Abischai hat geschrieben: ↑Sa 19. Mär 2022, 15:28
Natürlich mußten die Gelehrten damals ganz genau erkannt haben, wer Jesus ist, denn mit ausreichend Bibelkenntnis konnte man sehr schnell erkennen, wer der sein müsse, der es draufhat Blinde zu heilen und Aussätzige auch. Da reden wir ja gar nicht von der Auferweckung von Toten, das ist ja noch unerhörter.
Zum einen ist auch heute noch bei den meisten Juden Jesus eindeutig nicht der Messias. Rein auf biblischen Texten basierend kann kein unbestreitbarer entsprechender Nachweis erbracht werden und das war damals schon der Fall.
Zum anderen lässt sich jedes beliebige Wunder mit schwarzmagischen Mitteln leicht bewerkstelligen. Es braucht keinen Gott, um Menschen zu heilen, Dämonen zu vertreiben oder Tote zu erwecken. Im Gegenteil: Mit Schwarzmagie kann es sogar noch besser gemacht werden. Jesus war nicht völlig frei darin, Wunder zu wirken. Das war auch vom Glauben der Menschen abhängig. Wer nicht an ihn glaubte, der konnte auch kein Wunder erleben. Mit Schwarzmagie ist kein Glaube nötig. Sie wirkt immer, sie ist nicht an eine solche Bedingung gebunden, wie es bei Jesus der Fall war.
Die Schriftgelehrten dürften das vielleicht auch gewußt haben, da man sich durch die Kaballah intensiv mit der Beschwörung zahlreicher hoher und höchster Wesenheiten "Erzengel" befasst.
Nur ein Mensch, dessen geistiges Auge geklärt und licht ist, kann die Wahrheit über die Seele eines Menschen direkt, unmittelbar und ohne geringste Zweifel erkennen. Die Schriftgelehrten sind natürlich total verkopft, vor allem die Rabbis, die berühmt sind für ihre Schlauheit. Siehe Talmud. Sie sind Meister darin, auch die unmöglichsten Interpretationen und Rückschlüsse aus der Bibel zu ziehen.
Siehe ja auch das andere Thema, das ich eröffnet habe, zur Frage, welcher Religion Jesus heute angehören würde. Jesus würde mit absoluter Sicherheit von den meisten Christen strikt abgelehnt und verteufelt werden. Wie auch immer seine Lehre tatsächlich ausfiele, sie würde nur einen sehr kleinen Teil der Christen aufgrund einer erheblichen Deckungsgleichheit überzeugen. Alle anderen würde sofort die üblichen Bibelsprüche ansagen, von wegen nimm Dich in acht vor denen, die sich Christus nennen, und es nicht sind, oder siehe, sie kommen daher wie Schafe aber inwendig sind sie reißende Wölfe und so weiter.
Im Grunde würde sich heute ein ganz ähnliches Spiel abzeichnen, nur dass man jetzt nicht unbedingt seine Ermordung von höchster Stelle erzwingen wollen würde. Die Mehrheit der Christen würde ihn ablehnen und verurteilen. Weil es unmöglich ist, all den unterschiedlichen Interpretationsspielarten der Bibel zur gleichen Zeit gerecht zu werden. Es gibt immer jemanden, der etwas auszusetzen hat. Und da wir alle geistig erblindet sind, können wir ihn auch nicht als den erkennen, der er ist.
Wer im Kern böse ist, den überzeugt kein Argument, sobald die Argumente erdrückend werden, wird der Böse aggresiv, so geht das, das weißt Du ja selbst, wenn wir mal die aktuelle Politik ansehen.
Ja, wenn das Böse in einem Menschen die Kontrolle hat, ist die Wahrnehmung verfälscht, das Denken und Fühlen manipuliert und die Aggressivität kommt zum Vorschein und stellt sich in den Vordergrund. Ob das den Schriftgelehrten allerdings auch so bewusst war, bezweifle ich stark.