Verstand vs "Herz"

Philosophisches zum Nachdenken
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Oleander
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Re: Denken ist mehr

Beitrag von Oleander »

Anthros hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 12:43 Bezeichnungen wie "Legasthenie", "Autismus" und dergleichen, sind für ein Kind wie ein brutaler Schlag ins Gesicht.
Was ich noch schlimmer fand:
Mein Bruder ist Legastheniker, aber das wußten meine Eltern seinerzeit, als er zur Schule kam, noch nicht (weil die Diagnose noch nicht vorlag).
Sie beurteilten einfach etwas und hielten meinen Bruder Unfähigkeit zu verstehn und lernen vor, sogar dass er sich keine Mühe gäbe...
Mein Bruder: Ich kann es nicht!!!!!
Rannte oft aus dem Zimmer und verkroch sich und heulte, mir brach es fast das Herz .
Erst als man "erkannte" , änderte sich was.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Nobody2
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Nobody2 »

jsc hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 07:35 Eine Meinung als TATSACHE zu bringen kann niemals richtig sein. Es gibt eine mehr oder minder klar erkennbare Grenze zwischen MEINUNG und TATSACHE.
Wäre die Welt doch so leicht erfassbar und berechenbar wie die Grundfläche einer Türe.

Ich weiß, daß ich nichts oder nur sehr wenig weiß.
Ich weiß: Ich irre mich. Ich missverstehe Dinge. Ich mache Fehler.
Ich denke: Das ist menschlich. Das gilt für alle und jeden.
Ich bin kein Richter. Ich bin nicht perfekt.
Manchmal versagt mein Verstand. Manchmal vergesse ich wichtige Dinge.
Manchmal sehe ich das Offensichtliche nicht.

Mein Leben ist eine Aneinanderreihung von Irrtümern, Fehlern, Rückschlägen, Missverständnissen.
Das sehe ich bei mir und bei anderen genauso. Die Geschichte zeigt uns das in aller Deutlichkeit.

Also wie käme ich dazu, mich mit erhobenem Zeigefinger hinzustellen und zu erklären: Das sind die Fakten. Du hast recht, Du liegst falsch und bist raus. Nein: Das Verkünden von Fakten überlasse ich anderen.

Es ist schön, einem Menschen respektvoll, sympathisierend und wertschätzend zuzuhören. Es tut gut. Es tut mir gut und den anderen gut. Jeder will das und ich will es jedem geben. Ein Lächeln, Sympathie, eine Einigung, Vertrauen, Kooperation, Freundschaft - das kommt für mich an erster Stelle. Wenn es auf dieser Ebene stimmt, können wir über alles reden, können einander zuhören, verstehen und auch konstruktiv arbeiten. Wir können uns entwickeln und vielleicht auch Lösungen finden, nützlich sein. Stimmt es aber nicht, ist das ein Verlust und ein Nährboden für Probleme aller Art.

Wie lauten denn die Probleme der Menschheit? Woher kommen sie? Ich denke, es ist vor allem ein Mangel an Liebe. Gott und die Liebe sind für mich ein und das selbe. Also ein Mangel an Gott. Da, wo die Liebe fehlt, da entstehen Wut, Streit, Gewalt, Leid.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Nobody2
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Nobody2 »

jsc hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 10:36 Er kann halt damit nicht umgehen, dass jemand, der nicht in der Lage ist die Grundfläche eines Raumes zu bestimmen, nicht relevant ist bei der Frage der Grundfläche eines Raumes. Das findet er unfair - aber das ist leider erkennbar Unsinn.
Interessant, wie sehr man doch aneinander vorbei reden kann.

Fragst Du einen Psychologen, der Paartherapie macht:
Worum geht es in der Therapie?

Der Psychologe sagt:
Wir finden heraus, wo die Partner sich streiten. Dann finden wir heraus, wer recht hat. Und wenn das geklärt ist, haben sich die Partner wieder lieb. Neulich das Paar hat sich über die Frage der Impfungen gestritten. Wir haben in der Praxis gemeinsam Studien durchgearbeitet und gemeinsam die Wahrheit aufgedeckt. Jetzt sind die beiden wieder ein glückliches Paar.

Würdest Du bei so einem Psychologen eine Paartherapie machen?
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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Oleander
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Oleander »

Nobody2 hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 17:48 Würdest Du bei so einem Psychologen eine Paartherapie machen?
Der beste Therapeut könnte nichts bewirken, wenn keine Bereitscheift zur Änderung vorhanden ist.
Man hört zwar dann seine möglichen Ratschläge, nickt ab und das wars .
Und dann bedarf die Umsetzung auch die Bereitschaft beider Diskutanten Partner.
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
Anthros
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Eigenimpulse fördern

Beitrag von Anthros »

Oleander hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 12:57 Der Mensch wird durch die Eltern, Erfahrungen, was er liest(und dazu denkt) , Umstände und vieles andre" konditioniert", oder nennen wir es "geformt"
Es ist wie das sich im Uterus entwickelnde Kind, es erhält dort physisch-biologisch, was es braucht, um die Eigenimpulse zum Wachstum zu fördern.
Wird das Kind geboren, verändern sich die Verhältnisse, das wachsende Kind benötigt Schutz u.s.w. Aber wie auch das Kleinkind aus sich selbst heraus Interesse an seiner Umwelt hat, so sollte dieses gefördert, aber nicht geknetet werden, was beispielsweise ein übertriebener Schutz sein kann.
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Paul
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Paul »

blabla...ich zum beispiel habe mich selbst erschaffen :mrgreen:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Jack Sparrow »

Oleander hat geschrieben: So 8. Mai 2022, 13:12 Nun zum "Herz".
Dieser Begriff wird immer wieder verwendet, um etwas auszudrücken, aber was eigentlich genau? (und dies sollte die eigentliche Frage und Thema sein)
In der Antike hielt man das Herz für den Sitz der Gefühle.

https://www.dasgehirn.info/entdecken/me ... uehlsystem

Im Christentum wiederum gelten Verstand und Gefühl traditionell als Gegensätze, so dass dessen Anhänger auch heute noch zwischen Herz und Verstand strikt unterscheiden.
Wie entsteht so eine Herzenhaltung?
Da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze.
https://de.wikibooks.org/wiki/Elementar ... he_Modelle

Interessant auch die Überlegungen des Herrn Darwin:
https://homepage.univie.ac.at/michael.t ... arwin.html

Am plausibelsten und zeitgemäßesten erscheinen mir jedoch die Arbeiten des Herrn LeDoux:
http://sdsu-physics.org/assets/PDFs/Emo ... Brain3.pdf
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Oleander
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Oleander »

Jack Sparrow hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 21:48
Oleander hat geschrieben: So 8. Mai 2022, 13:12 Wie entsteht so eine Herzenhaltung?
Da gibt es ganz unterschiedliche Ansätze.
...
"link"
"link"
....
Ich danke Ihnen recht herzlich , Dr. House, für die Mühe und die Zeit, die Sie investierten, um hier Ihre persönliche Erfahrung mit uns zu teilen -upps ich meinte, diverse links aus dem net zu suchen, deren Inhalt auf wissenschaftlicher Erkenntnis gründen.

Leider fehlt mir die Zeit (eigentlich bin ich zu faul) mich den langen Inhalten zu widmen.
Aber vielleicht wissen andre User Ihre Mühe mehr zu schätzen :)
:Herz2:
Begegne dem, was auf dich zukommt, nicht mit Angst, sondern mit Hoffnung.
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Paul
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Paul »

hab das nicht ganz so mitverfolgt...hat der pirat echt was sinnvolles geschrieben? :clap:
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Nobody2
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Re: Verstand vs "Herz"

Beitrag von Nobody2 »

Oleander hat geschrieben: Mo 9. Mai 2022, 20:19 Der beste Therapeut könnte nichts bewirken, wenn keine Bereitscheift zur Änderung vorhanden ist.
Man hört zwar dann seine möglichen Ratschläge, nickt ab und das wars .
Und dann bedarf die Umsetzung auch die Bereitschaft beider Diskutanten Partner.
Ich habe selbst eine Paartherapie hinter mir. Sie stellte sich als "Trennungsbegleitung" oder Beihilfe zur freundlichen Trennung heraus. Aber das war perfekt. Ein echtes Geschenk. Wir alle hatten unsere Freude an den Sitzungen. Auch der Therapeut!

Eine ganze Weile nach der Therapie stand ich noch im Mail Kontakt zum Therapeuten namens Dr. Krag. Er war zwischenzeitlich raus aus dem Geschäft. Also keine Paartherapie mehr. Ich fragte, wieso. Seine Antwort, das ständige Gezanke und der krasse Mangel an Bereitschaft und Wille, an sich und der Beziehung zu arbeiten, hat ihn nur noch genervt. Denen war einfach nicht mehr zu helfen. Zeitverschwendung. Der frustrierte Therapeut wendet sich von seiner Kundschaft ab. Offenbar ging es ihm nicht so sehr ums Geld. Feiner Zug, oder?

Tatsächlich wäre es komplett daneben, wenn ein Therapeut sich auf die Sachebene eines Streits begeben würde. Denn es geht ja nicht darum, wer recht hat, sondern darum, dass man streitet. Simpel, oder? Wenn eine Beziehung an sowas kaputt geht, stürzt meiner Meinung nach ein ohnehin subtanzloses, marodes Gebäude in sich zusammen. Oder mehr eine Fassade mit nichts dahinter. Die Paare streiten sich und verstehen nicht, dass einfach keine Liebe da ist. Sie machen die Liebe an einer Meinungsverschiedenheit fest.
Alles, was ich hier schreibe, ist grundsätzlich nicht als Behauptung gemeint. Es ist einfach nur das, was ich glaube, annehme, für wahr halte etc... (oder nichtmal das) Ich bestehe nicht darauf, recht zu haben und werde mich auch nicht darum streiten.
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