja quasi unbegrenzt, Russland ist ein riesiges Land und bezieht die Waffen aus China und die Ukraine bezieht ihre Waffen aus dem Westen.


Eine Prognose kann man bereits treffen, ohne ein Prophet zu sein: Der Russsland-Ukraine Krieg wird genau so lange dauern, wie Putin lebt, keine Sekunde länger und wird nicht vorher aufhören, das kennen wir aus vielen Beispielen aus der Geschichte.
Oder hat jemals jemand davon gehört, dass Hitler gesagt hätte, .....oh der Krieg wächst uns über den Kopf, es wäre wohl besser, wir würden Friedensverhandlungen beginnen...... oder....oh, da mit Auschwitz haben wir wohl einen Fehler gemacjht, wir beenden das wohl besser und werden Entschädigung an die Juden zahlen ............. nein, so etwas passiert bei Diktatoren nie, es ist wie eine unheilbare Gehirnkrankheit, die nur mit dem Tode des Betroffenen verschwindet.
Weggefährten und Kenner von Putin sagen schon, er müsse als schizophren paranoid gelten. Das Problem ist nur,. dass er die Schlüssel für die Atomraketen in der Hand hält, davon hat Russland mehr als die USA.
Das wäre so, als wenn man jemand aus der Nervenklinik holt und ihm die Schlüssel für die Atombombenraketen in die Hand drückt...so Du bist jetzt mal dafür verantwortlich...


Leider ist das nach historischer Erfahrung so, dass Diktatoren quasi oft "untötbar" sind. Hitler hatte 28 Attentatsversuche unbeschadet überstanden, das ist kein Zufall.
Stalin starb an Herzinfarkt, Erdogan wurde bisher auch noch nie ernsthaft bedroht, der Herrscher von Nordkorea erfreut sich bester Gesundheit.
Ein paar Ausnahmen gibt es doch, Saddam Hussein für Irak und Gaddaffi für Lybien und wie hieß noch der von Rumänien?
Hiob
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Hiob »

Philippus hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 18:55 Eine Prognose kann man bereits treffen, ohne ein Prophet zu sein: Der Russsland-Ukraine Krieg wird genau so lange dauern, wie Putin lebt
Prinzipiell ja. - Allerdings ist noch offen, ob dieser Krieg offen geführt werden wird (Kiew wird von Ukrainern gehalten, russische Soldaten außenrum), oder ob Putin eine Marionette installiert und der Krieg in den Untergrund geht. - Ich schätze eher letzteres.
Philippus hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 18:55 Es würde quasi einfach eine ganze Generation junger Ukrainer geopfert.
Zumindest viele davon. - Ich sehe noch mehr das Ausbluten des Landes. - Man schätzt, dass 4 Mio Flüchtlinge in den nächsten Tagen und Wochen in der EU sein werden - das sind 10% der Bevölkerung - und es sind fast nur junge Menschen. - Wenn Putin seine Marionette nach Kiew setzt, sind das schnell 10 Millionen - fast alles junge Leute. - Das heißt: Ca. die Hälfte aller jungen Leute wären im Westen. Das hält kein Land aus - die Ukraine wird ein zusammengebrochenes Land sein - ein Rückfall um viele Jahrzehnte. - Immerhin hätte Putin dann seine Pufferzone - vielleicht siedelt er auch Russen an, wer weiß.
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Nobody2
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Nobody2 »

Philippus hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 18:52 Entnazifizierung der Ukraine ist doch aber absurd, da der Präsident der Ukraine als Jude gelten kann, warum sollte er dann Nazis in seinem Lande fördern?
Nazis sind nicht zwangsläufig antisemitisch, wie viele glauben. Sie sind aber rassistisch. Russen werden von vielen Ukrainern verachtet und schlecht behandelt. Ukrainische Nazis hetzen also gegen Russen, aber auch gegen Deutsche. Nun sehen wir in Deutschland im Ansatz, wie Russen diskriminiert werden. Wo ist der Unterschied zwischen der Diskrimierung eines Juden, Deutschen oder Russen? Es ist menschenverachtend. Aber genau das geschieht gerade vor unseren Augen. Es ist wirklich entsetzlich und es ist erst der Anfang.

Wir müssen nun unsere Solidarität mit unseren russisch-stämmigen Mitbürgern bekunden und dürfen uns nicht gegen diese Menschen, die unsere Brüder und Schwestern sind, aufhetzen lassen. Ansonsten sind wir nicht besser als alle Nazis der Welt.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Nobody2
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Nobody2 »

Philippus hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 18:55 nein, so etwas passiert bei Diktatoren nie, es ist wie eine unheilbare Gehirnkrankheit, die nur mit dem Tode des Betroffenen verschwindet.
Bitte entschuldige aber der Krieg war verloren, und eben deshalb verschwand H. von der Bildfläche. Es ist nicht so, dass der Krieg endete, weil H. starb.
Leider ist das nach historischer Erfahrung so, dass Diktatoren quasi oft "untötbar" sind. Hitler hatte 28 Attentatsversuche unbeschadet überstanden, das ist kein Zufall.
Der Mensch stirbt, wenn seine Zeit gekommen ist. Das bestimmt der Mensch nicht sondern das bestimmen andere.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Abischai
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Abischai »

Es wäre gut gewesen, sich mal mit Adolf Hitler zu befassen, nicht etwa um so zu werden, wohl aber um zu verstehen wie es so kommen konnte, wie es kam. Und einige wenige gute Dokumentationen dazu gibt es. Man muß das aber wollen, sonst ist es sinnlos.
Wer hingegen nur billig nachplappert, wird wie immer nur vor Karren gespannt, die erstens fremde Karren sind und zweitens unsichtbar irgendwo im Nebel. Man zieht und zieht und wird in Sippenhaft genommen wenn es schiefgeht (das das geht immer schief), aber man hat nichts davon, außer Verlust und Ärger.

Geschichte ist dazu da, aus den Fehlern anderer zu lernen, nicht um es dann exakt genau so gut falsch zu machen, sondern um es richtig, wenigstens aber besser zu machen.

Leider wählen viele Zeitgenossen "Geschichte" in der Schule des Lebens ab und wenden sich lieber anderem Zeitvertreib zu. In der skandierenden Masse ist das leicht und angenehm bis
...
ja bis das bittere Ende dann kommt und keiner will's dann gewesen sein.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Johncom
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 10:06
Du darfst davon ausgehen, dass die Ukrainer WIRKLICH ihr Land verteidigen wollen.[/quote]
Na klar. Bei der großartigen Waffenhilfe des Westens. Die Ukrainer sind die Bauernopfer und die ersten haben sich längst ergeben.
Es werden jetzt Söldner eingeflogen, killer for money. :roll:
Ich bin wirklich sehr kritisch mit unseren Mainstream-Medien, halte sie sogar für eine ernsthefte Gefahr für die Demokratie. - Aber "frei" sind sie trotzdem.
Dann versuche als Journalist mal einen Artikel durchzukriegen, der die Gründe der Opposition erläutert. Sei es Covid, Russland, Abtreibungsgegner oder Genderismus. Ja, sie nennen sich frei, aber so frei, ihn nicht zu drucken.
Nochmal: "Selbstbestimmung" ist nicht, dass die Franken in Bayern sagen: "Hiermit treten wir aus Bayern aus und gleich auch aus Deutschland und schließen uns Tschechien an".
Für mich, ganz ehrlich heißt das Selbstbestimmung.

Die Krim-Tartaren waren happy, von Russland wegzukommen. Trotzdem waren mehr Russen dort als alles andere. - Kann man da einfach aus seinem Staat austreten?
Nee - ich orientiere mich hier an Krone-Schmalz, die sehr hart mit dem Westen ins Gericht geht.
Der Punkt war ja der, dass die Presse hier die Person Putin fixiert. Das ging schon vor Jahren los übrigens.
Und das ist der Trick, sie stellen eine Person in die Isolation und bauen sich selbst, die Interessen des Westens, als eine Art Weltgemeinschaft auf.
Ähnlich wurde es mit Trump probiert, da wurde es schwieriger, der war ja "demokratisch" gewählt.
Ich würde mich nicht an einem Autor orientieren, an vielen. Aber auch am eigenen Unterscheidungsvermögen und am eigenen Glauben.
Und als Christ kann man auch den geistigen Hintergrund beleuchten: wie tickt Russland religiös und wie tickt der Westen.
Übrigens, Ukraine vs Russland heißt westliche Interessen vs Russland.
Im übrigen stimme ich Dir zu, dass man im Donbass eine Lösung hätte finden müssen
Die Lösung fand das Normandie-Format, man sollte sich fragen, warum hat Kiew es nicht eingehalten.
Die Anerkennung durch Russland ist jetzt die Lösung. Nach 8 Jahren Granaten auf Schulbusse und Übernachten im Keller über nimmt Russland deren Sicherheit.
Stimmt - da bin ich bei Dir. - Hier stoßen zum Teil westliche Dekadenzien auf traditionelle östliche europäische Kultur.
Nur denke ich, im Krieg kämpft nicht eine Kultur gegen die andere. Es sind die großen Weiten Russlands, die Gas, Ölvorkommen, das Süßwasser, das global knapp werden wird. Die Bank-Kapitalisten kalkulieren ihre Interessen für über 100 Jahre voraus. Russland zu erobern (Napoleon und Hitler wussten um die Bedeutung) heißt, die Welt zentral zu regieren.
GB und USA haben emsig dafür gesorgt, dass es niemals zu einer deutsch-russischen Kooperation kommt, sagt Thorsten Schulte, dessen Bücher ich empfehlen kann. Nicht nur seine.

Dieser Krieg, kein Krieg, ist ein Kultur- oder Glaubenskrieg.
Das "Gemeinsame europäische Haus" war in der Tat eine große Idee. Dass der Westen darunter verstanden hat "Ihr macht jetzt alles, wie wir das wollen", habe ich immer scharf kritisiert.
Achtung! Das gemeinsame europäische Haus schließt die USA aus.
Im Jahr 2000 aufs Datum punktgenau ein Jahr vor dem 11. September wurde ein wichtiges Projekt abgeschlossen:
de.wikipedia.org/wiki/Project_for_the_New_American_Century
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Johncom
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Johncom »

Hiob hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 10:10
Johncom hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 05:11 Seit dem Maidanputsch wurde die Ukraine zum Satellitenstaat eines damals schon zerfallenden Westens.
Das wären sie gerne gewesen, weil sie die westliche Option mit einigen guten Gründen immer noch als attraktiver ansehen als eine Anbindung an Russland.
Auch das wieder ein typisches Medien-Narrativ.
Geh mal in die südeuropäischen Länder und frage die Leute, wie schön sich ihr Leben jetzt in der "EU" verbessert hat.
Sitzt man vorm Fernseher, hört man permanent: der Westen .. ach so herrlich. Und alle wollen in den Westen, die EU.
Ja, die Kriegsflüchtlinge, denen der Westen zuhause die Zukunft weggebombt hat, die wollen in den Westen. Der machte ja auch die Tore auf. Die Afghanen hier sagen mir, dass sie Heimweh haben.
Afghanistan hatte 20 Jahre die westliche Option zur Wahl, aber sie haben erschrocken abgewendet.
Man sollte wissen, die Ukraine ist "Herzland" und eine strategische Fläche, von der aus man Russland angreifen kann.
Unmengen Geld flossen in die Ukraine, um Farbrevolutionen vorzubereiten.
Die Maidan-Revoluzzer wurden bezahlt, die Geldwechsler damals sagten, so viele Dollars wurden noch nie umgetauscht.
Das wird aber Polen nicht gefallen. :shock:
Ob Polen oder Tschechei, whatever, alle werden neue Lösungen finden. Die EU ist längst keine "Vision" mehr.
Johncom hat geschrieben: Do 3. Mär 2022, 05:11 Wir sollten nicht in weltlichen Feindbildern denken.
Idealistisch richtig. - Aber aktuell ist Russland in der Ukraine eingefallen. Es ist seitens der Ukrainer ein Verteidigungskrieg.
Wenn die NATO-USA Länder angriff, war das in den Medien immer ein Befreiungskrieg.
Nur dass es seit 20 Jahren schief läuft, kein Land fühlte sich von NATO-Bomben befreit.
Spice
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Re: Weltkrieg?

Beitrag von Spice »

Der "lupenreine Demokrat" hat ein Kernkraftwerk in der Ukraine beschossen...
Geht´s noch? Freut euch, dass ihr in einer Demokratie lebt. Wer weiß, wie lange das euch noch vergönnt ist!
Oder wandert nach Russland oder am besten Nord-Korea aus!
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